Beiträge von Hundundmehr

    Mein Jungspund João ist ja ein kleiner "Freigeist"; Er rennt sehr viel, geht auch gerne mal ins Unterholz, ist aber jederzeit abrufbar.

    Gestern hatten wir eine Begegnung mit einer sehr netten, 2 Jahre alten HSH-Mix Hündin, die ihn bei den Rennspielen sehr weit ins Unterholz gezogen hat - und auch da ist er auf Signal hin zu mir gekommen, und hat sie alleine weiter rennen lassen.

    Für sie haben diese Eskapaden dann letztendlich zu Leinenknast geführt, João konnte weiter frei laufen.

    Der Kleine macht wirklich sehr viel Spaß, er ist jetzt fast 14 Monate alt, und auch bei der Pubertät scheinen wir jetzt aus dem Gröbsten raus zu sein.

    Bei seinen jagdlichen Ambitionen und auch beim Körperbau hat seine Mutter durchgeschlagen, sie kommt aus einer hochbeinigen Linie mit sehr viel jagdlichem Engagement.

    Nächste Woche machen wir den Wesenstest, ich bin sehr gespannt auf die Beurteilung der Richter.

    Der junge Herr Ravi hat seine OP wirklich gut weggesteckt bisher.

    Im Wald lasst er sich weiterhin im Freilauf sehr schön lenken und das schaut soweit auch fein aus.

    Nun ist uns in besagtem Wald aufgefallen, dass der kleine Hund schief rennt. Will heißen hinten links ist von der Achse her immer weiter links als die Vorderpartie. Ich vermute er belastet das rechte Hinterbein anders.

    Verwächst sich das? Sofort Röntgen und wasweissich oder Physio mal vorstellen?

    Ein Osteopath wäre hier meine erste Anlaufstelle, und natürlich beim Tierarzt röntgen lassen.

    Das Röntgen wäre für mein Gefühl, im schlimmsten Fall kommt was dabei raus, im besten Fall gibt es null Anhaltspunkte.

    Bei dem von dir geschilderten Gangbild hilft hier die Osteopathie aber in jedem Fall, um den Körper wieder "in die Balance" zu helfen, oder eben auch bei einer vorhandenen Baustelle die Folgeeffekte besser zu verarbeiten.

    Mein Leifur hat ja ED, ist als Jungspund sowohl am linken als auch am rechten Ellenbogen operiert worden.

    Er bekommt seitdem regelmäßig Osteo, mindestens alle 8 Wochen, bei Bedarf auch in einem kürzeren Abstand.

    Er wird jetzt (am Montag) 5 Jahre alt, die Röntgen-Kontrolluntersuchung zeigt jetzt eine Arthrose, die aber für sein Krankheitsbild noch sehr moderat ist.

    Er läuft aber immer noch sehr klar, hat seit den OPs nicht mehr gelahmt.

    Die Osteo tut ihm sehr gut, für mich ist es wichtig, dass Verspannungen bei ihm sofort gelöst werden, weil diese - oft zunächst unbemerkt - zu Fehlbelastungen führen, die sich dann besonders auf die Ellenbogen auswirken.

    Er wird aber jetzt auch Physio bekommen, bzw. baut meine Tierärztin während der Osteopathie auch Physioübungen mit ein.

    Ich hoffe, er bleibt noch recht lange lahmfrei.

    Er darf sich übrigens uneingeschränkt bewegen, ich achte nur beim Training darauf, dass er keine abrupten Stopps und auch keine Sprünge macht.

    Wir leben aber in einer Welt, wo es schlicht Gehorsam benötigt.

    Habe ich etwas Gegenteiliges geschrieben?


    Ich lerne/lehre Gehorsam tatsächlich über Sinnhaftigkeit, setze bei meinen Hunden auf Kooperation - was im Laufe des Trainings unterm Strich eben genau den Gehorsam bringt, den ich im Alltag tatsächlich ab und zu benötige.

    Ich finde das beschriebene Theater absurd und würde auf gar keinen Fall mit meinen Hunden sowas machen.

    :denker:

    Die Beschreibung ist ja sehr spärlich, da steht ja nur "Deckentraining" und das letzte Szenario ist beschrieben.

    Ich habe vor einigen Wochen einen 4-stündigen Workshop speziell zu den Aufgaben der Dummy-A-Prüfung mit meinem Leifur mitgemacht, das war echt lang - aber für mich sehr effektiv, weil ich da konkret feststellen konnte, wo Leifur und ich eigentlich stehen, was gut ist, und woran es noch fehlt.

    Das würde ich nicht jedes Wochenende machen wollen, war aber sicher nicht der letzte Workshop dieser Art.


    Eigentlich lernt der Hund "Gehorsam steht über Sinnhaftigkeit", im Prinzip Kadavergehorsam.

    Das lehne ich ab.

    Das sehe ich genau so.

    Ich lerne/lehre Gehorsam tatsächlich über Sinnhaftigkeit, setze bei meinen Hunden auf Kooperation - was im Laufe des Trainings unterm Strich eben genau den Gehorsam bringt, den ich im Alltag tatsächlich ab und zu benötige.

    Heißt: Weil der Hund gelernt hat, dass das, was ich sage, tatsächlich Sinn macht, macht er dann in speziellen Situationen auch das, was ich sage, auch wenn er in dem Moment den Sinn dahinter nicht versteht.

    Bevor da jetzt wieder der Gedanke des "Vermenschlichen" losgetreten wird, mal am Beispiel "Impulskontrolle":

    Einen Impuls zu kontrollieren, heißt ja, nicht spontan einem Impuls zu folgen, sondern abzuwarten - oder kurz: "Erst Denken, dann Handeln!".

    Eben nicht impulsiv dem geworfenen Dummy hinterher zu jagen, sondern abzuwarten, wird zunächst mit gesichertem Hund geübt - weil er ja überhaupt erst mal eine Vorstellung davon bekommen soll, was ich von ihm will, und auch das Stimmkommando erst mal eingeübt (konditioniert) werden muss.

    Dabei ist schon das gesicherte Warten für ihn lohnenswert (Lob, Leckerchen).

    Hat der Hund das begriffen, gehe ich dazu über, diesem Warten einen Sinn zu geben - indem ich z. B. noch etwas anderes mache, einen Standortwechsel, ein weiteres Dummy werfen/auslegen, mal als Beispiele.

    So wird im Laufe des Trainings der Drang einem Impuls zu folgen verdrängt durch den Gedanken: "Macht mein Mensch noch etwas? Was macht er noch?" ersetzt.

    Ich bin bislang jedenfalls fest davon überzeugt, dass ich durch Training zwar Verhalten, nicht aber den Charakter formen kann.

    Natürlich forme ich den Charakter - nennt sich Erziehung.

    Diese obige Aussage resultiert sicher aus diesem, deinem, folgenden Gedanken:

    Aber dem Hund die Emotionen und Charakterzüge an sich abzuerziehen, das funktioniert für mich nicht.

    Du denkst dabei an "Aberziehen", und dieser Gedanke beinhaltet mehr ein Verformen der Anlagen als deren Formen.

    Gerade Frust und Impulskontrolle haben sehr viel mit Lernen zu tun.

    .............

    Dieses stundenlange Deckentraining aus der Eingangsfrage macht mir persönlich Bauchschmerzen, weil ich stundenlanges Training persönlich für wenig sinnvoll halte.

    Möglicherweise war dieser Workshop aber so genial aufgebaut, dass ein Training doch sinnvoll war :denker:

    Nur weil ich mir nicht vorstellen kann, wie das sinnvoll gestaltet wird, heißt das ja nicht, dass es nicht sinnvoll gehen kann.

    Wenn alle zwei- und vierbeinigen Teilnehmer zum Ende dieses laute Menschengerenne mit fliegenden Gegenständen gut absolvieren konnten, war das doch ein sehr erfolgreicher Workshop.

    Das Gelernte muss dann natürlich auf andere Situationen übertragen werden, weder Mensch noch Hund sind ja dann so weit, dass das Thema "durch" ist.

    Ein Workshop heißt einfach, über mehrere Stunden intensiv arbeiten/lernen - und das kann sehr effektiv sein.

    Der Erfolg zeigt sich aber erst mit dem, was man daraus mitnimmt und in den Alltag transportiert.

    @Sissy291116 Sehr wahrscheinlich sind Umstellungsstress (der Umzug von seinem gewohnten Lebensumfeld zu dir) und Fremdelphase bei deinem Hund zusammen getroffen.

    Dazu die völlig anderen Reize in seinem neuen Umfeld, dazu noch ein Urlaub, der Zusammenzug mit Freund und weiterem Hund - also mehr an Umstellung in dieser sowieso kritischen Phase geht eigentlich nicht mehr.

    Indikatoren für einen Angsthund sehe ich hier nicht, dagegen spricht auch sein deutlich angstfreieres Verhalten, welches er im Wald und auch im Urlaub (am Strand z. B.) gezeigt hat.

    Ein täglicher Waldspaziergang wäre ein "Anker" für diesen Hund, wo er entspannen und auftanken kann; Die anderen Umweltreize der Stadt könnten dann auf kleinste Löserunden dosiert werden.

    Aufgrund des fehlenden Führerscheins wirst du das vermutlich nicht leisten können (oder auch wollen?).

    Abgabe halte ich hier auch für die beste Lösung.

    Muss der Hund denn ins Tierheim, um von dort vermittelt werden zu können?

    Ich lese so oft Anzeigen von Tierschutzvereinen, wo es um solche Privatabgaben geht, wo die Hunde noch in privaten Händen sind und dort aber schnellstmöglich weg müssen :denker:

    Fragen kostet nichts.

