Beiträge von Hundundmehr

    Einige der "Fachleute" hier scheinen deutlich mehr Ahnung zu haben, als anerkannte Verhaltensbiologen...

    Ein Beispiel dafür (stellvertretend für etliche Beispiele):

    und das Hunde deiner Meinung nach über eine Moral verfügen, (alle!) von Natur aus z.B. Menschenbabies als schutzbedürftig erkennen, usw..

    Das ist so hanebüchen zurecht gebogen, wie dieses Zitat von Avodaco ohne Kontextbezug eine völlig andere Aussage zu geben scheint, als ich tatsächlich geschrieben hatte:

    Dass tierisches Moralverhalten sicher nicht mit menschlichem Moralverhalten gemessen, oder gar gleichgesetzt werden kann, ist selbstverständlich.

    Das ist die eine Seite.

    Die andere Seite: Selbst Menschen mit ihren im Vergleich zur Tierwelt hochentwickelten Moralvorstellungen haben sowohl Unterschiede in diesen - und halten sich oft nicht daran.

    Wieso sollte ich also diese Behauptung aufstellen:

    "das Hunde deiner Meinung nach über eine Moral verfügen, (alle!) von Natur aus z.B. Menschenbabies als schutzbedürftig erkennen, usw.."

    Das, Murmelchen , ist echt so hanebüchen verdreht, und ich frage mich, ob du das was ich schreibe nicht verstehen kannst, oder aber nicht verstehen willst, weil das was ich schreibe einfach nicht in deine Welt und deine Sicht zu Hunden passt.

    Ja, das hatte ich geschrieben - und du haust in die gleiche Kerbe wie Murmelchen , indem du einzelne Sätze herausstellst ohne den dazugehörigen Kontext, um damit ein Bild zu entwerfen, welches in DEINE Meinung zu mir passt.

    Dabei hast du dir doch extra die Mühe gemacht, nach den Originalbeiträgen zu suchen, und hattest damit auch den dazugehörigen Kontext parat ...

    ... auf den du, Zucchini , auch ganz einfach Zugriff gehabt hättest, wenn du nur mal auf die oben von Avocado eingestellten Zitate geklickt hättest.

    Dann wäre dir statt dieser Schlussfolgerung:

    Ein Hund, der ein Baby tötet, wollte ihm eigentlich das Leben retten? Hossa...

    wohl aufgefallen, dass mein aus Oktober letzten Jahres stammender Beitrag sich nicht auf den erst vor Kurzem hier eingestellten Vorfall des getöteten Babies bezog, sondern auf diesen von Hektorine eingestellten Beitrag, bei dem ein Baby zwar gebissen wurde, aber überlebte:

    Und noch ein Beißvorfall, über den ich gerade gestolpert bin:

    https://www.salzburg24.at/news/salzburg/…regau-143837257

    "Der Zwischenfall passierte am Donnerstag bei einem Besuch der 32-jährigen Mutter aus Wien bei einer Freundin in Regau. Am Vormittag legte sie ihr Baby zum Schlafen in einen Nebenraum im Erdgeschoß. In einem unbeobachteten Moment gelangte der dreijährige Hund der Freundin zu dem Buben ins Zimmer und biss ihn.
    Der Malamut-Schäfer-Rüde dürfte sich selbst die Tür geöffnet haben."

    Das klingt sehr nach Leichtsinn der HHin.
    Der Hund soll laut Artikel das 7 1/2 monatige Baby in den Rücken gebissen haben. Hoffentlich bleiben dem Kind keine Schäden.

    Warum mir dieser Gedanke kam, den ich als sehr wage Möglichkeit dargestellt hatte, als Spekulation, eben auch, weil der Artikel keine Informationen zur Ursache hergibt - wen es interessiert, im Spoiler

    Plötzlicher Kindstod

    Das Baby früherer Bekannter ist am plötzlichen Kindstod gestorben. Ein ganz schrecklicher, tragischer Verlust für die Familie und deren Umfeld.

    Mich hat das tatsächlich während der gesamten Säuglingsphase meines Sohnes begleitet, und ich habe akribisch darauf geachtet, meinen Sohn mindestens nicht unbeaufsichtigt in Bauchlage schlafen zu lassen, weil die Bauchlage von Säuglingen einer der Gefährdungsfaktoren für einen Atemaussetzer während des Schlafens ist, die zum plötzlichen Kindstod führen können.

    Weil nun der Biss des Hundes im Rücken des schlafenden Kindes war, kann von einer Bauchlage des Säuglings ausgegangen werden.

    Mir sind sofort meine Ängste, die ich als frischgebackene Mutter um mein eigenes Kind hatte, und eben der frühere Vorfall im eigenen Bekanntenkreis, wieder eingefallen.

