Beiträge von Hundundmehr

    Aber ja, das sind nu alles keine Hunde für die Hundewiese oder „Ich schau gerne den Hunden beim toben zu während wir am Feldrand quatschen“.

    Weil es OT ist, im Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    "ich schau gerne den Hunden beim Toben zu während wir am Feldrand quatschen." - das suggeriert auch wieder so ein Klischee aus einer schwarz-weißen Welt.

    Ich sehe unglaublich gerne Hunden bei ihren Interaktionen zu - nur mit dem Quatschen mit den dazugehörigen Menschen ist es mit mir etwas mühsam, weil ich häufig mitten im Satz unterbreche, und dann gerne auch mal den roten Faden verliere, eben weil meine Aufmerksamkeit immer bei den Hunden ist.

    Da wird dann der freilaufende, offen und mit freundlicher Neugier auf auch fremde Artgenossen zugehende Hund direkt zum "Tutnix, der bar jeglichen menschlichen Einwirkens grenzüberschreitend-belästigend sich frei entfalten darf und dabei eine Gefahr für andere Menschen/Tiere wird" gemacht.

    Ich weise in dem Zusammenhang noch mal auf meine Sig - denn das ist für mich der normale Alltag: Regeln einhalten, die dazu dienen Schaden zu vermeiden, wobei für mein Empfinden Schaden nicht nur auf körperliche, sondern eben auch mentale Schäden zu beziehen ist.


    Danke für die Antworten.


    Ein Tipp: Zur "Haltung" gehört auch die Einstellung den Hunden gegenüber. Lies die Urteilsbegründung, ich habe sie extra noch mal in dem post verlinkt.

    Ja, das hab ich.

    Ich dachte, Haltung bezog sich auf die Haltungsbedingungen. So im Sinne, da könnte eine Ursache für das Verhalten zu finden sein.

    Dann habe ich dich wohl missverstanden.

    Genau das ist es was ich meine mit "was in dem Statement eben nicht drin steht": Dort erwähnt die Hundehalterin aus Naarn eben die "Haltungsbedingungen, an denen keine Behörde etwas auszusetzen fand" - was sie verschweigt ist die harsche Kritik an ihrer Einstellung den Hunden gegenüber, die vom Verwaltungsgericht kritisiert wird, weil hier eben jegliche Einsicht fehlt.

    P.S.: Sie schreibt in ihrem Statement, sogar die Behörden hätten an ihrer Hundehaltung nichts auszusetzen gehabt.

    Wer mag, kann sich davon überzeugen dass dies gelogen ist, und liest sich Aussagen der Verwaltungsgerichtes mal durch - oder er/sie glaubt es mir einfach, wenn ich sage: Das Verwaltungsgericht sieht das anders - ganz anders

    Was haben die denn an der Haltung kritisiert?

    Ein Tipp: Zur "Haltung" gehört auch die Einstellung den Hunden gegenüber. Lies die Urteilsbegründung, ich habe sie extra noch mal in dem post verlinkt.

    Hat doch alles erstmal seine Berechtigung und es gibt keine Notwendigkeit, das zum Anlass für Spekulationen über seltsame psychologische Mechanismen beim Anderen zu nehmen.

    Oh ja, ich bin absolut für diese Vielfalt, und finde eine kunterbunte Welt wunderschön!

    Wo werden in dieser wunderbaren Vielfalt aber Grenzen überschritten, eben die Grenzen, die dazu führen dass sich Gefahren realisieren, die sich nicht realisieren dürfen?

    Ich denke da z. B. an Bilder, die auf Insta und Co veröffentlicht werden, wo ein Kleinkind heftig einen Listenhund umarmt und die stolze Kindes- und Hundemutter schreibt: "Da seht ihr den gefährlichen SoKa :herzen1: ", und tausende von Likes und entsprechenden Plattitüden erhält ... während wir hier die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil wir sehen, dass der Hund sich völlig unwohl fühlt, aus dieser engen Umarmung herauswill, sie aber erträgt ... so lange bis der zum Brunnen getragene Krug bricht, und wieder ein "so kinderlieber SoKa" unbedingt zwingend und sofort im Tierheim aufgenommen werden muss, weil er das Kind gebissen hat ...

    Das ist für mich z. B. so ein Extrem, bei dem ich weiß dass hier die Wunschvorstellungen eines Menschen Lichtjahre an den tatsächlichen Bedürfnissen und auch Verhaltensweisen eines Hundes vorbeigehen, und für selbige eben blind machen.

