Was für „zierlichere“ GR gibt es denn bzw. wo kann ich mehr über diese erfahren? Klänge in erster Linie durchaus interessant!
"Zierlicher" ist sicher nicht der passende Ausdruck für die Massenunterschiede, die es für den Golden gibt.
Es gibt auch meines Wissens nach keine klare Unterteilung in Arbeits- und Showlinien.
Die sogenannte "Showlinie" beim Golden Retriever ist ursprünglich aus dem Bestreben entstanden, diesen von seinen Veranlagungen sehr "familientauglichen" Hund noch familientauglicher zu machen. Dadurch ist der sehr helle bis weiße, als auch massigere Typ entstanden (sowohl Größe, Knochenbau und Gewicht, als auch Fell betreffend). Dieser Typ wurde dann noch "showtauglicher" gemacht - noch tieferer Brustkorb, mehr Fell, kürzere Läufe.
Über die fatalen Folgen für die Rasse GR will ich mich hier gar nicht auslassen, das führt hier zu weit (und trifft auch grundsätzlich auf jede andere Rasse, die zum Modehund wurde, zu).
Es gibt Züchter, die - neben den gesundheitlichen Aspekten - ihr Hauptaugenmerk auf die ursprüngliche Spezialisierung legen, und das ist der Golden als Jagdhund. Diese Züchter haben lange Wartelisten, und geben ihre Hunde auch nur in entsprechende Hände ab.
Diese Modehunderscheinung hat sich in der Gesamtpopulation des GR sehr weit "eingeschlichen", es gibt auch durchaus noch Züchter, die mehr auf die dabei prägnanten äußerlichen Merkmale züchten.
Der Großteil der Züchter bewegt sich allerdings überwiegend im "Mittelmaß" des Rassestandards, es wird nicht betont entweder auf jagdliche Merkmale oder auf äußerliche Merkmale gezüchtet.
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Was Verwirrung schafft und für diese scheinbare Unterteilung in Arbeits- und Showlinie sorgt, sind die Ausstellungsklassen der Gebrauchshunde.
Damit scheint eine Unterteilung in Gebrauchshunde und Nicht-Gebrauchshunde zu bestehen; Tatsächlich ist aber für den Start in einer Gebrauchshundeklasse ein Gebrauchshundezertifikat des FCI (in Deutschland ausgestellt durch den VDH) erforderlich. Dieses kann von JEDEM Golden Retriever (natürlich mit FCI-anerkannten Papieren) erworben werden durch das erfolgreiche Ablegen einer Jagdgebrauchsprüfung.
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Wenn es nicht zu groß werden soll (es gibt bei den Golden durchaus Hunde, die das Höchstmaß der Zuchtzulassung - bei Rüden 62 cm Schulterhöhe - überschreiten), würde ich nach Welpen suchen, wo der Deckrüde und die Mutterhündin unter diesem Maß liegen.
Mir wäre allerdings die Gesundheit wichtiger - aber auch mich würde es stutzig werden lassen, wenn ein Züchter eine Hündin mit Höchstmaß mit einem Deckrüden verpaart, der auch hart am Höchstmaß liegt... denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch der Züchter Wert legt auf große Hunde und dabei im Blick hat, dass der ein oder andere Welpe wahrscheinlich ÜBER diesem Höchstmaß liegen wird.
Beim GRC gibt es nicht nur eine Deckrüdenliste, sondern die Möglichkeit, auch als Gast auf eine Datenbank zuzugreifen, die genaue Auskunft über den jeweiligen Rüden gibt.
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Zum Haaren: Golden haben Unterwolle, die sie benötigen als Jagdhunde, deren Einsatz auch Schwimmen erfordert. Deshalb sollte alle 1-2 Wochen loses Haar entfernt werden durch bürsten, damit das lose Unterhaar nicht verfilzt.
Golden haaren aber nicht mehr als andere Hunde, nur:
- als große Hunde haben sie nun mal mehr Fell, alleine aufgrund der Körperfläche
- lange Haare sind deutlicher sichtbar als kurze Haare (auf Kleidung, Sofa, Teppich)
Ein - für mich - sehr großer Vorteil bei der Fellbeschaffenheit des Golden: Das Fell ist "selbstreinigend". D.h., der Schmutz nach einem beispielsweise ausgiebigen Schlammbad fällt tatsächlich beim Trocknen komplett raus.
Ich brauche die Liegestellen meiner Jungs anschließend nur Saugen -und habe dann einen sauberen Hund und sauberen Boden.
Na ja, über den sauberen Boden lässt sich streiten ... da bin ich tatsächlich hundegeschädigt.
Aber - wie sach ich immer: "Mein Boden muss nicht so sauber sein, dass man davon Essen kann - dafür habe ich einen Esstisch!"
Noch ein Vorteil: Der Golden ist grundsätzlich nicht bellfreudig (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber im Vergleich zu anderen sehr stimmorientierten Rassen ist der Golden angenehm ruhig).
Und noch einer: Die Größe ist sehr angenehm, beim Anleinen z. B.
Und noch einer: Sie sind dem Menschen grundsätzlich sehr zugetan.
Und noch einer: Sie sind sehr gelehrig.
Und noch einer: Sie sind Dauerläufer, bei entsprechender Kondition.
Und noch einer: Sie sind offen und neugierig.
Und noch einer: Hinsichtlich ihrer sozialen Fähigkeiten sind sie sehr lernfähig.
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- merkt man, dass ich Golden habe? 