Beiträge von Hundundmehr

    Das kann man so als Aussenstehender nicht wissen. Höchstens abschätzen, wenn man dabei war oder drauf sass. Also ob es so ein Tritt mehr halbherzig erschien, oder durch die Bewegungsdynamik (das Ziel hält ja in der Regel nicht still, bewegt sich), nur daneben ging. Selbst bei feststehenden Objekten trifft ein Pferd (wie Menschen und andere Lebewesen auch) nicht immer exakt sein Ziel, wenn es das treffen will.

    MMn war es kein Glück, sondern Absicht deines Pferdes, diesen Hund nicht zu treffen.

    Nur, weil es nicht getroffen hat? Nein, daraus kann man das nicht ableiten.

    Vermutlich, wie ein Elch dessen Tritt beim Wolf ins Leere läuft oder das Zebra, dessen Huf verfehlt, wenn der Löwe ihm am Hintern hängt. Im Grunde genommen kann man, also wenn man mit Pferden umgeht, froh sein, dass die meisten Tritte, auch wenn sie treffen sollen, doch ins Leere gehen.

    (Drum kann das Pferd trotzdem eine coole Socke sein. Egal, ob es gewollt oder ungewollt verfehlte. Wenn diese Massnahme reichte und es entschied, ok, das wars, jetzt ist er weg).

    Ich gestehe Pferden genauso ein differenzierteres Droh- und Wehrverhalten zu, wie auch Hunden und Menschen.

    Auch bei ihnen gibt es die Wahl zwischen Beschädigen-Wollen, und Drohen ohne Beschädigung.

    Da sie von Geburt an lernen, ihre 4 Beine zu nutzen, gestehe ich ihnen auch eine entprechende Kontrolle bei der Nutzung zu, sowie auch den Willen, gezielt zu treffen oder gezielt nicht zu treffen.

    Meine eigenen Erfahrungen aus dem Reallife sind da zwar recht vielfältig, jedoch natürlich nur anekdotisch.

    Dabei handelt es sich also nur um meine Meinung (was ich auch so dargestellt habe) - und die stützt sich in diesem Fall auf die Schilderung von terriers4me , dass ihr Wallach vorher einen sehr entspannten Umgang mit herumwuselnden Hunden hatte, und diesen auch nach diesem Vorfall mit dem Hund wieder uneingeschränkt anderen Hunden gegenüber zeigte.

    Da blieb er abrupt stehen und schlug hart und gezielt zu, bevor ich überhaupt reagieren konnte, zum großen Glück knapp über den Hund hinweg. Und bei der nächsten Hundebegegnung war er wieder entspannt wie immer. Darüber habe ich lange gestaunt.

    Zufall, dass ich das jetzt mitgelesen habe - aber mich persönlich erstaunt das Verhalten deines Pferdes nicht.

    MMn war es kein Glück, sondern Absicht deines Pferdes, diesen Hund nicht zu treffen.

    Ich nehme mal an, der Hund hat sich durch diesen vehementen "Schuss vor den Bug" deines Pferdes beeindrucken lassen und von einer weiteren Annäherung Abstand genommen? Oder habt ihr durch diese Aktion ausreichend Zeit gewonnen, den Hund von einer weiteren Annäherung abzuhalten?

    Dein Pferd scheint eine coole Socke zu sein, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt - aber sich eben nur angemessen zur Wehr setzt, wenn es wirklich nötig ist. Gefällt mir :smile:

    Hi pustebluemchen ,

    zum Verhalten deines Freundes wurde ja schon viel gesagt.

    Die eigentliche Überlastung sehe ich aber eher in deiner Einstellung zu einem Hund mit "Vorgeschichte".

    Ich habe den Eindruck, in deiner Vorstellung soll der Hund einfach an deinem gewohnten Leben teilnehmen, er soll überall hin mit, und das von Beginn an.

    Diese Einstellung finde ich sehr seltsam, ich frage mich, wie ein Mensch überhaupt auf die Idee kommen kann, sich so einem völlig unbekannten Hund gegenüber zu verhalten.

