Vorgestern habe ich mich entschuldigt bei einer anderen HHin ...
Ich hatte sie schon von Weitem gesehen und mit ihren beiden mittelgroßen Hunden beobachtet, ob sie anleint.
Tat sie nicht - aus meiner Sicht ...
Die Hunde waren nämlich schon an der Leine - Flexileine, dünn und dunkel, das Dämmerlicht am dauerbedeckten Himmel tat noch das Übrige dazu, der Bewegungsradius ließ auch eher Freilauf vermuten.
Erst als es schon zu spät war - die Hunde hatten schon Kontakt aufgenommen, ich selber war vielleicht noch 8-10m entfernt - habe ich die Leinen gesehen
Vasco konnte ich noch auf Abstand halten, Leif war da schon im Kontakt.
Der war zwar absolut friedlich, auch die Frau störte es überhaupt nicht - aber mir war das total unangenehm, und habe mich erstmal entschuldigt
Die Frau meinte nur, das wäre doch überhaupt kein Problem, die Hunde kennen sich ja, und sie würde auch ableinen, wenn der eine, jüngere Hund dann nicht sofort abhauen würde.
Ja - die Hunde kannten sich, es ist auch alles friedlich und freundlich abgelaufen - aber trotzdem frage ich doch zumindest vorher, ob ich meine Hunde sichern oder laufen lassen soll...
Puh, in der Dämmerung muss ich wohl besser aufpassen, die Leinen konnte ich wirklich nicht sehen, sogar auf 3m Abstand waren die je nach Blickwinkel unsichtbar, und sind mit der Umgebung verschwommen
Gefallen hat mir wie entspannt die Frau damit umging, meine Entschuldigung fand sie völlig unnötig.
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Eine nette Begegnung hatten wir gestern mit einer Hundehalterin mit erwachsener Labradorhündin.
Sie kam uns entgegen, und stellte sich dann so 15-20m vor uns an den Rand, sprach ihre Hündin an und hielt sie bei sich, leinte aber nicht an (DAS konnte ich diesmal sehen ...).
Meine Jungs also bei mir behalten, kurz gestoppt, und gefragt ob besser kein Kontakt erwünscht wäre?
HHin: "Hm, ja, also meine Hündin ist schon ziemlich zickig ..."
Ich: "Mit Zicken kommen meine Jungs gut klar. Mädels dürfen zicken, das ist ihr gutes Recht "
Noch mal ein kurzer Blick zu uns, dann kam ein "ja, okay", und die Hündin wurde von ihr freigegeben.
Was dann kam, war sehr interessant ...
Hündin und Leif näherten sich ruhig und langsam, als Leif vor ihr war, brachte die Hündin plötzlich ihren Kopf dicht vor Leifs Gesicht - und brüllte ihn einmal kurz und sehr deftig an: "WOAFFFFF!!!" - drehte sich dann um und ging gaaaaanz langsam mit wackelndem Hinterteil von ihm weg ... und ließ Leif eine Analkontrolle machen.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Vasco zu - auch der näherte sich sehr höflich, blieb ruhig vor ihr stehen, und bekam ein plötzliches, kurzes und sehr heftiges "Brüll" direkt ins Gesicht geschleudert ... und anschließend drehte sie auch Vasco ihr Hinterteil zu, und ließ eine ruhige, unaufdringliche Analkontrolle zu ...
Ich nur: " ....
"
Dieser Brüll ins Gesicht - das war ... umwerfend
Was die Hündin meinen Jungs da entgegen gebrüllt hat, weiß ich nicht - aber das Ergebnis war eine von ihr initiierte Analkontrolle, die sehr unaufdringlich und kurz war, und danach machten alle 3 Hunde einfach ganz entspannt "ihr Ding" weiter: Die Hündin ging zu ihrer Halterin: "So - das habe ich geklärt und erledigt, die sind eingenordet!", Vasco holte sich bei mir ein Lecker ab, und Leif machte "Nasenarbeit" am Wegrand...
Mit der Halterin kam ich dann ins Plauschen, wieder einmal bekam ich gesagt, dass leider wenige Halter so entspannt mit dieser Eigenart der Kommunikation von Hündinnen umgehen, und - und das gehört eigentlich eher in den Nervthread - es wirklich traurig ist, dass Hündinnenhalter:innen sich mittlerweile für das Verhalten ihrer Hündinnen "entschuldigen" oder es gar verhindern müssen, weil die Umwelt die Hündin oft als aggressiv einstuft.
Weil wir so nett ins Plauschen kamen, habe ich dann umdisponiert und wir sind ein gutes Stück gemeinsam gegangen. So kamen die Hunde zu ihrem Recht, und wir konnten noch weiter plauschen.
Ich mag solche Zufallsbegegnungen echt gerne, uns Hundehalter verbindet ja die Liebe zu unseren Hunden, das ist immer eine schöne gemeinsame Basis, aus der sich angenehme Gespräche und auch ein Erfahrungsaustausch entwickeln.