Beiträge von Hundundmehr

    Wegen der hohen Temperatur habe ich gestern am späten Vormittag eine Runde um den Freizeitsee gemacht - noch keine Ferien, da konnte ich davon ausgehen, dass noch nichts los ist.

    War auch so, viel entspannte Zeit zum Planschen für meine Jungs :herzen1:

    Zum Ende der Runde - ich saß auf einer Bank, meine Jungs machten "ihr Ding" - sah ich schon aus guter Entfernung einen Mann mit seinem angeleinten Hund ankommen.

    Angeleinter Hund = Jungs zu mir.

    Der Mann kam näher, stoppte etliche Meter vor uns, fragte, "Männlein/Weiblein/kastriert?" und ging dann nach meiner Antwort "Männlein, unkastriert" mit einem "dann besser nicht" so 20m von uns entfernt einen Trampelpfad die Böschung runter, um ans Wasser zu gelangen.

    Noch während er auf dem Weg dahin war, stand ich dann auf, um meinen Weg fort zu setzen. Dummy oder auch nur unangeleint ins Wasser lassen hätte ich jetzt sowieso nicht mehr gemacht, mit einem angeleinten Hund dessen Halter keinen Kontakt wollte.

    Leider wurde mein Aufstehen von meinen Jungs als Signal zum "wir gucken jetzt mal nach dem anderen Hund" aufgefasst, so dass ich sie deutlich hörbar stoppen musste.

    Noch während ich mich auf den Weg (wenige Meter) zu João machte, rief von unten eine Stimme: "Machen Sie sich keinen Stress, ist ok!" in einem Ton, der bei mir "einfach nur freundlich", im Sinne von "es ist kein Problem, wenn Ihre Hunde kommen" ankam.

    Da ich meine Hunde und deren Freundlichkeit kenne, und die Reaktion des Mannes als "auch von seiner Seite passiert nichts bei einem Kontakt" interpretierte, kam von mir ein "OK" als Antwort.

    Nur blöd, dass "OK" auch für meine Hunde das Freigabesignal ist ... :headbash:

    Sie rannten also BEIDE los, Richtung Mann und Hund am Ufer.

    Normalerweise lasse ich das gerne "geregelter" laufen, so erst ein Hund, dann, wenn der fremde Hund signalisiert "jetzt kann bitte auch der andere kommen" der andere Hund ...

    Ich kenne aber meine Hunde, weiß, dass sie andere Hunde ausreichend lesen (auch mein knapp 9 Monate alter João), und eben äußerst sozialverträglich im Umgang mit anderen Hunden sind.

    Es war dann eine super entspannte, freundliche Begegnung, der Mann hat etwas über seinen Hund erzählt, wo ich dann auch erfuhr, dass der Hund wegen seines Alters und einer entsprechenden nachlassenden Standfestigkeit möglichst keinen Kontakt zu sehr stürmischen Hunden haben soll.

    Der Mann war begeistert über das Sozialverhalten meiner Hunde - sein Hund wohl auch xD

    Der alte Herr machte nämlich den "Platzhirsch" - und meine Jungs waren so nett, ihm diese "Position" zu überlassen.

    Alles freundlich, mit ganz subtilen Gesten, ich musste echt schmunzeln, weil ich es schon häufig mit meinen Hunden erlebt habe - es hat so den Eindruck, diese alten, tattrigen und körperlich völlig unterlegen Hunde haben einen "Altersdarfschein" bei meinen Hunden, und sie "gönnen" diesen das Gefühl, trotz ihrer Handicaps noch "das Sagen" zu haben.

    Wir haben uns dann verabschiedet, als ein Halter mit zwei Schäferhunden (unangeleint, aber sichtlich unter "Kommando stehend") ankam.

    Ich kannte Halter und Hunde, und habe gefragt ob wir das Stück zum Parkplatz gemeinsam gehen können (er erlaubt seinen Hunden Hundekontakte, das weiß ich, aber ich frage trotzdem immer).