    Vertrauen zu dir, Vertrauen auf die Verlässlichkeit seines neuen Lebens fehlt diesem Hund doch noch völlig.

    Das ist aber die Basis, die du benötigst um einen Weg zu deinem Hund zu finden, der euch ein gemeinsames und gutes Leben miteinander ermöglicht.

    Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen und einen guten, herdenschutzhunderfahrenen Trainer empfehlen, der dir auch dabei hilft dich in deinen Hund hineinzuversetzen, um die gebotene Rücksicht auf die jetzigen und auch zukünftigen Bedürfnisse deines Hundes nehmen zu können.

    Die Zündschnur wird wieder länger werden, sobald sie sich nicht mehr selbst kümmern muss, sondern Du das für sie in die Hand nimmst, indem Du ihr enge Fremdhundbegegnungen vom Hals hälst

    Das würde ich gerne tausendmal liken!

    Du regelst nicht einen Konflikt für sie, sondern übernimmst die Regie indem du sie erst gar nicht in diesen Konflikt reinlässt.

    Wo du das Gefühl hast, es könnte für deine Hündin zu eng werden, führst du sie einfach vorbei, freundlich aber bestimmt. Lernt beide, fremde Hunde zu passieren und dabei zu ignorieren. Dazu könntest du z. B. ein Leckerchen/eine Leberwursttube nutzen, und ihr das ignorante Passieren schönfüttern.

    Klar... kann man komplett unterbinden weil daraus eventuell ein Streit zwischen zwei Hunden entstehen kann... aber ist doch auch nicht die Lösung einem sonst sozialen Hund komplett den Kontakt zu seinen Artgenossen zu verbieten, oder ?

    Hast du dafür nicht schon eine Lösung parat?


    .mit Hunden die sie kennt (Hunde von Freunden) und auch Hunden, die sie auf weitläufigen Flächen trifft ist immer alles super...Sobald es etwas enger wird, muss ich aufpassen.

    Das sind wirklich ausreichend Möglichkeiten, wo sie ihre freundliche soziale Seite ausleben kann.

    In dem Zusammenhang:

    Mich stört es allerdings schon, da die Prügeleien leider innerhalb von 2sek losgehen & man nicht wirklich die Möglichkeit hat einzugreifen bevor es passiert.

    Das passiert deiner Aussage nach nicht bei bekannten Hunden, und auf weitläufigen Flächen.

    Dazu eine Frage: Wo bist du selber bei diesen weitläufigen Flächen? Direkt bei deiner Hündin, oder hast du da selber (deutlich?) mehr Abstand zu ihr?

    Es kam hier ja schon die Frage auf, ob es evtl. an dir/an deiner direkten Anwesenheit liegen könnte, weshalb sie dieses "zickige" Verhalten zeigt.

    Möglicherweise hängt deine Ausstrahlung ja auch mit den persönlichen Verlusten zusammen, die du innerhalb kurzer Zeit hinnehmen musstest. Das tut mir total leid für dich, da ist ja dein gesamtes gewohntes Leben völlig auf den Kopf gestellt worden :streichel:

    Hast du denn Menschen, mit denen du reden und wo du auch deine Trauer zeigen kannst?

    Prinzipiell ist dieser Kinder-Hundeführerschein doch etwas Gutes; Als angeleitete Heranführung an einen verantwortungsvollen Umgang mit Hund gibt es Kindern noch mal einen anderen Blick auf ihren Kumpel auf 4 Pfoten, eben auch auf die Umwelt bezogen.

    Der Kommentar eines Elternteils (Hund und Kind zusammen unterwegs, ohne dass man sich Sorgen machen muss) fand ich auch etwas ... "ungewöhnlich" in dem Zusammenhang.

    Allerdings sollte man doch davon ausgehen können, dass auch den Eltern der teilnehmenden Kinder während dieses Lehrgangs doch deutlich gesagt wird, dass Kinder unter 12 Jahren (in anderen Bundesländer wohl auch erst ab 16) den Hund keinesfalls ohne ältere Begleitperson ausführen dürfen?

