Beiträge von Hundundmehr

    Aber ich kann mir auch vorstellen, wie es auch ihr schon geschrieben habt, dass bei unserem Modell eine permanente Erwartungshaltung entstehen könnte, auch wenn es noch nicht so ist.

    Das hast du aber schon selber ein wenig relativiert - denn es gibt ja durchaus bestimmte Alltagsroutinen in eurem Leben, wie du selber erkannt hast.

    Ich habe das Gefühl (wirklich ein ganz persönlicher Eindruck), du machst dir teilweise zu viel einen Kopp, weil du als Ersthundehalter manches Gesagte noch nicht richtig einordnen kannst, einfach aus Unsicherheit mangels Erfahrung :denker:

    Ich kann mich daran erinnern, dass es mir bei meinem ersten Hund ähnlich ging - und: Ich MUSSTE auch immer viel hinterfragen, von dem was ich so gehört und gesagt bekommen habe.

    Gepriesen sei die Geduld und Unterstützung meiner Züchterin :gott:die mir selber gerne und ausführlich Feedback gegeben hat, und auch so manchen hilfreichen Tipp.

    Hast du denn für dich jetzt ein wenig klarer bekommen, warum du bei deiner Frage, was denn "Ruhetag" ist, so viele unterschiedliche Antworten (und auch Ansichten) bekommen hast?

    @schokokekskruemel Unser Leben hat sehr viele Alltagsroutinen, die sich im Laufe der Zeit einspielen.

    Nur Struktur ist genauso blöd wie permanent nix planen können vor lauter Überraschungen.

    Schön dass du selber festgestellt hast, dass diese "Auszeiten" für den Hund sich auch bei euch - wie bei vielen - "so ganz nebenbei" einfach durch euer Leben ergeben.

    Komisch fühlt sich für mich allerdings eure Umsetzung von "keine Erwartungshaltung aufbauen" an, indem ihr darauf achtet, nichts zu einer Gewohnheit werden zu lassen.

    Liebgewonnene Gewohnheiten sind zuverlässige Anker im Leben, und es ist diese Zuverlässigkeit, die auch Sicherheit gibt.

    Für meine Hunde bedeutet es Sicherheit, zu wissen dass nach dem großen Spaziergang ihre Lieblingsmahlzeit kommt, die ihnen gut den Magen füllt. Natürlich ERWARTEN die Hunde das auch - aber eben verknüpft mit dem Spaziergang.

    Dass sie an manchen Tagen fragen: "Gehen wir jetzt mal langsam?!", finde ich auch nicht schlimm. Das sind die Tage, wo ich mit irgendetwas länger beschäftigt bin und erst fertig mache, bevor ich den Hunden Zeit widme. Sie haben aber ein Recht darauf, endlich ihr Bedürfnis befriedigt zu bekommen - und insofern finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn sie mich dann mal daran "erinnern", dass sie jetzt etwas Bestimmtes erwarten... :smile:

    Wir leben auch nicht pünktlich nach der Uhr, aber daran haben sich meine Hunde auch gewöhnt - so wie ich mich daran gewöhnt habe, die Bedürfnisse der Hunde zuverlässig in mein Leben einzubauen :ka:

    Was mich aber noch interessiert: Wir haben ja noch nie gezielt Ruhe geübt, es war bis jetzt nicht nötig. Ich wüsste auch gar nicht, wie man so etwas übt :denker: Aaaaaaber, ich würde das schon sinnvoll finden, man weiß ja nie, was kommt. Wie übt ihr das denn (also die, die das üben) bzw. wie baut ihr das im Alltag ein?

    Da gibt es zwei unterschiedliche Aspekte, die auch nicht durcheinander geworfen werden sollten.

    Im Prinzip geht es um die Erwartungshaltung, die den sympathischen Bereich des vegetativen Nervensystems aktiv hält.

    Am Beispiel: Für einen Welpen ist ALLES neu und aufregend, dass hier der Sympathikus verstärkt aktiv ist, ist in dieser Lebensphase NORMAL. Deshalb wird zum Beispiel auch davor gewarnt, einen Welpen zu sehr zu Bespaßen und auf seine Forderung nach Aktivitäten einzugehen, sondern lieber dosiert Aktivitäten zu planen und ausreichende Erholungsphasen sorgfältig im Blick zu haben. Sonst erzieht man sich ein "Duracellhäschen", welches immer mehr Aktivität einfordert, weil es nie gelernt hat zur Ruhe zu kommen.

    Dieses "zur Ruhe kommen" ergibt sich im Laufe der Zeit, weil der Welpe beim Heranwachsen Schritt für Schritt wahrnimmt, dass der Alltag routinemäßige Formen (eine Struktur) hat: Es gibt Zeiten der Aktivität, und Zeiten wo eben NICHTS passiert.

