Beiträge von Hundundmehr

    Von der Klinik kenne ich auch sehr detaillierte Rechnungen.

    Wobei mir auch da hin und wieder auffiel, dass manchmal so einige Kleinigkeiten nicht aufgeführt waren.

    Ich denke aber auch, einige zusätzliche Leistungen wurden dann durch einen erhöhten Satz z. B. bei der "allgemeinen Untersuchung" verbucht.

    Ich denke, über diese Möglichkeit der Staffelung des Gebührensatzes lassen sich auch jetzt noch so einige "Handgriffe" als Pauschale unterbringen.

    Amigo hatte z. B. mal eine Entzündung am Kopf, da hat die Dermatologin richtig lange mit sehr viel Watte gereinigt, desinfiziert und eine Erstversorgung mit dem Medikament gemacht.

    Das Medikament habe ich dann mitbekommen (die Flasche mit der Emulsion war für Amigo geöffnet worden, und er sollte damit weiterbehandelt werden).

    Die Wundversorgung inklusive der dafür verbrauchten Materialien - die aus meiner Sicht unglaublich sorgfältig und entsprechend lang war - ist überhaupt nicht aufgetaucht auf der Rechnung.

    Von meiner "Dorftierärztin" habe ich noch nie eine Rechnung gewollt ...

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    Was mir bisher bei allen Tierärzten aufgefallen ist: Sie behandeln einen bestimmten Auftrag (z. B. Lahmheit, oder Impfung) und während sie die gewünschte Leistung erbringen, werden dann noch "so ganz nebenbei" kleine Checks gemacht, entweder auf eigene Veranlassung oder weil ich das anmerke.

    Diese - ich nenne sie mal - "Sorgfaltsleistungen", von denen ich meine dass sie dem geübten Blick der Berufserfahrung entspringen, werden nicht berechnet.

    Beispiel: Pferd, regelmäßige Blutabnahme wegen Cushing.

    "Können Sie einmal kurz die Sehne vorne rechts angucken, ob da irgendwas Auffälliges ist?"*

    Wird immer gemacht, wenn ich darum bitte.

    Taucht nicht auf der Rechnung auf, und wird auch nicht über einen höheren Satz unter dem Posten "allgemeine Untersuchung" mit abgerechnet.

    Natürlich beruht mein Eindruck nur auf meinen persönlichen Erfahrungen mit Tierärzten, aber bei vielen denke ich einfach, ihr Beruf ist auch Berufung, und sie haben das Wohl des Tieres, und nicht das Geld der Patientenbesitzer im Kopf.

    Edit* Es geht da um eine verheilte, aber sehr narbige Sehnenverletzung. Ich lasse da gerne von Zeit zu Zeit mal einen Profiblick drauf werfen - nicht, dass ich da irgendwas übersehe, wo eine Beobachtung oder gar Behandlung besser fürs Pferd wäre.

    In meinem Umfeld (Pferdebesitzer) wird auch nur dagegen gewettert

    Uuuh... ein ganz eigenes Völkchen ...

    Habe ja auch ein Pferd, und habe in diversen Umgebungen diverse Meckereien über "zu hohe" Tierarztkosten mitbekommen...

    Ja, bei einem Pferd sind die Summen von Akutbehandlungen sehr schnell im vierstelligen Bereich.

    Leider sind mittlerweile Pferdehalter, die diese Summen nicht sofort aufbringen können, nicht mehr Einzelfälle und die Ausnahme.

    Da werden dann so lange "Hausmittel" und "Geheimtipps" angewendet, bis die Verschlimmerung so groß ist, dass der Tierarzt kommen MUSS.

    Dann wird geschimpft, weil es wieder so exorbitant teuer wird.

    Aber auch hier: Pferdehaltung ist mittlerweile deutlich weniger "exklusiv" als noch vor 30 Jahren.

    Pferde sind für relativ kleines Geld zu bekommen (ungefähr so viel wie ein Welpe aus Rassezucht, manchmal sogar noch weniger), und die Unterbringunsmöglichkeiten sind sehr vielfältig, weil gerade im ländlichen Bereich viele Landwirte Stallungen teilweise oder auch ganz auf Pferdehaltung umgerüstet haben.

    So manch einer fällt dann aus allen Wolken, weil statt der einkalkulierten 250,- Euro fürs Pferd auf einmal ca. 600,- Euro im Monat anfallen, wegen regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle, Medikamenten und Futterzusätzen.

