Beiträge von Hundundmehr

    Einen lustigen, lebhaften Junghund von Gewicht und Größe eines Goldies würde ich niemals empfehlen, wenn eine Siebzigjährige ihn tagsüber betreuen und mit ihm ausgehen soll!

    Ich kenne deine Erfahrungen nicht, von daher kann und will ich dir da nicht widersprechen.

    Meine Erfahrungen im Reallife sind da anders.

    Da weiß ich, wie ein Golden sich entwickeln kann, wenn er nicht bei Menschen landet die meinen, "die sind ja von Natur aus so lieb, und quasi selbsterziehend".

    Eine Schwester meines Jungspundes ist bei einem Ehepaar um die 70 gelandet, als Familienmitglied auch für die Enkelkinder, teils im Kleinkindalter, und das klappt hervorragend.

    Da steckt viel Arbeit drin, dessen muss man sich natürlich bewusst sein.

    Natürlich kenne ich auch die Kaliber, die überhaupt keine Wahrnehmung für sowohl eigene als auch fremde körperliche Grenzen haben.

    Alle MEINE Hunde haben hervorragend gelernt, rücksichtsvoll und umsichtig mit körperlich schwächeren Hunden umzugehen.

    Das konnten sie nicht als Welpen, das haben sie bei mir gelernt - was natürlich ohne ihre Veranlagungen nicht möglich gewesen wäre.

    Ich denke ein Sheltie würde gut passen.

    Eine bellfreudige Rasse in ein Mehrfamilienhaus, in dem bereits viele Hunde leben und wo es permanent laut ist?

    Ich glaube das geht gründlich schief.

    Ja, sehe ich genau so - und irgendwie passt auch das wieder zu dem "Ausblenden von nicht-passenden Faktoren", welches hier von der TE bisher gezeigt wurde.

    Sorry, BananaAnna für diese harsche Kritik, aber du redest dir selber alle möglichen Komplikationen "rosarot", in deinem Wunsch, dir einen agilen und gesunden Hund als Zweithund dazu zu holen.

    Ich persönlich sehe tatsächlich einen Golden Retriever bei der Konstellation "Katze und gesundheitlich eingeschränkter Hund".

    Einen erwachsenen Hund sehe ich bei dir nicht, zu groß ist die Gefahr, dass sowohl bei deiner mangelnden Erfahrung als auch bei dem "Vorleben", welches ein erwachsener Hund nun mal mitbringt, im Laufe der Zeit Komplikationen auftreten, die wieder die Abgabe eines Hundes erzwingen.

    Mit einem Welpen werden die ersten Monate sehr hart, es erfordert Zeit, einen Welpen für das Leben anzuleiten, erst Recht für ein Leben in der Konstellation, die ja nun einmal da ist.

    Dein Jahresurlaub ist aufgebraucht, also wird deine Oma die hauptsächliche Erziehung gerade in der prägenden Welpenphase übernehmen müssen.

    Das. Geht. Nicht.

    Ein möglicher Plan:

    Zunächst die dringend notwendige OP für Lily, damit sie wieder mehr Luft bekommt.

    Dann, wenn es Lily wieder besser geht (gut geht bei ihr nie, aber dennoch sollte sie zumindest das an Lebensqualität bekommen, was möglich ist), mal als Zuschauer zu vereinsinternen Veranstaltungen (Zuchtschauen, aber z. B. auch Workingtests, wo du das Arbeiten dieser Rasse siehst) gehen.

    Für nächstes Jahr dann einen Welpen planen, wenn du wieder deinen kompletten Urlaub zumindest für die ersten Wochen zur Verfügung hast.

    Hast du einen Plan B, wenn deine Oma mal ausfällt?

    Der wäre absolut wichtig, denn auch der gesundeste Mensch kann mal durch einen unvorhergesehenen Vorfall ausfallen - und dann nur einen einzigen Plan zu haben, der aus diesem Menschen besteht, ist einfach zu wenig.

    Der Golden bringt meiner Erfahrung nach alle Anlagen mit, die du brauchst: Will to work, der Wille zu hoher Kooperation und die Veranlagung zu hoher sozialer Kompetenz.

    Aber all das sich so entwickeln zu lassen, wie es sein soll und eben auch benötigt wird, braucht Zeit, Arbeit und eben auch die entsprechende Kompetenz.

    Welche Sportart ich bei einem Golden allerdings nicht sehe: Agility.

    Können täten sie das, aber der Golden ist für die körperliche Belastung, die die vielen Sprünge nun mal mit sich bringen, einfach nicht leichtkalibrig genug.