    Ein "psychologisches Gutachten" - wer würde das erstellen können und wollen? Mal ganz abgesehen von dem Eingriff in die Grundrechte...

    Nein, es geht eben nur über andere Maßnahmen.

    Zumindest für NRW kann ich einen Erfolg dieser Maßnahmen erkennen: Die Maßnahmen sortieren schon mal gut aus, es gibt Eignungsvoraussetzungen des Menschen, wenn man sich einen dieser Listenhunde in NRW zulegen möchte.

    Hat zu einer Halbierung der Population dieser Hunderassen geführt.

    Die Frage, ob es nun tatsächlich rassebedingt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial gibt, das gesellschaftlich nicht tolerabel ist, ist trotzdem berechtigt. Aber die lässt sich nicht beantworten durch die Frage, wofür man „solche Hunde“ denn überhaupt noch braucht.

    Das "erhöhte Gefährdungspotenzial" steht aber doch im direkten Zusammenhang mit dem tatsächlichen Gebrauch dieser Hunde.

    Die psychologischen Aspekte habe ich ja selber schon ausgenommen, s.o.

    Aber ein Gebrauch fällt mir ein, der verboten werden müsste: Das Führen dieser Hunde im Schutzhundesport.

    Das ist meine persönliche Meinung, die ich auch begründen kann (und hier auch schon habe, weshalb ich es hier nicht wieder aufführe).

    Was erwartet man? Mehr Reue? Mehr Schmerz?

    (....)

    Jetzt wird nach Rache, Sühne und Buße geschrieen, jenseits des rechtlichen Rahmens und erschreckend viele Leute sind damit einverstanden.

    Hier zumindest hat niemand nach Rache, Sühne und Buße geschrien.

    Die, die diese auf FB veröffentlichte Stellungnahme so kritisieren, üben diese Kritik wegen des Mangels an Reue, der dort zu erkennen ist.

    Sie bereut nicht den überaus grausamen Tod des Opfers, denn er wird von ihr als Unfall bagatellisiert, als etwas, das jedem Hundehalter passieren kann.

    Dabei vergisst sie aber eines: Nicht jeder Unfall ist eine Straftat, und nicht jeder Unfall passiert aufgrund grober Fahrlässigkeit, der eine übermäßige Schuld bescheinigt, diesen Unfall verursacht zu haben.

    Einer Schuld, dessen sie sich reumütig im Strafprozess bekannt hat, und die sie in diesem FB-Statement weit von sich weist.

    Wäre sie frei von Schuld gewesen, wäre sie auch vom Gericht freigesprochen worden...

    Du schreibst, es würde dich wundern wie viel in diesen Text doch reininterpretiert werden könnte und auch hier wird - nun, es ist nicht nur ausschließlich das, was in diesem Text drinsteht (und so schon unsäglich ist, z. B. die Hölle, durch die sie und ihre Familie doch geht, und die sie gleichstellt mit der Hölle, durch die die Angehörigen des Opfers und auch das Opfer selbst gingen und noch gehen), es ist das, was sie unterschlägt in diesem Text, was aber der aufmerksame Leser, vor allem der Urteilsbegründung zum Hundehaltungsverbot, doch weiß.

    Ich habe mal ein paar Passagen aus dieser Urteilsbegründung herausgesucht, die ich ans Ende dieses post stelle.

    Das ist eben der Unterschied zwischen Autounfall und Hundebiss.

    Das Eine ist normal und als Lebensrisiko akzeptiert, ein trauriger Unfall eben, das Andere ein traumatisches Ereignis, für das es Schuld und Sühne geben muss.

    Eben das stimmt nicht - es gibt, wie schon oben ausgeführt, Unfälle, die nicht als normales Lebensrisiko akzeptiert werden, sondern genau so traumatische Folgen haben, und deshalb empfindlich bestraft werden. Ein Autofahrer der bei einem Unfall einen Menschen tötet hat sich genauso vor Gericht zu verantworten und es wird geprüft, ob dieser Unfall fahrlässig oder sogar grob fahrlässig verursacht wurde. Nur schlägt das meistens keine so dermaßen großen Wellen in den Medien, da landen dann tatsächlich eher solche extremen Sachen, wie z. B. der Mordanschlag 1993 in Solingen, der monatelang immer wieder Wellen schlug, eben auch weil sich im Rahmen der Ermittlungen immer wieder neue, erschreckende Erkenntnisse ergaben.