    Wenn dann noch eine OP gemacht werden musste, mit anschließendem Aufenthalt in der Klinik ...

    Ich habe so einige Pferdebesitzer kennengelernt, die so etwas nicht leisten konnten - und das auch schon bei der Anschaffung wussten.

    Aber es wird ja schon alles gut gehen...

    Und alles nur, weil Tierärzte ja so teuer sind ...

    Ein ganz gut passender Spruch unter Pferdehaltern:

    Wie kommst du zu einem kleinen Vermögen mit Pferd?

    Ganz einfach: Wenn du vorher ein großes Vermögen hattest ...

    Es gibt ja auch Haushalte z.B Hartz IV Hilfe Empfänger oder Alleinerziehende die mal nicht eben 1500 € für eine völlig spontane ungeplante Operation des Hundes herumliegen haben.

    Wenn ich von vornherein schon weiß, dass ich auf eine solche Summe keinen Zugriff habe, und mein Tier in einem Notfall nicht medizinisch versorgen lassen kann - dann habe ich schon vor der Anschaffung des tierischen Lebewesens den Kopf in den Sand gesteckt und darauf gebaut, "dass ja schon alles gutgehen wird".

    Damit ist der/diejenige dann nicht der Verantwortung gerecht geworden diesem tierischen Lebewesen gegenüber.

    Ich möchte nur (immer wieder) darauf hinweisen, dass es für viele (auch für mich damals) kein Weg ist, den Hund vor Eintritt des Notfalles abzugeben, weil es ihnen (genauso wie mir damals auch) nicht in den Sinn kommt, dass dieser Notfall eintreten kann.

    Auch hier: Ja, es gibt Unwägbarkeiten welche die gewohnte materielle Absicherung ins Wanken bringen.

    Aber auch da tritt diese plötzliche materielle Belastung ja nicht zeitgleich mit einem Notfall auf, und wenn dann durch plötzliche Arbeitslosigkeit die Finanzen einfach so eng werden, dass ich nicht mehr schnell auf finanzielle Mittel Zugriff habe, die eben auch einen Notfall absichern, so kann ich mich auch da im Vorhinein kundig machen, welche Möglichkeiten es gibt, sollte dieser Notfall eintreten.

    Da kann man vorher Freunde und Familie fragen, ob man dort auf finazielle Unterstützung vertrauen darf, da kann man vorher seinen Tierarzt fragen, ob er sich bei Eintreffen eines Notfalles auf eine Ratenzahlung einlässt, da kann man vorher Erkundigungen einziehen, welche Tierklinik auch Ratenzahlungen anbietet, und unter welchen Voraussetzungen das möglich ist.

    Das kann man vorher tun, schon dann, wenn einem klar wird dass durch Änderung der Umstände eine Notfallabsicherung auch für das tierische Familienmitglied nicht mehr in dem Rahmen gewährleistet ist, wie es sein sollte.

    Natürlich gibt es auch Extremfälle, wo diese vorausschauende Umsicht nicht mehr möglich wird.

    Einen solchen Fall kenne ich persönlich; Eine gute Freundin hat ihren Lebensgefährten tot in seiner Wohnung aufgefunden. Sie haben sich beide um den gemeinsamen Hund gekümmert, und die finanziellen Aufwendungen geteilt.

    Am Todestag des Lebensgefährten hat sich der Hund dann noch eine Verletzung zugezogen, die sofort operativ behandelt werden musste, und auch die Nachbehandlungskosten (u.A. auch notwendige Physiotherapie) waren recht hoch.

    Die ersten die geholfen haben waren die Tierärzte der Gemeinschaftspraxis, wo sie schon seit Jahren war; Diese haben sofort gesagt, über die Begleichung der Kosten würde sich später eine tragbare Lösung finden, jetzt bekommt der Hund erst einmal die notwendige medizinische Versorgung.

    Das sind Extremfälle, wo kein vorausschauendes Handeln und Planen möglich ist.

    Aber um die geht es hier ja nicht, nicht wahr ;)

    SabineAC69 Sowas macht mich auch wirklich wütend.

    Leider ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis:

    Schicker Schäferhund, hatte Hasenläufe (wurde als "völlig normal" und unerheblich abgetan), permanent Hautprobleme, Ohrenentzündungen, Durchfall.

    Ausschlussdiät: Fehlanzeige, macht zu viel Arbeit.

