Beiträge von Hundundmehr

    Habe ich doch schon :sweet:

    Leif kam mit 8 Wochen letztes Jahr im Januar zu uns, weil ich unbedingt wollte dass meine beiden Großen (jetzt 10 und fast 12 Jahre alt) noch gut genug im Saft stehen, um bei der Erziehung mit zu wirken.

    Bisher scheint die Rechnung aufzugehen.

    Ich liebe das, die 2 können mit allem und kontakten auch einfach sehr gerne.

    Unsere Hunde würden wohl zusammenpassen wie Pott und Deckel :herzen1:

    Gestern war ich mit meiner Freundin wieder in "dem Wäldchen" spazieren, in welchem aufgrund der großen Besuchsdichte und des sehr dichten Wegenetzes wirklich keinerlei Wildtiere anzutreffen sind.

    Deshalb habe ich die Schlepp für Leif im Auto gelassen, und er durfte von Beginn an frei laufen.

    Seinem Beinamen "Flitzpiepe" machte er alle Ehre |)xD

    Wir waren etwas vor der Hochfrequenzzeit unterwegs, weshalb wir "nur" so an die 30 Hunde auf dem 1,5 stündigen Spaziergang getroffen haben.

    Jedes Mal, wirklich jedes einzelne Mal kam Leif auf meine Ansprache hin bei Hundesichtung zu mir, selbst wenn schon eine Kontaktaufnahme auf Distanz (also Kommunikation bei einem Abstand von noch 20m oder mehr) stattgefunden hatte - ich bin absolut begeistert, wie gut das geklappt hat mit Leif :cuinlove:

    Anschließend habe ich ihn dann immer zum Kontakt freigegeben (ausnahmslos jeder Hundehalter, der sich dort bewegt, hat keine Probleme mit Hundekontakten, was unglaublich angenehm ist).

    Überaus süß :herzen1: ist dabei sein Umgang mit Klein- und Kleinsthunden - er scheint, wie meine anderen Hunde auch, sich sehr bewusst zu sein, welche körperliche Überlegenheit er gegenüber diesen Hunden hat, und achtet auf vorsichtige, nicht-taktile Interaktionen.

    Beim nächsten Mal muss ich unbedingt daran denken, zumindest ein paar Aufnahmen mit dem Handy zu machen, damit ich meine Berichte auch mal mit Bildern dokumentieren kann. :ops:

    SherlyH Meine Hunde (bis auf Amigo, der hatte immer schon mehr Jagen und weniger andere Hunde im Kopf) haben nie von mir beigebracht bekommen, kein Interesse an anderen Hunden zu haben.

    Statt dessen haben sie gelernt, Regeln vor dem Kontakt, und dann auch während des Kontaktes einzuhalten.

    Mein Motto war: "Du darfst - aber unter Einhaltung von Regeln!"

    Zu Beginn (und das fing bei mir beim Welpen an) bin ich jedem Kontakt, den ich gar nicht erst wollte, großräumig ausgewichen. Erst gar nicht im Kopf des Welpen das Bedürfnis auf einen Kontakt mit dem Hund entstehen lassen.

    Nur Kontakte, die ich auch wollte, habe ich dann unter Management laufen lassen.

    Das hieß, niemals mit "Anlauf", also aus größerer Entfernung, den Welpen einfach hinlaufen lassen. So weit kontrolliert wie möglich mit angeleintem Welpen bis kurz vor diesen Hund, dann mit so viel Ruhe wie möglich (was bei einem Welpen zu Beginn annähernd = 0 ist xD, ruhig war eigentlich nur ich xD) eine deutliche Freigabe.

    Auch mein Pubertierling Leif hat so gelernt, nicht einfach in andere Hunde reinzurennen, sondern zu warten, zu beobachten, und sich auf den anderen Hund und dessen Bedürfnisse einzustellen.

    Rennspiele habe ich immer nur dann zugelassen, wenn zu sehen war dass die Hunde die Rollen wechseln, also abwechselnd mal der eine, mal der andere Hund der Verfolgte (=Beute) und der Verfolger (= Jäger) war. Nur dann ist es Spiel.

    Meiner Erfahrung nach ist das immer nur sehr selten der Fall, weil es dafür zwischen den Hunden wirklich "passen" muss.

    Umso schöner ist es dann für mich, wenn wir mal auf einen passenden Sparringspartner treffen - weil das ein schönes Erlebnis für beide Hunde ist.

    Gestern hatte ich mal wieder Gelegenheit, so richtig meine Sonnenseite zu zeigen :D

    Ich war vor der "Rushhour" in einem Wäldchen unterwegs, und bin tatsächlich nur einem Paar mit Hund begegnet.

    Die sah ich schon von Weitem, hielt meine Jungs erst mal in meiner Nähe - und konnte dann sehen und hören, wie deren Hund die Flucht ergriff, als er uns sah :shocked:

    Die Menschen rannten rufend hinter ihrem Hund her, ich blieb erst mal stehen (waren so um die 80-100m) und habe meine Jungs zu mir geholt und angeleint.

