Beiträge von Hundundmehr

    Sachen die mit Schmerzen/Qual verbunden sind, sehe auch ich als "schlimmer" an.

    Dennoch ist diese Taubheit keine Laune der Natur, wie sie immer mal vorkommen kann. Sie wird in Kauf genommen vom Menschen, um ein von ihm gedachtes Ideal zu erhalten.

    Das Defektgen, welches für den hohen Weißanteil sorgt der züchterisch angestrebt wird, ist so eine Laune der Natur. In diesem Fall wird aber damit eine Rasse gezüchtet, weil die weiße Fellfarbe (ursprünglich beim Dogo Argentino erwünscht, weil sie als Begleiter des Jägers so besser vom Wild zu unterscheiden waren und nicht irrtümlich erlegt wurden) das Merkmal für den Standard des Dogo Argentino ist.

    Auch hier steht der Wunsch, die Vorstellung des Menschen über dem Wohl des Hundes.

    Ganz aktuell, weil ich sie heute mal wieder gesehen habe:

    Dogo Argentino.

    Dass die weiße Farbe (verursacht durch ein Defektgen) besonders anfällig für Taubheit macht, wird bei dieser Rasse hingenommen.

    Adrenalin wirkt sofort, weil es bestimmte Hirnregionen ausschaltet und reflexhaftes Verhalten (Meiden, also auch Ausweichen z. B.) einschaltet. Denkvorgänge dauern in Gefahrensitutationen zu lang.

    Deshalb müssen Menschen, die sehr anspruchsvolle Jobs mit hoher Verantwortung übeernehmen (Piloten im Kampf-, aber auch Personenverkehrsbereich z. B.) bestimmte Zugangsvoraussetzungen haben, die dann während der Ausbildung noch geschult werden.
    So soll das Ausschalten der Denkvorgänge verlangsamt oder auch ganz verhindert werden - allerdings ohne die Reflexe tatsächlich abzuschalten.

    Deshalb gibt es übrigens auch die Fahrsicherheit-Trainingsangebote, die über Lernen bestimmte Reflexe ausschalten oder steuerbar machen -z. B. KEINE Vollbremsung und KEIN Ausweichen bei plötzlich auftauchendem Wild auf der Straße.

    Das Zittern NACH einer überstandenen Gefahrensituation ist übrigens zwar auch eine Wirkung der zuvor ausgeschütteten Hormone, sagt aber nichts über die tatsächlich eintreffende Wirkung der Hormone aus.

    Das vegetative Nervensystem ist eine biologische Funktion, die unabhängig und nicht willentlich steuerbar VOR dem Denkprozess abläuft.

    Allerdings spielt hier auch Intuition mit hinein - vorher erlerntes und im Unterbewussten abgespeichertes Wissen beeinflusst das hormonell angetriebene Verhalten.

    Das machen wir uns auch bei unseren Hunden zu Nutze - durch das Training von Alternativen z. B.

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    Diese "Pfefferpistole", die ich hier noch mal verlinkt habe - da gibt es auch Übungsmunition für zu kaufen, mit dem das Handling eingeübt werden kann. Im Ernstfall ist ein vorheriges Üben sehr hilfreich - Stichwort "Intuition".

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    Bei diesen Präventivmaßnahmen geht es ja auch um das eigene Sicherheitsgefühl.
    Auch sich selber sicherer zu Fühlen gibt einem im Ernstfall mehr "Boden" unter den Füßen, Handlungsmöglicheiten zu haben, zu wissen, wann z. B. ein einfacher Rückzug reicht, und wann es nötig ist selber wehrhaft zu sein, beeinflusst auch das eigene Handeln.

    Es ist deshalb gut, sich vorher zu informieren und auch unterschiedliche Szenarien gedanklich durchzugehen.

    Ich habe mir auch überlegt, ob ich mir vielleicht eine "Knarre" oder "Schnarre" zulege; das sind diese Dinger, die so einen irren Lärm machen bei Sportveranstaltungen im Stadion, wenn man sie schnell kreiseln lässt...

    Ich selber habe viel mehr Angst vor Wildschweinen, vor allem wenn sie bei der Aufzucht sind. Zu dem Zeitpunkt meide ich Gebiete mit Wildschweinvorkommen.

    Beim Wolf - nun, ich bin gespannt, welche Vorgaben es gibt im Einzugsbereich von Gloria im kommenden Frühjahr.

    In diesem Frühjahr war ein kleiner Naherholungsbereich hier bei uns für mehrere Wochen gesperrt für jegliche Besucher, weil dort ein Greifvogel mit der Aufzucht befasst und wohl besonders wehrhaft gegenüber Eindringlingen in seinem Revier war.

    Abschalten. Ich bin mit meinen Gedanken in meinem Kopf die Hunde schnüffeln für sich. Entspannen pur.

    Wenn ich danach gehe ... dann kann ich nie abschalten, wenn ich mit meinen Hunden gehe :???:

    Echt jetzt - ich scanne IMMER meine Umgebung, das läuft mittlerweile so ganz nebenbei.
    Ich bin auch diejenige, die immer genau weiß wo die Jungs sind.
    Irgendwie glaube ich, dass meine Hunde sich genau darauf verlassen, und nur nach mir sehen wenn sie den Eindruck haben, sie müssten sich doch mal vergewissern ob ich noch da bin wo sie mich vermuten ...

    Trotzdem, vielleicht auch weil ich darin schon seit Jahren geübt bin, sind die Spaziergänge mit meinen Hunden für mich Entspannung pur.


    Es gibt wohl Pfefferspray, das nicht so nebelt. sondern einen gebündelten Strahl mit einer recht hohen Reichweite ausbringt, so dass man zielen kann (also zumindest besser als sonst). Frag mich nur nicht, wie es heisst.

    Vielleicht weiß es jemand anderes?

    Vielleicht dieses "Plexon Tierabwehrgerät Guardian Angel"?
    Diese Firma bietet wohl mehrere Abschussvarianten an, mit den Pfeffer-Gel-Patronen abgeschossen werden.
    Hatte das nicht hier schon jemand erwähnt? Ich habe das auf jeden Fall hier aus dem DF, und auch schon für die Zukunft "auf dem Schirm".

    So weit weg ist der Wolf nicht von uns, vom Wolfsgebiet trennt uns allerdings der Rhein. Aber bei den Winterwanderungen gerade der jungen erwachsenen Wölfe ist es durchaus möglich, dass auch hier in der Ecke der ein oder andere Wolf "auf Durchreise" ist. Die Wölfin Gloria hat z. B. definitiv den linken Niederrhein durchwandert, bevor sie jetzt bei Hünxe sesshaft geworden ist.

    Üben normale Menschen auch Konversationen bevor sie stattfinden ein? oder mach das nur ich...?

    Hier, ich *fingerhochheb*

    Nicht bei allen bevorstehenden Gesprächen, aber wenn ein bevorstehendes Gespräch mir sehr wichtig ist.
    Diese Gedankenkonversationen sind auch ein Mittel in der Therapie. Sie können helfen, die eigenen Gedanken zu sortieren, können aber auch sehr hilfreich sein, Gedanken und Sichtweisen des (gedachten) Gegenübers besser zu verstehen.


    Schlagfertigkeiten fallen mir, bei fremden Menschen oder fremder Umgebung, erst ein, wenn die Situation schon längst vorbei ist.

    Mir auch - und weißt du was? Das ist gut so xD

    Ich finde schlagfertige Menschen oft unglaublich witzig und oft inspirieren sie mich auch - aber solche Schlagfertigkeiten sind eben oft nur für Außenstehende witzig, für den Betroffenen eher nicht. So im Nachhinein betrachtet führen sie ein Gespräch doch allzu oft in eine Richtung, wo ein Austausch nicht oder nur noch eingeschränkt möglich ist.

    Lachen tu ich über Schlagfertigkeiten anderer Menschen aber dennoch häufig - weil ich nur die humorvolle Seite betrachte. Manche "Schlagfertigkeiten" bringen mich aber auch zum Schlucken - weil ich sehe/mitfühle, dass sie tatsächlich ein Schlag in die Frxxxx für die betroffene Person sind.

    Nahe der Stadt Kiel - Wolf hat Schaf in Molfsee gerissen

    " Hauke Göttsch, jagdpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, spricht von einem „Alarmsignal“. Die Vorkommnisse zeigten, dass einzelne Wölfe bereits ihre Scheu verloren haben."

    "...ihre Scheu verloren haben."

    Welche "Scheu" soll ein Wolf haben bei einem für ihn leicht erreichbaren "gedeckten Futterteller"?

    Solche pauschalen Anmerkungen schüren tatsächlich die Ängste der Menschen, zumal es Wölfe gibt, die die Veranlagung zeigen, dass sie die Scheu vor der Nähe zum Menschen/zu menschlichen Behausungen reduziert haben.

    Wölfe schätzen Gefahren ein, und suchen sich die leichteste Beute.

    Durch die jahrtausende währende Feindschaft mit dem Menschen hat sich dabei der Mensch als natürlicher Feind genetisch "verewigt" - und die Wölfe, die nun als Problemwölfe bezeichnet werden sind diejenigen Wölfe, die GELERNT haben, dass dieses Feindbild so nicht mehr existent ist.

