Beiträge von Hundundmehr

    Ich habe einen Dobermannrüden im Kundenkreis, hauptberuflich Familienhund.

    Erst mal danke für dieses Beispiel (Anmerkung: Im gesamten Beitrag, aus dem dieses Zitat stammt, ist eine genaue Beschreibung, welchen Inhalt die Aussage "hauptberuflich Familienhund" hat).

    Aus der Beschreibung des Alltags dieses Hundes ist - für mich - ganz deutlich vor Allem Eines heraus zu lesen: Dieser Hund leistet eine ganze Menge "Kopfarbeit" - er bekommt sehr viel geboten, an unterschiedlichen Eindrücken und Szenarien, die vor Allem seine mentalen Fähigkeiten gefordert und gefördert haben, und dies auch immer noch tun.

    "Der läuft einfach mit", ist also unkompliziert in allen Bereichen, wo er dabei ist - und das ist bei diesem Hund doch sehr viel.

    Ich finde, oft geht bei einer Fokussierung auf rasse- oder arttypische Auslastung ein immens wichtiger Aspekt verloren: Haushunde haben einen Kopf, der bedient und genutzt werden will.

    Natürlich gehört da auch "ein Händchen" zu, individuelle (also auch rassetypische) Eigenschaften lassen sich nicht einfach ausblenden, und es gehört viel Empathie für den Hund (und dessen Eigenarten/Bedürfnisse) dazu, um bei so Situationen wie Pferdestall, Zeit mit oder in der Nähe zu Kleinkindern, sonstigen Unternehmungen eben nicht zu übersehen, dass dieser Hund durchaus einen größeren Hang zu Wachsamkeit und Schutz hat, der sich leichter Raum sucht (und findet) als bei anderen Hunden.

    Wenn ich nicht will, dass ein Hund nur innerhalb seiner triebigen Anteile lernt, dann muss ich seinen Kopf nutzen.

    Ich hab überhaupt kein Interesse daran, irgendwelche Lager festzumachen.

    Und warum machst du es dann:

    Die Einteilung in „gewaltfrei“ und „gewaltanwendend“ wird in der Regel von Seiten der Leute forciert, die viele Dinge als Gewalt abstempeln, die eigentlich nicht gewaltsam sind und so hast du schnell zwei Lager,

    Der Begriff "Lager" wurde von dir verwendet; Ich selber habe bewusst darauf verzichtet.

    Du hast geäußert, dass du dich wunderst, woher diese Zweiteilung kommt, ich hab geantwortet.

    Ja, und zwar aus einer einzigen Perspektive, als wenn dies nur der einzig mögliche Blickwinkel darauf ist.

    Weder das Eine noch das Andere ist zielführend, denn es geht nicht um Gewalt oder Nicht-Gewalt (das führt nur zu Endlosdiskussionen), es geht um Lernen.

    Genau da gibt es aber mittlerweile das unumstößliche Wissen: In entspannter, freundlicher Atmosphäre lernt es sich besser und zielgerichteter.

    Die Einteilung in „gewaltfrei“ und „gewaltanwendend“ wird in der Regel von Seiten der Leute forciert, die viele Dinge als Gewalt abstempeln, die eigentlich nicht gewaltsam sind und so hast du schnell zwei Lager, da auch niemand, der seinen Hund „normal“ erzieht sich vorwerfen lassen will, Gewalt an seinem Hund abzuwenden. Verständlich.

    Die Einteilung in "erziehend" und "wattebauschwerfend" wird in der Regel von Seiten der Leute forciert, die viele Dinge als Wattebausch abstempeln, weil sie den eigenen (oft situativen) Handlungsweisen widersprechen.

    So - und jetzt?

    Statt einzuteilen, wer wozu gehört, wäre es wesentlich zielführender, sich mit den Inhalten von Handlungen zu befassen, und mal genauer hinzusehen, was wann, womit erreicht wird - und ob das tatsächlich das Ziel ist, das eigentlich erreicht werden sollte/möchte.

    Ich denk schon das es auch viele Hunde gibt die mit (vielleicht auch falsch angewendeter) rein "positiver" Erziehung überfordert sind.

    Was bitte ist "rein positiv"?


    Ich denke der kleine Kerl wehre froh gewesen wenn im das öfters jemand gesagt hätte.

    Das ist dein Denken in deinem Kopf. Schade dass der Hund (genauso wie kein anderes Lebewesen) dich in seinen Kopf einladen kann.

    Sieht man sich zB an, was bei den "gewaltfreien" Erziehern, selbst unter den gemäßigten, schon als Gewalt gilt,

    Tja - und genau diese Einteilung in gewaltfreie und gewaltanwendende Erziehung ist einfach falsch. Ich habe keine Ahnung, warum es gerade im Umgang mit Tieren so auf die Begriffe "Gewalt versus Wattebausch" fokussiert wurde - aber gerade in der "modernen Hundeerziehung" geht es nicht um Gewalt oder Wattebausch, sondern um Erkenntnisse aus den Lerntheorien, im Idealfall bezogen auf den Hund auf die neuesten Erkenntnisse hinsichtlich dessen geistiger Fähigkeiten.

    Beides geht an der Realität des Wesens eines Hundes vorbei.

