Beiträge von Hundundmehr

    kann es sein das der jagdhund etwas überbewertet wird

    Bei den Gebrauchshunderassen in nicht-kundigen Händen eher unterbewertet.

    So ein Allroundgebrauch setzt sich ja auch unterschiedlich zusammen.

    Amigo KANN ja z. B. mitgenommen werden in die Stadt - ich darf das nur nicht aus- bzw. überreizen.

    Bei Restaurantbesuchen liegt er entspannt unterm Tisch und wartet geduldig auf sein Stück Brot, das er bekommt wenn wir mit dem Essen fertig sind...

    Das Siegfriedspektakel im letzten Jahr hat er wunderbar mitgemacht - bis der "Drachenkampf" auf der Wiese vorgeführt wurde.

    Das damit verbundene Gejohle, Waffenklirren und auch Knallen war dann doch zuviel - Amigo wollte nur noch WEG :flucht:

    Leider in die Gegenrichtung vom nur 30m entfernten Ausgang - mein Sohn hat ihn letztendlich dorthin getragen...

    Passiert mir nicht noch mal :wallbash:

    Kenne ich auch so - Röntgen darf eigentlich jeder, wenn das Bild qualitativ aussagefähig ist, auswerten dürfen nur spezielle Gutachter.
    Ich habe mir von der Liste einen Gutachter gesucht, der gleich geröntgt hat, so dass ich die Ergebnisse sofort wusste

    Mittlerweile darf nicht mehr jeder TA röntgen im GRC, es gibt eine Liste, wo man sich die zugelassenen TÄ raussuchen kann.

    Einen Gutachter zu nehmen, der einem gleich das Ergebnis mitteilt, ist allerdings nicht möglich, weil die GRC-Richtlinien eine anonyme Begutachtung vorschreiben.

    Dazu erhält jeder Welpenkäufer einen Vordruck für die Röntgenbegutachtung, auf der keinerlei Daten (weder Hunde- noch Besitzerdaten) vermerkt sind. Statt dessen steht dort eine Nummer.

    Die Röntgenbilder mit diesem anonymen Röntgen-Formblatt werden dann dem vom GRC bestellten Gutachter direkt vom TA zugestellt, dieser nimmt die Auswertung vor und schickt diese dann an den GRC.
    Dort wird anhand der Liste ermittelt, welchem Hund diese Auswertung zuzuordnen ist, das Ergebnis wird dem Besitzer des Hundes mitgeteilt und in der nächsten Vereinszeitschrift veröffentlicht.

    @hasilein75 ich frage mich auch gerade, was du mit "abstrus" meinst?

    Mal an meinen persönlichen Erfahrungen erklärt:

    Mein erster Hund Marco, Golden Retriever, war neugierig und offen sämtlichen Umweltreizen gegenüber. Auch wenn er durchaus jagdliche Eigenschaften gezeigt hat, war dies nicht seine Passion.

    Für ihn war wichtig, überall mit dabei sein zu können, da hat ihn wirklich gar nichts gestresst (Wurde natürlich auch von mir schrittweise aufgebaut, der Vorteil, wenn man einen Hund als Welpen bekommt ist da nicht von der Hand zu weisen).

    Stadtbesichtigungen mit diesem Hund waren überhaupt kein Problem: Vorher einfach 20 Minuten irgendwo Freilauf, Blase und Darm entleeren lassen, anschließend mit ihm mehrere Stunden angleint durch die Stadt, in Kaufhäuser, durch Menschenmengen, kleine Pause im Cafè - all das hat er mit großem Interesse stressfrei mitgemacht . Anschließend dann noch mal ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Hause, um nochmal die Blase entleeren zu lassen (die paar Laternen auf der Stadttour halte ICH nicht für ausreichend, um da dem Bedürfnis eines Rüden gerecht zu werden) - und anschließend lag er platt und glücklich auf der Couch.

    Vasco ist ähnlich, obwohl er deutlich mehr ländliches Leben gewohnt ist. Er macht aber auch Alles mit.

    Amigo ist da völlig anders. Seine sehr deutlich ausgeprägten jagdlichen Ambitionen erfordern eine deutlich größere Berücksichtigung meinerseits. Ihm keinerlei oder nur wenig jagdliches Erleben zu erlauben (was ich mit dem Einsatz von Apportel bediene) hätte einen sehr unausgeglichene, unterforderten, unausgelasteten Hund zur Folge. Zeigt sich bei ihm dadurch, dass er immer mehr selber auf der Suche nach jagdlichen Erlebnissen ist, und damit immer unansprechbarer wird, wenn ihm diese Angebote vorenthalten werden.

