Beiträge von Hundundmehr

    Mir würde ein solcher Vorfall auch ein paar Tage nachhängen (Schwanken zwischen Ärger über die völlig überzogene Reaktion der Mutter und Nachdenklichkeit, inwieweit sie doch Recht haben könnte).

    Soweit ich weiß, unterscheiden die Gerichte bei einer Haftungsfrage (die ja nur eintritt, wenn jemand zu Schaden gekommen ist), ob die Schreckreaktion angemessen war oder überzogen.

    In deinem Fall ist allerdings niemand zu Schaden gekommen, und nur erschrecken ist kein ausreichender Grund, um von jemandem einen Schadenersatz (oder Schmerzensgeld) einzufordern.

    Anders ist es, wenn dein Hund regelmäßig Menschen erschreckt, und diese aufgrund der örtlichen Gegebenheiten befürchten müssten, der Hund könne sie doch erreichen, oder diese Stelle ist sehr eng, und es gibt keine andere Möglichkeit zum Ausweichen.

    Dann könnte dies als Last für andere Menschen angesehen werden, die über das normal Erträgliche hinausgeht.

    Eine Konsequenz für deinen Hund hätte dies aber auch nicht - warum auch, er hat doch niemandem Schaden zugefügt.

    Gemäß meinen Erfahrungen mit dem Ordnungsamt (die zugegebenermaßen nicht sonderlich umfangreich sind) behaupte ich mal, dass du bei einer Rücksprache mit diesen mit ernstem Blick die Empfehlung bekommst: "Dann hängen Sie halt ein Schild auf, dass hier ein Hund wohnt der auch mal bellen kann." ....

    Wann fängt bei euch denn Jagen an?

    Das sagt Dir der Hund. Jeder Hund ist genetisch anders gestrickt und beamt sich daher mit anderen Jagdreizen weg - sofern er sich wegbeamen möchte.

    Auf diese Aussage von flying-paws war meine Antwort bezogen.

    "Wegbeamen möchte" heißt, der Hund hat eine Wahlmöglichkeit - und die zweifel ich an, genau wie du.

    Wo ist also dein Problem?


    Deshalb ist es schwierig, wenn hier zum Beispiel Hundundmehr immer nur von genau 2 oder 3 Hunden derselben Rasse berichtet und ihren Umgang mit den Hunden als allgemeingültige Regeln hinstellt.

    Das hier war meine Aussage, bei einem post zuvor:

    Das lässt sich nicht bei jedem Hund umsetzen, weil hier viele Faktoren eine Rolle spielen:

    Reizschwellen, Reaktionsnorm, Lernfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Erfahrungen, die Fähigkeit zur eigenen Impulskontrolle des Hundes, Nerventätigkeit, genetisch vorgegebenes Beuteschema - um nur mal einige zu nennen.

    Das beruht mitnichten auf Erfahrungen mit meinen Hunden - denn das sind Grundlagen der Verhaltensbiologie, die vor mir deutlich schlauere Köpfe als ich es bin gemacht haben.

    Ich bin nur Nutznießer dieser Erkenntnisse.

    Dass ich das am Beispiel meiner Hunde an manchen Stellen näher erläutere, erlaubt nicht den von dir gezogenen Rückschluss, ich hätte diese Erkenntnisse an meinen Hunden gewonnen (und würde daraus allgemeingültige Regeln ableiten ... wo habe ich DAS denn gemacht?????).

    :lachtot:

    Humor ist etwas Gutes - löst nicht immer jedes Problem, macht sie aber erträglicher xD

    Daraus erfolgen sich dann so Diskussionen um "wegbeamen" möchten. Bei anderen Rassen als den Golden Retrivern brauchts da keinen "freien Willen". Der Hund "möchte" nicht, der Hund MUSS (seiner Genetik entsprechend agieren)

    Öhm - die Bemerkung dass der Hund sich "wegbeamen MÖCHTE" kam nicht von mir, sondern von flying-paws .

    Mit meiner Anmerkung hatte ich diesen "freien Willen" angezweifelt - so wie du ja auch.

