Beiträge von Hundundmehr

    @Das Rosilein Unsere beiden letzten Beiträge haben sich überschnitten.

    Welche Vorsorge?

    Bei meinen Hunden bedarf es beispielsweise keiner "Vorsorge" - selbst wenn das Kind denen ungeschickt vor die Füße fällt, würden sie maximal erstaunt schnuppern.

    Sie hätten einen Maulkorb drauf, wenn ich mich nicht darauf verlassen könnte.

    Darum geht es eben nicht, bzw. eher genau um so etwas. Man möchte nicht, dass überhaupt irgend wer eine Teilschuld bekommt, denn dann IST das Kind bereits verletzt (in den Brunnen gefallen). Erkennst Du nicht den Unterschied? H

    Dem widerspreche ich doch gar nicht!

    Ich sehe aber einen Unterschied zwischen "respektvollem Umgang" und "Umgang aus Angst".

    Eltern würden tun, was sie tun sollen, ihre Kinder aus dem Gefahrenbereich rauszuhalten, sie zu schützten, damit sie erst gar nicht in Gefahr geraten.

    Ein Hund ist grundsätzlich als (angstauslösender) Gefahrenbereich anzusehen?

    Das macht mir tatsächlich Angst.

    Er stellt sich nur die Frage, warum jemand mit seinen Kindern das Risiko überhaupt eingeht ... die stelle ich mir auch.

    Welches Risiko? Dass da ein Mensch mit zwei Hunden steht, an dem er und sein Kind vorbei müssen?

    Ich frage mich eher, warum "Er" bei diesem aus seiner Sicht sorglosen Passieren des Vaters einfach nur zuschaut, und den Vater nicht anspricht, ob er seinen Sprößling nicht mal eben "sichern" kann. "Er" hatte Angst, dass das Kind etwas machen könnte, womit seine Hunde nicht zurecht kommen könnten.

    Mensch kann sich aber auch auf den Standpunkt stellen: Die Welt, die Natur und die Tiere hätten sich an ihm (gefälligst) anzupassen ... tut er ja auch, regelmässig.

    Liest du das aus meinen Worten raus?

    Dann kann ich deinen Ärger nachvollziehen.

    Ich meine allerdings, mich nicht so ausgedrückt zu haben, dass dies als meine Aussage so herausgelesen werden könnte.

    Vielleicht wird es so verständlicher: Ich erziehe meinen Hund und nutze dessen Anpassungsfähigkeit. Ich weiß aber um die Grenzen dieser Anpassungsmöglichkeiten, und achte deshalb auch darauf, meinen Hund nicht in ein Umfeld zu bringen, wo diese Grenzen ausgereizt oder gar überschritten werden.

    Natürlich nehmen Eltern ihre Kinder bei Hunden auf die abgewandte Seite oder heben sie hoch. Es findet auch zumeist eine Form von wortloser Kommunikation statt, eine unausgesprochene Abstimmung. Ganz viele Eltern tun das, nahezu alle, die mir begegnen.

    Wenn ich Familien mit Kindern sehe, leine ich meine Hunde an, genau wegen meiner Intention: Eltern müssen NICHT Angst vor meinen Hunden, bzw. wegen meiner Hunde Angst um ihre Kinder bekommen.

    Ich denke da z. B. an eine Veranstaltung bei uns im Ort, wo die Durchgangsstraße gesperrt ist, lauter Buden aufgebaut sind - und die Menschend dort kreuz und quer rumlaufen, darunter auch Kinder. Wenn ich dort mit meinen angeleinten Hunden gehe - müssen die Eltern dann ihr Kind beiseite schaffen, sobald ich mit meinen Hunden dort auftauche?

    Dürfen die sich nicht darauf verlassen, dass ihren Kindern keine Gefahr von meinen Hunden droht, selbst wenn das kleine Kind plötzlich mit seinem Eis/Waffel/Wurstbrot vor meinem Hund steht?

    Bewege ich mich mit meinen Hunden in der Öffentlichkeit, dazu auf einem so begrenzten Weg wie es ein Bürgersteig nun mal darstellt - dann DÜRFEN sich die Menschen darauf verlassen, dass meine Hunde so umwelt- und kindersicher sind, dass sie dem Kind nichts tun, selbst wenn es originell reagiert (auf den Hund zugeht um zu streicheln) oder ihm ein Missgeschick passiert (hinfällt).


    Und nur Ausnahmen, die die Regel bestätigen, benehmen sich anders. Auch diese, unsere zivilisierte Welt hält Gefahren für ihre Kinder bereit und die meisten Eltern sind sich dessen bewusst und belassen es nicht bei einem nach gelagerten Schadensausgleich, denn dann wäre das Kind doch schon in den Brunnen gefallen (und wie uns die Erfahrung lehrt, ist es dann für manche schon zu spät ... s. die Kiste in Spanien).

