Beiträge von Hundundmehr

    Es gibt nicht den perfekten Hund. Oder die perfekte Rasse.

    Aber Qualzucht, QUALzucht, das ist kein Plüschfell, oder ne geringelte Rute, oder kein Fell, oder 2 Zähne die fehlen oder ein Hund der sich vor Plastiktüten gruselt.

    Danke dafür :bussi:

    Qual: Schmerz, Leid, etwas physisch und/oder psychisch Belastendes

    Ab wann ist etwas Schmerz und geht mit Leiden einher, das belastend ist?

    Das kann im Moment nur an einzelnen Individuen festgestellt werden.

    Häufen sich solche Vorkommnisse bei bestimmten Hundetypen, stellt sich die Frage nach der Grenze für bestimmte Merkmale - einer Grenze, die eben so gesetzt werden muss, dass in den Nachzuchten diese Qual erzeugenden Merkmale nicht mehr auftreten.

    Ringelrute, Plüschfell, fehlende Zähne, stark ausgeprägtes Verhalten sind erst einmal Anomalien zum genetischen Standard.

    Bei einer Verstärkung dieser Anomalien geht irgendwann die normale Funktionalität verloren, und es kommt zur Qual bei den Nachzuchten.

    Deshalb muss die Grenze für solche anomalischen Ausprägungen deutlich vor einer quälenden Ausprägung gesetzt werden.

    Aus diesem Grund gibt es Diskussionen um fehlende Zähne, Plüschfell und Co.

    Nicht nur der Laie schmeißt dabei jegliches Plüschfell, jegliche Zahnanomalie und jegliches Co in einen Topf, eben weil auch unterschiedliche Studien den einzelnen Argumentationen zugrunde liegen.

    Zum Sheltie: Sicher gibt es Welpenproduzenten, die Plüschbomben produzieren, weil es Käufer gibt, die solche Plüschbomben wollen - ungeachtet der Funktionalität eines solchen Plüschbombenfells.

    Jetzt aber die gesamte Rasse Sheltie in einen Topf zu werfen und gesamt als Plüschbombenrasse mit damit einhergehenden Qualzuchtmerkmalen darzustellen, geht wohl aber an der Realität vorbei.

    Sich der Problematik bewusst zu sein - sowohl als Züchter als auch als Käufer - macht sicher Sinn und hilft, die Ausprägung dieses Extrems erst gar nicht "zur Mode" werden zu lassen, und die Rasse damit ausgewogen und gesund zu erhalten.

    Wieso ist es so schwer, da einfach mal zu akzeptieren, dass andere Leute andere Ansichten zum Thema haben und nur weil es grad modern und für viele positiv ist, das nicht jeder so empfinden muss?

    Du kannst selbstverständlich anderer Meinung sein, und etwas anders empfinden als andere Menschen - nur bleib dann bitte auch bei dir und deinem Empfinden, und degradiere nicht das Empfinden anderer Menschen, so wie du es hier getan hast:


    Nö.

    Ich muss mich nicht auch in meiner Freizeit noch unter Druck setzen, welche Leistungsziele ich noch erreichen muss und es als "Motivation"tarnen.

    Wäre schön, wenn du dich selber an deine eigene Forderung hälst, "zu akzeptieren dass nicht jeder so empfindet und andere Ansichten dazu hat".

    Klar kann man das auch als Leistungsziele-Setzen empfinden, ist aber nicht der Sinn einer solchen Bucket-List :denker:

    Dabei geht es nicht um Leistung - die ja wirklich Druck ausübt - sondern um Träume/Wünsche, die im Alltagswust oft einfach untergehen, und dann evtl. zu späteren Zeiten, wenn eine Umsetzung dieser Wünsche/Träume nicht mehr möglich ist, Bedauern hinterlassen, sich nie die Zeit dafür genommen zu haben.

    Manchen Menschen verhilft diese Bucket-List dazu, unvergessliche Erlebnisse zu haben, die ihr Leben bereichern und das Gefühl hinterlassen, etwas wirklich nur für sich selbst gemacht zu haben.

