Beiträge von Hundundmehr

    Danach hat er noch mal vorgestanden, konnte sich dann aber gut abwenden und wir haben noch ein wenig Reiz aushalten geübt. Hoffe, das wird keine Neverending Story bei uns. :fear:

    Nein, wird keine Neverending Story :D

    Dein Bube ist momentan in einem "hormonellen Umbau", das bringt eigentlich ad acta gelegte Verhaltensweisen wieder aus den Untiefen hervor - halte durch, verhindere diese Fehler (wie in deinem Beispiel mit Flexi) - und nach diesem Umbau arbeiten die grauen Zellen zwischen den derzeit zeitweise funktionslos scheinenden Ohren wieder so normal, wie Bobby es vor diesen "Hormonschwankungen" gelernt hat.

    Ja, weite Flächen laden mal so richtig zum Rennen ein.

    Finde ich gut bei meinen Hunden, gönne ich ihnen auch - wenn sie völlig tierfrei sind.

    Also auch keine Vögel in Sicht.

    Habe ich hier in meiner Gegend öfter mal - brach liegende Felder, die betreten werden dürfen (auch vom Menschen), wo ich jeden Vogel sehen würde. So ein Jungspund im Hormonrausch darf da nur laufen, wenn kein Vogel in Sichtweite ist.

    Weil: Rennen pusht die Hormone, und gepushte Hormone sind der beste Boden um "das hat der doch sonst nie gemacht"-Verhalten hervorzurufen. (Ich denke, das war auch bei Eros der Trigger, um der Schwalbe doch noch mal nachzujagen).

    Wir haben irgendwie das leicht lustige/leicht frustrierende Problem, dass Cheese so ein Sichtjäger ist, dass er wirklich so gar nichts findet :grinning_squinting_face: also das Leckerli kann 5cm neben seiner Nase sein, das findet er nicht, und gibt dann auch sofort auf. Macht "keks schmeißen" als Belohnung komplizierter, und damit sind auch einige Jagdersatz-angebote raus.

    Ehrlich?

    Ein Keks ist doch auch langweilig.

    Unsere Hunde "leiden" keinen Hunger, und beim Erfüllen des Jagdbedarfs geht es nicht um die Leckerchen, sondern um das TUN.

    Das beglückt unsere Hunde - mit dem Hormon Dopamin, welches zufälligerweise genau dafür verantwortlich ist, dass ein Hund ausdauernd jagt, und sich auch durch Misserfolg nicht davon abhalten lässt, es immer wieder zu versuchen.

    So'n Keks macht unseren Hund für den Moment vielleicht glücklich, durch das Schlucken/Kauen - aber Dopamin bekommt er dadurch nicht.

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    Wenn ich schwierigere Suchaufgaben einüben wollte, habe ich gerne folgenden "Trick" genutzt, um eine Hilfe für den Hund zu geben:

    Das Apportel wurde mit etwas Leberwurst/Käse oder Ähnliches eingerieben.

    Das habe ich dann schwieriger versteckt, wobei der Schwierigkeitsgrad abhängig war vom Ausbildungsstand des Hundes.

    Als Beispiel: Hund soll lernen, dass ein Apportel nicht immer auf dem Boden zu finden ist. Das ist gerade bei der Frei-Verloren-Suche wichtig um einen Hund zu lehren, die Nase "in den Wind" zu hängen, um dort Duftspuren aufzunehmen und diesen zu folgen.

    Bei den ersten Versuchen, ein Apportel z. B. an einem Ast (für die ersten Male ca. 50cm über dem Boden) aufzufinden, hilft ihm diese markante Duftspur des Apportel dabei, über seine Nase herauszufinden wo es ist.

    Für's Bringen bekam der Hund dann ein Stück der Leberwurst oder dem Käse, mit dem ich das Apportel eingerieben habe.

    Mich hat immer der Ehrgeiz glücklich gemacht, mit dem meine Hunde ein Apportel aufspürten - sie konnten sich dabei so richtig ausleben, ihre ganzen Sinne einsetzen, und der Anblick eines Hundes, der dann voller Stolz kommt uns seine Beute präsentiert, ist einfach unbezahlbar.

    Dieses Leuchten in den Augen :herzen1:

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    Gestern hat mich ein großes Stück Baumrinde auf dem Weg liegend "angesprungen" ... xD

    Ich dachte nur: "Ja!!!!!" - und habe es von Leif unbemerkt aufgenommen und damit ein etwa einen Meter neben dem Weg - also noch nicht im Unterholz - ausgelegtes Apportel abgedeckt.

