Beiträge von Hundundmehr

    Er hat sich dann noch interessiert erkundigt, ob die Hunde auf die Blindschleiche reagieren und wir sie deshalb mit dem Rücken zum Weg hingesetzt haben und die ganze Begegnung war total entspannt und freundlich - inklusive dem Hund meiner Freundin. :D

    Vorab: Schöne Begegnung!

    Ich mag übrigens Radfahrer, auch Mountainbiker, die sind hier alle zu 99,9% nett.

    Zum Zitierten: Möglicherweise war der Hund deiner Freundin deshalb entspannt und freundlich, weil ihr euch alle freundlich und entspannt verhalten habt. Den Raum dafür gegeben hat der Fokus auf die Blindschleiche.

    Nur mal als Anmerkung, vielleicht ist das für deine Freundin hilfreich bei ihrem Radfahrer-Anti-Aggressions-Training.

    Danker erst mal für die ganze Arbeit, die du dir da gemacht hast, pinkelpirscher

    Ich habe jetzt nicht alle Zahlen miteinander verglichen, mir natürlich den Golden Retriever angeschaut im Vergleich zu anderen Rassen.

    Unterm Strich lässt sich allerdings erkennen, dass eine Lebensspanne um die 13 Jahre für alle Hunde gilt, außer den besonders großen bzw. massigen Hunderassen - da liegt der Schnitt bei fast 10 Jahren.

    Es gibt Unterschiede sowohl bei dem prozentualen Anteil an Hunden, die dieses Endalter tatsächlich erreichen, als auch bei der Zeitspanne, um die diese mögliche Lebenserwartung durchschnittlich verkürzt wird.

    Am Zahlenbeispiel:

    Deutsche Dogge könnte durchschnittlich 9 Jahre 10 Monate alt werden; Das schaffen wohl nur 16%, die anderen sterben im Schnitt 3 Jahre früher.

    Im Vergleich dazu der Pudel: Hier erreichen etwas mehr als 31% das durchschnittliche Höchstalter von 14 Jahren und 1 Monat, knapp 70% sterben durchschnittlich fast 3 Jahre vorher.

    Bei der Deutschen Dogge verkürzt sich also die Lebensspanne für 84% der Hunde um ca 1/3.

    Beim Pudel verkürzt sich für knapp 70% die Lebensspanne um 1/5.

    Mal der Vergleich in Menschenjahren:

    Wenn die durchschnittliche Lebensspanne 85 Jahre betragen würde (ohne gesundheitliche/genetische bedingte Einschränkungen), dann würde mit der Lebenserwartung von Deutschen Doggen für 84% der Menschen das durchschnittliche Sterbealter bei knapp 56 Jahren liegen.

    Bei gleichen Voraussetzungen mit der Lebenserwartung des Pudels würde für knapp 70% das durchschnittliche Sterbealter bei 68 Jahren liegen.

    Das ist natürlich nur eine Zahlenspielerei, sie dient nur dazu, mal zu verdeutlichen was die kürzere Lebenserwartung bedeutet.

    Im oberen Zitat von Gandorf ist eine Studie verlinkt, die einen für mich sehr interessanten Begriff beinhaltet: Gesundheitsspanne.

    Als Fazit aus dieser Studie: Je länger diese Gesundheitsspanne ist - also der Zeitraum, in der ein Lebewesen nicht mit gesundheitlichen Problemen befasst ist, sondern ohne gesundheitliche Einschränkungen leben kann, desto höher ist auch die Lebenserwartung.

    Für 84% der Doggenpopulation scheint - bei sowieso schon verkürzter Gesamtlebenserwartung, und damit deutlich verkürzter Gesundheitsspanne, von ca 3 Jahren im Vergleich zu anderen Hunderassen - diese Gesundheitsspanne noch mal mehr sehr stark verkürzt zu sein.

    84% der Deutschen Doggen fallen ja nicht mit 6 Jahren und 6 Monaten tot um, und haben bis dahin beschwerdefrei gelebt - die Beschwerden, die dann zum vorzeitigen Tod führen, haben ja schon vorher angefangen.

    Riesenwuchs ist hier ein wissenschaftlich belegter Qualzuchtfaktor - aber eben nur einer von vielen.

    Abschließend eine persönliche Erfahrung:

    Ich habe bisher 3 Hunde - Golden Retriever - gehen lassen müssen:

    Amigo mit 11 Jahren und 2 Monaten, sehr schnell verstorben an Leberkrebs; Marco mit 12 Jahren und 2 Monaten, Einschränkungen durch den Lungenkrebs in seinen letzten 2 Lebensmonaten, und Vasco mit 14 Jahren und 2 Monaten, bei ihm haben sich ab dem 13. Lebensjahr immer schneller voranschreitende Alterserscheinungen gezeigt.

