Beiträge von jUmOs

    Der Reiz soll unangenehm sein. Das ist je nach Hund verschieden. Es gibt einfach Abstufungen und ein Weidezaun wird ja nun auch nicht selten mit Hausstrom betrieben, das kann man wirklich so gar nicht Vergleichen von der Stärke. Vibration tut selbstverständlich nicht das gewünschte Ergebnis bei allen Hunden, vor allem wenn es um Hemmung geht. Aber Weidezaunstärken sinds halt auch nicht. Oder gar Hausstrom, der ja wie gesagt nicht an wenigen Weidezäunen völlig normal ist.

    Das stimmt nicht, siehe Spoiler.

    Weidezaun-/Elektrozaungeräte
    Zitat

    Ein Weidezaun ist NICHT direkt an 230 V Netzstrom gekoppelt, die Spannung wird intern elektronisch erzeugt, in Deutschland gemäß DIN EN 60335-2-76 nur Impulsbetrieb mit max. 5 J Impulsenergie erlaubt

    Elektrische Weidezäune

    • Versorgungsspannung → 12 V Gleichspannung (über Akku, ggf. mit Solarmodul oder Netzgerät gepuffert)
    • Spannung am Zaun: max. ca. 15 000 V (15 kV), typische Spannung: 2 000–5 000 V
    • Impulsfrequenz: alle 1 bis 2 Sekunden
    • Impulsdauer: 0,1 ms bis 0,3 ms
    • Energie pro Impuls (je nach Zaunlänge und Tierart) zwischen 0,1 J und 5 J

    Elektrohalsband

    • Spannung: 2 000–5 000 V
    • Energie pro Impuls: ca. 0,1–0,2 J
    • Impulsdauer: ca. 0,1–0,3 ms
    • Stromstärke: sehr gering (typ. < 100 mA)

    Quellen: Fachliteratur, Hersteller, Diss. J. Stichnoth (2002): Stresserscheinungen beim praxisähnlichen Einsatz von elektrischen Erziehungshalsbändern beim Hund. Hannover, Institut für Tierschutz und Verhalten (Heim-, Labortiere und Pferde) der Tierärztlichen Hochschule Hannover


    Nepopo: Modern gestalteter, fachmännischer Gewalteinsatz mit bescheuertem Namen und dem Begriff Elektrohalsband gleich im Domainnamen. Aber ich hab verstanden: systematischer Gewalteinsatz verpackt in pseudowissenschaftliche Theorien „führender Kynologen“ (???????) ist fachmännisch. Was für eine grässliche Ausbildungsmethode, was für ein widerlicher Scheixx.

    Und euphemistische Begriffe zu nutzen - brutzeln für Elektroschocks - ist ebenso widerlich wie der Begriff Schreddern für das Töten oder Verletzen.

    Im früheren Reiterleben sind mir über mehrere Jahrzehnte hinweg viele Menschen begegnet, die Stromhalsbänder angepriesen haben, um den Hund schnell zum Funktionieren zu bekommen - gegen Jagen, für Hoftreue, für den Gehorsam. Gruselig. Waren exakt die Leute, die ihre Pferde eher abgerichtet statt ausgebildet haben.

    Bei Jägern war es sowieso üblich, Elektrohalsbänder einzusetzen. Und hier gibt es tatsächlich einen selbst ernannten Schmalspur-CM, der offen ein Teletak für seinen Boxerrüden nutzt, zusätzlich zur Alpharolle und ähnlich sinnhaften Methoden. Der noch recht junge Hund kann aufgrund massiver orthopädischer Probleme inzwischen kaum noch laufen, forciert durch den exzessiven Einsatz der Bällchenschleuder zur „Auslastung“. Der Besitzer wurde wegen seiner Trainingsmethoden mehrfach dem Vetamt gemeldet, die Ergebnisse kenne ich nicht.

    Meiner Ansicht nach gibt es KEINEN vernünftigen Grund, solche Starkzwangmittel einzusetzen - ob man Gewalt „richtig“ anwendet und der Einsatz von Gewalt durch Fachleute geduldet werden kann, ist mir ziemlich egal, ich find es zum Kotzen. Und das die Dinger frei verkäuflich sind, ist beschämend und absurd.

    Ich finde es ähnlich wie Tobie rücksichtslos und daneben. Erschreckt Menschen, Hunde, Pferde, nervt Nachbarn und ist insgesamt einfach feindselig und beschissen der Umwelt gegenüber. Und Einbrecher, die es ernst meinen, wissen ja Dank dieser Marotten auf 10 Kilometer Entfernung wo ein Hund wohnt und schmeißen halt Giftköder übern Zaun, da muss man sich nichts einreden.

    Danke. Seh ich genauso.

    Und nochmal: Es ging in meiner Kritik nicht darum, den Tod einer Katze oder einer Feldmaus als weniger bedeutsam darzustellen als den eines Hundes. Es ging – und geht – um einen konkreten Vorfall, bei dem ein großer Hund einen kleinen Hund getötet hat. Das ist keine biologische Fußnote, sondern ein Vorfall mit klarer Halterverantwortung.

    Wer diesen Sachverhalt nun mit Wildtieren, Jagdinstinkten oder dem generellen Raubtiersein von Hunden relativiert, lenkt vom eigentlichen Thema ab. Solche Vergleiche verwässern nicht nur die Diskussion, sie verstellen auch den Blick auf die zentrale Frage:

    Wie gehen wir mit dem Risiko um, das von potenziell gefährlichen Hunden im öffentlichen Raum ausgeht – und was heißt verantwortliches Halten in genau solchen Situationen?

    Solche Vorfälle verdienen eine genaue Auseinandersetzung, keine Ausweichmanöver über Tiervergleiche oder moralische Gleichsetzungsdebatten.

    Und jetzt bin ich wirklich raus hier.

    Ich geb es auf. Bei dem geschilderten Vorfall hat ein großer Hund einen kleinen Hund getötet. Was hat das damit zu tun, dass auch kleinere Hunde auch Katzen und andere Tiere töten können? Das ist Whataboutism und keine Analyse des Vorfalls.

    WorkingDogs Nicht ganz passender Vergleich, wenn es um Artgenossenaggression (oder fehlgeleitetes Beutefangverhalten) mit tödlichem Ausgang geht. Ja, es geht um letztendlich um verantwortungslose Tierhalter, aber ich finde eine Relativierung nicht nur an dieser Stelle unangemessen und unpassend.