Beiträge von Hundundmehr

    Hinsichtlich der Schilddrüsenwerte: Hier würde ich den Fokus nicht ausschließlich auf eine mögliche subklinische SDU legen - eine Mangelfunktion der Schilddrüse KANN eine Ursache sein, welche die ja schon vorhandenen Verhaltensauffälligkeiten stärkt.

    Sie KANN aber auch nur ein Symptom sein (Bei Cushing z. B. ist der gesamte Stoffwechsel beeinträchtigt, was sich dann auch auf die Schilddrüse und ihre Funktion als Stoffwechselregulator auswirkt. Cushing ist jetzt nur ein BEISPIEL, um die hormonellen Zusammenhänge zu verdeutlichen, und keine Vermutung bezogen auf Shezza).

    Natürlich muss auch die Regulation der Schilddrüse in die Gesamtbehandlung mit einbezogen werden. Es nutzt aber nichts, wenn es sich hier nur um ein Symptom handelt, und die tatsächliche Ursache nicht beseitigt wird.

    Manus Hundewelt Du bist in der Schweiz? Dann hilft dir mein link zur deutschen GTVMT nicht weiter ... hier mal der link zu entsprechenden Schweizer Tierverhaltensmedizinern (STVV):

    https://www.stvv.ch/de/Adressen

    Du bringst an entscheidenden Stellen ganz schön viel Zeit auf:

    Also haben wir gewartet bis das Galgöchen nicht mehr so stresst, untersuchenden Tierarzt noch mal sieht und gar nix passiert, außer Kekse.


    Damit die letzte Verknüpfung bleibt: Doch nicht soooo tragisch.

    Das finde ich sehr umsichtig, gut gedacht und vor Allem: Gut GEMACHT!

    Vielleicht wird das Galgöchen Stadt nie lieben, und auch keine intakten Rüden ... aber das Leben mit DIR. So manches Unangenehme wird dadurch erträglicher und kann hingenommen werden, zumindest eine (begrenzte) Zeit lang - weil es dafür so viele andere Sachen gibt, die einfach Spaß und Freude bereiten.

    Hi erstmal,

    was hälst du denn davon, dich mit deinem Hund in die Hände eines Tierarztes mit verhaltenstherapeutischer Zusatzqualifikation zu begeben?

    Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie GTVMT

    Diese können sowohl die körperliche Verfassung untersuchen - einschließlich der hormonellen Probleme, die vorhanden sein könnten - als auch konkrete Möglichkeiten zur Verhaltensformung herausfinden. Manche dieser Tierärzte machen dies selber, andere arbeiten eng mit entsprechenden Trainern zusammen.

    Meiner Meinung nach befindest du dich in einem "Teufelskreis", und es bedarf Hilfe von Außen, um diesen zu durchbrechen und andere Wege zu finden.

    Das hier ist auch der Ansatz, den ich persönlich verfolgen würde:

    Ich habe gute Erfahrungen gemacht das Problemverhalten (außer Sicherheit) außen vor zu lassen, sondern die Stärken des Hundes zu fördern. Ich möchte nichts wegtrainieren, sondern das was der Hund mir gibt fördern

    Stärken fördern heißt: Es bleibt weniger Raum für die Schwächen und Fehler.

    Momentan betreibst du nur ein Management, mit welchem diese Schwächen und Fehler aufgefangen werden.

    Ein persönlicher Verdacht: Frisbee und Ball führen zu einer Verstärkung der Problematik.

    Auch gesundheitlich birgt diese Art der Beschäftigung große Risiken (Gelenkprobleme z. B.).

    Das ist ein KANN, kein MUSS!

    Ein weiterer Verdacht: Diese Entwicklung geht ja schon über Jahre, und ich halte es für durchaus möglich, dass die hormonelle Balance deines Hundes sehr durcheinander geraten ist (die Schilddrüsenwerte sind EIN mögliches Zeichen, aber es gibt auch noch andere innere Auswirkungen, die damit im Zusammenhang stehen und sowohl organische wie verhaltensspezifische Auswirkungen haben KÖNNEN).

    Die erste Präventivmaßnahme lautet aber für dich: Maulkorb für den Hund!

    Damit bewahrst du nicht nur dein Umfeld vor Schädigungen - du gibst auch dir selber erst einmal mehr Sicherheit.

