Jetzt hat
@Lockenwolf schon was du den aufgezählten Rassen gesagt, ich ergänze es mal bei zweien, weil ich da einen guten Einblick drin habe:
Wenn Labrador, dann einen der noch ein normales Sozialverhalten kennt und nicht nur herum fiddelt.
Fiddeln ist eine Strategie der 4 F (Fight, Flight, Freeze und FLIRT, woraus Fiddlen gemacht wurde).
Beim Labbi wurde auf große Ausprägung des Sozialverhaltens geachtet, er soll sich durch andere Hunde nicht bei der Arbeit beeinflussen lassen. Ausgangspunkt dafür war eine grundsätzlich freundliche Gesinnung anderen Lebewesen gegenüber, vor Allem beim Menschen und seinen Artgenossen. Körperliche Nähe - auch grundsätzlich - als nicht-bedrohlich einzustufen, bringt eine - auch grundsätzlich - geringe Individualdistanz mit sich.
Dass solche Hunde bevorzugt Strategien aus dem Bereich des Flirt anwenden, ist gewollt - ein Labbi, der bei der Zusammenarbeit mit seinem Menschen auf den Fight-Modus zugreift, sobald Artgenossen in seiner Nähe sind (oder auch andere Menschen), ist für dessen Einsatzbereich (unangeleint selbstständig die erlegte Beute aufspüren und bringen) nicht geeignet.
Dass diese Hunde grundsätzlich erst mal alles "lieb haben", einfach, weil er es KANN, ist ein Punkt, den es besonders zu berücksichtigen gilt beim Aufwachsen dieser Hunde.
Das schon beim Welpen und Junghund.
Die wichtigste Lektion für diese Rasse ist: JEDER Hund ist anders, nicht jeder ist so wie du! LESE andere Hunde und gehe auf deren Bedürfnisse ein - es gibt auch Hunde, die nicht beim Kennenlernen sofort abgeschlabbert werden wollen, sondern erst mal Abstand wünschen!
Vielleicht merkt es der ein oder andere, es ist genau das MENSCHLICHE Verhalten: "mein Hund tut nix - deshalb darf der überall hin!" verhindert diese Lernerfahrung, und damit die Entwicklung eines breiten Verhaltensrepertoires, mit dem Interaktionen gesteuert werden können - und zwar mit dem Ziel eines freundlichen Miteinanders.
Dass so viele Labbis zu fiddelnden (und nervenden) Überrollkugeln werden, liegt am Unverständnis des Menschen, der keinen Fokus auf diese Lernerfahrungen gelegt hat.
Psst ...
Lässt sich nahezu 1:1 auf den Golden übertragen...
Golden Retriever sind nett. Bei denen ist nicht viel was ich kritisieren kann.
Hier mache ich mal eine Anmerkung zum Fell, welches oftmals ja Ausschlusskriterium ist:
Es ist deutlich pflegeleichter als es aussieht.
Natürlich hat man mehr Haare in der Wohnung, zumindest sichtbarer, aufgrund der Länge. Lässt sich aber sehr gut eindämmen, durch Bürsten EIN MAL die Woche.
Was auch zu bedenken ist: Golden (und Labrador) sind für die WASSERARBEIT gemacht - sie lieben also Wasser, und zwar in jeglichem Aggregatszustand...
Was das bedeutet? Schaut auf meinen Avatar - ihr seht dort meinen glücklichen Vasco, nach einem ausgiebigen Bad in einer tieferen Pfütze 
Ich hatte schon bei meinem Sohn die Einstellung: Nur schmutzige Kinder sind glückliche Kinder - und habe das übertragen auf meine Hunde ... 
Wenn ich es mal brauche, dass meine Hunde sauber nach Hause kommen ... tja, dafür gibt es ERZIEHUNG und AUGEN - ich kann solche Schlammbäder auch verhindern, durch entsprechende Wahl der Strecke und vorausschauendes Gehen.
Ansonsten dürfen meine Jungs glücklich sein.
total normal wenn die Hunde ihren Job machen dürfen und so gezüchtet wurden. Spitze wurden gezüchtet um aufzupassen und dabei zu unterscheiden ob Bedrohung oder nicht und auch nur dementsprechend zu melden.