    Dann habe ich Leif zu mir gerufen, ins Fuß genommen, und ihn vom Weg aus aus etwa 3m Entfernung zu diesem verborgenen Apportel in die Nah-Verloren-Suche geschickt.

    Weil ich das erste Mal ein so verborgenes Apportel für ihn ausgelegt hatte (deshalb eben auch so nah), hat er von mir noch eine Hilfe bekommen: In unmittelbarer Nähe der Baumrinde bekam er von mir den Suchen-Pfiff, als Hinweis: DA ist es irgendwo.

    Er wurde auch langsamer, ging aber an der Baumrinde vorbei, stutzte, blieb im Umkreis von unter einem Meter um diese Rinde herum, hielt die Nase mehrfach hoch, wieder am Boden - es war richtig zu sehen, wie es in seinem Kopf qualmte: "Verflixt - hier irgendwo muss das Teil doch sein, aber ich seh es nicht :motzen: "

    Er hat dann - deutlich für mich sichtbar - immer mehr lokalisiert, wo die Duftspur am Stärksten war, bis er feststellte: An der Rinde.

    Die hat er dann angefangen zur Seite zu schieben, er wurde richtig eifrig weil er merkte, auf der richtigen "Spur" zu sein - und die "Gier", mit der er dann das Apportel aufnahm, um es mir anschließend zu präsentieren, war für mich einfach sehr beglückend.

    Leckerchen sind Verstärker, aber kein Jagdanreiz.

    Bei Preisen im fünfstelligen Bereich kenne ich allerdings etliche, die dann sagen: "Nö - das ist es nicht wert."

    Kommt doch auch immer darauf an, worum es sich dabei handelt, welche Qualität für das jeweilige Tier dann rumkommt.

    Persönlich habe ich schon mehrfach die Meckerei erlebt, wenn Patientenbesitzer eine Behandlung bezahlt haben: "Boah, für das bisschen jetzt 120 Euro ....!".

    Ja, und wenn diese jetzt 10 oder 20 Euro mehr bezahlten müssen, überlegen sie sich tatsächlich, ob sie die medizinische Versorgung beim nächsten Mal ihrem Tier tatsächlich zukommen lassen - oder eben nicht.

    Für andere ist vielleicht der Hinweis wichtig, eine gute Beratung über spezielle Makler bekommen zu können. Eben auch, weil auch die Folgekosten einer Notfallbehandlung ziemlich zu Buche schlagen.

    Es geht überhaupt nicht um Krankenversicherungen pro und contra. Macht doch ein eigenes Thema dafür auf ^^


    Fakt ist, dass Tierarztbesuche teurer werden, und dass man, wie auch immer geartet, mehr Geld als vorher parat haben muss, um sein Hobby zu finanzieren.

    So einfach.

    Ob man was angespart hat, ne Versicherung hat, sich was bei Freunden leiht, öffentlich um Spenden bettelt oder ne Bank überfällt ist dabei egal.

    Es gibt deutlich mehr Tierhalter als noch im 20. Jahrhundert, eben auch, weil Tierhaltung so billig geworden ist.

    Den möglichen Kostenfaktor vor der Tieranschaffung zu berücksichtigen sollte selbstverständlich sein.

    Dabei gibt es durchaus Tierhalter, die für sich eine "Obergrenze" haben, und bei deren Überschreiten einfach sagen: "Das war's - den Aufwand ist mir das Tier nicht wert.", aber eben auch durchaus Tierhalter, die die Kosten nicht wirklich überdenken.

    Gerade für Letztere ist es aber wichtig, auch die Kosten zu berücksichtigen, und eben auch die wahrscheinliche Erhöhung, die hinsichtlich der Gesundheitsversorgung auf sie zukommt.

    Immer wieder darauf hinzuweisen, egal ob es sich um eine Erstanschaffung handelt, oder ob sich ein zweites, drittes oder gar noch mehr Tiere angeschafft werden sollen, ist enorm wichtig.

    Von meiner Tierärztin bekomme ich manchmal mit, dass sie Tiere vorzeitig einschläfert, weil deren Halter die Kosten für eine Lebensqualität-verbessernde medizinische Behandlung nicht übernehmen.

    Ob sie das nicht wollen oder nicht können - danach frage ich dann nicht.

    Ich finde es wichtig, diesen Posten schon vor der Anschaffung eines Tieres zu berücksichtigen, weshalb ich es wichtig finde, dass hier auf die wohl anstehende Erhöhung der Kosten für medizinische Behandlung hingewiesen wird.