    Wie fein die Nase des Hundes ist, wird auch hier im DF im Artikel: "Immer eine Nasenlänge voraus" beschrieben:

    "Seine Nase erschnüffelt das Geschlecht, den Gesundheitszustand und den Gemütszustand anderer Hunde und Menschen."

    Es gibt Diabetikerhunde, und eine Bekannte von mir ist durch ihren - nicht dafür ausgebildeten - Hund (einem ACD) aus dem Schlaf, teilweise sehr unsanft, geweckt worden, weil sie so stark unterzuckert war, dass sie ins Koma zu fallen drohte.

    Hunde haben - gerade was die Nasenleistung angeht - deutlich bessere Fähigkeiten als Menschen.

    Das macht sie keinesfalls "zu besseren Menschen" - ermöglicht ihnen aber Leistungen zu erbringen, zu die der Mensch eben nicht fähig ist.

    Die Verletzung im Rücken des Babies war für dieses nicht tödlich.

    Entsetzt bin ich, weil das für mich eine Art von Diskriminierung ist. Und ja eine Gruppe auf Grund ihres Äußeren zu verurteilen

    und das hier:

    Und schon erstaunlich, dass du weißt, was alle Menschen die "solche" Hund halten für Erwartungen an ihr Umfeld haben. Und was alle Menschen denken...

    Wo hat Gandorf, auf deren Aussagen sich deine Äußerungen beziehen, irgendwo geschrieben, "alle Menschen die solche Hunde halten", hätten diese Erwartungen an ihr Umfeld?

    Da steht nicht "alle", aber dass diese Motivation eben nicht undenkbar ist, darüber bestand doch Einigkeit?

    Meine Vorbehalte gegenüber bestimmten Hundetypen äußern sich bei mir dermaßen, dass ich mir sehr genau die Menschen ansehe.

    Bin ich mir unsicher hinsichtlich deren Motivation, oder auch deren Handling mit dem jeweiligen Hund, gehe ich lieber aus dem Weg.

    Du tust gerade so, als haetten Hunde die Wahl und wuerden aus reiner Guete und Liebe bei ihren Menschen bleiben. Das kannst du so sehen, aber erwarte bitte nicht von anderen Menschen dieses verklaerte Bild auch zu haben..

    Keine Ahnung, welches Kopfkino dich jetzt veranlasst, mir diesen "Guete und Liebe"- Gedanken zu unterstellen - der lässt sich nun wahrlich nicht aus meinem Geschriebenen ableiten :ka:


    Aber irgendwie scheint es deine typische Einstellung mir gegenüber zu sein, meinen Worten - teilweise aus dem Zusammenhang gerissen - deine ganz eigene Interpretation als Fakt darzustellen, genau so hätte ich das gesagt:

    Und ja...hier wurde u.a. von dir doch groß erklärt, dass z.B. der Husky das Baby ggf. nur retten o.ä. wollte und das Hunde deiner Meinung nach über eine Moral verfügen, (alle!) von Natur aus z.B. Menschenbabies als schutzbedürftig erkennen, usw.. Und jetzt plötzlich doch nicht mehr?

    Dazu fällt mir nur Eines ein: Wenn einem die Argumente ausgehen, diskreditiert man einfach die Person, indem man dieser Aussagen unterstellt, die aus dem Zusammenhang gerissen und völlig verdreht sind.

    Ich bin echt entsetzt.

    Also haben alle Menschen, die sagen: "Mein Hund hat mich durch Höhen und Tiefen begleitet, er war treu an meiner Seite, war mir Trost, wenn ich von Menschen enttäuscht wurde (etc)." eine gefährliche Grundeinstellung zum Hund, und werden dem (wie auch ich finde) wunderbar komplexen Verhalten von Hunden in keiner Weise gerecht?

    Wie kommst du zu diesem Schluß?

    Die wenden Jagdverhalten an, das ist das Problem. Wäre es noch im sozialen Bereich, könnte der anderen Hund zumindest versuchen über Kommunikation gegenzuwirken, aber genau das soll ja nicht sein ... Und sie sind im Jagdverhalten so selektiert, dass sie es im Übermaß zeigen.

    Das ist nur die halbe Wahrheit; Du hattest zuvor "Kampfhunde" erwähnt, und die andere Hälfte der Wahrheit ist, dass beim Anwenden des Jagdverhaltens (=potentiellen Gegner als Beute, die zu erlegen ist) eben auch noch eine gehörige Portion Aggressivität mit eingebracht wurde. Diese Aggression haut noch mal eine gehörige Portion Noradrenalin obendrauf, womit das für Denken und überlegtes Handeln notwendige Serotonin völlig verdrängt wird.

    Mich verwundert immer wieder, dass Hundehaltern nicht klar ist wie massiv Hormone wirken können und, dass nicht klar ist, dass Hunde null Moralvorstellungen haben, vor allem, wenn sie im Jagen sind ...