    Alle 3 Hunde waren aber bis zu ihrem 10. Lebensjahr "fit wie ein Turnschuh".

    Heißt bei mir: 3 Jahre junger Hund, 7 Jahre guter Hund, und auch ab 10 war noch viel Leistungsfähigkeit da, um ein gutes Leben als Hund mit nachlassenden Kräften zu leben.

    Wenn "Qualzuchtmerkmal lebenszeitverkürzende Größe" einfach so stehen bleibt.

    Steht das so in dem Gesetzesentwurf? Hier im Thread hab ich das nicht gelesen.

    Steht das da so?

    Dann würde da auch lebensverkürzender Zwergwuchs drunter fallen, also Hunde, deren Körper zu klein ist um ausreichend Platz für Gehirn und /oder innere Organe zu bieten.

    Zum Riesenwuchs: Bei den großen Rassen würde es z. B. reichen, ein Verbot der Zucht im extremen Bereich durchzusetzen, um die persönliche Vorliebe: "Noch größer/imposanter/schwerer" einzudämmen.

    Im Rassestandard festgelegte Ober- und Untergrenzen haben ursprünglich den Zweck, die betreffende Rasse weitestgehend in einem mittleren Bereich zu halten.

    Statt dessen geht der Trend doch zu oft, und damit zu Lasten der Hunde, dahin, am unteren oder oberen Extrem zu züchten.

    Zu viel Fell, zu viel Masse, zu kurze Beine, zu langer Rücken, zu viel Aggressivität, zu viel Nase weggezüchtet, zu viele Falten, zu schwere Vorhand, zu viel Zwergwuchs...etc. - das sind doch alles Vorlieben des Menschen, der sich damit schmückt, weil er mehr als das ausgewogene Mittelmaß haben will.

    Das geht zu Lasten der Lebensqualität eines Hundes.

    Es hat zB einen Grund warum man Jagdhunde stoppt und nicht abruft. Mein Jagdhund ist oft nicht abrufbar. Aber ich kann ihn sehr zuverlässig stoppen.

    Interessant :smile:

    Erlebe ich genauso :nicken:

    Mein "Grund" dafür ist: Einmal in der jagdlichen Motivation, würde ich diese mit einem Rückruf unterbinden, wodurch ich völlig gegen diese Motivation arbeite, was bei einem sehr jagdlich motivierten Hund oft nicht gelingt.

    Mit dem "Stopp" lasse ich den Hund in dieser jagdlichen Motivation, und kann ihm Anweisungen geben, mit denen ich diese jagdliche Motivation "lenken" kann.

    Dazu ist natürlich eine entsprechende Basis, ein Training nötig, heißt für mich im Privatgebrauch auch, dass ich - als Nicht-Jägerin - eben auch mal hingehe, meinen Hund abhole, und ihm dann als "Ersatz" eine Jagd auf erlaubte Beute - das Apportel - anbiete.

    Alternativ - je nach Ausbildung - auch von der Stoppstelle aus auf ein Apportel einweise.

    Im weiteren Trainingsverlauf (wenn der Hund eine bestimmte Stufe der Zuverlässigkeit erreicht hat), kann ich seine jagdliche Motivation auch zu einem späteren Zeitpunkt bedienen.

    Was ist dein Grund?

    Hütehunde brauchen keine Ausbildung, weil sie das gottgegeben können, gehen niemals jagen und bleiben bei ihrem Job nicht dran? Oder wie darf man das verstehen?

    Steht da doch. Die sind auf Kooperation selektiert. Andere Jagdhunde jagen selbstständig. Ist halt ein Fakt.

    Ziemlich Schwarz-Weiß für mein Empfinden.

    Der Hütehund arbeitet also nicht selbständig, weil er viel und gerne mit seinem Menschen kooperiert?

    Halte ich für ein Gerücht ...

    Am Beispiel: Der (gut ausgebildete) Hütehund soll ein Schaf selektieren.

    Welches, und wohin bestimmt der Mensch.

    Wie das Schaf selektiert wird und da hin gebracht wird, wo es hinsoll, erarbeitet der Hütehund allerdings selbständig, denn er fragt doch nicht bei jeder Bewegung des Schafes nach, was er jetzt machen soll...

    Für diese Form der Kooperation ist hohe Denkfähigkeit nötig.

    Im Vergleich dazu der Bauhund, dem ja höchste Selbständigkeit (und damit schwerere Kontrollierbarkeit) nachgesagt wird.

    Klar, dem kann man Beibringen dass er, sobald er von der Leine losgelassen wird, sofort selbständig nach einem Bau suchen und seinem Job nachgehen kann.