    Hat dann eine Zeit lang gebarft, dem Hund ging es gut, brauchte keine Medikamente, aber: War zu aufwändig, und mit den Kindern ... die ganze Hygiene :kotz: also wieder Trockenfutter.

    Bekannt war Unverträglichkeit auf Getreide - aber das ist doch blöd, wenn der keine Leckerlie mehr bekommen kann wie der Hund der Mutter (Hunde wurden tagsüber gemeinsam betreut) - also bekam er wieder Cortison, damit das mit den Leckerlie passt.

    Ende vom Lied: Mit 10 lag der Hund eines Morgens dann tot auf seinem Liegeplatz.

    Das Fazit was sie daraus zog: Es kommt nie wieder ein Rassehund ins Haus, denn die sind ja alle krank gezüchtet.

    Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag meiner Tierärztin:

    Ich hatte den letzten Termin an dem Tag, und fragte ob sie denn dann endlich auch Feierabend hätte und den Mittag mal etwas für sich/die Familie nutzen kann.

    Nö, sie hatte noch 2 Haustermine, der zweite war zum Einschläfern eines Hundes. Zwar könnte dieser noch eine gute und qualitätsgefüllte längere Zeit haben - aber die Besitzer kümmern sich nicht entsprechend darum, weil zu zeitaufwändig und mühsam.

    Da wäre es für den Hund besser, gehen zu dürfen statt sich noch weiter rum zu quälen.

    Sowas ist leider bei meiner Tierärztin kein Einzelfall, sondern Alltag.

    Uns gegenüber hat sie übrigens im Moment arge Skrupel beim Rechnungstellen ... wir sind derzeit nahezu wöchentlich da, unser Vasco ist halt alt und benötigt immer mal wieder ihre Betreuung neben Osteo und Librela.

    Alle 4 Wochen gibt es z. B. Laboruntersuchungen, ich habe mir gestern dann mal von ihr die genaue Summe nach neuer GOT ausrechnen lassen nur für die Blutabnahme und Aufbereitung für den Versand: Vorher 30, jetzt ca. 60 Euro.

    Ich habe sie quasi gezwungen, auch diesen Betrag abzurechnen ...

    Ich will Tierarzt nicht billig, sondern preiswert; und zwar genau im Sinne dieses Wortes: Den Preis wert sein.

    Das konnte bei der alten GOT nicht mehr gewährleistet sein.

    So sehe ich das zumindest.

    Genauso, dass der Kostenfaktor eben auch für die Unwägbarkeiten vor der Anschaffung des Hundes berücksichtigt werden muss - sonst wäre hier kein zweiter, und erst recht kein dritter Hund eingezogen.

    es würde mir aber auch im Traum nicht einfallen, solche Sachen öffentlich zu diskutieren.

    Was heißt denn: "Solche Sachen"?

    Wie du selber schreibst - wir leben hier vom und mit dem Austausch, und es gibt ganz viele "Sachen" rund um Hundehaltung, wo einem der Austausch mit vielen unterschiedlichen Sichtweisen helfen kann, selber zu einer Entscheidung zu finden.

    Natürlich gibt es gewisse Regeln, einen eher ethischen/moralischen Rahmen, innerhalb dessen zu private Details doch lieber nicht öffentlich preisgegeben und diskutiert werden sollten.

    Das ist aber eine Frage nicht nur des Frage-/Themenstellers, sondern auch der Antwortenden.

    Was ist so verwerflich daran, sich mal andere, möglicherweise objektivere weil "von Außen" gegebene Sichtweisen anzuschauen?

    Hi erstmal, Drasleona

    Du fragst ja nach Sichtweisen, und das hier ist meine:

    Bei deiner Frage, ob du dennoch einen Hund holen sollst, schreit mein Herz: Jajajaja - unbedingt, wenn du dir da mit deinem Mann einig bist und du einem Hund ein schönes Zuhause geben kannst.

    Mein Bauch und mein Kopf wollen sich da zu einem ganz anderen Thema äußern - denn was dich eigentlich zu belasten scheint, meine ich "so zwischen deinen Worten" zu lesen.

    Das Thema Eltern-Kind-Beziehung ist unglaublich komplex, und auch sehr persönlich.

    Mich da auf dein Geschriebenes zu beziehen, ist mir zu übergriffig und eine solche Diskussion gehört nicht an diese Stelle.

