Beiträge von Hundundmehr

    Das Problem mit dem Ausspucken vor die Füße haben viele ... die Frage ist aber mMn: Wie wichtig ist das?

    Ich habe es schon mal erwähnt, und tu es hier noch mal: Die Arbeit mit dem Apportel ist so unendlich viel mehr als einfach nur das Bringen eines Objektes.

    Klar, wenn man mal Prüfungen gehen will, dann kostet das Punkte wenn der Hund das Teil vor die Füße spuckt ...

    ... aber ist dieser Thread hier für Prüfungsvorbereitungen gedacht? :???:

    Schlagt mich für diesen Einwand ... aber ich habe hier den Fokus mehr darauf, dass es Hund und Mensch Spaß macht, und zwar mit einer gemeinsamen Beschäftigung die die grauen Zellen bei den Zwei- und Vierbeinern ankurbelt, und dabei unendlich viel für Bindung und Beziehung tut :ops:

    Mein Vasco hat das Teil auch nicht eine Millisekunde länger gehalten als nötig, das Geben in die Hand macht er mittlerweile perfekt ... ich muss ihn nur manchmal noch daran erinnern, dass er es bitte HALTEN soll, bis ich meine Hand darunter habe.

    Geschafft habe ich das durch Kombination mehrerer "Tricks":
    - ich bin kurz bevor er bei mir ankam, einige Schritte rückwärts gegangen und habe ihn mit "Apport" angefeuert. Dadurch war für ihn der Zeitpunkt für das Fallenlassen nicht mehr so eindeutig - ich bewegte mich ja
    - ich habe mich dann plötzlich aus der Rückwärtsbewegung heraus in die Hocke begeben und sofort mit einer Hand die Vorbrust gekrault, auch dabei mit Stimme angefeuert: "Ja, Apport, guter Hund, good boy, Apport ... Dankeschön (früher "Aus", ich konditioniere das gerade um).
    - nach einer Weile, als er schon mit Hilfe dieser Maßnahmen das Apportel etwas länger hielt, habe ich dann ausprobiert was er nach dem Ausspucken macht, wenn ich dann 2 Schritte rückwärts gehe und (etwas entrüstet) "Apport" sage - er hat es erneut aufgenommen und mir gebracht :cuinlove:

    Klar habe ich die Zeiten des Haltens gerade in den Anfängen sehr kurz gehalten, eben gerade so lang dass ich einen Tacken eher das Signal für das Ausgeben gegeben habe, bevor er es wieder ausspucken konnte. Prüfungssicher ist das noch lange nicht, dazu müsste ich das explizit üben ... aber bei uns war es auch ziemlich wuselig seit letztem Jahr, und die Hunde sind deutlich zu kurz gekommen.

    Vasco macht mir gesundheitlich Sorgen, konditionell sind wir alle Drei ziemlich weit unten, wir bauen gerade gemeinsam wieder auf - weshalb ich mich über solche Sachen sehr freue:

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    @all: ich denke, die Krone gehört mir :dafuer:

    Ja, die Videos schaue ich mir ja auch noch mal an, mit Ton - und bei dem Suchen-Pfiff kommt Amigo auch immer neugierig an und schaut, ob es vielleicht für ihn "Arbeit" gibt :D

    ... und da wir hier ja im Dilettanten-Bereich sind ... diese tolle Arbeit mit dem galanten Sprung über den Baumstamm, die hat eine kleine "Vorgeschichte":

    Vor Kurzem hatte ich für eine Markierung eine Dummy HINTER einer liegenden Baumstamm geworfen. Amigo hat den Baum aber als "Barriere" empfunden, und hat sich deshalb VOR diesem abgewandt und ist statt dessen meinen Fußspuren gefolgt, die dort waren weil ich in dem Areal auch noch weitere Dummies geworfen habe...

    Deshalb: So perfekt die Einweisung auf das Dummy HINTER dem Baumstamm auch aussieht ... als "Dilettant" habe ich da etwas Vorarbeit geleistet, wie, das ist hier zu sehen: ...

    muss ich später hochladen, weil ich auf dem Kanal gerade ein anderes Video hochlade; das kommt auch später :winken:

    Joah ..... dann stelle ich euch meine Jungs erst mal vor ...

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    Humor ist, wenn frau trotzdem lacht, ne? :D

    Amigo bei der Arbeit:

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    Das finde ich richtig geil, wie er das macht :herzen1:

    Das Donnerwetter! xD :respekt:

    Das Voran ist ja super - diese Distanzen!