    Spoiler anzeigen

    Ein persönlicher Rat: Ich habe das GEFÜHL, du wirst innerlich immer kleiner und kleiner und kleiner durch die Problematik mit deinem Hund. Was macht das mit dir? Vielleicht hast du ja die Möglichkeit, dir das einmal gemeinsam mit jemandem anzusehen, der dir hier wohlwollend, aber auch kritisch-konstruktiv Unterstützung geben kann?

    Ich wünsche dir sehr, dass du einen Weg findest, der deinem Hund und dir aus diesem (mMn) Teufelskreis heraushilft :streichel:

    Habe mich aber dazu entschieden, das Kleintier in kleinen, verträglichen Dosen mit Berührungen und Manipulationen zu belästigen. Mal da den Zehenzwischenraum massieren und dort den Finger ins Maul legen und ein andermal die Kralle anschauen und wieder ein anderes Mal die andere Kralle begutachen und ein ganz anderes Mal zwei Sekunden am Mäulchen zu fummeln und dann doch Bauch kitzeln und blödeln.

    Das hebe ich mal hervor.

    Das ist eine Lehranleitung, für geneigte Mitleser/Mitbetroffene.

    Danke dafür!

    Meine Hunde sind im Prinzip und nach Hundeschulmaßstäbem immer sehr schlecht erzogen, es fällt nur meistens nicht auf.

    Willkommen im Klub :D

    Jeder halbwegs ambitionierte Hundesportler würde sich bei dem, was ich da an "Unterordnung" mit meinen Hunden fabriziere, nen Ast lachen |)

    Dafür kann ich meine Hunde zuverlässig im Freilauf daran hindern, einfach irgendwo hin zu stürmen - auch, wenn ich meinen Vasco 3 Mal darum bitten muss, dafür z. B. "Sitz" zu machen.

    Ich bin hauptsächlich auf dem Innere Einstellung und Energie Trip. Aber das scheint auch irgendwie zu funktionieren.

    Die "innere Einstellung" ... hach ja :roll:

    Ich habe mich schon vor Jahren von der hundeschulmäßigen Gehorsamsschiene verabschiedet, baue dafür massivst auf Kooperation.

    Deine Käsewürfel sind bei meinem Amigo die Apportaufträge ... und wenn ich damit Verhalten in die von MIR gewünschte Richtung lenken kann, passt das. Meine Meinung :D

    (Auch wieder erst Kontaktaufnahme durch mich. Dann Käse für alle bzw Käse für das Galgöchen und Aufmerksamkeit für alle. Unerlaubt mäste ich keine fremden Hunde).

    Auch wieder eine kleine Lehranleitung :smile:

    Bei mir hat sich übrigens bewährt, dass ich meine Hunde mittels freundlicher Ansprache hemme - scheint mir immer schon einen Bonuspunkt bei den Menschen für die danach folgende Kontaktaufnahme zu geben... :ka:

    Allerdings, der intakte mittelalte Rüde in der Gruppe ging für das Galgöchen gar nicht. Wie schon ein paar Mal zuvor andere Rüden.

    Das Galgöchen braucht einen intakten Rüden den es mag, um festzustellen, dass es auch bei den intakten Rüden durchaus nette Exemplare gibt...

    ... oder du fütterst die Alternative: "Wir gehen ruhig aus dem Weg, und du kannst dich darauf verlassen, dass ich dafür sorge dass dieser Kerl nicht an dich rankommt!" so lange mit Käsewürfeln schön, bis dieses Aus-dem-Weg-Gehen für das Galgöchen zu einer liebgewonnenen Gewohnheit geworden ist.

    Weiters wurden wir heute Opfer eines heimtückischen Kampfhundeangriffs auf die Parmesanvorräte.

    Das entzückendste Staffmixtier in town (leider auch eines der unerzogensten) klaute den Käsesack aus meiner Jacke und teilte ihn mit seiner Meute.


    Positiv: damit das passieren konnte, musste das Galgöchen 4 fremde Hunde neben sich aushalten.

    Negativ: die Geheimwaffe war weg. Vergiss Extrawurst. Käse ist derzeit des Galgöchens Mitarbeitsstimulator Nummer 1.

    Ich finde die Entwicklung des Galgöchens einfach unglaublich :bindafür:

    (Bei den 4 fremden Hunden war nicht zufällig auch ein intakter Rüde dabei? )

    :D

    Mich hat das geärgert, dass trotz meiner Anzeige nichts passiert ist und die Dackelhalter dann eben mit "das Amt tut ja eh nix" auch keine weitere Anzeige mehr gemacht haben.