    Hm - also unter 10 an der Wirbelsäule operierte Gebirgsschweißhunde innerhalb von 7 Jahren finde ich jetzt nicht wirklich auffällig.

    Auch der Golden Retriever - der ja doch deutlich weiter verbreitet sein dürfte als der Gebirgsschweißhund - ist dort mit deutlich weniger OP vertreten.

    Für mich ein Hinweis, dass diese Klinik nicht einen übermäßig hohen Zulauf hat aufgrund eines Bekanntheitsgrades hinsichtlicher einer Spezialisierung, denn dann müssten auch die Balken bei den einzelnen Tierrassen doch merklich höher ausfallen.

    Denke ich zumindest.

    Umso erschreckender der Balken bei den Französischen Bulldoggen.

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    Es gibt wohl eine Klinik, die bzgl. des Brachycephaliesyndroms bundesweit bekannt ist.

    Diese hat hinsichtlich dieser Fehldeformationen wohl einen sehr guten Ruf, auch z. B. für Katzen mit diesem Syndrom.

    Da bin ich auf folgende Seite gestoßen, die ich sehr informativ und gut verständlich finde, sehr, sehr klar auch hinsichtlich einiger Scheinargumente von Haltern brachycephaler Rassen:

    Häufig gestellte Fragen zur Brachyzephalie


    Daraus nur mal als Frage-Antwort Beispiel:

    Zitat


    Ist das Schnarchen denn schlimm?

    Ja! Es ist leider völliger Unsinn, dass das Schnarchen bei kurzköpfigen Hunderassen vergleichbar ist mit Lautäußerungen des Wohlbefindens oder der Kommunikation, wie zum Beispiel dem Schnurren der Katze oder dem Grunzen des Schweins. Jede Einengung der oberen Atemwege, die zu pfeifenden oder schnarchenden Atemgeräuschen führt, ist Hinweis auf eine Verlegung der Atemwege. Atemnot wird von Mensch und Tier immer als Lebensbedrohung empfunden.

    Oh je - Memories ...

    Nachbarsrauhhaardackel mochte meinen ersten Hund Marco überhaupt nicht.

    Riesenspektakel, wenn er draußen war und wir am Grundstück vorbei gingen.

    Marco hat es überhaupt nicht interessiert ... dachte ich.

    Eines Tages hatte er die Faxen aber wohl dicke, Dackelchen machte wieder richtig Radau am Zaun, Marco geht ungerührt am Zaun entlang, schnuppert am Boden, bleibt auf Höhe des Dackels stehen, ihn dabei aber völlig ignorierend, hebt sein Bein ... und pinkelt den Dackel an, um dann völlig ungerührt weiter zu gehen.

    Der Dackel hat echt Schnappatmung gekriegt ... :woozy_face:

    Also es gibt ein paar Korrelationsstudien dazu, aber halt nur Korrelationen...da kommen Treppensteigen und Ball hetzen beim jungen Welpen nicht gut weg

    :bindafür:

    Warum kommen diese Sachen nicht gut weg?

    Möglicherweise, weil sich irgendwann sichtlich das Problem aufgetan hat, dass zu viele Welpenkäufer das "Maß" für welpengerechten Umgang verloren haben :denker:

    Oft - im Reallife, aber auch bei etlichen Anfragen in Hundeforen z. B. - habe ich das Gefühl, manche Menschen vergessen einfach, dass ein Welpe ein Welpe ist.

    naja, das lernen halt nicht alle Hunde.

    Ja, Lernen hat Grenzen, die auch individuell vom jeweiligen Hund abhängig sind, ganz klar.

    Es gibt kein: "Du musst das nur so und so machen, und dann bekommst du das und das Ergebnis."

    Das gilt für Maschinen, aber nicht bei Lebewesen.

    So wie du das machst, ist es - für mein Empfinden - richtig, weil passend: Einfach berücksichtigen, was der Hund leisten kann, und keine Situationen zulassen, wo der Hund diese geforderte Leistung nicht erbringen kann.

    Wobei ich bei vielen Hunden einfach den begründeten Verdacht habe, sie durften nie die dafür notwendigen Lernerfahrungen machen.


    Und selbst bei meinem großen, der extrem vorsichtig mit ihr umgeht, ist es schon passiert, dass sie sich sehr blöd verletzt hat. Da konnte er nix für, sie genau so wenig (er ist auf nen Stöckchen getreten, was auf der anderen Seite hoch geschnellt ist und ihr dabei nen Muskel vom Anus durchtrennt hat).

    Hätte das bei einem "robusteren" Hund auch diese Folge gehabt?