    Zu viel menschliche Umwelt verpackt er nicht. Eine befristete, kurze Zeit hält er mittlerweile aus ohne überreizt zu reagieren.
    Er fühlt sich da einfach nicht wohl, eine solche Umwelt bietet keinerlei Raum für sein jagdliches Bedürfnis.
    Letztes Jahr haben wir bei einem Kurzurlaub Trier mit ihm besucht, 1,5 Std. eine 3/4 Stunde davon saßen wir in einem abseits gelegenen Cafè, in einer Ecke wo er vor dem Trubel etwas abgeschotterter war.

    Danach sind wir 1,5 Stunden in einem Wald gegangen, Freilauf. Das ist sein Metier, seine Umwelt, in der er sich wohl fühlt und wo er auf seine Kosten kommt, Stress abbaut und wieder entspannen kann.

    OHNE diesen anschließenden Ausgleich für ihn hätten wir in unserem Ferienhaus einen Hund gehabt, der unruhig rumläuft und hechelt und speichelt und nicht zur Ruhe kommt.

    Die Wahrscheinlichkeit, einen Hund zu bekommen der als Allrounder in einen normalen Menschenalltag hineinpasst, ist aufgrund der Zuchtziele bei einem Golden Retriever deutlich größer als bei einem Deutsch Kurzhaar.

    Der Golden Retriever ist ein Apportierhund (für die Flintenjagd), also ein durchaus guter Jagdbegleithund, mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

    Der Deutsch Kurzhaar ist ein JagdGEBRAUCHSHUND.

    Das Schwierige ist einen Spezialisten nicht nur mit dem richtigen Job auszulasten, sondern ihn abseits davon imAlltag so zu führen, dass er ein ausgeglichener Geselle ist ...

    :bindafür: :bindafür: :bindafür:

    Dann stellt sich auch ein solcher Hund als leichtführig dar.

    Was dahinter steckt, welcher Aufwand da im Vorfeld geleistet wurde, wie viele Überlegungen und gezieltes Training dafür nötig war - das sieht die Umwelt dann meistens nicht, woher auch.

    Gerade deshalb ist es auch für die TE so wichtig, möglichst Hunde der von ihr bevorzugten Rasse im Alltag zu erleben und sich damit zu befassen, wie die Halter dieser Hunde zu dem für sie sichtbaren Ergebnis gekommen sind.

    Denn Eines sollte bei der TE auf jeden Fall mittlerweile angekommen sein: Ein DK benötigt ein Umfeld für eine ausgeglichene Entwicklung, welches stark vom Alltag eines Otto-Normalverbrauchers abweicht.

    Ich speicher die Leute dann unter ihrem Vornamen und dem Hundenamen, sonst bin ich verloren. :D

    Ich auch :lachtot:

    Wobei ich mir die Menschennamen dann ganz gut merken kann - wenn ich sie einmal geschrieben habe.

    ................

    Dabei fällt mir ein.... Gespräch mit Künstlerkollegen 4 Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres über die Schwierigkeit, sich die Namen der Kinder zu merken bei einer neuen Klasse.
    Wobei wir ja jedes Mal mit uns völlig unvertrauten neuen Namen konfrontiert wurden aufgrund der unterschiedlichen Nationalitäten, und wir die Kinder immer nur ein Mal pro Woche gesehen haben.

    Kollege: "Boah - ich habe eine neue Klasse, da brauche ich wieder Monate bis ich die Namen der Kinder drauf habe... wie läuft das bei dir?"
    Ich: "Och - ich kenne die schon ganz passabel, aber ich baue auch immer ein oder zwei Namensspiele ein, das geht ganz gut."
    Kollege: "Wie heißt denn der Lehrer/die Lehrerin deiner neuen Klasse?"
    Ich: "Ööööööh... ööööhhhhm... :ka: "

    |) :ugly:

    Du meinst, man kann Hunden alles beibringen, jeder Hund ist in sich dazu in der Lage nicht hibbelig zu sein.

    Nein, ganz klar: Nein!

    Sonst käme ich nicht zu dieser Aussage:

    Manche Hunde sind aber so reizoffen - die kann man nach EINEM stressigen Erlebnis für den Rest des Tages vergessen, die KÖNNEN das einfach nicht lernen. Da hilft wirklich nur, den eigenen (menschlichen) Alltag sehr stark dem Hund anzupassen.

    Ja, Amigo IST in der Waage - weil ich meinen Alltag auf ihn einstelle (eingestellt habe) und ihn bestimmten Situationen (Reizüberflutungen) gar nicht aussetze. Hätte dieser Hund nicht parallel dazu gelernt, selber zur Ruhe zu kommen, wäre er überwiegend an der Leine.

    Nur dass ein Golden Retriever, der recht leichtführig ist, eben absolut nicht mit den Rassen zu vergleichen ist, um die es hier geht.

    Ja, genau (Ironie!)...

    Jeder Rasse wird zugesprochen, dass es dort Vertreter gibt, die nicht dem Standardverhalten entsprechen ... nur der Golden, der ist IMMER leichtführig....