    Da haben wir noch Probleme mit ...

    Letztens erst ist mein Amigo auf das "Voran" 2m richtig zielgerichtet losgeprescht ... um dann um 90° nach rechts abzuschwenken und erst mal den Bereich abzusuchen, wo vorher sein Kumpel Vasco ein Dummy geholt hat - könnte ja sein, dass er was dort vergessen hat :headbash:

    Da gab es dann auch ein "Machtwort" von mir, weil er einfach nicht zu mir kommen wollte, der kleine Drecksack :cuinlove:

    Erst als ich neu angesetzt hatte, ging er dann tatsächlich über den liegenden Baumstamm, hinter dem das Dummy lag.
    Ich hätte direkt etwas weiter vor den Start ansetzen müssen ... :headbash:

    Richtig toll finde ich diese Richtungsanweisungen - kannst du mal beschreiben, wie du das mit links und rechts eingeübt hast?

    Sich die Markierung genau zu merken war aber auch schwer - es gab da keine wirklichen Geländemarken, die als Anhaltspunkt dienen.
    Das hat sie richtig gut gemacht, finde ich :respekt:

    Überhaupt ist es schwer für einen Hund, sich solche Markierungen zu merken - sowohl der Winkel als auch die Entfernung müssen ja vom Hund eingeschätzt werden.
    Manche Hunde bringen da schon ein gehöriges Grundtalent mit, andere müssen das in kleinen Schritten erlernen.
    Hier auch aufgrund der Fähigkeiten die individuelle Leistung zu berücksichtigen und überhaupt zu erkennen, finde ich unglaublich wichtig.

    Ich persönlich bekomme immer die Krise wenn ich sehe wie ein Mensch etwas wirft, und der Hund dann wild hin und herrennt auf der Suche - und die Menschen sich dann freuen, wie toll und mit wie viel Spaß der Hund doch sucht ... und ich selber sehe da nur einen Hund der völlig kopflos durch die Gegend rennt und irgendwann durch Zufall über das Apportel stolpert.
    Das ist kein arbeitender Hund, sondern ein gestresster...

    Eine Frage: Du gehst bei dieser Markierung weg von deinem Hund und wirfst mit viiiiieeel Schwung das Dummy - wenn du mit so viel Schwung wirfst und dann direkt neben ihr stehst, bleibt sie dann auch so schön sitzen?
    Da macht mein Amigo nämlich ungesichert nicht mit ... stelle ich mich mit gutem Abstand weg von ihm hin, bleibt er sitzen, aber so viel Bewegungsenergie direkt neben ihm - No Go!

    Bei mir wird wohl nie wieder ein (Golden) Retriever einziehen.
    Ich liebe Balou und er ist mittlerweile echt angenehm geworden. Mit seinen bald vier Jahren ist er nun bald erwachsen und wir haben die meisten Hochs und Tiefs vermutlich hinter uns.

    Er ist vermutlich auch echt die Ausnahme, was die Unverträglichkeit mit Mensch und Hund und auch sein Territorialverhalten angeht - was lustigerweise für mich am wenigsten ein Problem ist. Ich finde es so sogar angenehmer, als damals im ersten Lebensjahr, als er noch unbedingt überall hin wollte und fiepend oder bellend in der Leine hing.
    Woran ich immer wieder zu knabbern habe, ist das Übersensible, Reizempfindliche, das Gehibbel und Außenfokussierte, das unangemessene Verhalten, wenn dem Retriever etwas nicht passt (Gefiddel). Dazu diese Haare! Man kann es sich echt nicht vorstellen :ugly:

    Ich empfehle Retriever selten weiter. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Person nicht einfach einen netten Hund will, der alles mit sich machen lässt, sondern etwas Hundeverständnis hat, dann vielleicht. Mich nervt es auch echt, wenn der Retriever als Standardfamilienhund angepriesen wird. Die Retriever, die ich so erlebe, sind in den ersten 4-5 Jahren heftig - da meine ich vor allem Labradore und Golden, weil die anderen eher selten sind. Oft nicht ableinbar, völlig distanzlos und überfordert, trampelig ohne Rücksicht auf Verluste, wie ein sechs Monate alter Jungspund - aber halt im Erwachsenenkörper.