    Der Hund lernt also, nicht mehr ständig in Erwartungshaltung für irgend etwas Spannendes, Aufregendes, Überraschendes zu sein, er lernt, dass es ZEITEN für ihn gibt, wo sein Erkundungsdrang (Seekingsystem; Basisemotionen nach Panksepp - für die, die es mehr interessiert:smile:) auf seine Kosten kommt, und Zeiten, wo Ruhe ist und er sich erholen kann (durch Schlaf/Ruhen z. B., aber auch durch liebevolle Zuwendung wie gemeinsames Kuscheln auf der Couch - Caresystem/Basisemotionen Panksepp).

    An dieser Stelle sollte eigentlich deutlich sein, warum eine von Außen erzwungene "Ruhe" (beispielsweise durch das Einsperren in eine Box) wenig Sinn macht: Von Außen erzwungen ist immer ein NEGATIVES Erleben, und verursacht ein negatives Empfinden (Frust z. B.). Das verringert die Wahrscheinlichkeit darauf, Ruhe als etwas Wohltuendes, Positives zu erfahren, ungemein - wenn nicht sogar völlig.

    Die Alltagsunterteilung in Aktion und Ruhe ist also ein längerdauernder Lernprozess, der der Fähigkeit des Hundes angepasst ist, oder es zumindest sein sollte.

    Ein erwachsener Hund mit der entsprechenden Lebenserfahrung VERSTEHT, wenn man ihm mitteilt, dass jetzt keine Zeit für Aktion ist.

    Ein Welpe hat keinen Ausknopf, weshalb man diesem "Brücken" baut:

    Beschäftigungsmöglichkeiten, mit denen er sich alleine vergnügen kann; längere Kausnacks, die den Parasympathikus aktivieren (wodurch die Aktivität des Sympathikus gedämmt wird); Streicheleinheiten, die Oxytocin ausschütten, welches auch den Parasympathikus aktiviert; Bewegungsraum, wo der Welpe seinem Bewegungsdrang nachgehen kann ohne dem Menschen Wichtiges zu zerstören, nur mal als Beispiele.

    Ein zweiter Aspekt ist die "konditionierte Entspannung" - ein ERLERNTES Ritual, welches den Hund aus höheren oder gar hohen Erregungslagen "rausholt", und die Möglichkeit gibt, einen Hund aus einer Situation mit hoher Erregung herauszuführen - um dann z. B. alternative Bewältigungsstrategien erlernen zu KÖNNEN.

    Im (wirklich) weitesten Sinne haben z. B. auch meine Hunde ein solch erlerntes Ritual: NACH dem großen Hauptspaziergang gibt es immer die "große Mahlzeit" für meine Jungs.

    Sie haben gelernt, dass nach dieser langen Aktion ihr Magen gefüllt wird - und liegen anschließend platt, satt und zufrieden irgendwo rum ... und PENNEN.

    Hach - Kinder und Hund ... das kann sooo toll sein ... wenn es mit Umsicht und Verstand von Erwachsenen angeleitet wird...

    Mein Ersthund konnte bei manchen Gelegenheiten auch mit zum Kindertanz, und hat sehr vielen Kindern dabei geholfen, Angst vor Hunden abzubauen. Bei den Schülern, die ich damals betreute, war von den Erfahrungen der Eltern her bei einem sehr großen Teil der Kindern ein zumindest großer, auf Angst beruhender Respekt im Umgang mit Hunden vorgegeben.

    Da hatte ich eher das Problem, Kindern eben diese Angst zu nehmen und unvoreingenommener mit Hunden umgehen zu lernen.

    Das hat so gut geklappt, dass mein Hund damals sogar eine kleine Rolle in einem Tanztheaterstück auf Wunsch der Kinder übernommen hat.

    In diesem Stück hatten "Hunde" (von Kindern gespielt) den "Affen" geholfen, die "Löwen" auf Distanz zu halten, damit sie ungestört ihre Bananen von einer Bananenplantage ernten konnten.

    Zum Schluß bekamen die "Hunde" dann als Belohnung von den "Affen" auch Bananen - und um dem staunenden Publikum die Zweifel zu nehmen, ob Hunde überhaupt Bananen essen würden, endete das Stück mit der Frage: "Ihr glaubt nicht, dass Hunde auch Bananen mögen? DAS können wir euch beweisen!" ...

    ... und dann wurde mein Hund auf die Bühne geführt, und frass dort zu seiner eigenen, der Begeisterung der Theaterkinder und der Begeisterung der Zuschauer ... seine Banane xD

    Vielleicht gewöhnen sie sich ja noch an diese Rückzugsmöglichkeit Nr. 2?

    Als ich vor einigen Jahren endlich mal ein Hundebett (in XXL) gekauft habe, haben meine Jungs sich auch lange davor und daneben gelegt, bis sie irgendwann mal kapiert haben, dass dies auch eine gute Liegemöglichkeit ist.

    Meine Hunde sind aber auch irgendwie "speziell"; Vasco habe ich z. B. mal an seiner Lieblingsliegestelle im Flur eine schöne Decke hingelegt - er hat sich daraufhin einen neuen Liegeplatz gesucht.... meistens liegen meine Jungs platt auf der Seite oder auf dem Bauch auf dem nackten Fliesenboden.