    Man kann ihm aber auch Beibringen, dass er ohne Leine laufen und anderen, hundlichen Geschäften nachgehen kann, und erst dann seinen Job zu machen, wenn der Mensch ihm das sagt.

    .............

    Der Retriever arbeitet nicht selbständig, weil er ja kooperiert?

    Ich weiß gerade nicht, ob ich heulen oder lachen soll...

    Der Retriever muss unangeleint an mein Knie getackert, dabei sorgsam die Umgebung beobachtend, gemeinsam mit mir durchs Gelände, ohne dass ich auch nur einen Blick für ihn dabei habe, und darauf warten, dass ich ihn auf eine Beute schicke - die er, sobald ich ihn geschickt habe, völlig selbständig finden muss, um sie mir dann zu bringen.

    Dabei hat er gelernt, auf hilfreiche Signale seines Menschen zu achten, die ihm dabei helfen, schneller und effizienter seine Beute zu erreichen.

    Gut ausgebildet arbeiten diese Hunde selbständig und zuverlässig, auch außer Sicht.

    Warum die hohe Befähigung zur Kooperation immer mit einer geringeren, oder gar gar nicht mehr vorhandenen Selbständigkeit gleichgesetzt wird, ist mir echt ein Rätsel.

    "Will to please" ... ich kenne keinen anderen Ausdruck, der so sehr hündische Motivation vermenschlicht im Alltagsgebrauch, wie diesen...

    Mein Amigo hat sich unglaublich gefreut, wenn ich mich über seine Beute freute - war das doch Garant dafür, dass er immer wieder mehr, mehr, mehr Beute machen durfte - zu SEINER Freude... xD

    Wo ist da der Leidensaspekt? Leidet ein mittelgroßer Hund, der eine verringerte Lebenserwartung gegenüber einer Zwergrasse hat, mehr als die Zwergrasse? Warum genau?

    Noch mal: Es geht nicht um die grundsätzlich kürzere Lebenserwartung von größeren Hunden im Vergleich zu kleineren Hunden.

    Das aber eben nicht ursächlich zwingend mit der Größe zu tun hat.

    Darum geht es - denn im Fall von Riesenwuchs wird eine zu große biologische Änderung zum Eintreten von Alterungserscheinungen bewirkt.

    Da kann man nicht einen Kleinhund mit einer großen Hunderasse vergleichen, weil hier zwei unterschiedliche, biologische Organismen miteinander verglichen werden.

    Die biologische Belastung in der Wachstumsphase eines Kleinhundes ist ein andere, geringere, als in der Wachstumsphase eines Großhundes.

    Ein Vergleich kann nur innerhalb einer Rasse stattfinden - und hier muss gefragt werden, wann wir innerhalb dieser Rasse einen Riesenwuchs haben, der Qualzuchtmerkmale beinhaltet.

    Es ist sicher als Qual zu bezeichnen, wenn der Alterungsprozess eines Hundes direkt im Anschluss an das Ende der körperlichen und mentalen Reifung anschließt.

    Darüber hinaus kann dieses frühe Eintreten der Alterungserscheinungen möglicherweise auch vererbt werden - so z. B. die Neigung zu Osteosarkomen in jungen Jahren.

    Solche Auswirkungen können aber oft erst festgestellt werden, wenn sie eintreten.

    Was wir wissen: Riesenwuchs begünstigt solche pathologischen Entwicklungen.

    Irgendwo müssen wir also mal anfangen, bei dem was wir WISSEN - so wie das Vetamt, welches dieser Doggenzüchterin jetzt noch mal genau auf die Finger, bzw. die Zucht schaut.

    Was als Willkür betrachtet wird, weil eben nicht jedes VetAmt so agiert.

    Leider.

    Ich find z.B einiges was in diversen Zuchten läuft mehr als fragwürdig und ich persönlich (!) sehe die Zucht mit Hunden mit Wesensmängeln , einfach null stabil sind in der Umwelt etc als QZ .

    Ja, ja, und nochmals ja!

    Ich finde, es wird sich viel zu sehr auf körperliche Qualzuchtmerkmale fokussiert; Dass Qualzucht auch im Verhalten existiert, dass die dortigen Extreme im Verhalten durchaus zur Qual für einen Hund werden können, zeigt mMn überdeutlich das doch ganz aktuelle Beispiel des XXL-Bully ...

    Es wird mehr Aggressivität gefordert (bei Schäferhunden z. B. - und nein, ich werde jetzt kein Beispiel dafür anbringen, weil das eine ganz neue "Baustelle" einbringt, die hier nicht hingehört), da wird mehr Furchtlosigkeit gefordert, da wird mehr Jagdtrieb gefordert, aber eben auch mehr Fügsamkeit.