    Dann begegne ich hier sehr oft Eltern, die sich gegen diese Regel (Kind zur Seite oder auf den Arm nehmen) benehmen. Liegt möglicherweise auch daran, dass ich meine Hunde kontrolliere (anleinen oder eben kurz am Halsband halten), dabei freundlich lächle, den Weg etwas freimache ... und mich darüber freue wenn die Eltern sagen: "Unser Kind hat keine Angst vor Hunden, die können sie ruhig loslassen. "

    Also passe ich auf, verzichte auf (vermeintliche) "Rechte"

    Und tue mein möglichstes um mich Schadensbegrenzend zu verhalten


    Manchmal ist das aber echt schwer,

    Besonders gegen den Widerstand zuvieler beleidigter hirnwindungen

    Kommen die aber nicht auch genau daher (ZU VIELE beleidigte Hirnwindungen), weil eben zu viele Hundehalter ein Verhalten einfordern, welches über das übliche Maß hinausgeht?

    Ich meine, die Bedenken (bis hin zur Feindlichkeit) Hunden gegenüber haben enorm zugenommen.

    :herzen1: Was für eine schöne Intention in dieser Geschichte...

    Ja, heute ist Sonntag :smile:

    @Das Rosilein Ja, solche Fälle meine ich auch mit meiner Zustimmung zum Beitrag von Sunti "Verantwortung ist keine Einbahnstraße".

    Ich sehe bei deinem Beispiel aber auch keine "erhöhte Gefährdung" durch deinen Dicken, und dementsprechend auch keine Nachlässigkeit deinerseits.

    Ich bin auch davon überzeugt, hätte der Dicke hier in seiner Not doch im Reflex gezwackt (an die EIER PACKEN - wer kommt denn auf so eine Idee????? :wallbash:), dann wäre den anderen Menschen hier zumindest eine Teilschuld zugesprochen worden, und der Vorfall wäre nicht zu Lasten des Dicken gegangen.

    Solche Vorfälle meine ich mit "übergriffig" - und in deinem Fall ist den Leuten wohl irgendwo das HIRN abhanden gekommen ...

    Im Beitrag von @Lurchers sehe ich aber eine völlig andere Situation, und gerade diese dort geäußerte Erwartung, die da dem Vater gegenüber gefordert wird, zeigt mir eine völlig andere Intention - eben das Abwälzen der eigenen Verantwortung für ein erhöhtes Gefahrenpotential des eigenen Hundes auf die Umwelt.

    Ach ja - habe ich die ganze Zeit vergessen ...

    Das hier hat mich so zum Schlucken gebracht:

    .ich hätte an seiner stelle das Kind vorsorglich auf den Arm genommen anstatt es alleine in so ne Situation reinrennen zu lassen, die es auf gar keinen Fall alleine gebacken kriegt, sollte irgendwas sein. Sind die alle bekloppt? Ich mein, dann ist das Kind halt verletzt/ entstellt, aber er hatte ja Recht oder was?

    Ernsthaft jetzt? Der Vater SOLL so handeln, aus ANGST, die deine Hunde bei ihm auslösen sollte?

    Das erwartest du?

    Da habe ich echt nur ein Kopfschütteln für übrig ...

    Ich persönlich WILL absolut nicht, dass meine Hunde bei anderen Menschen Angst auslösen.

    Sunti Grundsätzlich stimme ich dir zu, Verantwortung ist keine Einbahnstraße.

    Sollte es zumindest nicht sein.

    Weiträumig ausweichen verlangt ja keiner, aber seine Hunde bzw. Kinder so nah bei sich halten, dass die andere Partei nicht belästigt bzw. ungewollt berührt wird, sollte doch drin sein.

    Genau damit habe ich aber ein Problem.

    Bewusste Übergriffigkeit (Menschen, die ungefragt den "süßen Welpen" knuddeln, oder sich als "Hundeflüsterer" auftun, obwohl ich ihnen gesagt habe dass ich das bei meinem Hund nicht möchte) finde ich auch zum :kotz:

    Aber wenn ich an einem schönen, sonnigen Sonntag in den Park gehe - dann MUSS ich mir dessen bewusst sein, dass dort KINDER sind, die den Park mitnutzen.

    Dann muss ich mir im Klaren darüber sein, es könnte z. B. ein Ball direkt bei meinem Hund landen, mit einem Kind direkt im Schlepptau, welches sich bückt um den Ball aufzunehmen - und DAS direkt vor dem Maul meines Hundes.

    Dann MUSS ich damit rechnen, dass das von einem Erwachsenen an der Hand geführte 2-jährige Kind bei einem engen Vorbeigehen plötzlich und unvermittelt die Hand ausstreckt und "eimaeimachewauwau" meinen Hund berührt.