    So bekamen meine Hunde nochmal Kontakt zu anderen Hunden, ich konnte noch mal mit einem anderen Hundehalter plauschen, und wir sind rundum zufrieden ins Auto gestiegen und nach Hause gefahren.

    Staubt es jetzt zu sehr, wenn ich erwähne dass ich mir wieder ein Kompliment eingefangen habe, worüber ich mich einfach nur freue?

    So beim Plauschen erwähnte der Mann so ganz nebenbei, es wäre schade dass sein jüngerer Hund (jetzt 3) so wenig freie Hundekontakte hätte, weil gerade diese ihm so gut täten.

    Auf meine Nachfrage nach dem Wieso meinte er nur, ihm würden viele aus dem Weg gehen - zum einen, weil Racket (Name geändert) zu Beginn etwas stürmisch wäre, was sich aber nach kurzer Zeit legt (nein, er "überrollt" keine anderen Hunde, er ist nur schnell und agil, und man merkt ihm die Aufregung an, seine "Begierde", Kontakt aufzunehmen), zum anderen ... na ja, weil es Schäferhunde sind...

    dann darf man sicher auch anmerken, dass es eben auch genug Hunde gibt, die ein Drohen nicht verstehen oder sich trotz eines Drohen nicht entsprechend distanzvergrößernd verhalten.

    Was an diesem Verhalten ist jetzt gefährlich für die Umwelt?

    Gefährlich für den betreffenden Hund, klar, er könnte in die Reichweite der Zähne des drohenden Hundes gelangen, oder in Fußtrittreichweite des Halters.

    Aber wo ist die Gefahr MIT BESCHÄDIGUNGSABSICHT für die Umwelt?

    In Gesellschaften wo es Strassenhunde gibt ist es auch nicht so dass die alle voll den Spass miteinander haben und sich alle ganz doll liebhaben.

    Wo bitte habe ich das denn geschrieben?

    LIES doch einfach mal, was ich tatsächlich geschrieben habe, und interpretiere nicht dein eigenes Kopfkino in meine Worte.

    Da liegen Welten zwischen...

    Ein Hund der selbst schon von einem anderen Hund schwer verletzt wurde, "verzichtet" vielleicht bei einer Konfrontation auf die volle Eskalationsleiter. Der geht aus Angst/Panik/Erfahrung dann eventuell selbst in "ich töte lieber dich, als du mich".

    Ich bin äußerst froh, dass die allermeisten Hunde anscheinend doch noch diese Eskalationsleiter kennen, und dementsprechend handeln, sodaß zumeist nur "Schall und Rauch", aber eben keine Beschädigungsabsicht vorliegt.

    Es erschreckt mich, wie oft hier dargestellt wird, das Nicht-Einhalten dieser Eskalationsstufen sei "normal", also canidentypisch - denn das ist es nicht.

    Was durch künstliche Selektion übertypisiert wird, also nicht mehr canidentypisches Aussehen oder Verhalten ist, wird nicht durch die Häufung dieser Übertypisierung zur Norm für Canidenverhalten und -aussehen.

    Hier müsste der Anspruch her, wieder mehr "zur Natur", also zum natürlichen, genetisch programmierten Verhalten und Äußeren, zurückzukehren, statt durch menschliche Ansprüche Kreaturen zu kreieren, die mehr eine Karrikatur von Haushunden als tatsächlich Haushunde sind.

    Für mein Empfinden ist das die gleiche Argumentation wie bei Haltern von Brachyzephalrassen, welche die Atemgeräusche ihrer Hunde als "normal" und nicht gesundheitsbeeinträchtigend empfinden - wo doch jeder normale Mensch wissen müsste, dass eine normale, gesunde Atmung keine derartigen Geräusche verursachen kann.

    Edit: Es fehlt der Bezug zum Zitat, der eigentlich direkt unter das Zitat sollte ...

    Es gehört schon ein sehr traumatisches Ereignis dazu, um eine solche, äußerst starke Änderung im Verhalten zu bewirken.

    Auf einen Artgenossen zu treffen, der einen töten will, das so kommuniziert und entsprechend handelt, gehört sicher dazu.