    Ich habe mal einen Autofahrer angezeigt, weil der so rüpelig und die Verkehrsvorschriften missachtend gefahren ist, dass ich nur knapp einen Unfall verhindern konnte.

    Da ist auch von Amts wegen "nix passiert", ich bekam einige Wochen später die Mitteilung, dass das Verfahren eingestellt wurde, weil eben kein Unfall passiert ist und der Autofahrer bis dahin noch nie aufgefallen war.

    Es wurde wohl "nur" eine Verwarnung, ohne Konsequenzen (keine Geldbuße, keine Punkte) ausgesprochen.

    Hätte ich mich auch drüber ärgern können, dass der Typ straffrei rausgekommen ist - aber:

    Zumindest ist er durch meine Anzeige aktenkundig - und DAS wird bei einem möglichen zukünftigen Vorfall sehr wohl berücksichtigt!

    Deshalb verstehe ich die Reaktion des Dackelhalters absolut nicht - wenn er doch weiß, du hast schon mal etwas gemeldet, dann kann er davon ausgehen, dass sein Vorfall in jedem Fall Gehör findet.

    Den Autofahrer hätte ich übrigens nicht angezeigt, wenn er sich in dem unmittelbar nach dem Vorfall stattfindenden Gespräch nicht so uneinsichtig gezeigt hätte.

    Würde heißen mein Whippet hätte garkeinen Freilauf mehr. Nope.

    Und obwohl meine Hunde nicht, bzw nicht besonders gut hören gibts keine Vorfälle. Weil ich halt aufpasse, weil hier die Gegebenheiten gut passen.

    Ich achte halt auf die Umgebung und hole meine Hunde eben sehr frühzeitig ran zum anleinen.

    Genau wie du freue auch ich mich über Bereiche, wo die Existenz von Hunden nicht so stark reglementiert ist, wo auch "Fehler" in einem angemessenen Rahmen nicht sofort zu erbitterten Auseinandersetzungen führen, sondern mit einem Lächeln hingenommen werden.

    In Fällen, wo es doch zu deutlicheren Schäden kommt, würde ich auch jeden Einzelfall deutlich abwägen; Für mich ist es ein Unterschied, ob in einem nicht vorhersehbaren Kommentkampf eine (kleinere) Verletzung geschehen ist - oder ob ein Hundebesitzer mir im NACHGANG sagt: "Och ja - der wird schon mal rüpeliger...".

    Den Hund, der mich vor ein paar Jahren in die Hand gebissen hat, habe ich auch nicht angezeigt, weil ich diesen Vorfall selber provoziert hatte.

    Ist es Hundegestört folgende Reaktion auf einen Knutschfleck zu haben: "aha, markiert. Müssen wir uns darüber unterhalten, ob du ein Ressourcenproblem hast?" :headbash::headbash:

    Nö.

    Ihr habt nur überaus zwischenmenschliche Verhaltensweisen mit eher in der Kynologie angewandten Fachbegriffen beschrieben.

    Finde ich jetzt nicht hundegeschädigt - die menschlichen Verhaltensweisen unterscheiden sich nämlich deutlich weniger von denen anderer Säugetiere, als "die Krone der Schöpfung" allgemein für sich in Anspruch nehmen zu können glaubt xD

    Hast du oder er markiert? :D

    Hummel Ja genau - diese Erziehung zum Duracellhäschen.

    Ich meine, genau dieser Erziehungsfehler (den ich auch als recht häufig gerade bei der Welpenerziehung sehe) hat ja zu dem Ausdruck "Ruhetag" geführt, der dann für die TE den Ausschlag gegeben hat, dieses Thema zu eröffnen.

    Dieser Ausdruck "Ruhetag" ist ja keine Erfindung des DF; Ich meine, wie bei vielen Problemthemen rund um den Hund ist diese "Ruhetagmethodik" einfach entstanden, weil Menschen einfache Lösungen brauchen als Problemlösungsstrategien.

    Ich denke da nur mal an die "5-Minuten-Regel", die ja - ohne den Sinn dahinter zu betrachten - genauso Unsinn ist, oder die eine Zeit lang stark propagierte "Entschleunigung", die einen Reizentzug zur Folge hatte, bei der einem der normale Menschenverstand nur noch zu einem Dauerkopfschütteln veranlasste.