    Positiv ist natürlich der Arbeitswille, aber gerade den wollen die meisten Familien ja gar nicht. Die wollen einen ruhigen Begleiter, was Retriever halt meistens erst im hohen Alter sind. Wenn die Standard „Wir haben ein Haus mit Garten und zwei Kinder“-Familie also mit ihrem Wunsch nach einem Retriever kommt, muss ich mich immer sehr zusammenreißen.

    Für mich sind Retriever, ob Standard- oder Leistungszucht, in erster Linie Jagdhunde. Fordert man seinen Retriever und gibt ihm gleichzeitig die nötige Ruhe (was oft bedeutet, dass er eben nicht Begleithund ist), hat einen Blick für sein Befinden, weil er es selbst nicht so eindeutig mitteilen kann, dann passt er.

    Mit dem Empfehlen geht es mir ähnlich, gerade weil der Golden ja auch zum Modehund geworden ist ... mit fatalen Folgen für die Zucht. Das erlebe ich zum Glück als rückläufig, und in Golden-Kreisen (also denjenigen, denen die Rasse wirklich am Herzen liegt) werden die Stimmen immer lauter, diesen Hund wieder mehr als Gebrauchshund zu sehen. Das heißt jetzt nicht, diesen Hund auch im realen Gebrauch (also als Jäger) einsetzen zu müssen - nur ist durch diese Allerweltsdarstellung als Familienhund die Spezialisierung zum Jagdhund aus den Köpfen der Allgemeinheit verdrängt worden.

    Grade dieses Überall-Hin-Wollen, also dieses Merkmal der Umweltoffenheit, sich mit Reizen befassen zu wollen statt diese zu meiden, ist beim Golden so gewollt.
    Wer das allerdings nicht sieht und einfach laufen lässt oder auch einfach nur deckelt - tja, der bekommt eben auch gerne einen Hund mit Verhaltensweisen, die nicht so umweltkompatibel sind...


    Empfehlen würde ich die Rasse nur Leuten mit einem richtig sonnigen Gemüt,endloser Geduld, guten Nerven und keinerlei Berührungsängsten bei Hundehaaren im Kaffee, auf dem Kuchen, auf den Klamotten, in Schränken .....und natürlich Dreck im Haus. Saubere Böden sind definitiv vorbei. Und die Gerüche nicht zu vergessen, die der Labbi gerne von ausgiebigen Ausflügen in der Welt der „Dinge, die die menschliche Nase so überhaupt nicht braucht“ mitbringt. Und da er die nicht in die Tasche stecken kann, reibt er es sich genüsslich und ausdauernd ins Fell. Aber er ist nett, er teilt halt gerne.

    Hier musste ich so herzlich lachen :lachtot: ich erkenne mich wieder - aber ich glaube auch, das sonnige Gemüt meiner Hunde hat seine Spuren in meinem Gemüt hinterlassen :D
    Meine Standardsprüche:

    "Bei mir im Haus muss der Boden nicht so sauber sein, dass man davon Essen kann - WIR haben dafür einen Esstisch!"
    "Ohne Hundehaare bin ich nicht perfekt gekleidet!"
    "Nur dreckige Hunde sind glückliche Hunde!"

    Meine Pumps fristen ein klägliches Dunkelkammerdasein, und gute Sachen für irgendeinen Event werden erst unmittelbar vor Verlassen des Hauses angezogen.

    Bei der Erziehung meiner Hunde habe ich kräftig mitgewirkt, wir haben da sehr viele übereinstimmende Willenserklärungen erarbeitet - wobei ich meinen Hunden durchaus zustimmen muss, dass wahre Schönheit nicht verschandelt werden kann (nach einem Schlammbad z. B.), und das Sofa selbstverständlich auch ihnen gehört (wir haben jetzt ein XXL-Sofa...).

    Letztens beim Frisör wurde meine Halskette als ungewöhnlich, aber doch originell bezeichnet ... ich hatte noch die Pfeife um den Hals hängen :lol:

    Bei mir wird immer wieder ein Golden einziehen - aber ich rate Menschen von dieser Rasse ab, die die Tatsache ausblenden, dass auch diese Rasse Spezialisten sind und eben dementsprechend ihre eigenen Anforderungen haben. Der Golden lässt sich leider oftmals auch ohne das Berücksichtigen dieser Veranlagungen gut in ein gesellschaftstaugliches Schema pressen - und genau das finde ich unfair dem Hund gegenüber!

