Beiträge von Hundundmehr

    Es kann so viel einfacher sein, wenn man sich die paar Sekunden Zeit nimmt, solche Begegnungen einmal zu koordinieren, wenn man schon sieht, dass es stressig werden könnte :bindafür:

    Ja, im Vorfeld schon so agieren, und erst gar keinen Stress aufkommen lassen, hat viele Vorteile.

    Meiner Erfahrung nach ist diese stressbereinigte Grundlage oftmals sogar Basis für eine stressfreie Interaktion der Hunde im Anschluss - nach Absprache natürlich.

    Gestern im Wald, kommt mir ein Mann entgegen, ich sehe, sein Hund ist angeleint.

    Also in Ruhe meine Jungs gebremst und gefragt, ob ich anleinen soll, Leine hatte ich schon in der Hand.

    Seine Antwort habe ich nicht verstanden, allerdings stellte er sich mit seinem Hund an den Wegrand, und schien warten zu wollen.

    Ich habe also beide angeleint, kurz gestockt - und dem Mann dann rübergerufen, es wäre mir zu eng um jetzt mit meinen beiden Jungs an ihm vorbeizugehen, das würde ich nicht schaffen, und gefragt, ob er vorbeigehen könnte, ich würde mich mehr ins Unterholz stellen.

    Wollte und konnte er :cuinlove:

    Wir also deutlich ins Unterholz, so ca. 7-8m vom Weg entfernt, sein Hund ging nah neben ihm - und sprang plötzlich auf unserer Höhe ohne einen Ton von sich zu geben in die kurz gehaltene Schleppleine zu uns hin.

    Joah ... wie gut, dass ich deutlich weiter als der Mann ins Unterholz ausgewichen bin.

    Der Mann hatte seinen Hund allerdings recht unspektakulär (ohne Worte, ohne sauer zu werden, einfach nur die Leine deutlich gekürzt) wieder sofort bei sich - und da ich mich gut auf meine Jungs, vor Allem Leif, konzentrieren konnte, blieben die beiden auch völlig ruhig bei mir sitzen.

    Der Mann und ich haben derweil während des Passierens einige freundliche Worte gewechselt, ich habe mich bedankt dass er vorbei ging, weil es so leichter für uns war, er meinte, kein Problem, gerne geschehen :smile: (irgendwo dazwischen war die kleine Einspringeinlage seines Hundes, hat ihn nicht aus der Fassung gebracht.)

    Normalerweise hätte ich gar nicht gefragt, sondern ihn im großen Bogen ins Unterholz ausweichend passiert - nur ging das ausgerechnet da wo er stand nicht, weil dort recht großflächig durch umgestürzte und abgebrochene Bäume und Äste das Unterholz nicht begehbar ist.

    Vermutlich wäre es ihm mit seinem Hund auch leichter gefallen, wenn wir passiert hätten.

    Dass er meiner freundlichen Frage nachgekommen ist, fand ich sehr angenehm, und auch, dass er trotz dieser kleinen "Einlage" seines Hundes völlig unberührt und weiter freundlich blieb, auch seinem Hund gegenüber :smile:

    @daisy2906

    Hallo Lena,

    kann es sein, dass deine Eltern dir deshalb die Erlaubnis zu einem eigenen Hund gegeben haben, damit du lernst Verantwortung zu übernehmen?

    Hier als Medium zu Erziehungszwecken ein denkendes und fühlendes Lebewesen zu nehmen, ist äußerst ungerecht diesem Lebewesen gegenüber.

    Du hast zwei Möglichkeiten:

    Entweder übernimmst du die Verantwortung, und arbeitest aktiv selber daran, erwachsen zu werden - oder du gibst den Welpen bitte sofort wieder ab, und lebst dein Leben weiter wie bisher.

    Dem Welpen wünsche ich alles Gute, und meine, es wäre für ihn die beste Lösung wenn ihm durch seinen Züchter ein liebevolles und verantwortungsbewusstes Zuhause gesucht wird.

    Sagtmal. Auf unserer Handwerker-Rechnung wird der Auszubildende im 3. Lehrjahr (der wirkte, wie 16 und mal absolut GAR NIX gemacht hat) mit 25 Euro mit abgerechnet. Ist sowas normal?

    Ja, war bei uns auch so.