    Eine gute Bekannte von mir hat mit 75 Jahren z. B. aufgrund dieser Liste einen Tandem-Fallschirmsprung gemacht - einen Fallschirmsprung wollte sie schon immer einmal machen, ist nur nie dazu gekommen, es zu realisieren.

    Es kann äußerst hilfreich sein, sich mal Gedanken darüber zu machen, welche Erlebnisse man sich noch in seinem Leben erträumt, was davon zu realisieren ist, und bewusst zu planen, wann und wie das realisiert wird.

    Diese Gedanken haben nichts mit Leistungsdruck zu tun, sondern mit dem einfachen Fakt dass Menschen oft dazu neigen, sich selbst und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse im Alltag "zu vergessen".

    Wenn jemand ein Leben führt, welches alle Träume und Bedürfnisse erfüllt und die Gedanken an eine Bucket-List überflüssig macht, dann ist das doch gut.

    Was ich z. B. auf dieser Liste habe: Ein Wochenende alleine mit meiner besten Freundin und den Hunden - mal weg vom Alltag und jeglicher Störung, viel Wandern, vielleicht mal den ein oder anderen ollen Stein angucken (Burgen, Ruinen, alte Kirchen oder so) - und Klönen bis der Arzt kommt.

    Davon träumen wir schon seit Jahren, aber immer kommt uns irgendwie das Leben dazwischen...

    Was bitte soll ich bzw. die Hundehalter gegen Eure jetzt noch vorhandene und irrationale Angst tun?

    Irrationale Angst?

    Welche Messlatte legst du da an?

    Es ist doch nicht irrational, wenn du wiederholt erlebt hast, mit welcher Vehemenz (Körperkraft und Körpereinsatz) ein Hund am Zaun vorgeht, und du dich fragst, ob die Frau den Hund auch halten kann, wenn er diese Vehemenz in der Öffentlichkeit zeigen sollte?

    Wobei der Dobermann sich nur rassetypisch verhält und das Verhalten etwas ist was ich aushalten muss ( wie gepostetes Gerichtsurteil besagt).

    Du lies auch nur was du lesen willst, nicht wahr?

    Zitat

    Auch sei nichts dafür ersichtlich, dass der Schäferhund schon früher Passanten erschreckt oder gar gefährdet habe.

    Aus dem Gerichtsurteil, welches schon über 30 Jahre alt ist...

    Es schein also schon eine Rolle zu spielen, ob ein Hund das häufiger macht, und - auch aus dem Gerichtsurteil - ob dem Passanten bekannt ist, dass dort ein Hund ist.

    Auch wird in dem Urteil erwähnt, dass gerade in ländlichen Gegenden die Begegnung mit Tieren einkalkuliert werden muss.

    Es gab mal ein Gerichtsurteil irgenwann in den 2010ern, also etwas aktueller, wo ein Passant im Vorbeigehen von einem Hund angebellt wurde - also nicht angesprungen, nicht aggressiv angegangen, der Hund hat nur gebellt als der Mensch vorbeiging.

    Der Passant hat vor Schreck einen Satz zur Seite gemacht, ist dabei gestürzt und hat sich irgendwas gebrochen.

    Die Klage des Geschädigten wurde auch vom Gericht abgewiesen, weil dieses unter Berücksichtigung der gesamten Umstände (Hund war nicht aggressiv, ist nicht zum Menschen hin, hat nur gebellt und war angeleint) zu dem Schluss kam, dass ein Hundehalter nicht für eine übermäßige, unverhältnismäßige Schreckreaktion verantwortlich gemacht werden kann.

    Entsprechende Urteile sind immer - zum Glück! - Einzelfallentscheidungen, die eben schwer miteinander zu vergleichen sind, weil immer der gesamte Kontext berücksichtigt werden muss.

    irgendwas an den Vorurteilen der TE ändern würde.

    Welche Vorurteile denn?

    Vorurteil: Wenn jemand ohne entsprechendes Hintergrundwissen ein vorschnelles Urteil fällt.

    Macht das die TE?

    Mitnichten!

    Sie hat einen bestimmten Eindruck, aufgrund dessen was sie bisher beobachten konnte, und bemüht(e) sich hier um mehr Informationen, erst mal aus einem Bereich wo sie fundiertere Kenntnisse vermutete: Ein HUNDEforum.

