Beiträge von Hundundmehr

    @Mehrhund

    Wenn er nicht überdreht, sondern selber lernt zur Ruhe zu kommen.

    Das war die Antwort auf die Frage von Gassigaengerin.

    Deinen Hinweis auf die Ausnahmen, wo dies nicht- oder eben nicht so leicht - funktioniert:


    Genau das lernen manche Arbeitshunde eben nicht.
    Sie müssen ein Leben lang immer wieder dazu angeleitet werden, oder man TRAINIERT das ab Welpenalter sehr vorausschauend auf.

    Siehe bei Flying paws....

    hatte ich allerdings im gleichen post auch aufgeführt:


    Bei manchen Hunden erfordert das aber mehr Fingerspitzengefühl (das mit Erfahrung und Wissen erworben werden kann), damit der Mensch auf die erforderlichen Rahmenbedingungen achtet, die der Hund braucht um überhaupt wieder entspannen zu können.

    und

    Manche Hunde sind aber so reizoffen - die kann man nach EINEM stressigen Erlebnis für den Rest des Tages vergessen, die KÖNNEN das einfach nicht lernen. Da hilft wirklich nur, den eigenen (menschlichen) Alltag sehr stark dem Hund anzupassen.

    Du bist Hundegeschädigt, wenn.....
    Du dich schon eine ganze Woche auf DF-Besuch freust, ihr eine echt geile Zeit zusammen habt und euch richtig gut versteht und du später voll begeistert deiner Mutter davon erzählst und du auf die Frage: "Ach wie nett.... Und wie heißt das Frauchen?" einfach keine Antwort hast....
    Natürlich wusste ich, wie der Hund heißt.... verdammt.... xD

    Das geht mir ständig so bei Spaziergängen ... Ich kann dir ALLE Hundenamen sagen, aber frag mich bloß nicht, wie die Menschen die dazugehören heißen ... xD

    Woran erkennt man denn, wo genau die Grenze ist, wann er das richtige Maß an Auslastung bekommt?

    Wenn er nicht überdreht, sondern selber lernt zur Ruhe zu kommen.

    Bei vielen Hunden funktioniert das super (wenn man nicht Perfektion von jetzt auf gleich erwartet), und da reicht Empathie und Bauchgefühl.

    Bei manchen Hunden erfordert das aber mehr Fingerspitzengefühl (das mit Erfahrung und Wissen erworben werden kann), damit der Mensch auf die erforderlichen Rahmenbedingungen achtet, die der Hund braucht um überhaupt wieder entspannen zu können.

    Manche Hunde sind aber so reizoffen - die kann man nach EINEM stressigen Erlebnis für den Rest des Tages vergessen, die KÖNNEN das einfach nicht lernen. Da hilft wirklich nur, den eigenen (menschlichen) Alltag sehr stark dem Hund anzupassen.

    @Gandorf (im Spoiler, weil OT zu Pferden

    Spoiler anzeigen

    Nein, keine Statistiken, diese Information kommt aus unterschiedlichen Quellen, dazu zählen Turnierrichter, Berichte von Profis, Dokumentationen, Erfahrungen mir bekannter Reiter (hier eigentlich mehr aus dem Westernsport) aufgrund von Importen aus den USA, Tierarztberichte)
    Die allgemeine Zucht in BRD betrifft das wohl weniger, hier wird hauptsächlich die Methode "Anreiten und dann das Pferd noch mal in Ruhe reifen lassen" bevorzugt. Diese Methode entspricht den tierärztlichen Empfehlungen, die auch in den FN-Richtlinien so festgesetzt ist.
    Die Westernszene in den USA ist dort wohl deutlich mehr Hardcore. Da ist es üblich, die Pferde möglichst früh und erfolgreich im Sport vorzustellen, weil die Nachzucht dort richtig viel Geld bringt. Diese Pferde sind tatsächlich häufig nicht für den langfristigen Einsatz im Sport vorgesehen, sondern sollen als Vererber Geld bringen.
    Es gibt aber auch hier in BRD Ausnahmen, mit Zucht Geld verdienen zu wollen ist eben ein hartes Brot, das zu Lasten der Tiere geht wenn es drauf ankommt.

    Ich find es bemerkenswert wie viele hier doch meinen man könnte so nem Spezialisten easypeasy gerecht werden.

    ??????

    Sagt doch niemand?

    Etliche Seiten ging es darum zu erklären, dass ein solcher Hund in Anfängerhänden zu schwer ist.

    Seit die TE aber hartnäckig begründet hat, dass diese "Schwere bei der Ausbildung und Haltung" kein Abschreckungsgrund ist und sie weiterhin dieser Rasse "verfallen zu sein scheint", wird hier mehr darauf hingewiesen, WAS es so schwierig macht, einen DK zu halten.

    Das ist alles Andere als "so eben nebenbei" oder "easypeasy".

    Züchten tue ich auch nicht, weiß aber über Seminare, Zuchtwarte und auch Züchter zumindest so viel, dass gerade bei den größeren Hunden die Festigkeit vor Allem bei den Bändern und Sehnen mit 12 Monaten oft noch nicht gegeben ist.

    Da kann es bei der großen Dehnung (Streckung der hinteren Gliedmaße für diese spezielle Auswertung) passieren, dass der Oberschenkelkopf nicht in seiner Position bleibt, weil die Bänder und Sehnen noch nicht fest genug sind.
    Das verfälscht u. U. das Ergebnis, ich meine vornehmlich beim Norbergwinkel, was zu einem schlechteren Auswertungsergebnis führen kann.

    Ob jetzt bei kleinen Hunden diese Reifung früher abgeschlossen ist, weiß ich aber nicht.