    Hat so 2 min gedauert, bis ich sehen konnte dass sie ihren Hund hatten und auch mit Leine gesichert hatten.

    Sie kamen uns auch entgegen, der Hund zeigte immer deutlicher Fluchttendenz je mehr wir uns annäherten. Ich bin dann mit meinen Jungs ins Unterholz ausgewichen und habe dort gewartet.

    Die Frau bemühte sich dann, auch mit Leckerchen, ihren Hund dazu zu bewegen an uns vorbei zu gehen - aber der Hund wollte sichtlich nicht.

    Mann und Frau schienen mir sehr hilflos (im weiteren Verlauf habe ich dann auch erfahren, warum), und ich gab deshalb den Tipp, mit dem Hund ins Unterholz auszuweichen.

    Hat sie gemacht, und da ging ihr Hund auch ohne zu Zögern mit, und mit diesem deutlichen Abstand auch an uns vorbei.

    Ich wollte dann zuerst einfach weitergehen, aber die beiden blieben dann stehen und haben sich bei mir bedankt, und gesagt das wäre ja ein toller Tipp mit dem Ausweichen ins Unterholz gewesen, da wären sie nie drauf gekommen.

    Der Beginn eines netten Gesprächs und einer kleinen Erfahrungslernen-Einheit für deren Hund mit unserem Vasco :herzen1:

    Dazu habe ich Leif und Amigo mit deutlichem Abstand an einem Baum angebunden, und Vasco durfte dann zu der Hündin Kontakt aufnehmen.

    Vasco ist gerade für solche Angsthunde vorzüglich geeignet, und tatsächlich wagte es die Hündin sehr schnell, zu ihm vorsichtigen aber sichtlich neugierigen Kontakt aufzunehmen.

    Dabei habe ich so nebenbei erfahren,

    - dass die Hündin 1 Jahr alt ist

    - seit 11 Wochen im Besitz ihrer Menschen ist

    - sie sehr bedauern dass derzeit die Hundeschulen geschlossen sind, weil sie sich doch manchmal hilflos fühlen, gerade weil ihr Hund so ängstlich ist

    - sie vorhin zum ersten Mal den Freilauf riskiert haben, was gut klappte ... bis die Hündin meine Jungs auf große Entfernung sah

    - sie froh sind, dass die Hündin sich einfangen ließ

    - sie sehr verfressen ist und gut mit Futter zu belohnen, was im Klartext heißt: Über Tag bekommt sie ihr Futter nur aus der Hand, bröckchenweise zum Training, und nur eine ganze Portion am Abend

    Ich habe ihnen dann ein paar Tipps gegeben, u.A. auch die Bitte, sich doch durch diese Handfütterung nicht die großen Vorteile des Sättigungsgefühls durch ausreichende, feste Mahlzeiten kaputt zu machen (mit dem ganzen Paket an Erklärung: Glücksgefühle, Serotoninproduktion, blablabla etc.).

    Die waren wirklich dankbar - und mir hat das richtig Freude bereitet :ops:

    Ich habe es dann bei dem Kontakt zu Vasco belassen, das war eine positive Erfahrung für die Hündin, und genug zu verarbeiten.

    Ach ja - ein paar von meinen Trainingsleckerchen (kleine Stücke getrocknete Lammlunge) habe ich ihnen auch überlassen.

    Für meine Jungs gab es später dann noch eine Apportiereinheit, bevor wir unseren Spaziergang beendeten.

    Leif hat die ganze Zeit aufmerksam, aber total ruhig das gesamte Geschehen beobachtet - auch eine gute Übung und Erfahrung für ihn.

    Ich liebe meine Tutnixe :herzen1:

    WhipIt Du hast dich umbenannt und einen kürzeren Nutzernamen gewählt.

    Was mir erst im Nachhinein aufgefallen ist: Dich halte ich auch nicht für "naiv" - klar, du hast einen Hund der unproblematisch und sehr umweltkompatibel ist.

    Aber du kannst ihn einschätzen, er durfte (bei euch?) lernen, dass es auch noch andere Hunde gibt, mit denen man einfach auch mal leben muss, auch wenn er sie nicht wirklich braucht, und das finde ich alles andere als naiv.

    Naiv sind die, die ihre Hunde auf alles loslassen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, mit der Begründung: Ihr Hund tut ja nix.

    Das ist für mich auch schon mehr als nur naiv, sondern übergriffig und auch dumm.

    Übergriffig, weil sie damit die Bedürfnisse anderer völlig ausblenden, und dumm, weil sie nicht daran denken dass ihr Hund eine Gegenreaktion bei anderen Hunden auslösen kann, die nicht zwingend positiv sein muss, sondern nicht nur den eigenen Hund in Gefahr bringen kann.

    Also sorry, falls ich dir mit meinen Ausführungen auf die Füße getreten habe, das war nicht meine Absicht :winken:

    Edit ging nicht mehr, deshalb hier noch mal ergänzend:

    Um das Ganze abzurunden, und nicht ungewollter Weise jemanden auf die Füße zu treten: Natürlich haben meine Hund auch keine von mir nicht beeinflussbaren Baustellen, die eine Umweltkompatibilität enorm erschweren.