    Außerdem würde sie gerne das Gespräch suchen, erhofft(e) sich aber von anderen Hundemenschen noch ein paar Informationen, die sie als Hundelose nicht hat.

    Wer da ein Vorurteil sieht, ist ganz schön in seinem eigenen Film - der aber mit der Frage der TE nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

    Wieso heute ein derartiges Fass aufgemacht wird wegen derart nichtiger Anlässe erschließt sich mir nicht.

    Das Fass wurde hier aber nicht von der TE aufgemacht - denn diese hat aufgrund ihrer situativen Eindrücke hier um Meinungen und Erfahrungen gebeten, damit sich ihre Meinung nicht nur auf ihre persönlichen realen Eindrücke beschränkt.

    Diese teilweise psychologischen und moralischen Betrachtungen kamen von Teilnehmern in diesem Thread, wurden und werden noch mit eigenem Kopfkino gefüllt und haben das Ergebnis von unterschiedlichen Sichtweisen, die sich (mal wieder) erbittert bis zur Frontenbildung verhärtet haben.

    Echt schräg, diese Diskussion...

    Deine Angst kann ich gut nachvollziehen.

    Einzeln betrachtet sind die Faktoren "Bellt aggressiv am Zaun" und "wird eng von einer abweisend wirkenden Hundehalterin geführt" sicher kein Grund, um reale Angst haben zu müssen.

    In der Kombi kann das aber schon beängstigend wirken, weil der Hund alleine, ohne Beeinflussung seiner Halter, wohl sehr aggressiv auftritt, und dann im öffentlichen Bereich so eng geführt wird, dass jemand Unbeteiligtes den Eindruck bekommen kann, dieses enge Führen soll verhindern, dass sich die am Zaun gezeigte Aggressivität entfaltet.

    Da sind die Gedankengänge "Was passiert wenn ich dem Hund in einer Situation begegne, wo er nicht so eng geführt wird, oder er gar ohne diese Zaunsicherung alleine in der Öffentlichkeit ist?" gar nicht so fern.

    Was du zunächst tun kannst:

    Dann steht er einen Meter vom recht hohen Zaun entfernt und beobachtet die Straße. Sobald man den Zaun erreicht springt er auf den Zaun zu.

    Du solltest nicht dicht am Zaun vorbei gehen, aber auch nicht auf die Straße ausweichen. Nehme deutlich sichtbar für den Hund Abstand vom Zaun (ein oder zwei Schritte zur Seite reicht aus als Signal für den Hund, dass du auf Abstand bleibst), schau ihn nicht an, wende den Kopf weg, spreche ihn nicht an, ignoriere ihn, und geh zügig weiter.

    Dir KANN nichts passieren, denn deiner Beschreibung nach ist der Zaun sicher und hoch genug.

    Vermutlich bewacht der Hund tatsächlich nur sein Grundstück, und wenn du keine Signale aussendest, dass du in diesen Bereich eindringen willst, wird der Hund dir gegenüber nicht tätig.

    Damit dieses Verhalten auch gesichert ist, ist der Zaun als Absicherung für Unbeteiligte Passanten da.

    Btw.: Ich finde die Erklärung deinem Sohn gegenüber ganz wunderbar, weil du einfach nur den sehr wahrscheinlichen Grund für das Verhalten des Hundes erklärt hast, ohne deinen Sohn mit deinen eigenen Ängsten zu belasten. Finde ich toll!

    Sie führt ihn immer eng an der Leine, geht im militärischen Schritt, grüßt niemanden, sondern ist sehr auf den Hund fixiert (bzw auf ihre Haltung, sie fixiert immer einen Punkt am Horizont). Manchmal schreit sie ihn kurz und scharf an, aber meist ist Stille.

    "Militärischer Schritt" und den Hund manchmal kurz und scharf anschreien ist auch nicht meins - aber was kommt unterm Strich dabei für DICH rum?

    Der Hund wird ENG GESICHERT geführt. Damit wird ein Verlust der Kontrolle durch die Halterin auf eine Wahrscheinlichkeit gen Null reduziert.