    @Czarek Ich fand deine Worte sehr wohltuend, tatsächlich finde ich die meisten Rassen als gar nicht so kompliziert. Leider scheint es aber mittlerweile nötig zu sein, auf bestimmte Eigenschaften hinweisen zu müssen, weil viele Menschen scheinbar bestimmte Kriterien gerne ausblenden oder auch einfach nicht wahrnehmen können.
    Ich selber kann den Golden auch jedem Anfänger/Hundunerfahrenen empfehlen, der bereit ist, sich auch den Bedürfnissen dieses besonderen Lebenwesens anzupassen, und dafür eben auch Arbeit und Zeit zu investieren. Leider klaffen - auch durch die Medien forciert - Vorstellungen und Realität immer weiter auseinander, weshalb ich mittlerweile eher ab- als anrate...

    Aber klar, das ist ein anderes Thema :smile:

    Ich rate jedem von meiner Rasse ab der meint, sich einen solchen Hund zulegen zu müssen weil "diese ja so lieb und quasi selbsterziehend sind" ... denn genau das sind sie: Selbsterziehend ...

    Ihren Neigungen entsprechend zeigen sie jedem ihren Hang zu liebevoller und stürmischer Nähe, der nicht bei 3 auf den Bäumen ist, und jagen jedem Blatt, jedem Schmetterling, jedem Jogger, jedem Radfahrer, jedem rennenden Kind, jedem Hasen, jedem Reh, jedem Huhn, Fasan, Raben und auch Enten hinterher ... weil sie eben auch Jagdhunde sind.

    Dabei sind sie wirklich leicht - wenn sie mit Herz und Verstand angeleitet werden, und sind dann genau das, was in ihrem Rassenamen schon drinsteckt: Golden!

    Hi erstmal :smile:

    Zunächst kurz und knapp: dein Hund hat Umstellungsstress.

    D. h. sein Stresslevel ist derzeit per se schon mal erhöht. Kommen auf diesen Stresslevel noch weitere stressauslösende Reize drauf, zeigen sich unverhältnissmäßig hohe Verhaltensweisen.

    Umstellungsstress = Für diesen Hund haben sich mindestens zum vierten Mal die Lebensumstände geändert: Weg vom ersten Leben (erster Lebensumstand) in ein Tierheim (zweiter Lebensumstand), von da zur Pflegestelle (dritter Lebensumstand) nun zu dir (vierter Lebensumstand).
    Bei dir ist er jetzt ca. 3 Monate. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er diesen neuen Lebensumstand als sicher und dauerhaft für sich empfindet.

    Gib ihm Zeit - und nehme ihm den Stress!

    Er scheint dich als besondere Bezugsperson auserkoren zu haben - aber kann er dich wirklich schon einschätzen?
    Vielleicht (das ist eine Vermutung, die ich persönlich aber als nicht unerheblich betrachte und deshalb für meine eigene, innere Haltung berücksichtigen würde) hält er dich deshalb so sehr unter Beobachtung, weil er einfach noch sehr unsicher dir gegenüber ist und dich deshalb genau unter Beobachtung hält, UM dich besser einschätzen zu können :???:

    Genau das kannst du wunderbar nutzen, um ihm zu zeigen wie du tatsächlich tickst; ich würde hier die Eigentschaften "Geduld, Nachsicht und Freundlichkeit" bevorzugen.

    Je sicherer dein Hund diese Eigenschaften bei dir als verlässlich ansieht, desto eher kann er sich auch in der Außenwelt darauf verlassen und HILFEN in stressigen Situationen annehmen lernen.

    Dem Pinkeln nun übermäßige Angst oder Beschwichtigungsintention zu geben ... dazu kann ich mir kein Urteil erlauben, denn ich sehe den Hund nicht, und selbst wenn - ich kann nicht in seinen Kopf hinein sehen.

    Was ich aber weiß: Dieses spontane Pinkeln ist ein Anzeichen für Stress (und wenn du meine vorigen Ausführungen mal dazu nimmst, mit dem "er kennt dich noch nicht zur Genüge, und kann dein Handeln noch nicht verlässlich einsortieren, dann erkennst du auch einen möglichen Konflikt bei ihm, den deine Strenge dann auslöst - und das ist wieder STRESS), und Stress wirkt sich auf das vegetative Nervensystem aus, welches nicht willentlich zu beeinflussen ist - und Stresspinkeln ist eine von vielen möglichen Reaktionen, die dann ausgelöst werden.