    Hallo, und herzliches Beileid zum Verlust eures vierbeinigen Familienmitglieds :streichel:

    Auch ich habe meine Forentätigkeit vor 12 Jahren in einem Hundeforum mit einem Beitrag in der Regenbogenbrücke begonnen, weil der Schmerz so groß war beim Verlust meines ersten Hundes, und habe damals viel Verständnis und Zuspruch bekommen von Hundemenschen, die mit mir mitfühlen konnten.

    Du weißt, du hast richtig entschieden, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass dieses Wissen im Kopf da ist - aber das Herz hat das noch lange nicht begriffen.

    Vielleicht ist in nicht zu weiter Zukunft der Gedanke für dich ein Trost, dass Skipper nahezu bis zu seinem Lebensende noch fit war, und er nicht lange leiden musste.

    Dazu durfte er bis zu seinem letzten Atemzug eure Liebe spüren, mit der ihr ihn über die Regenbogenbrücke geleitet habt.

    Die Welt steht einige Tage still, das Loch, welches Skipper hinterlässt, ist unfassbar groß - aber irgendwann, Stückchen für Stückchen und Schritt für Schritt wird der Schmerz kleiner, und du wirst wieder mit einem Lächeln all der schönen Momente gedenken können, die du und deine Familie mit Skipper hattet.

    Fühl dich mal virtuell in den Arm genommen :streichel:

    Mitfühlender Gruß

    Moni

    Es gibt nicht den perfekten Hund. Oder die perfekte Rasse.

    Aber Qualzucht, QUALzucht, das ist kein Plüschfell, oder ne geringelte Rute, oder kein Fell, oder 2 Zähne die fehlen oder ein Hund der sich vor Plastiktüten gruselt.

    Danke dafür :bussi:

    Qual: Schmerz, Leid, etwas physisch und/oder psychisch Belastendes

    Ab wann ist etwas Schmerz und geht mit Leiden einher, das belastend ist?

    Das kann im Moment nur an einzelnen Individuen festgestellt werden.

    Häufen sich solche Vorkommnisse bei bestimmten Hundetypen, stellt sich die Frage nach der Grenze für bestimmte Merkmale - einer Grenze, die eben so gesetzt werden muss, dass in den Nachzuchten diese Qual erzeugenden Merkmale nicht mehr auftreten.

    Ringelrute, Plüschfell, fehlende Zähne, stark ausgeprägtes Verhalten sind erst einmal Anomalien zum genetischen Standard.

    Bei einer Verstärkung dieser Anomalien geht irgendwann die normale Funktionalität verloren, und es kommt zur Qual bei den Nachzuchten.

    Deshalb muss die Grenze für solche anomalischen Ausprägungen deutlich vor einer quälenden Ausprägung gesetzt werden.

    Aus diesem Grund gibt es Diskussionen um fehlende Zähne, Plüschfell und Co.

    Nicht nur der Laie schmeißt dabei jegliches Plüschfell, jegliche Zahnanomalie und jegliches Co in einen Topf, eben weil auch unterschiedliche Studien den einzelnen Argumentationen zugrunde liegen.

    Zum Sheltie: Sicher gibt es Welpenproduzenten, die Plüschbomben produzieren, weil es Käufer gibt, die solche Plüschbomben wollen - ungeachtet der Funktionalität eines solchen Plüschbombenfells.

    Jetzt aber die gesamte Rasse Sheltie in einen Topf zu werfen und gesamt als Plüschbombenrasse mit damit einhergehenden Qualzuchtmerkmalen darzustellen, geht wohl aber an der Realität vorbei.

    Sich der Problematik bewusst zu sein - sowohl als Züchter als auch als Käufer - macht sicher Sinn und hilft, die Ausprägung dieses Extrems erst gar nicht "zur Mode" werden zu lassen, und die Rasse damit ausgewogen und gesund zu erhalten.

    Wieso ist es so schwer, da einfach mal zu akzeptieren, dass andere Leute andere Ansichten zum Thema haben und nur weil es grad modern und für viele positiv ist, das nicht jeder so empfinden muss?

    Du kannst selbstverständlich anderer Meinung sein, und etwas anders empfinden als andere Menschen - nur bleib dann bitte auch bei dir und deinem Empfinden, und degradiere nicht das Empfinden anderer Menschen, so wie du es hier getan hast:


    Nö.

    Ich muss mich nicht auch in meiner Freizeit noch unter Druck setzen, welche Leistungsziele ich noch erreichen muss und es als "Motivation"tarnen.

    Wäre schön, wenn du dich selber an deine eigene Forderung hälst, "zu akzeptieren dass nicht jeder so empfindet und andere Ansichten dazu hat".