    Eines haben sie allerdings gemeinsam: Ihre Lieblingsliegestelle ist "Imweg"... :ka:

    Die Leberwursttube kam mir auch sofort in den Sinn - mit einer entsprechenden "Tülle" versehen, müsste vielleicht sogar nur das schon vorhandene Loch, welches auf dem Bild zu sehen ist, ein wenig vergrößert werden.

    Gibt es nicht sogar Tuben, die man selber befüllen kann? Ich meine, ich hätte sowas schon mal gesehen.

    Ja, so ein Maulkorb verkleinert die Auswahl an Kontaktmöglichkeiten, finde ich.

    Hunde, die nicht wirklich gut andere Hunde LESEN können (denn die "guten LESER" unter den Hunden lesen den gesamten Hund, nicht nur dessen Mimik - oder auch Geräusche), kommen für Maulkorbkontakte nicht wirklich in Frage.

    Aber das Galgöchen BRAUCHT ja auch Hunde, die gut lesen können, und angemessen reagieren, denn ER soll ja lernen.

    Als Übungsobjekt für andere Hunde, die selber "Lesen" lernen sollen, ist er mit seinen hier und da doch etwas originelleren Verhaltensweisen kein geeigneter "Lehrmeister".

    Von daher - lieber weiter Maulkorb, und sich über die kleinen und auch größeren Fortschritte weiter freuen können, die diese zwar mühsame, aber doch sehr sorgfältige Vorgehensweise überhaupt ermöglicht. Das sehe ich genauso wie du, @pinkelpinscher

    Das FN hat leider nur die Standardauswahl im Laden.

    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, sie sind unglaublich hilfsbereit und BESTELLEN alles mögliche auf Kundenwunsch.

    Das kann dann dort anprobiert werden, und wenn es nicht passt hat man keine Probleme mit dem Zurückschicken.

    Ich habe mal eine Rampe fürs Auto dort gekauft - und dann festgestellt, dass die Oberfläche für den Hund viel zu rutschig war. Ich bin also mit Hund dort hin gefahren, habe die Rampe gezeigt - und diese wurde nicht nur anstandslos zurück genommen (trotz Kratzspuren auf der Oberfläche), ich konnte außerdem noch zwei weitere Modelle die sie vorrätig hatten vor Ort ausprobieren.

    Eines war auch zu rutschig (und es hat schon BEIM AUSPROBIEREN Kratzspuren gegeben), das andere hat dann gepasst - und jahrelang treue Dienste geleistet, u. A. auch als Stufenschutz für den später eingezogenen Welpen.

    OT SanSu

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    Sag mal, kommst du auch aus Österreich? Weil dein link zum Duden die einfache Worterklärung gibt, such ich das aber auf dem Duden hier, dann bekomme ich tatsächlich den Hinweis "österreichisch" :D

    https://www.duden.de/rechtschreibung/ungustioes


    Ich selber lache mich gerade schlapp über meine krummen Hirnwindungen, die dieses im österreichischen Sprachgebrauch tatsächlich existierende Wort als "Wortkreation" von @pinkelpinscher interpretiert hatten .... xD

    So schnell ist frau (=ich) manchmal auch auf dem Holzweg xD

    Ein sehr schönes Wort übrigens :respekt:

    Hi Merlin98 - ich glaube dir aufs Wort, auch ohne Fotos :bussi: Ist das nicht so rübergekommen? Das tut mir leid!

    Es ist absoluter Zufall, wenn ALLE Faktoren bei der Sicherung, wie du sie ja an Odin vorgenommen hattest, trotzdem dazu führen dass Halsband UND Geschirr abgestreift werden können.

    Oder anders ausgedrückt: Du hast wirklich das Bestmögliche getan, um Odin zu sichern, indem du an Geschirr und Halsband angeleint hast, ich finde, du brauchst dir da absolut keine Vorwürfe machen!

    So ein Sicherheitsgeschirr hat schon - richtig angelegt - diesen zusätzlichen Schutz (Bauchgurt HINTER der stärksten Stelle des Brustkorbes), der ein Über-den-Kopf-ziehen verhindert.

    Meine Anmerkung mit den Zugstopp-Halsbändern war nur zusätzlich, weil diese eben - richtig eingestellt - auch sehr zuverlässig ein Durchschlüpfen verhindern, wenn der Hund den Rückwärtsgang einlegt.

    Außerdem sind sie viel angenehmer für Hunde, die mehr Fell am Hals haben, weil dieser sogenannte "Kragen" dann nicht von einem Halsband permanent eingedrückt wird.

    @pinkelpinscher Danke für die Erklärung mit den Zugstopphalsbändern bei Windhunden! Wusste ich jetzt nicht, dass diese auch die sichersten Halsbänder für Windhunde sind - nur, dass es eben nicht so leicht ist wie bei Hunden, die diesen "normalen" Körperbau "Kopf dicker als Hals" haben.