    Schade dass du das Mittel der Diskreditierung wählst, statt auf meine Erklärungen und Argumente einzugehen.

    flying-paws Nein, ich denke, ich habe dich schon richtig verstanden; Deine Frage zielte darauf ab, ob nicht durch das immer auf Spaziergängen wiederkehrende Angebot von Jagderleben der Hund erst zu der Annahme kommt, Spaziergänge generell als Jagdvergnügen zu betrachten.

    Meine Antwort und der Zusammenhang, den ich dort herstellte, war vielleicht nicht klar genug auf deine Frage bezogen.

    Deshalb noch mal so herum:

    Die genetisch determinierte Reaktionsnorm (Bandbreite des Jagdverhaltens zwischen minimalster und maximalster Ausprägung unter Berücksichtigung der Ontogenese dieses Hundes) ist bei Amigo so hoch angelegt, dass ein "Ausschalten" des Beutefangverhaltens für IHN nicht möglich ist.

    Er REAGIERT auf jagdliche Reize, ob er will oder nicht.

    Was ich getan habe, um DIESEN Hund kontrollieren zu KÖNNEN:

    - an der Erhöhung der Reizschwelle gearbeitet

    - Diskriminierungslernen (Beute/keine Beute)

    - Kooperationsbereitschaft

    - (mehr durch Zufall) Konditionierung eines Abbruchs bei gestartetem Jagdverhalten

    - ihn erfahren lassen, dass diese Welt nicht nur aus Jagd besteht, sondern durchaus auch andere, interessante Aspekte bietet.

    - ihn lernen lassen, schneller wieder "herunter" zu kommen, aus dem Jagdverhalten raus in einen "normalen" Modus.

    Es gab eine Zeit, da war Amigo nicht in der Lage, auf einem Spaziergang zu pinkeln und zu koten, so sehr war er in seinem Tunnel auf der Suche nach Jagderlebnissen.

    Das war eine sehr zähe, harte Zeit, in der ich nicht nur mit sehr großer Umsicht jeglichen Jagderfolg verhindern musste, sondern auch sehr viel Gleichmut und Geduld aufgebracht habe, damit dieser Hund lernt, die Welt nicht nur durch seine Jagdbrille zu betrachten.

    Der Erfolg, den ich habe? Einen Hund, der zu über 90% Freilauf hat, da wo Freilauf erlaubt und möglich ist.

    Last not least: Amigo hat schon als Welpe einen enormen Dickkopf gezeigt - bei Druck zeigt er ganz gepflegt die Mittelkralle ... und entzieht sich.

    Ein Hund, der gelernt hat dass er sich entziehen KANN, und dies als eine bewährte Methode erfahren hat um seinen Vergnügungen nachgehen zu KÖNNEN - den kann ich nicht frei laufen lassen.

    network Danke :smile:

    Es geht aber auch nicht nur um dummes/verantwortungsloses Verhalten.

    Manchmal spielt auch der Zufall mit - wenn der Vater wie jeden Morgen mit seinem kleinen Sohn zum Bäcker ums Eck in einer Fußgängerzone geht, um frische Brötchen zu holen, und der Kleine rennt die paar Meter vor... und steht ums Eck plötzlich vor einem Hund, Auge in Auge...

    Die Frage ist bei so was immer, ob man da gerade versucht zu bekämpfen, was man selbst verursacht hat - also, ob das Bedürfnis so hoch ist WEIL man immer wieder für jagdliche Sequenzen im Spaziergang sorgt oder der Hund tatsächlich genetisch so gelagert ist ...

    Diese Frage würde ich mir tatsächlich stellen, wenn diese Beurteilung von mir stammen würde. Tut sie aber nicht.

    Alle Trainer, aber auch die Richterin bei der Feststellung der Wesensveranlagung haben mich darauf hingewiesen, dass dieser Hund jagdlich ausgelastet werden MUSS, weil er eine so hohe jagdliche Veranlagung hat. Ich bin dann gemeinsam mit meinem Hund da reingewachsen.

    Natürlich gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die kennzeichnend für unser Zusammenleben sind, die sich auch nur deshalb entwickelt haben.

    So hat Amigo z. B. für sich erkannt, dass er durch das Starten einer Scheinjagd mir manchmal einen Arbeitsauftrag (Apport) entlocken kann.