    Deshalb schreibe ich dir einfach mal meine persönliche Einstellung, aus der Sicht als Mutter eines gerade 30 Jahre alt gewordenen Sohnes:

    Ich habe meine Aufgabe, Pflicht und Verantwortung als Mutter immer so gesehen, mein Kind auf seinem Weg in diese Welt so zu begleiten, dass er irgendwann ohne meine Hilfe und Unterstützung auf seinen eigenen Beinen seine eigenen Fußstapfen in dieser Welt hinterlassen kann - Fußstapfen, die IHN glücklich machen, und ihn zufrieden mit seinem Leben sein lassen.

    Natürlich haben mich so manche seiner Entscheidungen nicht immer "beglückt" - aber es ist sein Leben, seine Wünsche und seine Vorstellungen.

    Jetzt kann ich nur noch da sein, und aus meiner Liebe für ihn eine helfende Hand reichen, wenn er mal strauchelt.

    Darauf kann, darf uns soll er sich auch verlassen, solange ich da bin.

    Natürlich freue ich mich, wenn er uns um Rat bittet, oder unsere Sicht wissen will - aber ich habe keinen Anspruch darauf, weiter in seinem Leben mitbestimmen zu dürfen.

    Am konkreten Beispiel: Seine Freundin hat neben einem Hund auch noch eine Katze. Ich habe allerdings eine sehr starke Katzenallergie.

    Ziehen die Beiden zusammen, ist es gut möglich dass die Katze dann eben auch mit in seinem Haushalt wohnt.

    Das ist dann mein Problem, wo ich mir Lösungen überlegen müsste - aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

    Niemals käme mir in den Sinn, von ihm zu verlangen dass diese Katze nicht mit bei ihm einziehen darf ... da stünde ich auch auf verlorenem Posten, denn ich habe ihn so erzogen dass er eigene Entscheidungen fällt, und nicht auf meine Zustimmung wartet xD

    Last not least zu diesen ganzen Gedanken zur "Abnabelung": Ja, es gibt Eltern die glauben, lebenslang ein Mitbestimmungsrecht über das Leben ihrer Kinder zu haben.

    Sie setzen ihre Kinder damit unter Druck, und erzeugen damit ein schlechtes Gewissen, welches die Entscheidungsfindung noch unnötig belastet, oder aber auch das Glück trübt, welches durch die Entscheidung eigentlich eingetroffen ist.

    Manchmal verhindern Eltern auch die Entscheidung durch ihren vehementen Widerstand, und es bleibt lebenslang das Gefühl einer verpassten Chance, der man hinterhertrauert - oft auch nur deshalb, weil immer dieses schale Gefühl bleibt, die Entscheidung nicht wirklich alleine getroffen zu haben, sondern mit Rücksicht auf die Eltern.

    Ich wollte und will auch heute und in Zukunft nicht, dass mein Sohn sich mit solchen Gedanken plagen muss.

    So sehr ich das auch immer geglaubt und vertreten habe...

    Schaut man sich die Ergebnisse Verbands-Zucht an, fällt es immer schwerer, das wirklich so stehen zulassen.

    Das Zitat stand im Zusammenhang mit dieser Aussage von mir:


    Seriöse Zucht setzt sich Ziele, die über mehrere Generationen hinaus gehen, berücksichtigt neben äußerlichen Merkmalen auch Wesensmerkmale, und das Alles auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

    Es reicht eben nicht, nur den Wurf/die Würfe EINER Verpaarung zu beobachten, vor Allem nicht bei dem Ziel gesunder Hunde.

    Ja, ein Hund kann auf alles Mögliche untersucht werden - damit ist aber keine genetische Gesundheit vorprogrammiert.

    Sicherer werden die Daten erst über einen längeren Zeitraum, der auch mehrere Generationen umfasst.

    Nur den nächsten Wurf, ohne Ahnendaten, im Auge zu haben, ist bei seriöser Zucht zu kurz gedacht.

    So sehr ich das auch immer geglaubt und vertreten habe...

    Schaut man sich die Ergebnisse Verbands-Zucht an, fällt es immer schwerer, das wirklich so stehen zulassen.

    Es gibt - leider - nur die Verbandszucht, um eben diesen Aspekt einer Langzeitbeobachtung zu bieten.

    Dass auch da nicht alles richtig läuft - bestes Beispiel sind hier mal wieder die Kurznasen - ist ein anderer Aspekt.