Weil ich es jetzt zu sehr OT finde, habe ich die Thematik "Splitten" aus dem Ursprungsthread Pubertierender Rüde, übersteigertes Ego? mal ausgekoppelt.
Mir geht es darum, dass dieses "Splitten" als "sich zwischen zwei hündische Kontrahenten als Mensch bringen, um die aufkommende Spannung auszulösen" NICHT einfach planlos angewandt wird, weil "Splitten" allgemein als alltagstaugliche Möglichkeit zum Auflösen von Spannung dargestellt wird.
Die Fehlerquelle ist dabei unglaublich hoch (= führt deshalb genau zum Gegenteil, nämlich dem Explodieren der Spannung).
Hier erstmal die bisherigen posts zu der Thematik:
Alles anzeigenAls Mensch das calming signal "Splitting" anzuwenden empfehle ich nicht.
Spitting soll Kontrahenten beruhigen und auseinander bringen.
Beruhigend kann es nur wirken, wenn der Splittende
- genug Präsenz hat bei BEIDEN Kontrahenten
- ohne Druck (Drohung) präsentiert, weil dieser zusätzliche Druck die sowieso schon druckvolle Spannung zwischen den beiden Kontrahenten noch verstärkt (= es kommt dann erst recht zu einer Auseinandersetzung)
- ausschließlich beruhigende Intention hat (also ein: "Lasst mal gut sein!" und kein: "Lasst mal gut sein, sonst...")
Können wir das, als Menschen?
Auch unter Hunden klappt dieser Splittingversuch nicht immer.
Nicht jeder Hund hat Splitten in seinem Verhaltensrepertoire, es gibt Hunde, die das verstärkt ausüben, und es gibt Hunde, die das nie anwenden, und es gibt Hunde, die das nur bei bestimmten Hunden anwenden.
(Zum Nachlesen: Hundeverhalten/Barbara Handelmann/Kosmos Verlag).
Ich habe ein mal versucht, so zu splitten "wie Hunde das machen" - in einer Imponiersituation zwischen meinem damals ca. 3 Jahre alten Vasco und einer mir nicht bekannten Dogge hinein.
Mache ich nie wieder.
Mein Eingreifen hat erst dazu geführt, dass die Dogge taktil Vasco gegenüber wurde (mein Körper war kein Hindernis für die Dogge,die war blitzschnell an mir vorbei).
Ich habe Glück gehabt. Es blieb bei einem Komment und es gab keine Beschädigung.
Nie wieder gehe ich in eine Situation, wo Hunde so dicht beieinander stehen.
Die beruhigende, besänftigende Funktion des Splittens kann ich nur anwenden, wenn der Abstand der Hunde zueinander noch groß genug ist.
Dann kann ich meinen Körper dazwischen positionieren und besänftigend!!! auf die Hunde einwirken. Ich mache das mit Stimme, in ganzen Sätzen, ungefähr so: "Na, komm, bleibt mal (beide) lieber auf Abstand, ist besser so - GUUUT macht ihr das!"
Beim "Guuut" sind beide Hunde schon wieder auf mehr Abstand gegangen.
Gut dass du bei einem Trainer bist Unter dessen Anleitung kannst du jetzt Erfahrungen sammeln, und deinem Hund ermöglichen, sein Verhaltensrepertoire zu erweitern.
Solche "Tendenzen" entwickeln sich, wenn Hunde nicht genügend Gelegenheit bekommen, über Interaktionen mit anderen Hunden ein breit angelegtes Verhaltensrepertoire erfahren und ausprobieren zu können.
Aber - und das ist MEINE persönliche Meinung: MIR ist es lieber, ein Halter ist übervorsichtig und verhindert dadurch wahllose Erfahrungen, die eben auch verstärkt zu schlechte Erfahrungen beinhalten, als Halter, die nach dem Motto handeln: "Da muss er durch, richtig wenn er mal an einen anderen Hund gerät, der ihm mal ordentlich die Leviten liest!". Denn mit LETZTEREM werden Verhaltensweisen etabliert, die nur noch sehr schwer auszulöschen sind. Dann hilft nur noch Management.
Ich bin übrigens deiner Schilderung nach uneingeschränkt davon ausgegangen, dass diese Stunde dort kein unkontrolliert laufendes Chaos war, sondern mit entsprechender "Regelung" durch die Trainerin - weshalb ich dort auch weiterhin hingehen würde.
Wobei ich im letzten Teil auch wieder Probleme habe, dein Geschriebenes zu verstehen
Dazu muss ich jetzt einen neuen post aufmachen ... bekomme ich gerade hier nicht reinzitiert was ich meine
Da nicht alle in diesen post reinpassen, im nächsten post der Rest.