Beiträge von Hundundmehr

    Mir wurde erklärt, dass die Kinetik von Librela sehr homogen bei sämtlichen Hunden ist, es gibt also keine großen Ausreißer was die Wirkdauer betrifft (wie z.B. bei Medikamenten, welche sich im Fett ablagern). Heißt nach vier Wochen ist halt Schluss. Werden darüberhinaus positive Effekte beobachtet, gehen die nicht auf Librela zurück sondern auf reduziert sekundäre Probleme mit verminderte Schonhaltungen durch die vorherige Schmerzreduzierung, weniger Verspannungen, verbesserte Gelenkschmiere usw. Daher sollte es eigentlich konsequent in den Abständen gegeben werden

    Danke, dass du auf diese sekundäre Wirkung auf "Nachfolgeprobleme" noch mal so konkret hinweist.

    An dieser Stelle erwähne ich noch mal die sekundäre Wirkung auf bestimmte entzündliche Prozesse, die auch gemildert/verhindert werden (können). Das hattest du, dragonwog , vor einiger Zeit ja auch schon mal geschrieben.

    Dazu einmal folgender Gedankengang:

    Librela wirkt ja auf ein bestimmtes Schmerzpaket bei durch Erkrankungen des Bewegungsapparates verursachten Problemen: Arthrose.

    Das ist bei manchen Hunden kleiner, bei anderen größer, aber es ist immer nur dieses Schmerzpaket, welches durch Librela dem Hund genommen wird.

    Neben den Arthroseproblemen existieren aber noch andere "Baustellen", die auch Probleme verursachen.

    Das sollte nicht aus den Augen gelassen werden, wenn man "einen Versuch" mit Librela startet - denn manchmal ist es nötig, weitere Maßnahmen zu ergreifen (Schmerzmittel, Futterumstellungen/-zusätze, Physiotherapie, Muskelaufbau), um auch diese Baustellen mit zu behandeln, weil die alleinige Wirkung von Librela eben nicht ausreichen könnte, um eine Gesamtverbesserung zu erzielen.

    Was ich damit sagen will: Zu sagen: "Ich versuche es einmal mit Librela, und höre auf wenn es keine Wirkung zeigt." könnte der falsche Ansatz sein, weil aufgrund anderer, begleitender Probleme die Wirkung von Librela alleine zunächst nicht einen sichtbaren (gewünschten) Erfolg zeigen könnte, eben weil andere Probleme zu groß sein könnten, die (zunächst oder auch dauerhaft) einer eigenen Behandlung bedürfen.

    Das wird aber dann auf die Tierärzte abgewälzt - ist das legitim?

    Ich habe ein Mal in der Tierklinik erlebt, dass ein Tierarzt sich geweigert hat überhaupt nur eine Untersuchung bei einem Hund durchzuführen ohne einen Maulkorb.

    Der Besitzer musste mit dem Hund (kein Notfall!) wieder gehen, weil er keinen Maulkorb mithatte.

    Das Verhalten der Halter in diesem Fall ist sehr blauäugig.

    Schon vor dem Grenzübertritt, in dem Wissen, dass ich einen Hund importiere der aus einem Nicht-EU-Land kommt, hätten geprüft werden müssen ob die Papiere in Ordnung sind. Da das nur mit Auslesen des Chips geht, wäre schon im Vorfeld das nicht auffinden können des Chips festgestellt worden.

    Für diese Blauäugigkeit hat der Hund den Preis zahlen müssen.

    Das ist so traurig - aber eine Mitschuld der Tierärzte sehe ich hier nicht.

    Ich frage mich ja nur, warum man mit einem noch jungen Hund, von dem man weiß dass er sehr ängstlich ist und den man noch gar nicht ausreichend kennt, wo aber schon aus eigener Erfahrung bekannt war dass er sich mit Vertrauen zu Menschen schwer tut ...

    ... dann so unzureichend vorbereitet in eine Praxis geht.

    Mit einen von den Besitzern schon im Vorfeld angelegten, gut sitzendem Maulkorb wäre das gar nicht passiert.

    Mir tut es für den Hund unendlich leid.

    Jep - vor Allem, wenn man dabei auf irgendwelchen esoterisch angehauchten Seiten landet, die alles an medizinischen/wissenschaftlichen Fakten verteufeln und darauf basierend nicht-medizinische Alternativen zwingend nahelegen ...

    Nicht, dass ich nicht auch Alternatives mit einsetzen würde - aber die Betonung liegt auf MIT, und immer unter Berücksichtigung der medizinischen Behandlungen.

    Mein Tipp zum Googeln: Es gibt sehr viele seriöse Quellen, z. B. Unikliniken/medizinische Studien oder auch Dissertationen, und diese liefern dann oftmals gute Grundlagen für Fragen, die man dann dem eigenen Tierarzt stellen kann.

    Wissen ist Macht, Pseudowissen verunsichert.

    Ich drücke die Daumen, dass die Laborergebnisse mehr Klarheit bringen!