    Ich sehe da keinerlei Gefahr für dich, zumal du ja auch auf Abstand bleibst.

    Kann mir jemand erklären, warum man den Hund hält?

    Nein, das kann ich nicht. Die Gründe für Hundehaltung sind sehr vielfältig, genau so wie die individuellen Vorlieben für Rassehunde.

    Ich liebe z. B. meine Golden, dass die meisten Menschen diese als freundlich und ungefährlich einschätzen, ist ein für mich netter Nebeneffekt - aber nicht der Grund, warum ich mir diese Hunderasse ausgesucht habe.

    Sie passen einfach perfekt in mein Leben, und sowohl mit ihrer Mentalität als auch ihrer Spezialisierung (Jagdhunde) komme ich wunderbar klar.

    Manche Menschen meinen, es müsste doch fürchterlich anstrengend sein, weil ich bei den langen Spaziergängen immer meinen Dummyrucksack dabei habe.

    Ist für mich aber überhaupt nicht anstrengend, es gehört für mich dazu wie meine Hundepfeife und ein paar Schuhe mit vernünftigem Profil für unwegsameres Gelände :ka:

    Du kannst natürlich auch das Gespräch mit den Haltern suchen, durch die enge Nachbarschaft begegnest du dem Hund einfach öfter, und bevor dich deine Angst blockiert, weil du keine Hintergründe kennst, ist ein unvoreingenommenes Gespräch die bessere Wahl.

    Bleib dabei aber bei dir, ein "Ich habe Angst vor ihrem Hund, und habe keine Ahnung, ob das berechtigt ist." ist sicher besser, als mit "vorwurfsvoller" Kritik anzukommen ("Es ist furchtbar, dass Ihr Hund so angsteinflössend gegen den Zaun springt bei jedem Passanten", nur mal als Beispiel für "vorwurfsvolle Kritik").

    Ich würde auch vermeiden, mich zum Sprachrohr für andere Nachbarn zu machen (z. B. für die Nachbarin, die näher an dem Hund wohnt und dessen Bellen als "häufig und störend" empfindet).

    Möglicherweise ebnest du mit einem freundlichen Gespräch den Weg zu einem freundlicheren, verständnisvolleren Miteinander.

    Möglicherweise stößt du auch auf Ablehnung, und deine Ängste werden weiter genährt.

    :ka:

    Für mein Empfinden ist aber bei den von dir beschriebenen Haltungsbedingungen (Hoher, sicherer Zaun bei nicht-beaufsichtigtem Hund, und enge, kontrollierte Führung im Außenbereich) die Wahrscheinlichkeit bei nahezu 100%, dass es mit diesem Hund nie zu irgendeinem Vorfall kommen wird.

    Die sollen halt wegbleiben von der Komfortzone

    Nur dass zu dieser Komfortzone ein öffentlicher Bürgersteig gehört, der jetzt von der Öffentlichkeit gemieden werden soll, weil er zur Komfortzone des Hundes gehört?

    Entscheidend sind doch die Örtlichkeiten, und gerade ein plötzliches Ausweichen auf eine Straße kann u. U. für den Passanten äußerst gefährlich sein.

    Auch sind die Folgen für den Hund zu bedenken; Nachbarn hatten einen durch Metallzaun gesicherten Garten, ihr Hund hat jeden Passanten lautstark gemeldet - und irgendwann haben dann Kinder den Hund "zurück geärgert", indem sie z. B. mit Stöckern entlang des Zauns sind und dabei ein lautes Klappergeräusch erzeugten.

    Ergebnis für die Besitzer war, dass ihr Hund kinderunverträglich wurde, was sich dann eben auch beim Führen des Hundes außerhalb des Grundstücks bemerkbar machte, und zeitlebens berücksichtigt werden musste.

    Auch das kann ein Ergebnis sein, wenn man die Ansicht vertritt, dass Menschen sich mit einem Radau machenden Hund halt abfinden müssen, wenn sie den öffentlichen Gehweg benutzen.

    Dann geht das Argument: "was gibt es hier zu meckern, der Hund ist doch durch einen ausbruchssicheren Zaun gesichert" ziemlich nach hinten los...