Ganz klar: In diesem Beispiel der Spitz HAT die große Fähigkeit, unterscheiden LERNEN ZU KÖNNEN, was bedrohlich ist, und was nicht.
Er muss aber die Möglichkeit haben, dies zu lernen (nennt sich Diskriminierungslernen).
Von nix kommt nix.
Auch so ein Hund "reimt" sich selber Sachen zusammen, wenn ihm niemand dabei hilft zu erkennen, was meldungswürdig ist, und was nicht.
Auch Hunde kommen nicht perfekt auf die Welt.
Diese Schwarz-Weißmalerei nervt.
Ja, mich auch.
Sie entsteht mMn aber eben genau deshalb, weil vergessen wird, dass auch Hunde lernen müssen, und bei allen tollen Veranlagungen eben nicht perfekt auf die Welt kommen.
mittleres Temperament
Hohe Reizschwelle
Aufgeschlossen und freundlich Menschen gegenüber
geringes jagdliches Interesse
leicht motivierbar
artgenossenverträglich
Alles anzeigen
Mittleres Temperament: Bei meinem ersten Hund hat mir die Züchterin auch einen Welpen ausgesucht mit eher gemäßigtem Temperament. Hunde die eher dazu neigen, zuerst zu überlegen bevor sie handeln.
Statt Temperament würde ich hier lieber von Agilität sprechen: Je agiler eine Rasse, desto eher sollte jemand ohne Erfahrung darauf achten, ein Exemplar dieser Rasse zu bekommen welches nicht vor Übermut schäumend durch die Welt rennt, sondern mehr die Tendenz zum Überlegen mitbringt.
Hohe Reizschwelle: Die Reizschwelle wird durch Lernen beeinflusst, und ist nicht genetisch festzementiert.
Aufgeschlossen und freundlich Menschen gegenüber: Wenn damit gemeint ist, dass der Hund sich kugelt vor Freude wenn er von Menschen angefasst und gestreichelt wird, schränkt das die Rassewahl natürlich ein.
Heißt das aber: Es reicht aus, wenn der Hund Menschen grundsätzlich als nicht-bedrohlich ansieht und durchaus auch mal auf engerem Raum gemeinsam die Luft atmen kann ... dann wird die Auswahl wieder deutlich weiter ... weil auch hier das Hauptaugenmerk auf die LERNERFAHRUNGEN gelegt werden kann, die maßgeblich für die Stimmungslage des jeweiligen Hundes verantwortlich ist.
Wieso also nicht einen robusten, gesunden, fitten, wesensstarken Hund, der keine ganz besonderen Vorlieben hat und vom Menschen ausgelastet werden MUSS.
Die gibt es - wenn Menschen nicht mittlerweile so viel Angst vor "Vorlieben" hätten...
Irgendwie scheint mir, dass diese "Vorlieben" zu einem Schreckgespenst geworden sind, die unbedingt weg müssen, weil ... mensch es dann leichter hat?
Vorlieben KANN jeder Hund entwickeln, selbst wenn er gar nicht speziell auf eine davon gezüchtet wurde. Das liegt in der Natur von Hunden.
Das ist der Punkt, an dem ICH mir eine Änderung im Verständnis des Menschen gegenüber dem Lebewesen Hund wünsche: Der Hund wird IMMER ein Raubtier bleiben, mit dem Erbgut seines Vorfahren, des Wolfes.
Es sei denn, er wird durch Zucht so verkrüppelt (äußerlich, aber auch innerlich), dass dieses Erbgut keine Möglichkeit hat, zum Vorschein zu kommen.
Bei den allermeisten Hunden ist es überhaupt nicht so schwierig und aufwändig, dessen "Vorliebe" zu bedienen.
Ich würde jedem, wirklich jedem, den ich mit dieser Ballschleuder rumlaufen sehe, selbige am Liebsten wegnehmen und ihm statt dessen eine Dummytasche oder -weste umschnallen ... und ihm dann zeigen, wie wenig nötig ist, um den Hund sinnvoll zu beschäftigen... und: Wie TOLL das ist, weil man dabei zusehen kann, wie der Hund seinen Kopf anstrengt und lernt, lernt, lernt... und so ganz nebenbei dann so Dinge wie Kooperation, Impulskontrolle und Orientierung zum Menschen entwickelt.