Hummel Ja genau - diese Erziehung zum Duracellhäschen.
Ich meine, genau dieser Erziehungsfehler (den ich auch als recht häufig gerade bei der Welpenerziehung sehe) hat ja zu dem Ausdruck "Ruhetag" geführt, der dann für die TE den Ausschlag gegeben hat, dieses Thema zu eröffnen.
Dieser Ausdruck "Ruhetag" ist ja keine Erfindung des DF; Ich meine, wie bei vielen Problemthemen rund um den Hund ist diese "Ruhetagmethodik" einfach entstanden, weil Menschen einfache Lösungen brauchen als Problemlösungsstrategien.
Ich denke da nur mal an die "5-Minuten-Regel", die ja - ohne den Sinn dahinter zu betrachten - genauso Unsinn ist, oder die eine Zeit lang stark propagierte "Entschleunigung", die einen Reizentzug zur Folge hatte, bei der einem der normale Menschenverstand nur noch zu einem Dauerkopfschütteln veranlasste.
Dazu kommt das Problem: Solche "Schlagworte" verselbständigen sich auch gerne, und werden dann in einem völlig anderen Zusammenhang, und damit mit völlig anderem Hintergrund, genutzt - und schaffen dadurch noch mehr Verwirrung.
Ich fand den Thread bisher sehr interessant, weil aufgrund der vielen Erfahrungsberichte deutlich wurde, wie viele unterschiedliche Faktoren am "Ruhe lernen" beteiligt sind.
@schokokekskruemel hat ja noch mal die Frage gestellt: "Wie bringe ich meinem Hund das bei?"
Die einfache Antwort darauf ist mMn: Gar nicht!
Es gibt keine "Methode", die einfache Handlungsanweisen vorgibt, mit der dann der Erfolg "Ruhe" abrufbar ist.
Es ist die Fähigkeit zur Anpassung, die bei den allermeisten hier dazu geführt hat, dass der Hund sich "ganz nebenbei" so entwickelt hat, dass er in der Lage ist auch mal - durch Krankheit des Menschen z. B. - erzwungene völlig aktionslose Tage einfach hinzunehmen, ohne direkt hohl zu drehen.
Irgenjemand hier hatte erwähnt, es würde in vielen Threads sehr schnell der Punkt erreicht, wo gesagt wird: "Du machst zu viel/zu wenig." - und das stiftet natürlich Verwirrung.
Meiner Erfahrung nach gibt hier das Verständnis um die Zusammenhänge zwischen Hormonen und Verhalten eine gute Grundlage, um einen schärferen, realistischeren Blick auf den EIGENEN Hund zu bekommen - das macht auch resilienter gegen so Vorschläge wie: "Du musst deinem Hund Ruhetage geben!".
Denn darum geht es: Den EIGENEN Hund im Blick zu haben, diesen einzuschätzen und so zu handeln, dass es dem Hund ZUGUTE kommt.