    Jetzt bist du halt nicht mehr der Alphawolf :ka:


    Aber einem Alpha, der regelmäßig "Eis für alle" bestimmt, würde ich mich auch gerne unterordnen. :herzen1:

    Also ich sehe mich selber eher so in der Rolle des "Coaching Leader" - ich gebe bestimmte Basisinformationen (zumeist konditioniert) mit, leite so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig an, habe da ein bestimmtes Ziel im Auge ... und bin aber bemüht offen zu bleiben, wenn dann völlig überraschend-konstruktiv ein ganz anderes "Ziel" von meinen Tieren präsentiert wird, was aber dann in dem Rahmen ist, den ich für kompatibel halte.

    Klassisches Beispiel: "Sitz auf Distanz" - ein typisches Vasco-Kompromiss-Angebot, welches die hohe Denkfähigkeit unseres Herrn Professors nachweist:

    Untertitel: "Der nicht ganz so perfekte Rückruf - und warum Umwege manchmal schneller zum Ziel führen"

    Ihr ahnt es - meine Bemühungen, Vasco dieses klassische "auf Rückruf stante pede abwenden und kanonenkugelgleich zu mir kommen"- Verhalten beizubringen, hatten nicht so wirklich den gewünschten Erfolg.

    Also in Trainingssituationen war das perfekt.

    In alltäglichen Gebrauchssituationen ... gab es genügend Gelegenheiten, ein Zeitlupenvideo davon machen zu können, ohne die Zeitlupenfunktion zu nutzen ... :pfeif:

    Ich war geduldig, ich war beharrlich, ich hatte ja ein Ziel vor Augen: Einen Hund, den ich jederzeit aus jeder Situation abrufen kann, und der dann auch unverzüglich zu mir kommt.

    Es war mein Vasco, der mir nicht nur gezeigt hat, dass dies oftmals gar nicht nötig ist, sondern mir auch die Augen dafür öffnete, wie kontraproduktiv dieser Wunsch sein kann :gott: :cuinlove:

    Eines Tages, ich konnte sehen dass mein Rückruf zwar angekommen, aber deutlichen Zweifel bei meinem Vasco hervorgerufen hatte, hat Vasco mir dann ein "Sitz" statt des Zurückkommens angeboten.

    Zum Glück hatte ich eine meiner doch eher seltenen "Sternstunden", in denen ich blitzartig erkannte, dass mir hier ein Angebot von meinem Hund gemacht wurde, die Situation anders zu lösen, weil mein Hund - eher als ich xD - erkannt hat, was ich eigentlich will:

    In eben genau dieser Situation kam uns ein HH-Gespann entgegen, und ich wollte einen unabgesprochenen Kontakt verhindern.

    Mehr nicht.

    Öhm .. *hust* ... ein klitzekleines bisschen mehr will ich doch ...

    aber das ist nicht auf Vasco bezogen, sondern mehr auf meine Umwelt: Ich signalisiere gerne frühzeitig Menschen und Hunden, dass dieser freilaufende Hund sehr wohl "in meiner Kontrolle" steht.

    Nicht, weil ich zeigen will wie "toll" ich als "Chef" bin, und wie "gut im Gehorsam" meine Hunde stehen - sondern einfach, weil das anderen Menschen (und auch so manchem Hund) mehr Sicherheit gibt in dem Wissen: "Der da kommt jetzt nicht als wandelndes Überrollkommando auf uns zu gedonnert, und wir müssen dann schauen wie wir mit dem klarkommen, weil dessen Mensch schon ellenweit weg ist."

    Um dem Ganzen dann noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen, praktiziere ich das zum allergrößten Teil dann noch so, dass ich dieses "Sitz auf Distanz" als freundliche Bitte im ganzen Satz formuliere - und mein Hund folgt dann dieser Bitte.

    Tatsächlich bin ich diesem äußerst konstruktivem Angebot von Vasco gefolgt, und es hat sich als so umweltkompatibel erwiesen, dass ich es unserem Leif schon sehr früh beigebracht habe - das "Sitz auf Distanz".

    Ich habe übrigens erst etliche Zeit später die Information bekommen, warum das auch aus Hundesicht die oft deutlich bessere Variante ist:

    Hunde kommunizieren oft schon auf sehr große Distanzen miteinander.

    Es kann durchaus ungewollte unangenehme Reaktionen hervorrufen, wenn einer der Hunde "so mitten im Gespräch" plötzlich abbricht und seinem Gesprächspartner den Hintern zeigt...