    Der Azubi (auch 3. Lehrjahr) hat viele Handreichungen gemacht, einige Arbeiten selbstständig.

    Bei unseren Elektroarbeiten war es z. B. der Fall, dass einer im Keller am Sicherungskasten stehen musste für ein "Feedback" an den Mitarbeiter oben im Raum, wo die eigentlichen Anschlussarbeiten gemacht werden mussten.

    Bei solchen Arbeiten ist der Azubi für den Kunden preiswerter als ein ausgelernter Geselle.

    Dass der Azubi nicht kostenlos beim Kunden mitarbeitet - auch wenn für den Kunden nicht immer ersichtlich ist, dass er auch Arbeit leistet - finde ich völlig legitim.

    Rywena

    Von deinem ersten Post her scheint dein Hund unsicher zu sein (der Reaktion auf die Tube und dem Knisterbeutel nach, die ich als Hinweise darauf sehe).

    Dann ist es im höchsten Maße nicht nur nicht-artgerecht, dem Hund den Aspekt des Satt-Fressen-Könnens vorzuenthalten, sondern auch völlig kontraproduktiv; Sicherheit bei der Futterbereitstellung sind Anker für das seelische Befinden eines Hundes, gerade wenn er zu Unsicherheit neigt.

    Zu der Trainingsliste:

    Ich bin immer bemüht, mich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen, und finde es immer wieder erschreckend, wenn die Realität solche vorgefassten Meinungen bestätigt.

    Verdammt, wir haben doch Gesetze, warum werden diese nicht angewandt?

    Ein erfreuliches Gegenbeispiel: Gestern der Handwerker bei uns im Haus, wir plauderten ein wenig, Aufhänger waren unsere Hunde.

    Er erzählte von seinem schon seit langem gehegten Wunsch, einen eigenen Hund zu halten, aber irgendwie hätten die Rahmenbedingungen (zu viel Arbeit mit zu viel Überstunden, zu beengte Wohnung mit hundeungeeignetem Umfeld) nie gepasst.

    Jetzt passt es, er hat mit seiner Lebensgefährtin ein große Wohnung ... und: xD :applaus: Ich kenne seine Freundin, sie ist die mit den Dogo Argentinos aus dem Tierschutz, von der ich an anderer Stelle mal berichtet hatte.

    Sie hat jetzt einen Pflegehund, 8 Jahre, irgendeine Rasse die auch zu den Listis gehört (american Bully, mit hohem Weißanteil - hab ein Foto gezeigt bekommen), und er findet ihn so toll und kommt so gut mit ihm klar, dass er jetzt dabei ist die Halterprüfung für diesen Hund abzulegen, damit seine Freundin Pflegestellenversagerin wird, weil das dann sein Hund (im gemeinsamen Haushalt) wird.

    Das ist ein Hund, der nach einem bis dahin erbärmlichen Schicksal noch mal seine verbliebenen Lebensjahre in liebevollen, geeigneten Händen mit verantwortungsvollen Besitzern erleben wird.

    Hunde laufen ja zu den Menschen um zu beschwichtigen und "gut Wetter zu machen". Nicht, weil sie Fremde mögen ...

    Das mag für einige Hunde zutreffen, aber das jetzt so pauschal auf alle Hunde beziehen, halte ich für falsch.

    Meine Hunde, aber wirklich extrem unser Leifur, haben alle Menschen dermaßen positiv belegt, dass sie tatsächlich freudig von sich aus Kontakt suchen.

    Hier war es immer meine Aufgabe, die Hunde schon von Welpe an zu lehren, dass man an fremden Menschen auch völlig ignorant vorbei gehen kann, dass Menschen völlig normales Umweltgeschehen sind, die nicht jedesmal mit Aufmerksamkeit "beglückt" werden müssen, und Hund auch ohne durch Menschen abgelenkt zu werden seinen eigenen Geschäften nachgehen kann.

    Das ist natürlich bei Hunden wie den meinen eine andere Aufgabe, als bei Hunden die von ihrem Charakter/ihren Veranlagungen her eher erst mal vorsichtig oder gar befremdlich auf andere Menschen reagieren.

    Das Ziel ist aber das Gleiche: Menschen gehören zur normalen Umwelt, und es ist völlig normal diese nicht zu beachten, solange die Situation nicht etwas anderes verlangt.