    Eigentlich liegt doch ganz klar auf der Hand, dass nur Schutzmaßnahmen die dieses natürliche Feindbild beim Wolf erhalten, auch die einzige, dauerhafte Möglichkeit ist, um eine Koexistenz des Wolfes in unseren Breitengraden zu ermöglichen.

    Dieses sich immer mehr verschärfende Pro/Contra Wolf ist dabei absolut nicht zielführend.

    Auswüchse dieser Entwicklung ist dabei die naive Vorstellung, dass Wölfe "die natürliche Scheu besitzen würden, nicht näher/so nah an menschlichen Besiedlungen zu jagen".
    Dieser Naivität ist auch der Schäfer in Molfsee zum Opfer gefallen...

    Ich sehe es genau so wie @Chris2406 - JETZT müssen geeignete Abwehrmaßnahmen ergriffen werden, um den Wolf erst gar nicht auf die Idee kommen zu lassen, Nutztiere als die leichtere Beute vorzufinden. Nur so kann er weiterhin auch auf Wildtiere "spezialisiert" bleiben.

    Weiß der Schäfer in Hünxe denn mittlerweile, warum sein Herdenschutz mit den Hunden nicht so funktioniert hat wie gedacht?

    Diese Äußerung in einem der Interviews - ich weiß gerade nicht, ob sie von dem Schäfer oder jemand anderem kam - dass die Wolfbefürworter dann doch mal nachts die Bewachung der Schafe übernehmen sollten, finde ich jetzt gar nicht so ... "spinnig".

    Dass Verbitterung dabei aufkommt, wenn Menschen sich nachts auf die Lauer legen um den Wolf vor die Linse zu bekommen, statt dabei zu helfen die Nutztiere zu schützen, kann ich verstehen.

    Wir deuten die Anpassung gerne als "Intelligenz".
    Realiter ist sie eine Verdummung.

    Bitte WAS????

    Im Vergleich zum Neandertaler und auch Frühmenschen sind beim heutigen Menschen die Gehirnbereiche, die für den senso-motorischen Bereich zuständig sind, geschrumpft.
    Dafür sind die Areale, die für den assoziativen Bereich zuständig sind, deutlich gewachsen.

    Bei Hunden hat durch die Domestikation ein ähnlicher Prozess stattgefunden.

    Deiner Aussage nach sind wir Menschen auch dümmer.

    @frauchen07

    Sollen wir nicht lieber statt "genetischer Verarmung" den Begriff "genetischer Flaschenhals" nutzen, bei dem auch IK (Inzuchtkoeffizient) und AVK (Ahnen-Verlust-Koeffizient) eine Rolle spielen?

    Zum Aspekt: "Zucht verbessert"

    Kann man das wirklich so als Fakt stehen lassen?
    Also dass Zucht tatsächlich als Ziel die Verbesserung hat?

    Natürlich gibt es Züchter, die eine "Verbesserung" nach eigenen Vorstellungen anstreben, dazu gibt es einige Dokumentationen in denen solche Züchter zu Worte kommen ...

    Ich kenne aber auch etliche Züchter, die nicht dieses Ziel irgendeiner "Verbesserung" haben, sondern einfach nur gesunde Welpen innerhalb des Rassestandards haben wollen, und deren Ziel es ist, diesen Welpen den bestmöglichen Start ins Leben zu geben.

    Der Rassestandard bietet einen Spielraum, innerhalb dessen phänotypische Merkmale festgelegt sind. Mehr erst mal nicht.

    Bestimmte Trends - und dazu zählt nicht nur übermäßige Brachycephalie, sondern eben auch Showlinien - sind zwar immer noch innerhalb des Rassestandards, bewegen sich aber eindeutig stark zu dessen "Rand" hin.
    Welche Probleme daraus entstehen bzw. entstanden sind, ist zwar nicht erst seit gestern, aber doch erst in jüngerer Zeit bekannt geworden.

    MMn hängt das aber auch stark damit zusammen, dass Hundehaltung nicht mehr das Privileg einiger Menschen ist, sondern mittlerweile von nahezu jedem betrieben werden kann.

    Daran hängt ein ganzer Sack voller Probleme (wie z. B. auch die Billigproduktion von Welpen).

    Der genetische Flaschenhals vieler Rassen ist zum Einen durch die 2 Weltkriege entstanden (siehe dazu Sommerfeld-Stur in ihrem Buch "Rassehundezucht"), aber auch die Problematik des "popular sire" (Verstärkter Einsatz bevorzugter Rüden) als auch die Founder-Rassen (Rassen, deren Ursprung auf einige wenige Gründertiere beruhen, wie z. B. beim Kromfohrländer) verstärken diesen Effekt des IK und des AVK.

    Das alles in einen Topf zu werfen und jegliche Reinzucht als Indikator für einen genetischen Flaschenhals zu bezeichnen, geht mMn am tatsächlichen Problem vorbei.