    Auch das sind Extreme, die zu großen Problemen hinsichtlich der Haltung von Hunden in dieser Menschenwelt führen - mit Problemen für den Hund, der doch in dieser Menschenwelt klarkommen soll.

    Zur kontrollierten Bewegung im Wachstum eines Hundes mal grundsätzlich: Der Wachstumsprozess, also die Entwicklung des Bewegungsapparates, verläuft bei allen Hunden nahezu gleich.

    Was aber einen großen Unterschied bei der Belastung ausmacht, ist die physikalische Belastung aufgrund der Gewichtsunterschiede: Bei kleinen Hunden wirkt wesentlich weniger Gewicht beim Bewegen auf den Bewegungsapparat ein, bei größeren oder gar großen Rassen ist es mehr Gewicht - und das ist mehr Belastung, die sich auf den Bewegungsapparat auswirkt.

    Je rasanter die Gewichtszunahme, umso mehr muss darauf geachtet werden, hier nicht ein Zuviel an Belastung für den noch in der Entwicklung befindlichen Bewegungsapparat zu haben.

    Es ist nun mal ein Unterschied, ob 5 Kilo Körpergewicht beim Rennen auf den Bewegungsapparat (und noch nicht geschlossene Wachstumsfugen als Beispiel) einwirken, oder 25 Kilo.

    Welchen Sinn macht zB die Läufigkeit im Herbst in unserer Klimazone, wenn die Welpen dann mitten im Winter zur Welt kommen?

    Der Läufigkeitszyklus bei Wölfen macht ja biologisch einen Sinn: Die Welpen wachsen in einer beutereichen Jahreszeit auf, was das Überleben viel wahrscheinlicher macht.

    Nimmt man nur diesen Aspekt für den grundsätzlich veränderten Reproduktionszyklus von Haushunden, lässt man dabei aber Eines völlig außen vor: Genetik ist ein Zusammenspiel aller Faktoren, dreht man an einer Stellschraube, dann bewirkt das Veränderungen in anderen, auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden Merkmalen.

    Es ist der Aspekt der Zahmheit (siehe Silberfuchs-Experiment), also die Fähigkeit, neugierig der Spezies Mensch gegenüber zu sein, welcher die Haustierwerdung des Wolfes überhaupt ermöglicht hat.

    Fremdenangst und damit einhergehende Aggression wurde immer mehr verringert - und das sind Stressfaktoren, die den hormonellen Haushalt beeinflussen.

    Möglicherweise liegt hier der Grund für eine Änderung im hormonellen, gesamten Zusammenspiel im Organismus des Haushundes, der diese zuvor jahreszeitliche, biologische Abhängigkeit zum Reproduktionszyklus verändert hat, wodurch ein zweimaliger Reproduktionszyklus pro Jahr bewirkt wurde.

    Das nur mal als Hinweis dafür, dass es zu eng gedacht ist, den Reproduktionszyklus nur auf die geänderten Aufwuchsbedingungen (eben jahreszeitabhängig) zurück zu führen.

    Wie vielfältig die Änderungen sind, wenn nur man nur an einer einzigen Stellschraube (einem Merkmal, der Zahmheit) rumschraubt, zeigt eben genau das Silberfuchsexperiment.

    Kleine und große Unterarten des Wolfes basieren auch auf diesem Ursprungsbauplan - aber eben keine Zwerg- und Riesenwölfe.

    Es ist schon stimmig, dass dieser exzellente Bauplan mit seiner hohen Variationsmöglichkeit eben auch seine Grenzen hat.

    Grenzen, die der Mensch durch künstliche Auswahl ins Extrem bringt, und dabei über die Grenzen dessen, was tatsächlich noch gesund ist, schreitet.

    Ob das zu viel Fellmasse, ein unausgewogenes Verhältnis von Körper und Extremitäten, zu viel Falten, zu viel Gewicht auf der Vorhand, zu kleine Körper um genügend Platz für Organe zu bieten, zu viel Masse um eine vorzeitige Überlastung des Bewegungsapparates zu verhindern, zu rasantes Wachstum durch Riesenwuchs, zu wenig Fang, um einen fehlerfreien "Bau" des Atemapparates zu bieten, Verkümmerungen im Bereich der Rute, die pathologische Folgen für die Wirbelsäule nach sich ziehen ...

    Der Mensch macht was ihm gefällt, ohne im Blick zu haben dass das, was ihm gefällt, gravierende gesundheitliche Folgen für den Hund hat.

    Dieses "Wollen" führt zum Extrem - und da Menschen sich nicht selber regulieren können, braucht es Regeln, die das verhindern.