    Eigentlich gehe ich persönlich davon aus, dass Eltern, die einen Sinn hinter diesem Kinder-Hundeführerschein sehen, sich auch der Verantwortung bewusst sind, und eben auch wissen dass dieser Hundeführerschein für das KIND ist - und nicht etwa dafür, den Eltern zukünftig die "Last" der Hundespaziergänge abzunehmen.

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    Kinder alleine mit Hund gehen zu lassen, finde ich grundsätzlich ein No-Go.

    Sehen tue ich dies allerdings auch manchmal - und sehe es dann als meine Aufgabe an, den Mangel an Verantwortung der Eltern auszugleichen, indem ich besonders umsichtig mit meinen Hunden umgehe.

    Ehrlich gesagt macht es mir dann sogar Spaß, dieses Kind ein wenig "mit zu erziehen", ihm etwas beizubringen, was die Situation eben so hergibt.

    Die Eltern kann ich nicht ändern, und dem Kind gegenüber fände ich es unfair und respektlos, es darauf hinzuweisen, dass es doch eigentlich gar nicht alleine mit dem Hund gehen darf.

    Aber seis drum, mir ging es primär darum, dass dieser 'Freunde Satz' (Anmerkung: Es geht um die Aussage von V.B.: "Ein Hund ist nicht mein Freund" aus dem Artikel) aus dem verlinkten Artikel aus dem Kontext gezogen wurde und so nicht mehr dem eigentlichen Tenor entsprach!

    Nun - das ist der gesamte Kontext:

    „Mein Hund ist nicht mein Freund. Seit Jahrtausenden werden Hunde zum Bewachen, Jagen und Hüten gezüchtet“, erklärt sie. „Auf einmal sollen sie Kuscheltier sein oder Kinderersatz. Das funktioniert nicht. Wir dürfen Hunde nicht vermenschlichen.“

    Sie reduziert damit Hunde auf bestimmte Fähigkeiten (Spezialisierungen), und deren triebigen Anteil, lässt dabei völlig außen vor, dass Hunde viel mehr als nur diese - für den Menschen nützliche - Fähigkeiten sind.

    Dem Gegenüber setzt sie dann das andere Extrem, welches - ihrer Aussage nach - dann entsteht, wenn Hunde nicht aus ihrem Blickwinkel betrachtet werden: Dann ist der Hund ein Kuscheltier oder Kinderersatz (als Synonym für jeglichen Ersatz für eine vom Menschen als Defizit empfundene Funktion).

    Damit wird jegliches Vermenschlichen als Fehlverhalten untermauert.

    Das stimmt so einfach nicht!

    Wir MÜSSEN vermenschlichen, indem wir von unserem eigenen Empfinden Rückschlüsse auf das Empfinden von Hunden ziehen, und das nennt sich Empathie; Empathie für ein hochsoziales, denkendes und fühlendes Lebewesen, welches dem Menschen ähnlicher ist, als es die im obigen Kontext gemachte, versachlichende Aussage: "Der Hund ist nicht mein Freund." suggeriert.

    "Anthropomorphes Denken in unterschiedlichen Ausprägungen wird Hunden insbesondere bei Bestehen einer engen emotionalen Bindung zuteil. Diese an das Subjekt gebundene Vermenschlichung muss nicht a priori falsch sein, wirkt im Gegenteil einer Objektivierung, die zur Versachlichung und zum Gebrauch (Verbrauch, schlimmstenfalls zum Missbrauch) tendiert, entgegen. Nur Objekte, die eine subjektive Bedeutung erhalten, werden wirklich geschätzt und geschützt (Gebhard 1994)" (Aus: Ausdrucksverhalten beim Hund, Feddersen-Petersen)"

    Das Verhältnis zu meinen Hunden ist von Sympathie und Vertrauen geprägt, ich bin ihnen wohlwollend zugeneigt.

    Die Kunst ist, nie zu vergessen und auch zu berücksichtigen: Sie sind Hunde - und ich bin ein Mensch.