    Klar, der eine ist der geborene Jäger - aber seine Ausbildung ist mir soweit gelungen, dass es auch für Jäger akzeptabel ist, der andere ist derzeit in der Pubsität, und deshalb an der Schlepp, und der dritte ist mit seinen fast 12 Jahren dermaßen abgeklärt und jenseits von Gut und Böse, dass ich nur seine Anwandlungen von Altersstarrsinn berücksichtigen muss, was auch unkompliziert ist.

    Aber so Baustellen wie traumatische begründete Angst oder auch Deprivationssyndrome haben meine Hunde nicht ( nur mal als Beispiele), weshalb der Umgang für mich auch eine gute Basis für Entspannung hat.

    Letztendlich ist auch der Umgang mit derlei vorbelasteten Hunden sowohl für mich als auch meine Gegenüber sehr entspannt - ich KANN mit meinen Hunden in Verbindung mit meinem Management darauf Rücksicht nehmen - und tue das auch.

    Aaaah, das ist DER Thread fuer uns. Ich bin auch so eine naive Halterin, deren Wuff nix tut.

    Ja Willkommen hier :winken:schön dass du hierhin gefunden hast :bussi:

    "Entspannter Tut-Nix-Halter" hat aber eigentlich nix mit naiv zu tun, vermutlich hast du das auch nicht so gemeint?

    Mit meinen Hunden kann ich z. B. recht entspannt laufen, weil sie grundsätzlich keine Probleme mit anderen Menschen oder auch Hunden haben. Das macht sie aber nicht zu Schafen, und heißt erst recht nicht, dass sie ihre "große Freiheit" auf Kosten anderer ausleben dürfen.

    Ich persönlich gehe zum Beispiel bestimmten Hunden und auch Menschen aus dem Weg - tu das aber auch echt entspannt, weil das einfach ein gelebtes Procedere ist, das meine Hunde kennen und akzeptieren lernen.

    Ich könnte meine Hand auch nicht dafür ins Feuer legen, dass meine grundsätzlich eher auf friedliche Kommunikation ausgelegten Hunde (wozu sie eine grundsätzlich dafür geeignete genetische Grundlage mitbringen, aber eben auch sehr viel auf Aufzucht und Erziehung in der Jugendzeit basiert) nicht doch bei dem ein oder anderen Hund gerne mal ihre Muskeln zeigen würden. Das weiß ich, immer, und deshalb sehe ich genau hin, wer mir da entgegen kommt, und manage entsprechend.

    So leine ich grundsätzlich an, bzw. halte meine Hunde bei mir, wenn ein anderer Hund angeleint ist. Im Zweifelsfalle habe ich einen Mund um zu fragen, was der andere jetzt braucht, und reiße mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich uns dann mal weiter aus dem Weg räumen muss. Da bin ich echt entspannt, weil meine Hunde das auch recht entspannt mitmachen.

    Grundsätzlich heißt, dass es auch Ausnahmen gibt, was aber stark von der Situation abhängt.

    Ich muss dann nur genau hinschauen, und evtl. mal nachfragen, und so lange meine Hunde so managen, dass es nicht zu ungewollten und unschönen Erlebnissen kommt.

    Das kann ich aber, und das trägt sehr zu meiner entspannten Haltung bei.

    Oft habe ich unnötigerweise angeleint, was ich dann im Kontakt erfahre - aber lieber so, als andersrum, und ableinen und zum Kontakt zulassen kann ich immer noch :ka:

    Leif derzeit an der Schlepp zu haben, trägt auch sehr zur Entspannung bei.

    Es gibt Menschen, die völlig entspannt auf den jagenden Hund warten, sogar meinen: "Der kennt den Weg zum Auto/nach Hause, der kommt schon wieder."

    Ich wäre da gar nicht entspannt - und deshalb sorge ich derzeit mit der Schlepp für Entspannung.

    Entspannte Tut-Nix-Halterin zu sein, heißt für mich also nicht, dass ich meine Hunde ungebremst auf die Welt loslasse, weil: Die tun ja nix.

    Es heißt für mich, dass meine Hunde so umweltkompatibel sind, dass sie niemandem Probleme bereiten, solange ich mit offenen Augen durch die Welt laufe und entsprechend manage.

    Deshalb regen mich die seltenen Situationen, in denen andere HH mal wirklich total rücksichtslos agieren, wohl auch nicht so sonderlich auf - spätestens bei der nächsten, erfreulichen Begegnung habe ich das vergessen.

    Was sicher auch nicht unerheblich ist: Von meinem Wohnumfeld her habe ich viele Möglichkeiten, mir Aufenthaltsorte zu gönnen, die eine solche entspannte Haltung ermöglichen.

    Auch habe ich keinen unliebsamen oder gar gefährlichen Hundehalter in meiner unmittelbaren Umgebung wohnen, dem ich nicht aus dem Weg gehen könnte.

    Das trägt natürlich auch enorm zu meiner entspannten Haltung bei.