Ich habe ja auch so ein High-Energie-Vizsla. Nouky war damals temperamentvollste im Wurf.
Das Wichtigste beim Vizsla ist Ruhe zu lernen. Am besten mit seinem Menschen zusammen. Ich habe mich anfangs einfach mit ihr irgendwo hingesetzt (Cafe, Rhein, Bahnhof, Agility-Turnier, usw.) und einfach NIX mit ihr gemacht. Den ganzen Tag in einer HuTa hätte bei uns mit Sicherheit auch nicht geklappt. Auf der anderen Seite ist der Vizsla ein Stalker und nicht gerne alleine. Auch das muss gelernt und trainiert werden.
Ich bin auch Vollzeit berufstätig und kann meinen Hund nicht mitnehmen. Nouky geht morgens kurz zum Morgenpipi raus und wandert danach direkt auf Ihren Sessel auf dem sie den Vormittag verpennt bis ich in der Mittagspause, in der sie draußen rumrennen kann (wir haben ein 10.000 qm großes, eingezäuntes Grundstück am Haus), nachhause komme. Wenn ich dann von der Arbeit komme drehen wir eine Runde und/oder fahren auf den Hundeplatz (wir machen Agility und zum Ausgleich im Wechsel Rallye Obedience und Mantrailing. Mit diesem Programm ist Nouky zuhause ein total unkomplizierter, unauffälliger Hund und wenn´s darum geht zu arbeiten, gibt sie immer 100% aber ohne hirnlos zu überdrehen.
Ich würde auch dazu raten einen Trainer zu suchen, der sich mit dieser Art Hund auskennt. Außerdem würde ich auch eine andere Tagesbetreuung empfehlen, bei der der Hund mehr zur Ruhe kommen kann. Zur Reizangel wurde ja schon geschrieben, die wird von Jägern nur zur Impulskontrolle verwendet.
Ok, Leinenführigkeit und Vizsla ist so eine Sache für sich. Bei uns funktioniert das auch nur semigut. Ich habe anfangs auch mehr Wert auf Freilauf, Rückruf und Bindungsarbeit gelegt und beim Spaziergang das Laufen an lockerer Leine vernachlässigt. Wenn sie aber im Arbeitsmodus ist, ist Fußarbeit kein Problem.
Der Vizsla ist ein sensibler Hund, der auf Anspannung und Stress bei seinem Menschen sehr stark reagiert. Dies ist, finde ich zumindest, auch eine gute Gelegenheit für den Menschen sich selbst zu beobachten, sich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen (hat was von autogenem Training).
Dein Hund ist jung, in der Pubertät und die Knete in seinem Kopf ist gerade sehr, sehr bunt. Umso wichtiger sind jetzt Ruhe lernen und Konsequenz!