    Hier wird V.B. wegen Chicco zitiert https://www.hna.de/lokales/goetti…en-9829533.html

    Bei welcher Aussage ich unglaublich schlucken musste:

    "Der Hund ist nicht mein Freund."

    Mein erster spontaner Gedanke war: "Joah, stimmt - das sieht man in deinem Umgang mit Hunden... mit Freunden geht man nicht so um... :kotz:"

    Meine Hunde sind meine Freunde. Ich bin der Freund meiner Hunde.

    Als ihr Freund gestehe ich ihnen zu, genauso so vielfältig und verzwickt in ihrem Empfinden und Denken zu sein wie ein Mensch - denn Hunde sind hochsoziale Lebewesen.

    Ich weiß nicht, woran es hängt. Ob dieses fehlende Verständnis fürs Fremde bzw. der fehlende Respekt davor mehr geworden ist, oder einfach früher Leute ohne dieses Verständnis keine Hunde hatten bzw. nicht so oft Hunde hatten, die dann auch das Potential hatten, ihr eigenes Ding sehr nicht nett durchzuziehen. Oder ob diese Hunde schneller verschwunden sind. Oder ne Mischung :ka:

    Eine große Rolle spielt da die Masse an Hunden, empfinde zumindest ich so.

    Damit erhöht sich auch der Anteil an Hundebesitzern automatisch, die ihren eigenen Vorstellungen, wie ihr Hund zu sein hat, den Vorrang geben - und damit den Blick darauf, wie ihr Hund tatsächlich IST, verlieren.

    Dazu kommt der beengte Raum, an jeder Ecke begegnet man Hunde, und kann dem - je nah Wohnumfeld und Möglichkeiten - nur schwer bis gar nicht entgehen. Kommt dann noch die vorgenannte Einstellung dazu, dann MUSS der Hund solche Situationen bis zum Erbrechen ertragen, weil der Halter sich das so vorstellt.

    Ja, es ist den Hunden zu verdanken, dass nicht viel mehr passiert.

    McChris im Spoiler, weil zu sehr OT:

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    Ein Kangal ... :herzen1: DAS ist MEIN HUND ... dachte ich, als ich in einem Buch diese Rasse kennenlernte. Allerdings: Obwohl die Rassebeschreibung sehr knapp war, war sie doch deutlich genug um mir zu sagen, dass dieser Hund einfach nicht zu mir und meinen Lebensumständen passt. Alleinerziehend, Sohn erst 6, Wohnung im ersten Stock in einer Großstadt.

    Ja, die Optik hat bei mir eine Rolle gespielt - aber bei der Liste, die aufgrund der Vorauswahl was tatsächlich passt entstanden ist. Da stand der Kangal dann nicht mehr drauf.

    Vor der Optik stand dann allerdings noch die Lebenserwartung als Kriterium.

    Es ist dann ... ein GR geworden xD

    Ja ist, man (und die Diskussion hatten wir ja schon mal hier im Thread) und manchmal besteht die Verantwortung darin eine Entscheidung zu treffen und den letzten Schritt selbst mit seinem Hund zu gehen und nicht die Verantwortung an Dritte abzuschieben.

    Auch Gammur , bezogen auf dieses Zitat: Das ist die letzte Verantwortung, der letzte Schritt.

    Es wird immer Menschen geben, die diesen Schritt leicht gehen, nach dem Motto: neuer Hund, neues Glück.

    Das können wir nicht ausmerzen.

    Ich denke aber, der überwiegende Teil der Menschen würde sich - vielleicht nicht gut, aber - besser überlegen, ob und welchen Hund sie sich ins Haus holen.

    Meine persönliche, also nur für mich geltende Einstellung:

    Wenn ich einen Hund kaufe, dann bin ich für ihn verantwortlich, und zwar lebenslang.

    Würde sich herausstellen, dass ich ihn nicht halten könnte, der Hund in eine Einrichtung müsste - dann bin ich immer noch für ihn verantwortlich, würde dafür zahlen.

    Für mich ist der Hund keine Ware, und ich behandel ihn auch nicht so.