    Das ist für mich eben die Frage - ab wann werden normale Alltagsbedingungen zur "gefährlichen Falle"?

    Das sind dann die Dinge, die einen Hund daran hindern, als Hund leben zu können.

    Die letzte Faustregel, diese depperte 5-Minuten-Regel, für die kein Mensch eine Quelle kennt,

    Ich schaue mal kurz hier rein, weil ich die "Quelle" dieser Faustregel kenne...

    Mir wurde diese auch von meiner Züchterin ans Herz gelegt, allerdings mit einer wirklich guten Erklärung, die ich nachvollziehbar und auch gut umsetzbar fand - und eben auch nicht dieses starre Schema "bloß nicht mehr als 5 Minuten/Lebensmonat an Bewegung" darstellte.

    Grund für diese Faustregel war: Viele Züchter (durch Züchteraustausch nicht nur innerhalb einer Rasse, sondern rasseübergreifend) haben verstärkt die Erfahrung gemacht, dass Welpenkäufer ihre Welpen einfach von Beginn an überall hin mitgeschleppt haben, ellenlange Spaziergänge gemacht haben, ohne mitzubekommen wie überfordert ihre Welpen sowohl körperlich als auch psychisch damit waren.

    Meine Züchterin legte mir also nahe, meine gewählten Strecken für den Welpen an diese 5-Minuten-Regel anzupassen, für Ruhepausen zu sorgen ... und auch auf dosierte Umweltreize zu achten. "So ganz nebenbei" gab sie mir auch den Tipp, mir gerade in den ersten Wochen lieber ruhige Plätze auszusuchen, wo ich mich einfach hinsetzen und den Welpen selber erkunden lassen konnte, oder eben ihn in seinem Tempo bei der Umwelterkundung begleiten und unterstützen konnte. Da konnte der Aufenthalt durchaus mal eine Stunde oder länger sein.

    Ruhepausen zwischendurch, mit einem leckeren Kausnack für den Welpen, hat sie mir auch ans Herz gelegt.

    Das starre "bloß nicht mehr als 5-Minuten/Lebensmonat bewegen lassen", was letztendlich medizinisch nachweisbar zu einer physischen Unterforderung (oft auch mit psychischen Auswirkungen) führte, hat sich erst durch die "Mund-zu-Mund-Propaganda" entwickelt.

    Der eigentliche Sinn dieser Faustregel ist dabei verloren gegangen.

    Im Umgang mit anderen Hunden hat sie oft Angst über den Haufen gerannt zu werden (was auch schon mehr wie nur 1x passiert ist), sie wird öfters gejagt, ihre warnungen werden (von Hunden) nicht ernst genommen...

    Weshalb meine Hunde schon von Welpe an lernen, andere nicht über den Haufen zu rennen, im Umgang mit Kleinhunden vorsichtig und umsichtig zu sein, und deren Warnungen ernst zu nehmen.

    Wobei Warnungen von Kleinhunden sie absolut nicht einschüchtern, das ist zu sehen. Sie nehmen sie aber genauso ernst wie von einem größeren Hund, reagieren entsprechend mit Abstand.

    Selbst unsere Dampframme Amigo war dermaßen umsichtig im Umgang oder auch nur Beisein von Klein(st)hunden ... dass ich mir manchmal bei ihm gewünscht habe, selber Kleinhund zu sein :ugly:

    Warum zu klein/zu groß Probleme mit bringt: Die Natur hat einen Bauplan für Caniden, der einen gewissen Spielraum mitbringt für die Umweltanpassung. Wird dieser Spielraum überschritten, treten Fehler auf, je mehr dieser Spielraum ins Extrem geht, desto größer wird die Fehlerquote.

    Der Mensch hat über künstliche Selektion diesen Spielraum ins Extreme ausgeweitet, wobei über die Rassehundezucht noch einmal die genetische Vielfalt, mit welcher der Mensch "spielt", eingeschränkt ist.

    Deshalb bringt es auch nichts, wenn Zucht sich als Ziel setzt, nur gesunde Exemplare eines Extrems zur Zucht zu verwenden - denn die Abweichung vom "natürlichen Bauplan" ist immer noch so groß, dass es immer wieder zu Fehlern führt.

    Am Beispiel übersetzt: Es nutzt nichts, nur freiatmende Kurzschnauzen zur Zucht einzusetzen, wenn nicht parallel dazu wieder auf einen größeren Fang geachtet wird, weil ohne diese Annäherung an den "natürlichen Bauplan" eben auch die Fehleranfälligkeit die gleiche bleibt.