Beiträge von Hundundmehr

    In Sachen Mops siehts noch schlechter aus. Wobei ich die von früher eben auch mit Schnauze kenne. Nicht genug Schnauze um heute als gesund zu gelten, aber deutlich mehr als sie heutzutage überhaupt haben.

    Ich zitiere mal aus dem Rassestandard des Mops vom FCI:

    Schnauze: Relativ kurz, stumpf, quadratisch, nicht nach oben gerichtet. Augen oder Nase werden niemals durch eine Falte über der Nase beeinträchtigt oder verdeckt.

    Nase: Schwarz mit ziemlich großen, gut geöffneten Nasenlöchern. Eingeklemmte Nasenlöcher und starke Falten über der Nase sind inakzeptabel und sollten stark bestraft werden.

    Kiefer / Zähne: Leicht vorstehend. Breiter Unterkiefer mit Schneidezähnen fast in einer geraden Linie. Schiefer Mund, sichtbare Zähne oder Zunge sind äußerst unerwünscht und sollten stark bestraft werden.

    AUGEN: Dunkel, relativ groß, rund in der Form, weich und flehend im Ausdruck, sehr glänzend und bei Aufregung voller Feuer. Niemals hervorstehend, übertrieben oder beim Geradeausschauen das Weiße zeigend. Frei von offensichtlichen Augenproblemen.

    Nun die Erklärung, warum ich das HEUTE im obigen post fett markiert habe:

    Es ist schon zu lange auf extrem kurze Schnauzen - mit dem Ergebnis, auch Hunde mit gar keiner Schnauze mehr zu produzieren - gezüchtet worden, dass die damit einhergehenden Deformationen mit dem Ergebnis Qual genetisch in der gesamten Population so weit verbreitet sind, dass aus diesem Genpool hervorgehende Hunde mit eigentlich noch ausreichender Schnauze eben nicht mehr über die Gesundheit verfügen, wie sie vor der Selektion auf "weniger bis keine Schnauze" noch war.

    Ich weiß nicht, wie gesund der Mops "ganz früher" noch war.

    Diese Rasse war ja schon im Mittelalter bekannt, ich halte es durchaus für möglich, dass Nachzuchten mit zu kurzer Nase "entsorgt" wurden, oder zumindest nicht in die Zucht kamen, einfach weil die medizinischen Möglichkeiten, um solchen Hunden ein Überleben zu sichern, nicht vorhanden waren.

    Ich halte es durchaus für möglich, dass der Mops (viel) früher tatsächlich mal gesund war, und erst durch die extreme Züchtung auf das Puppygesicht (denn nichts anderes ist dieser Wunsch nach einem Hund ohne/mit sehr wenig Schnauze) die damit einhergehenden, Qual verursachenden Deformationen verursacht wurde, wodurch mittlerweile die gesamte Population einen verkorksten genetischen Bauplan hat, der nichts Gesundes mehr hervorbringen kann.

    Aber obwohl die Pfote max. so dick wie ein Zeigefinger war, der Hund winzig klein war, war kein Knochen gebrochen.

    Die halten schon mehr aus als man vermutet.

    Du nutzt jetzt aber auch eine Verallgemeinerung, die so nicht zutrifft: "Die halten schon mehr aus, als man vermutet." trifft eben nicht auf alle Exemplare zu.

    Genau das ist doch die Krux: Die Verzwergung KANN gut gehen, sie kann aber auch Exemplare hervorbringen, die eben nicht "aushalten", was ein Hund normalerweise aushalten können sollte.

    Deshalb halte ich auch die hier geäußerte Forderung, die untere Gewichtsgrenze höher zu legen, für sehr sinnvoll - eben weil die Wahrscheinlichkeit von geringer Robustheit (neben anderen durch die Verzwergung hervorgerufenen Qualzuchtmerkmalen) deutlich niedriger wird, evtl. sogar ganz verschwindet.

    Die Knallgeräusche versetzen die Tiere nicht nur in Angst, sondern ist auch echter Stress für sie.

    Angst IST echter Stress :???:

    Etliche Hunde haben aber keinen massiven Angststress, sondern einfach "nur" Stress (mit einer vom Hund noch kontrollierbaren Angst) aufgrund der massiven Knallgeräusche, verbunden mit Zischgeräuschen ... und die Aufgeregtheit der Menschen tut auch noch das Ihrige dazu.

    Hier kann man viele Sachen ausprobieren, ob das nun Eierlikör, CBD oder auch eine Massage für den Hund ist, ist je nach Hund verschieden.

    Der ausschlaggebende Punkt war nun die Aussage in Claudis Thread (sinngemäß!) "mir tun die Leute in der HuSchu manchmal echt leid mit Hütehund im Gegensatz zu den Leuten mit Jagdhund"

    Das war ja meine Aussage. Und die ist auch wahr, haha. Kommt natürlich auf den Jagdhund drauf an, da gibts ja auch enorme Unterschiede. Und jede Medaille hat zwei Seiten. Immer.