    Beim Jagen gibt es keine Moral (in anderen Bereichen schon) - weil beim Jagen das Ziel eine Beute, und damit Objekt und nicht Subjekt ist.

    Selbst ein "netter" Border Collie, dem das Jagdverhalten ja ebenfalls als Zwangsverhalten auf bestimmte Auslöser hin angezüchtet wurde, hat ein sehr stark herabgesetztes Schmerzempfinden in diesem Rausch.

    Okay - und wann bitte war das letzte Mal, wo ein Border Collie dies an einem Menschen "ausgelebt" hat?

    Wo wurde sowas behauptet bei den tragischen Vorfällen?

    Dabei ging es um das hier:


    (hat sich nur verteidigt, ist erschrocken, die Verletzungen waren sicher nicht so schlimm, kann mit jedem Hund passieren...) e

    Sowas - und vor Allem die fett von mir markierte Aussage - kommt immer wieder Ich denke da nur an die Angler-Geschichte ...

    Sobald dann da Gegenwind kommt in der Form: "Nein - das kann einem eben nicht mit JEDEM HUND passieren!" wird dann sowas daraus gemacht:

    Was hier oft gesagt wird ist dass Hunde Tiere sind und auch wenn man sich das noch so sehr schönredet und sie als bessere Menschen sehen will

    Als wenn hier irgendeiner behauptet hätte, Hunde seien die besseren Menschen.

    Dabei bin ich mir absolut sicher, jeder hier im DF unterschreibt ohne zu zögern dieses Zitat von Franz von Assisi:

    "Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!"

    So - und je nach Diskussionsinhalt wird dann so etwas ausgelegt als "Vermenschlichen", als "sind die besseren Menschen" oder Ähnliches ausgelegt - oder aber als Nichtvermenschlichung sondern einfach als Beschreibung einer hündischen Eigenschaft.

    Je nach Lust und Laune, wie es gerade in den Kram passt.

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    Es wurde hier schon mal gesagt: Rassespezialisierungen sind gerade bei Diskussionen um die Frage, welche Rasse es sein soll, ein eminent wichtiger Faktor... aber bei Vorfällen mit Hunden, gerade wenn es um Verletzungen geht (bei Menschen, aber auch bei Hunden und anderen Tieren) spielt diese Spezialisierung überhaupt keine Rolle?

    Da sind dann alle Hunde plötzlich gleich - und zwar gleich gefährlich!

    Da ist dann plötzlich egal, dass bei bestimmten Spezialisierungen im Aversionsverhalten die Fluchttendenz verkleinert, und dafür das Angriffsverhalten verstärkt wurde ("nach Vorne gehen"), und hat natürlich gar nichts damit zu tun, wenn in einer - für den jeweiligen Hund - überraschenden Situation dann eben auch beschädigend nach Vorne gegangen wird.

    Es war Erik Zimen, der mal gesagt hat dass ihm Wölfe lieber seien als Hunde - nicht, weil Wölfe weniger gefährlich wären: Wölfe waren für ihn einschätzbarer im Verhalten.

    Nun ja, wenn du meinst das deine Definition von Artgerecht „DIE“ Definition ist, dann ist eine Diskussion auch sinnlos.

    Was meinst du denn wäre "meine" Definition von "artgerecht"?

    "Meine" Definition von "artgerecht", bzw. richtigerweise "arttypisch" ist ein "beschädigungsvermeidendes Verhalten", und diese Definition stammt aus der Verhaltensbiologie für Hundeartige.

    Tatsächlich geht es dabei um den Erhalt der eigenen körperlichen Unversehrtheit, ohne die ein Überlegen für einen Jäger nicht möglich ist.

    Daraus resultiert ein äußerst breit gefächertes, in weiten Teilen gerade im Hinblick auf innerartliche Konfliktlösungen ritualisiertes, Drohverhalten.

    Drohverhalten mit dem Ziel, einen Konflikt zu lösen, bevor es zu Beschädigungen kommt.

    Das ist der Grundsatz.

    Wieso das nichts super aussergewoehnliches ist, wurde mehrfach erklaert. Muss man halt auch lesen..

    Dass nichts Außergewöhnliches ist steht doch nicht im Widerspruch zu der Aussage, dass es mit bestimmten Hundetypen (Rassen mit entsprechenden Spezialisierungen) zusammenhängt?

    Ich finde es aber ehrlich bisschen mühsam dass alle Merkmale die nicht typisch für Retriever sind erstmal ganz dramatisch als furchtbar abgetan werden müssen.

    Ich finde es ganz furchtbar dass bestimmte Selektionen dazu führen, dass Hunde sich nicht mehr artgerecht verhalten.

    (Ich finde es auch ganz furchtbar dass sich anscheinend immer mehr eine Hundehaltung verbreitet, die das Entwickeln artgerechten Verhaltens blockiert, aber das nur am Rande erwähnt.)