    Die allermeisten durch Hunde verursachten Schäden landen maximal in den lokalen Medien.

    Aber dennoch kann ich es befremdlich finden das andere so inbrünstig "Steine werfen". Und wem der Schuh passt, der wird sich hier wahrscheinlich gleich zu Wort melden ;)

    Da bin ich :smile:

    Ein Moralapostel.

    :???:

    Tatsächlich?

    Hier die versprochenen Textauszüge aus der Urteilsbegründung zum Haltungsverbot der Hundehalterin aus Naarn:

    Zitat

    Daran ändert auch der Vertrag (Anmerkung: damit ist der Schenkungsvertrag gemeint) vom
    03.10.2023 nichts, wobei die Ernsthaftigkeit der mit bloßem E-Mail-Ausdruck
    unmittelbar nach dem Vorfall veranlassten Schenkung der Hunde an M B bezweifelt
    werden darf.
    Dies umso mehr, da die Bf weder bereit war mit der Behörde noch
    der Polizei zu sprechen aufgrund ihres Zustandes, jedoch eine (weitreichende)
    Schenkung der Hunde sogleich durchführen konnte

    Zitat

    Das im Rahmen des Strafurteils
    als mildernd gewertete reumütige Geständnis war in den Ausführungen vor dem
    Verwaltungsgericht in Bezug auf die Hundehaltung an sich nicht zu erkennen.

    Aus: LVwG-050303/19/SB (lvwg-ooe.gv.at)

    Maßgeblich das letzte Zitat zeigt die Entwicklung, und damit eben auch die tatsächliche Einstellung der Hundehalterin aus Naarn:

    Die Reumütigkeit im Strafprozess, die sich strafmildern ausgewirkt hat, war schon im Verwaltungsgericht hinsichtlich der Verhandlung zum Hundehaltungsverbot an sich nicht mehr zu erkennen - und wie wenig von dieser Reue geblieben ist, nämlich annähernd nichts, zeigt sich in der Stellungnahme auf FB:

    Was sie dort zeigt, ist Reue gegenüber den Auswirkungen, die dieser schreckliche Vorgang auf ihr eigenes Leben hatte - und was sie sich holt, ist die Absolution durch den Zuspruch ihrer Befürworter, die sie zum Opfer stilisieren.

    Das, und genau DAS finde ich zum Kotzen.

    Ist das moralapostulierend?

    Oder vielleicht doch einfach nur die Fähigkeit, bestimmte Details nicht aus dem Blick zu verlieren in einer Gesamtsituation und deren Entwicklung?

    P.S.: Sie schreibt in ihrem Statement, sogar die Behörden hätten an ihrer Hundehaltung nichts auszusetzen gehabt.

    Wer mag, kann sich davon überzeugen dass dies gelogen ist, und liest sich Aussagen der Verwaltungsgerichtes mal durch - oder er/sie glaubt es mir einfach, wenn ich sage: Das Verwaltungsgericht sieht das anders - ganz anders ;)

    ... und hätte gerne eine andere Entscheidung gefällt.

    Was aber aufgrund der bestehenden Gesetzeslage nicht gemacht werden konnte - weshalb die anstehende Überarbeitung dieser Gesetzeslage vom Verwaltungsgericht begrüßt wird.

    Komisch, ne? Schon wieder ein, wie sagt man - Listi? Gibt aber bestimmt einen triftigen Grund für den Angriff, weil das arme Kampfschmusi ganz doll provoziert wurde.

    Ja, das war unsachlich.

    Wieso unsachlich?

    Das ist doch in diesem Fall Fakt.

    Tatsächlich gibt es für kaum eine andere Rasse soviele "ist doch nicht der Hund schuld"-Verteidigungen, wie bei den Listenhunden.

    Wäre es ein Labbi gewesen, wären doch Kommentare gekommen mit dem Tenor: "Da seht ihr es: Auch andere Hunde sind gefährlich!"

    Listenhunde sind keine Kampfhunde, davon bin ich überzeugt.

    Das Problem liegt hauptsächlich am Menschen, bzw. an deren Beweggründen, mit denen ein Hund angeschafft wird:

    Bei den Begleithunden ist die Motivation hauptsächlich ein Hund, der möglichst unkompliziert mit den Menschen und deren Umfeld leben kann.