    (.....)

    Ich sags mal so: Mir tun alle Leute leid, die keinen Golden haben ...

    Dies aus der Warte eines Menschen, der dieser Rasse völlig verfallen ist.

    Wie viele Menschen sagen: "Nie einen Jagdhund, das ist etwas, womit ich mich gar nicht befassen will, gar nicht klarkommen würde."

    Jede Rasse hat ihre Eigenheiten, und diese sollten zum Menschen passen.

    Wenn ein Mensch das Passende hat, also auch damit klar kommt, ohne sich oder den Hund "verbiegen" zu müssen, stehen andere Menschen immer schlechter da - in dessen Augen.

    Vielleicht rückt das die obige Aussage von WorkingDogs für dich in ein etwas anderes Licht :bussi:

    Mit der Dosierung vom Rückert bin ich gerade bei Amigo sehr gut zurecht gekommen.

    Der hat erst vorsichtig, dann mit Begeisterung seine Dröhnung direkt aus dem Schnapsglas geschleckt.

    Fun Fact: Es war bei allen Gästen der absolute Brüller, als ich gegen halb 12 mit der 2. Dosis Eierlikör um die Ecke kam - Amigo schaute kurz auf Ansprache auf (er lag auf der Couch), sprang dann hoch und hat sich mit riesigen Augen auf das Schnapsglas gestürzt.

    Danach hat er selig geschlafen, und als die Böllerei richtig los ging, hat er nur einmal kurz den Kopf gehoben: "Ach so, ja, DAS ist das ... Okay... ich penn dann mal weiter..." und hat dann ungerührt die gesamte Ballerei verpennt.

    Die Wirkung hielt übrigens auch in der gesamten Nacht an - irgendwelche Vollpfosten finden es ja lustig, noch ein paar dicke Kracher so zwischen 4 -6 Uhr loszulassen, hat immer dazu geführt dass Amigo dann erst mal unruhig ne halbe Stunde hechelnd und sabbernd im Bett stand, bevor er sich wieder hinlegen konnte.

    Mit dem Eierlikör hat er selbst bei den dicksten Chinakrachern nur kurz den Kopf gehoben: "Ach jaaaaa..." und dann selig zwischen uns weiter geschlafen.

    Ich kannte den Tipp mit dem Eierlikör ja schon seit Jahren, habe mich aber nicht da ran getraut, weil ich einfach die Dosis nicht kannte.

    Erst seit ich den Beitrag vom Rückert gelesen hatte, habe ich es versucht - und war absolut begeistert.

    Einen dicken Kopp hatte Amigo am nächsten Tag nicht, er war dann ganz normal, und auch überhaupt nicht gestresst wie sonst am 1. Januar.

    Er bewegt sich nunmal ohne Anleitung im Alleingang in einem großen Radius, dafür ist er ja auch irgendwie gemacht.

    Das sehe ich anders.

    Er ist dafür gemacht, bei einem Arbeitsauftrag selbständig zu arbeiten.

    Wichtigste Lektion ist bei mir immer: Zu Lernen/zu Unterscheiden, wann Arbeitsmodus und wann Freizeitmodus angesagt ist.

    Im Freizeitmodus ist keine "Arbeit", also kein Jagen und auch kein Suchen nach Jagdbarem angesagt; Da soll der Hund einfach nur "Hund" sein, und hündischen Dingen nachgehen, die nichts mit Jagd zu tun haben.

    Bei manchen Hunden ist der Weg, Arbeit und Freizeit immer strikt voneinander zu trennen, der bessere Weg.

    Bei anderen Hunden - wie bei meinem (verstorbenem) Amigo und auch jetzt bei João mache ich bei den Spaziergängen kurze Arbeitseinheiten, und den überwiegenden Teil dann einfach Freizeit.

    Das hat sich angeboten, weil beide Hunde nach den "Arbeitseinheiten" an mir klebten, und "mehr, mehr, mehr" forderten - und das habe ich genutzt, indem ich sie dann anleinte, so lange bis ihr Hirn sich wieder mit etwas anderem beschäftigte.

    Das "an mir kleben" habe ich ignoriert, und sie erst dann wieder ganz nebenbei abgeleint, wenn sie anfingen Schnüffelstellen zum Markieren wieder interessant zu finden.

    Oder wenn sich zufällig eine Begegnung mit anderen Hunden anbot, die sie dann interessant fanden.

    Allerdings habe/hatte ich bei beiden Hunden einen "Superrückruf" etabliert, der sie IN IHREM JAGDVERHALTEN abholte - ein Dummylockruf, bei dem dann auch ein Dummy flog (immer weg vom Reiz, der ihr Jagdverhalten auslöste).

    Das gab mir sehr viel Sicherheit im Freilauf, wobei ich darauf geachtet habe, diesen Superrückruf wirklich nur in Notsituationen einzusetzen.

    Warum hast du so früh die "Dummy A" versucht?