    Da ich außerdem die "Gesprächsinhalte" der Hunde nicht kenne, ist es durchaus möglich dass ich meinen eigenen Hund in einen Interessenkonflikt bringe: "Führe ich das Gespräch jetzt weiter, weil wir gerade an einem brisantem Punkt sind, und mache damit meinen Menschen sauer, weil ich seinem Signal nicht nachkomme - oder mache ich meinen Menschen zufrieden, riskiere aber damit dass der andere Hund mich als "unhöflich" einordnet, und mir nachrennt und einen auf den Sack gibt wegen meiner Unhöflichkeit? :denker: :verzweifelt: "

    Mit diesem "Sitz auf Distanz" habe ich also

    - eine Kontrolle, die ein ungehindertes Kontaktieren des anderen Hundes vermeidet

    - ein Signal für zumindest mein menschliches Gegenüber: "Dieser Hund wird euch nicht ohne eure Genehmigung kontaktieren, er steht unter Kontrolle"

    - ein gutes Zeitfenster, um selber die Führung zu übernehmen, z. B. indem ich die Menschen frage, ob ich anleinen soll

    - dem Bedürfnis meines Hundes entsprochen, sein Gegenüber nicht aus den Augen lassen zu müssen

    All das hat mein Vasco für mich "gedacht" - und das finde ich verdammt konstruktiv :herzen1:

    Es dürfte jetzt wohl ohne Zweifel klar sein, warum er beizeiten auch "Herr Professor" genannt wird, oder?

    :D

    Edit: hach - dieses "regelmäßig Eis für alle" ... nu ja, es heißt nicht umsonst: "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft", ne? :paketliebe: Mir geht es ganz oft um den Erhalt der Kooperationsbereitschaft meiner Hunde ... aber im Grunde genommen habe ich sie einfach nur lieb :ops: :cuinlove:

    Edit: Er hat natürlich sein Eis bekommen :D

    Dann „bestellt“ er jetzt sicher öfter :smiling_face_with_hearts:

    Bestimmt xD

    Warum auch nicht.

    ..............

    Ich finde es immer wieder unglaublich berührend, wenn ich feststelle dass eines der mir anvertrauten Tiere für sich erkannt hat, dass "Menschen ja doch nicht so doof sind", und eine - wenn auch eingeschränkte - Kommunikation mit ihnen möglich ist xD :herzen1:

    Das geht mir auch bei meinem Pferd so, beschränkt sich also nicht auf die Hunde :herzen1:

    Unser Vasco, 13 Jahre alt, ein eingetragener "Einstein vom xxxxx", von uns liebevoll aus Gründen manchmal "Herr Professor" genannt, hat eine sehr eigene Art entwickelt, uns seine Wünsche mitzuteilen, wenn er an der Leine ist: Er bleibt dann stehen, in die Richtung in die er gerne gehen möchte, und wirft uns einen Seitenblick zu. Das passiert z. B. wenn wir an einer Stelle vorbei kommen, wo er gerne Schnüffeln würde weil es sehr interessant riecht, er aber dahin Ziehen müsste um da hin zu gelangen. Manchmal zeigt er auch damit an, dass er lieber dort lang gehen würde, was ich auch mache wenn es passt.

    Vorgestern waren wir "im Dorf" unterwegs, auf dem Heimweg von der Pizzeria.

    Wir hatten gerade die Kreuzung an der Dorf"hauptstraße" überquert, und wollten auf der Seite der Straße weitergehen, als Vasco stehenblieb und uns anzeigte, er würde lieber auf die andere Seite gehen.

    :denker:

    Ich fand zwar die von uns gewählte Seite für die Hunde interessanter (mehr "wilde" grüne Stellen) - aber nun ja; Wenn unser Herr Professor gerne die andere Seite nehmen würde, machen wir das mal.

    Wir querten also die Straße und wollten dann da die Richtung gen Heimat weitergehen.

    Vasco überquerte auch zügig, kam auf der anderen Seite aber nur zögerlich mit und blieb schließlich stehen.

    Mein Mann und ich sahen uns nur an: " :denker: "

    Vascos Blick ging zu der kleinen, vielleicht 50cm hohen Steinmauer, die dort aus dekorativen Zwecken steht - und das war des Rätsels Lösung:

    Unser Herr Professor wollte gerne ein Eis :lachtot:

    Auf dieser Steinmauer sitzen wir nämlich ab und an, holen ein Eis für die Hunde an der gegenüberliegenden Eisdiele, und sie dürfen das dann schlemmen, während wir auf dieser Mauer sitzen und warten bis sie fertig sind.

    :herzen1:

    Edit: Er hat natürlich sein Eis bekommen :D

    Wenn ich mir da vorher schon irgendwas zurecht legen würde, käme das in dem Moment eh nicht authentisch rüber und würde dann eh nur in einem Schlagabtausch enden, aus dem man selbst nachher mit dem Gefühl raus geht "verloren" zu haben.

    Doch, manchmal ist eine vorher überlegte Antwort ganz hilfreich.

    Diese aufdringlichen, unausstehlichen, selbsternannten Waldhüterbesserwisser bekommen auf ihre Ansage: "Der Hund gehört an die Leine! Sie sind hier im Wald, da ist Leinenpflicht!" die Standardantwort:

    "§2, Absatz 3, Satz 2, Landesforstgesetz Nordrhein-Westfalen. Ihnen auch noch einen schönen Tag :D"

    Den Inhalt erkläre ich nicht, denn damit würde ich ja eine Grundlage für ein Gespräch selber legen - und das ist bei solchen Leuten zwecklos.

    Ich gehe dann lieber weiter - selbstverständlich mit unangeleinten Hunden.