    Statt eines strengen, und damit stressauslösendem "Sitz" kannst du besser hingehen und im die Intention vermitteln: Ich will jetzt was von dir - aber das ist überhaupt nichts Böses, was ich da will. Versuche es mal mit einem Leckerchen (wenn es hilft, ein Superleckerchen) VOR dem Anleinen, das Leckerchen als Signal: JETZT kommt etwas Schönes!

    Zu deinen Außensituationen:
    Auch hier - wie weit meinst du kann dein Hund sich da schon auf dich verlassen, darauf, dass du Situationen einschätzt und ihm hilfreich zur Seite stehst?
    Ich meine, auch hier sind noch (nachvollziehbare und durchaus normale!) Defizite, für die weder du noch dein Hund etwas kann.

    Eine mögliche Soforthilfemaßnahme ist das Freundliche-Abstand-Halten, welches dir ja auch schon empfohlen wurde, und zwar in BEIDEN Fällen: Dem anscheinend Wehrverhalten auslösenden Verhalten, welches du größeren Hunden gegenüber beobachtet hast, als auch dem überbordernden Verhalten gleichgroßen Hunden gegenüber - denn BEIDES löst auch wieder Stress bei ihm aus ... der sich auf den äußerst fruchtbaren Boden des Umstellungsstresses und der daraus resultierenden Unsicherheit dir gegenüber noch draufsetzt ...

    Zu seinem Jagdverhalten: Das könnte durchaus ein Punkt sein, den zu super nutzen kannst um die Bindung zwischen euch zu festigen - indem du ihm gezielt gemeinsames "Jagdvergnügen" mit dir anbietest. Dummytraining (ganz minimal, erst ganz kleine Schritte und Anforderungen, eben zum Kennenlernen), Futterspiele (Futter suchen lassen z. B., oder mit einem Futterbeutel arbeiten) - das sind auch Beschäftigungsmöglichkeiten, die du sehr gut im Haus anbieten kannst.
    Es geht momentan darum, ein gemeinsames Erleben mit FREUDE zu etablieren, weil du genau damit eine sichere Wohlfühlbasis für deinen Hund bewirkst.

    Der Tipp eines Trainers von "Trainieren statt Dominieren" gefällt mir dabei gut - denn durch deine Vorerfahrungen bist du andere Hunde gewohnt, und du stellst ja selber fest, wie viel Unsicherheit dieser Hund jetzt bei dir erzeugt. Du benötigst aber Sicherheit, um genau diesem Hund jetzt auch Sicherheit zu geben.

    Es wird bei ihm dauern, so zumindest meine Einschätzung aufgrund seiner Vorgeschichte - aber es lohnt sich, hier nicht die offensichtlichen Baustellen zu bearbeiten, weil das eben nur Symptome sind.

    Bindung- und Beziehungsarbeit sind hier zwar etwas langwieriger, aber mittelfristig deutlich erfolgversprechender - zumal sie (auch meiner Meinung nach) dem Lebewesen Hund als denkendes und fühlendes Individuum deutlich gerechter werden.

    Als Fazit meiner Ausführungen: Stress nehmen - und zwar auf freundliche Art; Das wäre in deinem Fall das Mittel meiner Wahl.

    Vielleicht ist ja der ein oder andere Gedanke bei meinen Ausführungen für dich hilfreich :smile:

    Dann mach doch dieses Obergutachten :smile:

    Wenn zumindest DAS dann anonym läuft, kannst du dir sicher sein, dass nicht irgendein Stammtischgerede das Ergebnis beeinflusst ...

    Dazu noch mal eine Anmerkung: Wenn ich das richtig überschaue, dann war dein Hund um die 14 Monate alt bei den ersten Bildern?

    Allgemein lassen die meisten Zuchtordnungen ein Röntgen für diese spezielle Vereinsauswertung durch einen Gutachter zwar ab dem 12. Lebensmonat zu - die Empfehlungen gehen aber gerade bei den größeren Rassen dahin, eine solche Auswertung nicht vor dem 18. Lebensmonat zu machen. Begründung: Erst ab diesem Alter kann man sicher davon ausgehen, dass die körperliche Entwicklung zu diesem Zeitpunkt tatsächlich schon genügend ausgereift ist, um eine für das ganze Leben geltende Aussage zum Körperbau (und seinen Mängeln) zu machen.