    Dazu kommt das Problem: Solche "Schlagworte" verselbständigen sich auch gerne, und werden dann in einem völlig anderen Zusammenhang, und damit mit völlig anderem Hintergrund, genutzt - und schaffen dadurch noch mehr Verwirrung.

    Ich fand den Thread bisher sehr interessant, weil aufgrund der vielen Erfahrungsberichte deutlich wurde, wie viele unterschiedliche Faktoren am "Ruhe lernen" beteiligt sind.

    @schokokekskruemel hat ja noch mal die Frage gestellt: "Wie bringe ich meinem Hund das bei?"

    Die einfache Antwort darauf ist mMn: Gar nicht!

    Es gibt keine "Methode", die einfache Handlungsanweisen vorgibt, mit der dann der Erfolg "Ruhe" abrufbar ist.

    Es ist die Fähigkeit zur Anpassung, die bei den allermeisten hier dazu geführt hat, dass der Hund sich "ganz nebenbei" so entwickelt hat, dass er in der Lage ist auch mal - durch Krankheit des Menschen z. B. - erzwungene völlig aktionslose Tage einfach hinzunehmen, ohne direkt hohl zu drehen.

    Irgenjemand hier hatte erwähnt, es würde in vielen Threads sehr schnell der Punkt erreicht, wo gesagt wird: "Du machst zu viel/zu wenig." - und das stiftet natürlich Verwirrung.

    Meiner Erfahrung nach gibt hier das Verständnis um die Zusammenhänge zwischen Hormonen und Verhalten eine gute Grundlage, um einen schärferen, realistischeren Blick auf den EIGENEN Hund zu bekommen - das macht auch resilienter gegen so Vorschläge wie: "Du musst deinem Hund Ruhetage geben!".

    Denn darum geht es: Den EIGENEN Hund im Blick zu haben, diesen einzuschätzen und so zu handeln, dass es dem Hund ZUGUTE kommt.

    Genau aus diesem Grund habe ich den Thread eröffnet, ich möchte ja die unterschiedlichen Ansätze erfahren und die Motivation dahinter kennenlernen :smile:

    Wobei gerade bei diesem Thema sich die unterschiedlichen Ansätze überhaupt nicht widersprechen...

    Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die bei diesem "Ruhetag" - oder überhaupt der Thematik "zur Ruhe finden KÖNNEN" eine Rolle spielen:

    - Der Hundetyp selber: Habe ich von Natur aus einen Hibbel, der selber schlecht zur Ruhe findet, oder habe ich sowieso einen eher ruhigeren Hund (und die ganzen Farbschattierungen dazwischen)

    - Welche Haltungsbedingungen liegen vor? Wird der Hund sehr sportlich gehalten, hat deshalb sowohl körperlich als auch mental eine überdurchschnittlich hohe Leistungsfähigkeit?

    - Welche Art der Ruhe benötigt der Hund? Hatte er eine körperlich ungewöhnliche Leistung zu erbringen? Dann ist eher ein Ruhen zur körperlichen Erholung angesagt. Hatte er einen sehr aufregenden Tag? Dann kann eine Reizreduzierung kombiniert mit Bewegungsangeboten (Waldspaziergang in sehr ruhigem Gebiet z. B.) die ideale "Ruhemaßnahme" sein, um den Kopf wieder frei zu bekommen und Cortisol abzubauen.

    - Welche Lebensbedingungen hat der Mensch? Eher viel Trubel, wechselnden Tagesrhythmus? Eher mehr Alltagsroutine, mit planbaren "Trubelzeiten"?

    Es ist die Mischung, die dem Hund gut tut - und welche Mischung das ist, hängt auch vom Hund ab.

    Deshalb ist der Blick auf den eigenen Hund wichtig (und nicht der Vergleich mit anderen Hunden).

    Ich habe jetzt natürlich nur ein paar Aspekte aufgeführt, und die auch nur grob.

    Genetische Dispositionen spielen da mit rein, aber auch Vorerfahrungen des Hundes, oder auch Krankheiten.

    Im Prinzip geht es aber darum, für den eigenen Hund zu erkennen, was er (auch situativ) benötigt, damit es ihm gut geht.

    Wobei dauerhaft "gut" nicht geht, das dürfte klar sein. Es geht um das Mittelmaß - und hier wurde es von jemandem schon gesagt:

    Ein "Gerüst" aus Sicherheit und Verlässlichkeit ist die Basis, um auch mit Außergewöhnlichem klarzukommen.