    Das tendiert allerdings gen Null, wenn ich seinen Jagdbedarf ausreichend bediene.

    Wann fängt bei euch denn Jagen an? Ist schnüffeln am Boden nach Wildgerüchen schon jagen, was ihr nicht zu lasst? Wenn ja, wie unterscheidet ihr das, wonach euer Hund gerade am Boden schnüffelt? Lasst ihr hinterhergucken von Wild zu? Ist ja auch schon eine Form von Jagdsequenz.

    Ich kann tatsächlich an seiner Körpersprache/Spannung erkennen, ob das was er da gerade mit seiner Nase inspiziert jagdliche Motivation betrifft oder nicht.

    Was sich tatsächlich im Laufe der Zeit ergeben hat: Bis zu einem bestimmten Level lösen jagdliche Reize nicht mehr zwingend ein Abspulen von Jagdverhalten aus.

    Hat zu Beginn jegliches Knacken im Gebüsch dazu geführt, dass Amigo dort impulsiv hinhechtete, so reagiert Amigo mittlerweile gar nicht mehr auf dieses Geräusch.

    Es passiert sehr häufig, dass ich sehe, Amigo hat da einen jagdlich interessanten Reiz entdeckt - und er befasst sich kurz damit und entscheidet dann von sich aus, diesem Reiz nicht nachzugehen.

    Alles kleine Bausteine die mir dabei helfen, meinen Hund einzuschätzen, sein Verhalten für mich kalkulierbar zu machen - und mein Management entsprechend anzupassen.

    Das Sahnehäubchen ist der "Superrückruf" - der kein Rückruf ist.

    Sondern ein Jagdangebot an Amigo, welches so verlockend für ihn ist, dass er es nicht ausschlägt. Das ist konditioniert, und deshalb so gelungen, weil die Basis dafür die hohe, intrinsische Motivation von Amigo ist, die ich damit bediene.

    Jeder Hund ist genetisch anders gestrickt und beamt sich daher mit anderen Jagdreizen weg - sofern er sich wegbeamen möchte.

    "sich wegbeamen möchte" setzt einen freien Willen voraus.

    Ob es den überhaupt beim Menschen gibt, darüber streiten sich schon seit Jahrtausenden deutlich fähigere Köpfe (Gerhard Roth z. B.) als du und ich ...


    Also dann fasse ich zusammen, ihr unterbindet alles an Jagdsequenzen, was euren Hunde in "Jagdrausch" verfallen lässt, aber nicht grundsätzlich jegliche Ansätze von Jagdsequenzen?

    Ja und nein ... was verstehst du unter "unterbinden"?

    Ich unterbinde z. B. auch, indem ich einen Hund erst gar nicht etwas kennen lernen lasse.

    Präventives Arbeiten halte ich immer noch für den besten Weg, um erwünschte Verhaltensweisen zu bewirken. Leider macht einem das Leben manchmal einen Strich durch diese Rechnung.


    Spoiler anzeigen

    Kleine Anekdote aus meinem persönlichen Erleben:

    Vor einigen Monaten begegnete mir ein Paar mit ihrem ca. 7 Monate altem Beagle. Der Hund lief frei, im Umfeld waren Felder, und diese waren zu der Zeit mit Wildgänsen belegt.

    Wir kamen kurz ins Gespräch:

    Ich: "Haben Sie keine Angst, dass ihr Hund die Wildgänse jagt?"

    Paar: "Nö, der jagt nicht."

    Ich: "Hm - die Wildgänse sind aber zum Teil ganz schön nah am Wegrand..."

    Paar: "Nö - der JAGT nicht!"

    :ka:

    Okay ... ich habe dann gesehen, dass das Paar mit seinem Hund um die Ecke bog, und auch, dass dort nach dem auf der Ecke befindlichen Gebüsch auf dem Feld ungefähr 10-15m neben dem Weg eine größere Schar an Wildgänsen war.

    Ich habe es gewusst, ich schwöre euch, ich habe es gewusst - und ich kann euch nicht sagen, warum ich das gewusst habe, aber es ist genau das passiert, wovor ich das Paar zu warnen versucht habe: Ihr Hund rannte zu den Wildgänsen ... und diese flogen auf, der Beagle hinterher, die Wildgänse setzen sich ein ganzes Stück weiter wieder auf das Feld, bis der Beagle sie erreichte, flogen wieder auf, der Beagle weiter hinterher, wieder das gleiche Spiel ...