    Auch deshalb - gerade im Hinblick auf das größere Gewicht und die damit verbundene größere physikalische Belastung - soll man bei größeren Hunden eine übermäßige Belastung im Jugendalter vermeiden.

    Ich weiß bei Pferden, dass ein zu früher Beritt zwar eine unglaublich tolle Basis für eine Ausbildung schafft, und diese Pferde deutlich besser in jungen Jahren z. B. bei Turnieren abschneiden. Dafür haben diese Pferde aber auch sehr viel früher erhebliche Probleme mit den Gelenken - was aber nichts macht, weil sie (zumindest, wenn sie intakt bleiben durften) dann aufgrund ihrer sportlichen Erfolge auch mit kaputtem Körper noch gut und erfolgreich (auch finanziell für den Besitzer) für die Zucht eingesetzt werden können.

    (Wer da jetzt meint, einen gewissen Sarkasmus rauszulesen - der hat Recht!)

    Im Fall des Schnauzers hat mich schon überrascht, wie unzufrieden die Halter des Schnauzers mit ihrem Hund sind.

    Rütter hat ja auch ehrlich erstaunt beim Spaziergang gefragt, WAS die Halter denn jetzt noch so unzufrieden macht.

    Auf die konkreten Situationen hin konnten sie das noch nicht mal sagen - es klang jedoch immer ein "...aber!" dahinter.

    Mein Eindruck: Dieser Schnauzer war den Haltern einfach zu lebendig, und damit zu anstrengend.

    Mich hat schon genervt, WIE die Frau diesen Hund gerufen hat.

    Dabei hat der Hund JEDES Angebot mit Freude wahrgenommen - als mal echt: Da quillt einem doch schier das Herz über, wenn ein Hund so voller Freude auf Angebote der Menschen eingeht.

    Davon habe ich bei diesen Haltern absolut NICHTS gespürt - denen ist der Hund einfach nur zu anstrengend...

    Beim Apportieren musste ich schlucken - das war kein Apport, das war einfach nur Werfen und Hinterherhetzen.
    Wobei ich befürchte: Diese Halter bringen gar nicht die Energie dafür auf, vernünftiges Training mit dem Hund zu machen. Der Frau war ja schon das normale Werfen zu viel...
    Wenn ich mir überlege, dass ich oftmals Aufgaben für meine Hunde VORBEREITE, wo ich 10 oder 15 Minuten für benötige; Ich habe den Eindruck, so viel Aufwand wollen diese Halter gar nicht aufbringen.

    Diesen Menschen fehlt einfach die Freude am Hund, und ich selber hätte wohl nicht noch ein Zeitfenster gegeben um zu schauen, ob sich das ändert.

    wenn Du als Mensch inkonsequent wirst und an den falschen Stellen Spielräume gewährst.

    Das kann aber bei jedem Hund passieren.

    Wobei unbestritten ist, dass dies bei bestimmte Veranlagungen schneller passiert.

    @Hundundmehr

    Ganz kurz, weil ich nicht viel Zeit habe:
    Jerry ist ein DSH aus LZ, da kannst Du grundsätzlich erst mal davon ausgehen, dass er ein Kontrolletti und ein Resourcenverteidiger ist ( Ich hab 3 davon, ich weiss, wovon ich schreibe :D )
    Das ist genetisch, man will diese Hunde so, und in einer intakten Beziehung ist (sollte) das kein Problem sein und auch bei Hannah und Jerry wird sich das in geordnete Bahnen bewegen, wenn einige Zeit und Training vergangen ist.
    Es ist auch nicht die Ursache für die entstandenen Probleme, aber man muss diese Art der Hunde einfach bei der Arbeit an Problemlösungen auf dem Schirm haben (was die Trainerin ja auch tut :bindafür:

    Ich sehe aber schon einen Unterschied darin, ob ein Hund von sich aus (intrinsisch) ständig versucht, sich einen solchen Raum zu schaffen - oder ob er ein Verhalten zeigt, weil ihm der Raum dafür gegeben wird.

    Ich glaube aber, das jetzt auseinander zu klamüsern, führt hier einfach zu weit.

    Wir sind ja beide der Meinung, dass ein Kontroll- und Ressourcenverteidigungsverhalten hier nicht die Ursache ist (sondern ein Symptom), und die Trainerin die Veranlagung dazu auch berücksichtigt.

    Wichtiger aber: Bewegt sich das einmal in geordneten Bahnen, ist diese Problematik von Kontroll- und Ressourcenverteidigung kein Thema mehr.

    Den Schwerpunkt im Konzept der Trainerin sehe ich tatsächlich bei Beziehungs- und Bindungsarbeit; Dabei gibt sie für ausgewählte Problemstellungen konkrete Handlungsanweisungen, die Hannah helfen den Alltag schon jetzt erträglicher zu gestalten.

    Mir gefällt die Art und Weise ausgesprochen gut. :bindafür:

    Das kann man bei jedem Buch.... die Crux ist es aber zu wissen welchen Teil des Buches man besser überlesen sollte.

    Oh ja ... ich habe gerade ein Déjà Vu hinsichtlich der Freizeitreiter-Szene, die ich hautnah miterleben durfte ...
    Alles "Fachleute", die sich aus 3 (okay, manchmal auch 4) Büchern "das Beste, Richtigste, Passendste" rausgesucht haben für die Versorgung und den Umgang mit ihrem Pferd ...

    Es gruselt mich jetzt noch ... :flucht:

    Yep, er erzieht sich halt nicht von alleine.

    Dem widerspreche ich energisch :D
    Natürlich erzieht sich ein Hund von alleine!

    Nur ist das Ergebnis dieser "Selbsterziehung" ... na ja, nicht unbedingt umweltkompatibel, und auch nicht unbedingt den Vorstellungen des Menschen von "erfolgreicher Erziehung" entsprechend...