    Klar kann man das auch als Leistungsziele-Setzen empfinden, ist aber nicht der Sinn einer solchen Bucket-List :denker:

    Dabei geht es nicht um Leistung - die ja wirklich Druck ausübt - sondern um Träume/Wünsche, die im Alltagswust oft einfach untergehen, und dann evtl. zu späteren Zeiten, wenn eine Umsetzung dieser Wünsche/Träume nicht mehr möglich ist, Bedauern hinterlassen, sich nie die Zeit dafür genommen zu haben.

    Manchen Menschen verhilft diese Bucket-List dazu, unvergessliche Erlebnisse zu haben, die ihr Leben bereichern und das Gefühl hinterlassen, etwas wirklich nur für sich selbst gemacht zu haben.

    Eine gute Bekannte von mir hat mit 75 Jahren z. B. aufgrund dieser Liste einen Tandem-Fallschirmsprung gemacht - einen Fallschirmsprung wollte sie schon immer einmal machen, ist nur nie dazu gekommen, es zu realisieren.

    Es kann äußerst hilfreich sein, sich mal Gedanken darüber zu machen, welche Erlebnisse man sich noch in seinem Leben erträumt, was davon zu realisieren ist, und bewusst zu planen, wann und wie das realisiert wird.

    Diese Gedanken haben nichts mit Leistungsdruck zu tun, sondern mit dem einfachen Fakt dass Menschen oft dazu neigen, sich selbst und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse im Alltag "zu vergessen".

    Wenn jemand ein Leben führt, welches alle Träume und Bedürfnisse erfüllt und die Gedanken an eine Bucket-List überflüssig macht, dann ist das doch gut.

    Was ich z. B. auf dieser Liste habe: Ein Wochenende alleine mit meiner besten Freundin und den Hunden - mal weg vom Alltag und jeglicher Störung, viel Wandern, vielleicht mal den ein oder anderen ollen Stein angucken (Burgen, Ruinen, alte Kirchen oder so) - und Klönen bis der Arzt kommt.

    Davon träumen wir schon seit Jahren, aber immer kommt uns irgendwie das Leben dazwischen...

    Was bitte soll ich bzw. die Hundehalter gegen Eure jetzt noch vorhandene und irrationale Angst tun?

    Irrationale Angst?

    Welche Messlatte legst du da an?

    Es ist doch nicht irrational, wenn du wiederholt erlebt hast, mit welcher Vehemenz (Körperkraft und Körpereinsatz) ein Hund am Zaun vorgeht, und du dich fragst, ob die Frau den Hund auch halten kann, wenn er diese Vehemenz in der Öffentlichkeit zeigen sollte?

    Wobei der Dobermann sich nur rassetypisch verhält und das Verhalten etwas ist was ich aushalten muss ( wie gepostetes Gerichtsurteil besagt).

    Du lies auch nur was du lesen willst, nicht wahr?

    Zitat

    Auch sei nichts dafür ersichtlich, dass der Schäferhund schon früher Passanten erschreckt oder gar gefährdet habe.

    Aus dem Gerichtsurteil, welches schon über 30 Jahre alt ist...

    Es schein also schon eine Rolle zu spielen, ob ein Hund das häufiger macht, und - auch aus dem Gerichtsurteil - ob dem Passanten bekannt ist, dass dort ein Hund ist.

    Auch wird in dem Urteil erwähnt, dass gerade in ländlichen Gegenden die Begegnung mit Tieren einkalkuliert werden muss.

    Es gab mal ein Gerichtsurteil irgenwann in den 2010ern, also etwas aktueller, wo ein Passant im Vorbeigehen von einem Hund angebellt wurde - also nicht angesprungen, nicht aggressiv angegangen, der Hund hat nur gebellt als der Mensch vorbeiging.

    Der Passant hat vor Schreck einen Satz zur Seite gemacht, ist dabei gestürzt und hat sich irgendwas gebrochen.

    Die Klage des Geschädigten wurde auch vom Gericht abgewiesen, weil dieses unter Berücksichtigung der gesamten Umstände (Hund war nicht aggressiv, ist nicht zum Menschen hin, hat nur gebellt und war angeleint) zu dem Schluss kam, dass ein Hundehalter nicht für eine übermäßige, unverhältnismäßige Schreckreaktion verantwortlich gemacht werden kann.

    Entsprechende Urteile sind immer - zum Glück! - Einzelfallentscheidungen, die eben schwer miteinander zu vergleichen sind, weil immer der gesamte Kontext berücksichtigt werden muss.