    Es gibt keinen Knopf am Hund, mit dem dieses zur Zeit gezeigte Verhalten ausgestellt werden kann.

    Es erfordert Zeit, Geld für kompetente Trainer, und sehr viel eigenes Engagement, was auch bedeutet sein eigenes Leben auf den Hund einzustellen.

    Die Vermittlung in passendere Umstände halte ich hier für den Hund für die bessere Lösung.

    Anfangs half nur zusammen kuscheln & schlafen. Bedeutete zwar, dass ich dafür tagsüber ständig herumgelegen bin oder einen Schoßhund im Homeoffice hatte, aber dafür hat ihm die Körpernähe extrem geholfen.

    Das ist mein Alltag in den ersten 2-3 Wochen mit Welpen ... :pfeif:

    Mit dem Umstellungsstress - wozu eben nicht nur die ganzen Reize einer neuen Umwelt mit neuen Lebenwesen gehört, die erst mal zu seinen Sozialpartnern werden müssen, sondern auch der Trennungsschmerz von seiner bisherigen Welt und den von Geburt an dazu gehörenden Sozialpartnern - gehe ich genau so um.

    Ich vermeide alles Laute, wenn der Welpe schläft, denn er braucht den Schlaf, um Verarbeiten und neue Kraft tanken zu können.

    Haushalt ist Nebensache, und Saugen kann ich auch, wenn der Welpe wach ist.

    Nyx03 Mir ist da zu viel Programm mit einem Welpen, der gerade mal 2 Wochen da ist - und zu viel "Erziehung".

    Das wurde aber schon hinreichend erläutert.

    Mein persönlicher Tipp zum Abends-Schlafen-gehen: Die Schlafbox neben dem Bett auf Kopfhöhe, dass der Welpe Nähe und Sichtkontakt hat.

    So konnte ich auch meine Hand reinlegen - was sowohl Leifur als auch João in den ersten Minuten angenommen haben, sich dann aber in einer Ecke eingerollt und geschlafen haben.

    Frustrationstoleranz habe ich gar nicht geübt, dafür ist das Hirn eines Welpen noch gar nicht eingerichtet.

    Lieber in der Interaktion Beißhemmung (indem ich ein weiches, kleines Spielzeug, welches ich immer parat in der Hosentasche hatte, ins Maul gestopft habe, damit er nicht auf meiner Hand rumhacken kann) geübt, und Stubenreinheit ... Gott, bin ich die ersten Wochen gerannt :woozy_face:

    Welpenschule hast du schon eine Woche nach seinem Einzug gemacht?

    Puh - das wäre mir viel zu früh gewesen, das hätte meine total reizüberflutet...

    So rein aus dem Bauch raus: Ich würde jetzt in jedem Fall diese Woche mit der Welpenstunde pausieren, und mich erst Mal zum Atmen und Einfinden mit dem Welpen aus allem Stress rausziehen.

    Du hast ja schon viele gute Hinweise bekommen.

    Vergiss eines nicht: Den Spaß an und mit deinem Welpen :bussi:

    Dummytraining sagt mir bis jetzt irgendwie gar nicht zu.

    Warum hast du dir dann einen Jagdhund geholt?

    Ja, ich weiß, der Golden ist äußerst vielseitig, lässt sich aufgrund seiner Intelligenz und seines damit zusammenhängendem Interesses und der Begeisterung für Vieles, Hauptsache mit seinem Menschen zusammen, begeistern.

    Sein gesamter Körperbau macht ihn zu einem Ausdauerathleten, er ist gerne schnell und auch flink - in seinen Möglichkeiten.

    Diese Möglichkeiten haben aber andere Schwerpunkte aufgrund seines Körperbaus, und der ist einfach ein anderer als bei den Hunden, die für ein "Fliegen" durch den Agilityparcours eingesetzt werden.

    Das Größen-Gewichtsverhältnis hat eine ganz andere Wirkung auf den Bewegungsapparat, als bei leichtkalibrigen Hunden.

    (Kaliber ist das Größen-Gewichtsverhältnis, leichtkalibrige Hunde sind für ihre Größe deutlich leichter als mittel- oder schwerkalibrige Hunde.)

    Die hier von einer Userin erwähnte Golden-Hündin mit einem Stockmaß von 55 cm bei einem Gewicht von 23 Kilo ist für diese Rasse ungewöhnlich leicht gebaut, das ist kein Standard, sondern die Ausnahme.

    Rüden haben nochmal ein anderes Größen-Gewichtsverhältnis, bei deinem Hund, bei dem (aufgrund der Elterntiere vermutlich) von einem Endmaß von 60cm ausgegangen wird, musst du mit einem Endgewicht von um die 35 Kilo ausgehen.

    Ich würde niemals Agility mit meinen Golden machen - auch wenn sie sicher sehr viel Freude daran hätten.

    Mit 4 oder 5 Jahren schon kaputte Ellenbogengelenke - ne danke.