    Jegliches Rufen war vergeblich, das Feld war geschätzt 400/500m lang ... und es war Glück, dass die Feldbegrenzung keine Straße, sondern die Gärten der dort befindlichen Häuser war... der Hund konnte erst wieder eingefangen werden, als die Wildgänse sich entschieden, nicht mehr auf DIESEM Feld zu verweilen.

    Seitdem kann der Beagle nur noch an der Leine geführt werden, weil er bei jedem geflügeltem Tier ausflippt ...

    Wäre das wirklich so ein Akt gewesen, den jungen Beagle mal eben kurz an die Leine zu nehmen und diese Stelle, wo der Anreiz der Wildgänse so hoch war, mal eben völlig unspektakulär und ohne Interesse zu passieren?


    "Unterbinden" kann auch Abbrechen sein - ich breche ein Verhalten ab, indem ich ein anderes einleite. Das kann durch ein Verbot sein, dass kann aber auch ein anderes Verhalten sein, welches ich über Signal vorgebe.

    Das ist doch aber ein völlig anderes Szenario - und natürlich finde ich das Verhalten dieses Vaters auch unmöglich!

    Vermutlich reden wir völlig aneinander vorbei.....

    Ich finde, meine Mitmenschen haben ein Recht darauf, sich keine besonderen Gedanken machen zu müssen über besondere Verhaltensweisen, wenn ICH sie in die Situation bringe gemeinsam mit meinen Hunden einen Raum zu teilen - ob das nun der Bürgersteig ist, der Imbisswagen bei einem Stadtfest, die Bierzeltgarnitur, an der ich sitze um meine Currywurst-Pommes-Schranke zu verspeisen, ein Stadtpark, eine Spielstraße, eine Fußgängerzone, ein Naherholungsgebiet mit Freilaufmöglichkeit für Hunde...

    Wenn ICH mich mit meinen Hunden an die Seite stelle, um eine Mutter mit Kinderwagen nebst daher laufendem Kleinkind passieren zu lassen - dann KANN die Mutter sich darauf verlassen, dass sie mit ihrem Kinderwagen und Kleinkind meine Hunde passieren kann, ohne ihr Kleinkind dafür besonders schützen zu müssen, indem sie es z. B. auf den Arm nimmt.

    Wie ist denn nun der Erfolg, wenn man Hund immer nur Rückruft, nachdem der schon jagd? Im Unterschied dazu, dass der Hund nicht jagen soll.

    Das ist zu vereinfacht gedacht, weil hier ausschließlich der Fokus auf einen bestimmten Aspekt des Diskriminierungslernens gelegt wird.

    "Im Unterschied dazu, dass der Hund nicht jagen soll." Hier liegt der Fokus darauf, dass Hund lernt: der Mensch bestimmt, wann gejagt wird.

    Das lässt sich nicht bei jedem Hund umsetzen, weil hier viele Faktoren eine Rolle spielen:

    Reizschwellen, Reaktionsnorm, Lernfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Erfahrungen, die Fähigkeit zur eigenen Impulskontrolle des Hundes, Nerventätigkeit, genetisch vorgegebenes Beuteschema - um nur mal einige zu nennen.

    "Wie ist denn nun der Erfolg, wenn man Hund immer nur Rückruft, nachdem der schon jagd?"

    Um nur einen Aspekt zu nennen: Die Erhöhung der Reizschwelle = der Hund LERNT, nicht mehr auf jeden Reiz zu reagieren, nicht mehr so stark auf jeden Reiz zu reagieren, andere Reize (Interessen) den Vorrang zu geben, oder anders: Er lernt, dass das Leben nicht nur aus Jagd besteht, sondern durchaus andere Vorzüge bereit hält.

    Es besteht EINE wichtige Übereinstimmung bei beiden Vorgehensweisen: Der Bedarf des Hundes auf Jagd MUSS gedeckt werden.

    ............

    Ich LEBE damit, auf den großen Spaziergängen immer meine Dummyweste zu tragen.