    Nur ist es eben nicht normal, dass Hunde Artgenossen töten wollen, und ihrerseits dann sofort zubeißen und sich verbeißen, statt zuvor beschädigungsvermeidend zu Drohen.

    Caissa Das Video ist zumindest sehr ähnlich, sie erklärt dort auch die Fütterung und das Konzept, dessen Bestandteil eben die Fütterung ist.

    Bootcamp-Methoden, das war für mich schon 2019 klar.

    Danke für deine Mühe - ich selber bin mittlerweile, nach den ganzen Jahren, einfach zu müde, weil immer wieder Menschen auftauchen, die all das nicht gesehen haben, oder zwar gesehen, aber ausgeblendet haben. :ka:

    Zumindest stammt dieses Video aus dieser Zeit, da waren es noch 56 Hunde (statt der zu dem Zeitpunkt vom Vet-Amt genehmigten 40 Hunde), und es kam ja dann zum großen Knall, als die Hundezahl dort auf 120-130 Hunde angestiegen war.

    Da hat das Vet-Amt dann Auflagen gemacht, den Bestand auf 40 Hunde zu verringern, und NomMro kam als "Retter".

    Mittlerweile darf sie wohl maximal 60 Hunde dort aufnehmen, aber für das neue Domizil ist ja wohl eine Erweiterung aufgrund der dortigen Möglichkeiten für die Zukunft geplant.

    An den Methoden hat sich allerdings nichts geändert, neben den desolaten Unterbringungs- und hygienischen Bedingungen.

    Schade - das Video auf der ersten Seite dieses Threads, in welchem sie erklärt, dass diese Trog-Massen-Fütterung fester, täglicher Bestandteil ihres "Therapiekonzeptes" für auffällige Hunde ist, steht leider nicht mehr zur Verfügung.

    Vielleicht findet ja irgendjemand noch ein Video, in welchem sie diese Art des "Therapierens" noch mal erklärt.

    Ich hab keine Ahnung, was ad-hominem und Strohmann-Scheinargumentationen sind.

    Es sind Scheinargumentationstechniken, die weg von der Sachebene führen.

    Weil diese Scheinargumentation eben NICHT auf die eigentlichen Argumente eingeht, sondern diese verzerrt oder sogar völlig falsch wiedergibt.

    Wie soll da auf sachlicher Ebene diskutiert werden, wenn genau dadurch nicht nur versucht, sondern sogar erreicht wird, dass andere Meinungen erst gar nicht mehr in Betracht gezogen werden, und so nur noch die eigene Meinung als richtig dasteht?

    Ich würde einen sachlichen Austausch sehr begrüßen.

    Ich schätze wir sind uns einig, das wir uns hier nicht alle einig werden. Das schöne ist, es besteht dafür auch keine Veranlassung. Es ist durchaus erlaubt verschiedene Meinungen zu haben und sie sind alle erwünscht bei einem Austausch/Diskussion.

    Ich strebe hier nicht nach Harmonie, aber vielleicht könnten wir mit dem eigentlichen Thema weitermachen und persönliche Befindlichkeiten, zumindest für den Moment, hinter uns lassen.

    Ich strebe auch nicht nach Harmonie, ein Meinungsaustausch lebt doch davon, unterschiedliche Meinungen und damit auch unterschiedliche Sichtweisen zu betrachten, mit dem Ziel, eben auch zukünftig Aspekte aus diesen unterschiedlichen Sichtweisen berücksichtigen zu können, um sich eine eigene, dann möglicherweise auch fundiertere, Meinung bilden zu können.

    Dazu ist ein argumentativer Austausch nötig.

    Der nicht möglich ist, wenn durch Verwendung von ad-hominem und Strohmann-Scheinargumentationen erst gar nicht auf die eigentliche Argumentation eingegangen wird, und statt dessen die gesamte Person durch solche verzerrenden und teilweise falschen Aussagen diskreditiert und im gesamten als unglaubwürdig dargestellt wird.