    Sitze ich in einem Bus nach Schulschluss - dann MUSS ich mit rempelnden, lärmenden Jugendlichen rechnen, dann muss ich damit rechnen, dass dort Kinder in der Enge sind, die gleichzeitig mit der Frage: "Oh - darf ich den Hund streicheln?" dies zeitgleich ausführen ...

    Es ist MEINE Verantwortung, die erhöhte Gefahr, die von meinem Hund ausgeht, zu berücksichtigen.

    Ich KANN nicht erwarten, dass die Eltern dem Ball hinterher rennen und ihr Kind rechtzeitig stoppen, dass der Erwachsene mit dem Kleinkind ausweicht, oder dessen Hände festhält (warum- aus ANGST DEINEM Hund gegenüber????), die Jugendlichen mit dem Rempeln aufhören oder Kinder bei der Nähe ihren Streichelimpuls unterlassen.

    Geht von MEINEM Hund eine erhöhte Gefahr aus - dann ist es alleine MEINE Verantwortung, diese zu berücksichtigen und ihn so in der Umwelt zu führen, dass diese erhöhte Gefahr nicht zu Schaden führt.

    @Lurchers Bei deinem Beispiel musste ich jetzt auch etwas schlucken, wobei ein Satz dort nicht vollständig ist: "...an mir mit meinen zwei grossen Hunden, die ich sehr offensichtlich vorbei."

    Was hast du offensichtlich getan? Kurz gehalten, hinter dir gehalten und die Hunde so abgeschirmt?

    Trotzdem stellt sich mir folgende Frage: Müssen unbeteiligte Nicht-Hundehalter wirklich immer und überall auf dem Schirm haben, dass JEDER Hund Probleme haben könnte, z.B. wenn er eng passiert wird ... oder Kinder dicht mit lautem Getöse vorbeifahren mit ihrem Kinderfahrzeug?

    Haben diese Menschen nicht das RECHT, sich darauf verlassen zu dürfen dass der HUNDEHALTER weiß was er tut wenn er seinen Hund und sich in bestimmte Situationen bringt?

    Mal am (sehr klischeehaften) Beispiel: In der Fußgängerpassage zur Hauptgeschäftszeit mit vielen Menschen kommt mir ein Hundehalter mit seinem Rottweiler entgegen, an kurzer Leine.

    Darf ich nicht davon ausgehen, dass dieser Hund KEINE Probleme mit diesen vielen Menschen hat? Müssen alle Menschen jetzt quasi vorsorglich vor diesem Hu-Ha-Gespann mit großem Abstand ausweichen?

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    Kinder haben einen besonderen Schutz per Gesetz. Nicht nur vor Hunden, sondern auch z. B. vor Autofahrern. Auch die Aufsichtspflicht der Eltern verlangt von diesen NICHT, dass sie ihre Kinder an die Kette legen, um die Umwelt vor möglichen kindlichen Verhaltensoriginalitäten zu bewahren. Die Umwelt hat solche Verhaltensoriginalitäten mit einzukalkulieren, nicht das Kind, und auch die Eltern nur beschränkt.

    Wenn ich weiß, mein Hund hat Probleme mit diesen Verhaltensoriginalitäten, und quittiert diese möglicherweise mit Beschädigung - dann habe ICH als Halter dieses Hundes verflixt noch mal die Verantwortung, solche Begegnungen zu VERMEIDEN! Mindestens mit Maulkorb - und auch mit der Wahl der Wege, die ich mit diesem Hund gehe.

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    Als ich mit dem Reiten anfing, ist mir als eine der ersten Grundlagen erklärt worden: "Du kannst nicht die Umwelt so formen, dass dein Pferd damit klar kommt - du musst dein PFERD so halten, dass es mit den Umweltbedingungen klarkommt."

    Das Gleiche gilt für Hunde.

    (Bevor ich ins Funkloch abtauche... Du darfst Deinen Text ruhig posten)

    Okay :smile:

    Ist aber nicht mehr nötig, weil:

    Das Meiste hast du nämlich schon geschrieben, ich fasse es nur noch mal zusammen:

    Anraunzer sind KEIN probates Mittel in der Hundeerziehung. Sie haben aber ein wichtige Funktion in einer guten Beziehung, hinsichtlich der Authenzität: Ich habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, meinem Beziehungspartner mitzuteilen, wenn er/sie etwas gemacht hat, was ich völlig schxxxx finde.

    Grundvoraussetzung dafür ist aber wohlwollendes Vertrauen - das muss vorhanden sein, denn sonst geht so ein Anraunzer völlig in die falsche Richtung.

    Ich finde den Anraunzer in diesem Fall dem Galgöchen gegenüber angemessen, berechtigt und authentisch.