    Bei Listenhunden findet sich viel zu oft die Motivation, sich mit einem Hund zu profilieren, der mittlerweile eine angsteinflössende Wirkung auf seine Umwelt hat - sei es, um zu beweisen "wie lieb" diese Hunde doch sind, oder auch als persönliche Potenzerhöhung.

    Wie soll man diese Motivationen in den Griff bekommen?

    Falsch finden und Menschen bedrohen sowie andere Leute zu genau sowas auffordern/ sowas billigen sind halt zwei Paar Schuhe.

    Um nichts anderes geht es mir.

    Keine Ahnung warum es dir um diesen Aspekt geht - den hat hier niemand erwähnt, und erst Recht nicht irgendwelche Drohungen ausgestoßen oder andere dazu aufgefordert, oder auch geschrieben "passiert ihr zu Recht".

    Mir geht es um die Rechtfertigung, und die Art und Weise wie sie

    - jegliche Schuld von sich weist

    - sich selber als Opfer darstellt

    Denn das tut sie.

    Eine Straftat hat immer Konsequenzen für den Täter.

    Nein, Mobbing ist nicht richtig, und das unterstütze ich nicht.

    Aber dass sie nicht mehr dort leben kann wo sie bisher gelebt hat, haben nicht die Menschen verursacht, die dort leben.

    Dass sie als Züchterin nicht mehr anerkannt ist, haben nicht andere verursacht, sondern sie selbst.

    Dass ihr Ansehen beschädigt ist - ja, das ist so wenn man den Tod eines Menschen verursacht hat.

    Dass sie ihre Hunde nicht mehr halten darf, ist auch niemand anderes schuld, dass liegt an der Handlung, die während ihrer Verantwortung geschah.

    Der Mangel an Einsicht schreit einen einfach aus diesem Statement an.

    Was soll man zu diesem Statement sagen ...

    Keine Erklärung, warum man sofort Elmo hat einschläfern lassen, kein Wort dazu, warum erst deutlich später erwähnt wurde dass drei Hunde an diesem Unglück beteiligt waren ...

    Tja, und auch die Aussage "dass kann jedem mit seinem Hund passieren", verursacht bei mir ein merkwürdiges Gefühl im Bauch...

    Das Schuldbekenntnis begründet sie mit dem Fakt, sie hätte eben die Verantwortung, und dieser Vorfall hätte niemals passieren dürfen.

    Ist das ein Schuldbekenntnis?

    So kommt es bei mir nicht an.

    Selbst ihr eigenes Argument zu einem geänderten Hormonhaushalt der Hunde, welcher zu einer höheren Schutzbereitschaft geführt hätte, wird nur als Erklärung für das Verhalten aufgeführt (sie hätten beschützt) - aber natürlich nicht, um einzugestehen dass sie eben genau das hätte berücksichtigen müssen bei ihrer Entscheidung, mit welchen und mit wie vielen Hunden sie auf die Hunderunde geht.

    Nein, sie hat nichts falsch gemacht, alle beteiligten Ämter hätten ihr bei allen Untersuchungen (auch Hausdurchsuchung) bescheinigt, welche hervorragende Hundehaltung sie hätte.

    Nein, sie hat nichts falsch gemacht, weshalb bei einem entsprechenden Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Faktoren ja jeder Hundehalter von so einem Unglück betroffen werden kann.

    Auch der Hergang - sie und ihre drei Hunde hätten sich erschrocken, weil sie hinter sich einen Schrei gehört hätten, und als sie sich umdrehten hätte die Joggerin ca. 1,5m hinter ihnen gestanden - lässt bei mir Fragen offen.

    Diese Beschreibung verursacht einen schalen Geschmack in meinem Mund - hätte die Joggerin also nicht hinter ihnen zunächst geschrien, und wäre dann zu nah aufgeschlossen, dann hätten sie und die Hunde sich nicht so erschrocken, und es wäre dann möglicherweise gar nicht zu dem Angriff - Verzeihung, Beschützen! - durch die Hunde gekommen?

    ................

    Letzendlich ist das IHRE Sicht, und ihre Beschreibung des Herganges.

    Eine andere Darstellung werden wir nicht bekommen.

    Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen des Opfers.

    Den beiden Hundehalterinnen mit ihrem Kind wünsche ich, dass sie irgendwo, unerkannt und in Ruhe ihr Leben als Familie weiterführen können. Eine weitere, erneute Hundehaltung wünsche ich ihnen nicht.