    Amigo blendet nämlich jagdliche Anreize deutlich besser aus, wenn ich dafür sorge dass er auf seine Kosten kommt. Amigo ist allerdings tatsächlich eine richtige Jagdsau, seine jagdlichen Ambitionen sind äußerst hoch ausgeprägt. ALLE Sequenzen des Beutefangverhaltens.

    Ich habe übrigens den Jagdabbruch nicht erst bei Vögeln begonnen, sondern schon beim Ansatz des Verfolgens eines Schmetterlings...

    Wer 10 - 15 Meter vor seinem 2-jährigen läuft, ihn nicht konstant im Blick behält, auf öffentlichen Grund, der hat für mich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Hunde wären u.U., je nach Gegend, noch die geringste Gefahr.

    Ich kann mich nur an die Informationen halten, die dort geschrieben stehen. Das sonstige Umfeld wurde nicht näher beschrieben - ich kann also nicht sagen, wieso der Vater seinen Zweijährigen 10-15 m hinter sich laufen lassen konnte.

    Vielleicht war es eine Spielstraße :ka:

    Es geht aber nicht um die sonstigen Umstände (und die möglichen Schlussfolgerungen über das vorhandene/nicht vorhandene Sorgfaltsverhalten des Vaters seinem Kind gegenüber), sondern um die Situation: Große Hunde, öffentlicher Raum und Kind.


    Also Reiter-der-hat-Angst-Themen ... auf die gehe ich heute nicht mehr gross ein ... hatte ich gestern, danke, nein.

    Schade. Aber vermutlich kommen wir auch hierbei nicht auf einen Nenner.

    Nur soviel: Für mich ist es selbstverständlich, dass andere Menschen davon ausgehen dürfen, meine Hunde stellen keine Gefahr für sie dar, und sie müssen keine besonderen Verhaltensmaßnahmen ergreifen - weil sie davon ausgehen dürfen, dass ICH die Verantwortung für meine Hunde trage und sie dementsprechend NICHT in Situationen führe, für die sie nicht sicher genug sind.

    Es gibt Hundehalter, die dieser Unsicherheit ihres Hundes derart Rechnung tragen, dass sie ihn dann z. B. mit einem Beißschutz sichern.

    Der Gesetzgeber sieht das so, dass von Tieren grundsätzlich Gefahrenpotential ausgeht (und das ist in der Regel das Ergebnis einer Gemeinschaftsproduktion). Deswegen auch die "Gefährdungshaftung", dort steht beschrieben warum.

    Nö. § 833 BGB regelt ausschließlich die Haftung. Da steht nichts von Gefährdung, und erst recht nichts von höherer Gefährdung.

    Das Gesetz geht (als Gemeinschaftsproduktion) davon aus, dass ein Schaden, der durch ein Tier verursacht wurde, ohne dieses Tier nicht zustande gekommen wäre. Deshalb sind Tierhalter grundsätzlich erst mal in der Haftung.

    Was als "Gefahr" angesehen wird: Dass Tiere tiergerechtes, nicht immer vorhersehbares Verhalten zeigen.

    Die Gerichte klären dann, inwieweit die äußeren Umstände dazu beigetragen haben und den Tierhalter von seiner Haftung (auch teilweise) befreien.

    https://www.kostenlose-urteile.de/AG-Coburg_12-C…z.news21854.htm

    Das hat aber nichts damit zu tun, dass sowohl Hundehalter als auch Eltern umsichtiger vorgehen müssen.

    Sehe ich zum Beispiel - was in meinem Umfeld sehr selten vorkommt - dass jemand meine Hunde und mich sieht und sein kleines Kind daraufhin auf den Arm nimmt, dann erkenne ich an dieser Handlung zumindest Bedenken desjenigen meinen Hunden gegenüber.

    Ich kenne den Grund nicht, und dieser ist für mich auch irrelevant: Ich nehme RÜCKSICHT, und bemühe mich, die Bedenken desjenigen zu mildern, indem ich mich entsprechend verhalte.

    Ich freue mich immer, wenn mir das gelingt - und wenn nicht, dann habe ich zumindest nichts getan, um diese Bedenken weiter zu verstärken.