Beiträge von Mehrhund

    Hier im DF erweckt sich mir immer ein bisschen der Eindruck, als sei das Training in einem Verein die einzig wahre und richtige Auslastung und das finde ich ein bisschen schade. Damit will ich die Hundesportler hier keinesfalls angreifen - ich finde es toll, dass ihr das mit so viel Begeisterung und Herzblut macht - aber es ist halt nicht jeder ein Vereinsmensch und nicht jeder hat Spass daran, sich z.B. noch ehrenamtlich in einem Hundeverein zu engagieren.

    Von 100 Hundeleute, die anfangen mit Hunden zu leben und zu arbeiten, haben 1% ein absolut geniales Händchen.

    Ich werd nie die Frau vergessen, die sich einen Papilon anschaffte und ( damals war Clickern noch so wie als würde ein Alien im Café sitzen) und meine Trainerin fragte, was man so machen mit Clicker. Irgendwie erzählte die ihr, wie man Hunden Tricks beibringen kann. Das Gefühl der so gut, dass sie sich voller Freude dranmachte. Und kurze Zeit später trafen sie sich wieder und die Frau wollte wieder was wissen. Die Trainern fragte, was sie dem Hund denn so beigebracht hätte.

    Und dann zeigte sie den Hund, der so schon hätte in jedem Zirkus einen kleinen Auftritt hätt machen können.

    Der andere Fall: Tussi holt sich einen russischen Hund( wo ich gern einen Schritt mal rückwärts gehe) , irgendwas Herdenschutz und richtig imposant.

    Was macht sie?

    Sie guckt sich Ralley Obidience an, und übt das „ beim Gassi im Wald“, nimmt am 1. Turnier Teil,Platz eins…. Beim 2. Platz eins….und so weiter.

    Unwahrscheinlich tolles Team.

    Oder die Hundefrau mit zwei Malamutes aus dem Tierschutz, schlägt im Verein auf und läuft bald mit den Hunden in den oberen Obedience Klassen.

    Das sind Ausnahmen.

    Klar kann man mit Einzeltraining und mit Hausarbeiten recht weit kommen, aber….richtiggute Trainer sind rar. Und es hapert ja oft schon dran, dass die Hunde bevor sie erzogen werden, besaßt werden und tausend unbrauchbare Sachen „können“( aber nur bei Nordost Wind und Vollmond), aber nichts richtig.

    Haben kein Steadyness, keine Impulskontrolle ect. Pp.

    Also entweder hat man Talent, einen wirklich guten Trainer, oder man geht halt in den Hundesportverein, der sich mit der Rasse auskennt.

    Mit einem BC muss man mitnichten in einen auf Schutzdienst ausgerichteten Verein.

    Wenn ich kegeln will, tret ich auch nicht in einen Fußballclub ein.

    Man kann den Leuten nicht in den Kopf gucken. Der DSH hat halt aufs Grundstück aufgepasst. Die Besitzer waren „entsetzt“.

    Naja....1. ist ein DSH und 2. er halt halt ein tolles Hobby gefunden, was anderes war ja nicht geboten.

    Super tolle Hunde übrigens.

    Aber man hört das hier auch oft. Man möchte einen Hund mit Schutzinstinkt, der aber wie ein Bodygard agieren soll. Unauffällig, charmant und immer bereit, das Leben zu opfern.

    Und alten Blinden Leuten über die Straße helfen.

    Und deshalb Empfehlung immer den Lassie.

    Wenn du mich meinst. Stimmt. Ich war vor fast 30 Jahren mit Derby, meinem Pflege- und Gassi- Dsh, mal ein bisschen im SV unterwegs. War insgesamt nicht so mein Ding. Derby war mein Traumhund. Super in der UO, ein Totalausfall im SD.

    Hat im Sport aber wg. mangelnder Triebigkeit nix gerissen.

    Seitdem war ich nicht mehr auf Hundeplätzen, sondern lebe nur Alltag mit Hund.

    Arbeitshunde kenne ich schon auch. Halt ein paar jagdlich geführte Jagdhunde. Oder was ist sonst ein "Arbeitshund"? Irgendwann hatten ja die meisten (älteren) Rassen/Schläge mal eine Arbeit/ wurden zu bestimmten Zwecken gebraucht.

    Ja, ich hab dich gemeint. Die Leistungszucht, gerade in der DSH Scene hat sich gewandelt und ist für jemanden, der nicht mit befasst ist ganz unübersichtlich.

    Es gibt unterschiedliche Linien, aber man muss sich damit eingehend beschäftigen.

    Ein mir bekannter , meiner Meinung nach guter Züchter verkauft DSHs auch außerhalb des Sportes. Erfolg: Naja, die Leute kommen nicht klar.

    Das sind keine Mitlaufhunde.

    Ich kenne auch Schäfis aus der Hochzucht und Dissidenz, die vom Wesen her klasse sind und relativ einfach. Aber, die wenigen, die ich kenne sind körperliche „Baustellen“.