    Nur weil ein Hund excellente Anlagen zeigt, heißt das noch lange nicht, dass er vom Kopf her bereit ist, diese auch verlässlich zu zeigen.

    Bei mir entsteht dadurch der Eindruck, du hättest das weniger für den Hund, sondern mehr für dich getan, was von einem hohen Druck/Anspruch an dich selber zeugen würde.

    Das geht oft an dem, was der Hund alters-/entwicklungsgerecht wirklich braucht, vorbei.

    den Hund in solchen Situationen eng zu begleiten und ihm kleinschrittig zu zeigen, wie er mit seinen Emotionen sinnvoll umgehen kann.

    Wie zeigst du ihm denn die Möglichkeiten des sinnvollen Umgangs mit dem Frust?

    Also ich biete meinem Jungspund dann Ablenkung, die ihm Freude bereitet, damit er von dem bis dahin angesammelten Frust wieder runterkommt.

    Nebenher übe ich in kleinen (mittlerweile nicht mehr ganz so kleinen) Schritten, dass Warten sich lohnt.

    Ich habe auch so ein Modell (jetzt 14 Monate, GR-Rüde), der fiept und bellt, wenn er den anderen beim Training zusehen muss.

    Damit kann ich keine Prüfung gehen.

    Natürlich wurde mir auch von manchen empfohlen, ihn das einfach aushalten zu lassen, ihn erst dann "zum Zug" kommen zu lassen, wenn er aufgegeben hat und ruhig ist.

    Habe ich nicht gemacht.

    Statt dessen beobachte ich ihn genau, und nehme ihn aus der Situation raus, sobald ich meine, dass er jetzt wieder kurz vorm Losfiepen ist.

    Ich habe mich dann einfach von der Trainingsgruppe entfernt, und mich mit ihm befasst - Fußübungen, kleine Dummy-Gehorsamsübungen, halt kleine Beschäftigungen, die das Gelände und Umfeld hergaben, ohne dass ich den Trainingsbetrieb störe.

    Auch mal so viel Abstand nehmen wie nötig, und ihn dann ins Platz legen.

    Ihn - mit Abstand natürlich - auch mal Anbinden, ins Platz legen, und dann selber auf 10m Abstand gehen.

    Es ist deutlich weniger geworden, die Zeiten, die er mittlerweile aushält ohne durch Fiepen zu zeigen dass er über seiner Frustrationsschwelle hinaus ist, sind deutlich länger geworden.

    Ich setze da auch auf die Zeit - denn er wird ja auch älter, und reifer, und, mit meiner Hilfe, eben auch resilienter gegenüber Frust.

    Was immer noch problematisch ist, ist die Arbeit in großen Gruppen, wenn noch 7 weitere Hunde mit beim Training sind.

    Derzeit habe ich das Glück, mich in einer kleinen Gruppe (2 bzw. ab nächsten Sonntag 3 weitere Hunde im Training) auf die Dummy A vorbereiten zu können, die für Frühjahr 25 angedacht ist.

    Da sind die Wartezeiten, bis er wieder dran ist, nicht so lang wie in einer großen Gruppe, wo die Hunde ja auch je nach Aufgabe unterschiedlich lange "arbeiten"; Was für ihn nach wie vor schwierig ist, wo ich mich also mit ihm ab-/umlenkend befasse, sind Hunde, die mit vielen Hilfen durch den Führer und sehr lange Zeit benötigen für eine Aufgabe.

    Aber auch das lernt er noch, dazu braucht es Zeit - und er ist noch so jung, da bekommt er alle Zeit die er braucht, um die nötige Ruhe lernen zu konnen.

    Ach ja - zum Training nehme ich immer einen größeren Kausnack mit, den bekommt er so ungefähr nach 2/3 des Trainings, natürlich mit größerem Abstand zu den anderen Hunden, und ich achte darauf, ihn so zu legen dass er ohne direkte Sicht auf die arbeitende Gruppe frisst.

    Das ist mein Weg - und wie schon geschrieben, es ist deutlich besser geworden.

    Beim letzten Training in der großen Gruppe vor 4 Wochen hat er genau ein mal gebellt - und da habe ich gepennt, weil ich blöde Kuh im Gespräch mit einer anderen Hundehalterin war ... :headbash:

    Beim Training in der kleinen Gruppe (3 mal bisher) war er komplett ruhig, hibbelte zwar auch manchmal, aber eben ohne Lautgebung.

    Ich trainiere das, seit er 11 Monate alt ist.

    Sie macht aber auch das einzig Richtige, Sinnvolle:

    Sie nimmt ihre Angst ernst, und sucht sich fachkundige Unterstützung, damit sie die nötige Anleitung und Sicherheit bekommt, um dieser Problematik erst gar keinen Raum zum Entwickeln zu geben.

    Das ist doch gut!

    Schade ist, dass durch den Diskussionsverlauf hier die fachkundigen Beiträge etwas untergegangen sind.