    Dieser schlaksige Gang bei jungen Hunden wird z. B. auch dadurch verursacht, weil die Bänder und Sehnen noch nicht die Festigkeit haben, die bei einer Ausreifung gerade erst den Halt geben, den sie zur Stabilisierung des Bewegungsapparates benötigen.

    Das ist nur EINE Möglichkeit, die das von der Einschätzung der TÄ abweichende Gutachten erklären KÖNNTEN.j

    Du hast doch eh schon die Befürchtung, dein Leben lang zu bedauern diesen Weg nicht beschritten zu haben - also mach es doch!

    Im schlechtesten Fall bekommst du einen gesundheitlichen Hinweis für DEINEN Hund, der dir dabei hilft ihn nur so zu belasten, dass es seiner gesundheitlichen Verfassung zuträglich ist; Du kannst dann möglicherweise eine frühzeitigen Verschleiß verhindern.

    Erst mal tut es mir leid für dich, dass du dir jetzt unterschiedliche Sorgen machst - es ist ja nicht nur der Traum vom Deckrüden (der sehr menschlich ist und den Hund weniger betrifft), sondern auch die Sorge um die Gesundheit deines Hundes, mit dem du ja auch sportlich unterwegs bist.

    Zunächst einmal:
    Meines Wissens nach werden Gutachter bestellt, d. h., hier werden einige wenige TÄ, die über die entsprechende Qualifikation verfügen, mit der ANONYMEN Beurteilung von Röntgenbildern beauftragt.

    Dabei werden nicht nur die Knochen begutachtet, auch die Konsistenz der Knochen, die Einbettung, die Winkelung und auch die Bänder, die für den Halt der Knochen im Gelenk verantwortlich sind, ergeben das Gesamtergebnis der Beurteilung.

    Genau die Anonymität der Beurteilung lässt eine Beeinflussung (hier: die Ergebnisse der Schwester deines Rüden) eben NICHT zu.

    Eigentlich...

    Aus dieser Sicht heraus - eben weil deine Tierärzte sich selber so sicher sind - wäre ein Obergutachten angebracht. Keine Ahnung ob du dann eine Begründung bekommst bei diesem neuen Gutachten, aber versuchen würde ich es auf jeden Fall.

    Zur Erblichkeit von ED: Ob eine ED vererbt wurde oder einfach nur eine Laune der Natur ist, lässt sich meines Wissens nach nicht 100% genetisch nachweisen.

    Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass Elterntiere mit nicht korrekten Gelenken diese an ihre Nachkommen weitervererben, ist aber deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass Elterntiere mit korrekten Gelenken Nachkommen mit nicht korrekten Gelenken haben.

    Trotzdem passiert es, dass auch bei den Nachkommen von Elterntieren mit korrekten Gelenken eben unkorrekte Gelenke auftreten können.

    Deshalb: Wird durch ein Obergutachten festgestellt, dass dein Rüde korrekte Gelenke hat, dann würde ich diesen (sofern er alle anderen Zuchtauflagen erfüllt) auch als Deckrüden einsetzen.

    Zu deiner Sicherheit: Dein Züchter macht sicher auch eine Nachzuchtkontrolle. Dazu gehört auch, dass er auch die Nachzucht von Rüden aus seiner eigenen Zucht mit beobachtet, d.h. auch hier hat er die Möglichkeit zu sehen, wie sich die Gesundheit seiner Zuchthunde für die Nachkommenschaft weiter entwickelt.

    Was sagt denn dein Züchter zu dieser Beurteilung? Rät er dir auch zu einem Obergutachten?

    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, gerade im Hinblick auf die Gesundheit deines Hundes.

    @Hundundmehr

    Und Du bist wirklich davon überzeugt, dass, wenn man jetzt einfach nur höflich und nett zu dem Dobijungspund ist, dieser sich das abguckt und zukünftig auch höflich und nett ist ?

    Nachahmungslernen ist ein sehr großer Faktor bei der Entwicklung von Säugetieren.

    Eigentlich habe ich nur eine Aussage von @Kamille ergänzt und darauf hingewiesen, das und wie Knuffen und Kneifen eine Beziehung beeinflussen und etablieren kann - und auf direkte Nachfrage der TE darauf hingewiesen, dass diese Ergänzung nicht persönlich auf sie gemünzt war.

    Was und wie die TE das umsetzt, sollte sie aber doch besser mit der Trainerin besprechen.