    Und das ist wirklich ein Drama.

    Ich hab im Ort einen DSH Züchter. Die Hunde fallen auf. Die sind einfach nett und normal, Leistungslinie.

    Aber als Laie, weiß Ichsucht nicht, ob die einfach nur unsäglich gut ausgebildet werden.

    Ich habe mir meinen zweiten BC bewusst aus der Nothilfe geholt.

    Er war gut versaut, wie sich das gehört, wenn man einen Hund anschafft, den man zwar lieb hat, aber den man nicht versteht.

    Er kam zum Sklett abgemagert in die Vermittlung, weil er aus seinem Einzelzwinger Schafe beobachten „durfte“. Die hat er dann „gehütet“. Beim Gassie Laser dann zusammengebissen worden. Seine Methode sich alles vom Leib zu halten war: zubeißen, alles und jeden.

    Naja, sein Charakter ist das gar nicht. Er ist ein ganz feiner Hund, der immer Körperkontakt braucht.

    Anlässlich eines etwas ausufernden Threads, in dem es um die Anschaffung eines AL- Labradors ging, möchte ich mal folgende Frage in den Raum stellen: Gibt es tatsächlich Rassen, die man nicht halten kann, wenn man nicht vorhat, auf höherem Level Hundesport oder eine ähnliche Art der Auslastung zu betreiben?

    Dabei geht es mir nicht darum, ob der Hund die Anlagen dazu mitbringt und ob er bei entsprechendem Training sehr gut darin ist. Mir geht es darum, ob es tatsächlich unmöglich ist, den Hund zufrieden, unauffällig und händelbar durch den Alltag zu führen, wenn man nicht ernsthaft Hundesport betreibt.

    Meine reichlich naive Meinung war ja bisher, dass kein Hund unbedingt "Leistungssport" braucht (wobei ich AL- BC und "Sport-Malinois" vielleicht ausschließen würde.) Ich gehe dabei von einem interessierten und durchaus engagierten HH aus, der halt keine Sportambitionen hat. Darf der sich dann bestimmte Rassen einfach nicht holen, wie z.B. einen AL- Labrador, einen DK oder einen LZ- Dsh?

    Was sind eure Meinungen dazu?

    Jeder, der sich einen Hund zulegen will, sollte überlegen, was er mit dem Hund machen möchte.

    Es gibt massenhaft Leute, die wollen einfach spazieren gehen, irgendeinen netten Freizeitsport mit Hund im Verein machen, nette Leute kennenlernen. Mit dem kuscheln, all sowas.

    Und gibts Viehhalter, die für ihren Bedarf einen Hund wünschen. Jäger. Dann gibt es Leute, die schon in den Hundesport dein sind und zum Beispiel fürs AGI einen Hund wünschen, oder eben in Obediece, Dummysport Trialsport oder IPO. Ich habe meinen 2. Hund für die Rettungshundearbeit angeschafft.

    Es ist halt sinnbringend für einen „hundeverrückten“ Menschen, mit Hund gemeinsam die Freizeit zu verbringen.

    Und jetzt kommt die Krux. Wer nie ernsthaft zumindest eine Einsicht hat vom Aufwand einer solchen Freizeitgestaltung, vom finanziellem Aufwand und vom zeitlichen, aber große Augen bekommt, wenn er solche Hunde/ Mensch- Teams sieht, und wer dann denkt: juchuh, Kauf ich mir Rasse xy und davon mindestens auch Leistungslinie, dann Bischof auch so, der ist einfach, sorry: dumm.

    Man geht auch nicht los und kauft sich ein Dressurpferd und stellt das hinters Haus und meint, jetzt lerne ich erstmal reiten.

    Man kann in alle Sportarten reinschnuppern.

    Aber aufgepasst: nicht in Den üblichen Hundeschulen. Vereinsarbeit ist eine ganz andere Liga!

    Der Trainingsaufwand ist nicht zu unterschätzen und bedarf viel Fleiss und eben, das Quentchen „Hundeverrücktheit“, was man dazu benötigt. UND, die Partner müssen das mit tragen. Genauso, wie manche Fussballverrückt sind und das WE ist immer dominiert von dem Sport, findet jeder Hundesport und auch die RH Arbeit mindestens an einem WE-Tag statt und mindestens 1 mal bis nachmittags bis abends.

    Und dann kommen Seminare hinzu, Tuniere, Prüfungen……

    Da gehen nicht wenige Partner auf die Barikaden.

    Und es gibt halt Hunde, mit denen kann man aus Lust und Laune locker leichte lustigen Sport machen und ansonsten, eben einfach Gassie gehen und kuscheln.

    Es ist immer das selbe, die zentrale Frage ist:

    Was will ich mit dem Hund gemeinsam tun? Das nächste Jahrzehnt.