    Das geht mitnichten am Wesen eines Hundes vorbei (ich weiß gar nicht, was das Wesen eines Hundes ist - ich kann einen Hund maximal biologisch einordenen als "Raubtier, Hundeartige, Nachfahre des Wolfes, durch jahrtausende einwirkende Domestikation trotz seiner genetischen Nähe zum Wolf zu einer nahezu eigenen Spezies geformt) welches ich maximal beschreiben kann als: Ein denkendes und fühlendes Lebewesen, mit assoziativen Fähigkeiten die es weit weniger seinen Trieben ausgeliefert sein lassen (könnten - aber das ist eine andere Diskussion...), als es seine nicht domestizierten Verwandten sind.

    Es geht an der Realität vorbei - und die ist nunmal kein Ponyhof.

    Habe ich jetzt auch für mich entschieden - danke für den letztendlichen Kick

    Ja sorry, hats mir grad den Nuggi rausgehauen:ops:. Hätte ich mich mal besser selbst dran gehalten ...

    Immer dieselbe Scheixxe, wirklich, in nahezu jedem Thread.

    Konnte mich nicht entscheiden zwischen "Lachen" und "Danke" :D

    Deshalb hier:

    Danke :bindafür: - für den Beitrag, mit dem du nicht nicht an deine eigene Vorgabe gehalten hast.

    Es ist leider so - immer derselbe Schxxxx...

    Und mich entschieden, das nicht weiter zu diskutieren.

    Habe ich jetzt auch für mich entschieden - danke für den letztendlichen Kick :smile:

    Und am Allertollsten wäre ein Alternativkonzept. Ich denke, dieses Thema „Schulungs- und Trainingsangebot für schwierige/aggressive Hunde vor allem auch für Mitarbeiter in Einrichtungen“ denkt in diese Richtung. Den Gedankengang find ich vernünftig, und vielleicht finden sich - sofern Akzeptanz und Interesse dafür da ist - da ja auch noch weitere Anbieter (für die, die mit den aktuellen Köpfen und deren Methoden nicht können und wollen). Einen Versuch und eine unvoreingenommene Einschätzung der Ergebnisse ist es aus meiner Sicht jedenfalls schon wert.

    Gibt's doch schon uns haben wir mehrmals durchgeführt, denn letztendlich ist das Handling solcher Hunde kein Hokuspokus sondern mit etablierten erlernbaren Techniken verknüpft. Eigentlich ist gerade ein richtiger Boom, man findet monatlich Veranstaltungen und Weiterbildung zum sicheren Handling von aus dem Ruder gelaufenen Hunden.

    Ich kenne auch den direkten Vergleich von Schulungen von Kollegen und denen der HHF und ..naja...

    Das ändert meiner Meinung nach nichts am Grundproblem, welches nicht zu lösen ist.

    Allerdings zeigt es, dass es kleine positive Entwicklungen gibt, denn das Interesse von Tierheimen ist diesbezüglich oft sehr groß. Strukturelle Probleme, hohe Burnoutraten und die Unterbezahlung vieler Einrichtungen bleiben bestehen.

    Um das zum Thema zurück zu führen: Norman Mrozinski hat sich doch genau auf diese Thematik spezialisiert - auf seiner HP ist nachzulesen, dass er Tierheime und tierheimähnliche Einrichtungen hinsichtlich Gruppenhaltung berät. Dazu gehört ein Einschätzen der Hunde, und als Trainer mit langjähriger Erfahrung in Umgang, Haltung und Training mit Hunden wird er sicher auch genau diese bei diesen Beratungen mit einfließen lassen.

    Genau das macht mir ja Hoffnung - Hoffnung für die Masse an Hunden, die jetzt anderweitig untergebracht werden müssen.

    Managen setzt aber erstmal voraus, dass ein Bewusstsein dafür vorhanden ist.

    M.E. ist es auch nicht zielführend, den Begriff Management derart zu verwaschen, auf dass ein jeder davon ausgeht, wenn ich einen Hund führe, dann bin ich Manager. Wer spricht denn so? Kenne nicht einen einzigen Otto-Normal-HH, der davon spricht, er würde seinen Hund managen :ka: Ist das in D so ein üblicher, alltäglicher HH-Duktus?

    Ich halte es nicht für zielführend, der Bewertung "Sachkunde und Management" eine besondere, höhere Bedeutung zuzumessen, weil diese Bewertung von der HHF kommt.

    Sowohl V.B., aber vor Allem auch N.M. haben die Aussage gemacht, viele der "Höllenhunde" bei HHF würden dort gar nicht hingehören.

    Auch hier im Thread wurde mehrfach die Problematik des "Rufes" dieser Hunde angeführt; Sie hätten einen Stempel, als Höllenhunde, was die Vermittlung nicht unbedingt erleichtern würde.


    Hundehalter, die nach der Vorgabe handeln: "Das machen die schon unter sich aus!" haben sicher zumindest nicht das erforderliche Bewusstsein für ein Management, wie es für einen Hund von der HHF nötig wäre.

    Bezweifle, dass sie sich einen Hund bei HHF holen ...

    Vermutlich ist ein nicht geringer Teil der Hunde genau deshalb bei der HHF gelandet.