    Ich persönlich finde Hunde, die jeden Menschen ungefragt und unaufgefordert beglücken, als extrem lästig.

    Deshalb gehe ich genau so vor:

    Ich übe mit meinen Hunden, dass jedes nur ans Abwenden denken belohnt wird, bergeweise. So lernen sie nachhaltig, dass sie gar nicht hin müssen. Und, wenn sie doch mal Kontakt aufnehmen, jederzeit gehen können.

    Außer ..er wird von Fremden angesprochen..dann muss ich mich wieder interessanter machen, damit ich wieder seine Aufmerksamkeit erlange.

    Möglicherweise ist hier ein Fallstrick, der Trainingserfolge verhindert.

    Euer Fokus muss bei euch liegen, noch bevor die anderen Menschen aktiv werden können.

    Also Leine dran, du konzentrierst dich völlig auf deinen Hund, ignorierst die anderen Menschen, führst den Hund möglichst so an ihnen vorbei, dass sie keine Chance haben an ihn ranzukommen.

    Oft reicht bei solchen Menschen zu sehen, dass du gerade sehr intensiv etwas anderes machst, und sie dabei nicht stören sollen.

    Wie HiRoEm wäre mir da auch egal, was die anderen Menschen von mir denken.

    Das "Fuß"-Kommando wäre mir auch noch zu früh, das kann er noch nicht leisten.

    Du willst doch auch das Lernziel erreichen, Menschen zu ignorieren und sie zu passieren, ohne sich ihnen zuzuwenden?

    Grundsätzlich bin ich der Auffassung, es ist schön wenn andere - auch fremde - Menschen meinen Hund mit positiven Augen sehen, sich in dessen Gegenwart an ihm erfreuen und es schön finden dass er da ist.

    Trotzdem soll er nicht von sich aus andere Menschen mit seiner Aufmerksamkeit beglücken.

    Mein Leifur ist auch so ein überaus menschenfreundlicher Kandidat, diese Menschenfreundlichkeit ist von mir erwünscht.

    Bei ihm hat es auch länger gedauert ihn zu lehren, nicht zu jedem Menschen hinzugehen.

    Dazu habe ich schon frühzeitig angeleint und seine Aufmerksamkeit bei mir gehalten.

    Heute läuft er im Freilauf an allen Passanten vorbei - es sei denn, sie sprechen ihn freundlich an.

    Ihnen darf er sich dann auch zuwenden, weil ich mir bei solchen Menschen eben sicher sein kann: Sie wollen diesen Kontakt.

    Wo das nicht erwünscht ist, weil es z. B. zu Komplikationen kommen kann, leine ich einfach an.

    Ich kenne es hier ja wie gesagt nur so, dass "großer schwarzer Schäferhund, schnell weiter".

    Bei dieser Frau nicht - sie meinte im vorbei gehen "wenn die friedlich ist, können sie gerne Kontakt haben".

    Ist das nicht schön? :herzen1: :herzen1: :herzen1:

    Mein bisheriges "Weltbild" der Schäferhundehalter:innen wird gerade tatsächlich etwas "zurecht gerückt": Kannte ich aus den letzten 15-20 Jahren tatsächlich überwiegend Halter, die mit ihren Schäferhunden keinen Kontakt zu anderen Hunden wollten wegen Artgenossenunverträglichkeit, bin ich jetzt geballt in einer Woche 4 Haltern begegnet, die Kontakte begrüßten und Wert auf Artgenossenverträglichkeit legten ... :herzen1:

    Geht der Trend jetzt tatsächlich wieder dahin, den Schäferhund wieder als Gebrauchs- UND Familienhund zu halten?

    Okay - das ist jetzt ein bisschen Schwarz-Weiß, es beruht ja nur auf meinen persönlichen Erfahrungen, aber ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, die meisten Schäferhunde werden nur von Menschen angeschafft wegen des Gebrauchs.

    Dabei habe ich den Schäferhund ursprünglich als extrem vielfältig lernfähigen Rassehund kennengelernt, und diesen Fokus auf "Gebrauch" als sehr schade empfunden.

    Aber wie gesagt, dieses "Bild" beruht auf persönlichen Erfahrungen.

    Trotzdem bin ich gerade "völlig aus dem Häuschen", jetzt doch so geballt auf artgenossenverträgliche Schäferhunde zu treffen :herzen1: