Beiträge von Hundundmehr

    Und nein, Rücksicht ist keine Einbahnstraße. Habe ich auch nirgends behauptet.

    Habe ich dir auch nicht unterstellt :bussi:

    Nur, dass deine Formulierung sehr diffus ist, das habe ich dann erklärt, und den Gedanken dann so weitergeführt, dass Rücksicht dann zur Einbahnstraße führt.

    Ja, es gibt solche Egozentriker, die von ihrer gesamten Umwelt Rücksicht einfordern, ohne selber auch nur einen Jota Rücksicht nehmen zu wollen.

    Wo Menschen sind, da menschelts, aber solche Extreme wie diese Frau sind doch eher selten - nun gut, okay, es gibt auch manche "speziellen Umfelder", wo sich solche Extreme zu häufen scheinen.

    Die dummen Kommentare à la "aber ich tu' Dir doch nichts," ignoriere ich mittlerweile.

    Fällt mir spontan zu ein: "Sagen Sie meinem Hund das bitte noch mal - aber auf hündisch, er versteht Sie sonst nicht :D ".


    Jetzt habe ich hier 40 KG Schmusebacke, der gar nicht Schäffigetreu, jeden Menschen zum kuscheln gerne hat, das empfinde ich als weitaus schwerer.

    Wenn du anderes gewohnt bist, fällt dir das sicher auch schwer.

    Ist halt ne ganz eigene "Hausnummer", einem solchen Kuschelmonster beizubringen, andere Menschen auch ignorant zu passieren.

    Ich spreche da aus Erfahrung xD, es hat bei Leif fast 1 Jahr sorgfältiger, umsichtiger Führung und Managements bedurft, um ihn das zu Lehren ohne dass der Fehler passiert, andere Menschen doch Zwangszubekuscheln.

    Mittlerweile kann er das sehr gut, und ich kann es tatsächlich genießen, wenn er dann auf freundliche Ansprache anderer Menschen Fremdkuscheln geht.

    Ich gönne den Menschen dieses kleine Glücksgefühl, diesen wunderbaren Kuschelbär völlig angstfrei streicheln zu können.

    Da kann man nur selber Vorsorge treffen und solchen Situationen aus dem Weg gehen in dem die Hunde Fremde konsequent meiden, auch wenn sie gelockt oder gerufen werden.

    Genau das will ich nicht - ich finde nämlich eine Welt, in der Menschen Hunde als etwas Normales, grundsätzlich Ungefährliches und zu dieser Welt Dazugehörendes empfinden, deutlich besser als eine Welt in der "Angst vor Hunden" vorherrscht.

    Ich kenne das auch so, dass man am Hundestrand auch Rücksicht nimmt.

    Das ist wieder so diffus ausgedrückt - was ist denn Rücksicht?

    Dass, was situativ mein Gegenüber für sich benötigt, und das überall da wo er sich aufhält?

    Wird diese Forderung nach Rücksicht dann nicht zur Einbahnstraße?

    Mal auf die Spitze gebracht: Kein Mensch würde auf die Idee kommen, in eine Disco zu gehen und dort zu verlangen, dass die Musik so leise gestellt wird, dass er keinen Migräneanfall bekommt.

    Auf welcher Rechtsgrundlage müssen Hundehalter jegliche Befindlichkeit und Besonderheit berücksichtigen, und sich nahezu unsichtbar durch die Welt bewegen, auf Verlangen anderersich in ihren Rechten einschränken lassen, bzw. mit Voraussicht auf mögliche Überempfindlichkeiten?

    Rücksicht ist und bleibt auch keine Einbahnstraße.

    Zur Situation: In dem beschriebenen Kontext finde ich die Reaktion der Frau maßlos überzogen, halte das allerdings auch für den absoluten Einzelfall.

    Es tut mir wirklich leid für dich, weil die daraus resultierende Verunsicherung ätzend und so nötig wie ein Pickel auf der Nase ist ...

    Menschen, die der Meinung sind Hunde hätten, außer dem Fakt dass sie Atmen, so zu funktionieren wie diese süßen Stofftiere mit Knopf im Ohr, haben mMn nicht alle Tassen im Schrank...

    Rein rechtlich betrachtet: Wenn Hunde erlaubt, aber Leinenpflicht geboten war, wird mit einer Schleppleine diese Leinenpflicht nicht erfüllt.

    Ansonsten haben Menschen, die sich in einem Freilaufgebiet für Hunde aufhalten, auch damit zu leben, dass dort Hunde frei laufen.

    Frei Laufen ist jetzt kein Freifahrtschein für jede Belästigung, das ist natürlich zu vermeiden. Genauso wie erhöhte Rücksicht, wenn sie geboten ist, z.B. bei Kinderwagen, Familien mit kleinen Kindern, Menschen mit Gehbehinderung, Menschen die sagen dass sie Angst haben (nicht die, die es Vortäuschen und als Begründung nehmen, um mir ihre Regeln - "Hunde gehören an die Leine!!!!!" - aufzuzwingen), bei anderen angeleinten Hunden, etc.

    Meine Hunde sind ja Menschen sehr zugewandt, und unser Leifur ist tatsächlich eine richtige Knutschkugel, der jedem der sich ihm freundlich zuwendet anbietet, ihn zu streicheln.

    Was auch sehr oft gemacht wird, dieser ewig unterkuschelte Hund :herzen1:

    Ne echt, die Frau war wirklich nicht ganz klar im Oberstübchen, sie hatte auch keine Angst vor deinem Hund, denn sonst wäre sie nicht stehen geblieben und hätte ihn - mit Darüberbeugen! - angesprochen.

    Mir kommt das so vor, als wäre sie grundsätzlich Krawall nicht abgeneigt und auch bereit, Gewalt einzusetzen.

    Ich glaube, auf ihre bescheuerte Ansage hin wäre ich wohl frech geworden, und hätte ihr so etwas geantwortet: "Keine Sorge - im Gegensatz zu Ihnen ist mein Hund erzogen!".

    Wir waren heute auch wieder an den Seen in Duisburg, die junge (Teilzeit-)Hündin meiner Freundin und unser Leifur.

    Vasco blieb zu Hause, er lief gestern nicht ganz rund, weshalb ich ihn heute mal schonen wollte.

    Viele Hunde waren dort unterwegs, und es war unglaublich entspannt, auch, weil die junge Hündin meiner Freundin heute sehr entspannt war.

    Es war eine große Freude zu sehen, wie gut sie sich auch im Freilauf regulieren lässt.

    Ein Paar ist mit seinem mit aufgerollter Schlepp geführten Hund sichtlich erkennbar auf einen Seitenweg ausgewichen. Sah nach Training aus, sie blieben nach ca. 10m stehen und ließen ihren Hund in Ruhe die anderen Hunde beobachten.

    Unsere Zwei sahen zwar zu diesem Hund hin, ließen sich aber durch freundliche Ansprache weiterleiten, ohne den Versuch einer Kontaktaufnahme.

    Vielleicht mal als Anmerkung: Die Hündin meiner Freundin kam mit ca. 8 Monaten aus dem Tierheim zu ihrem Sohn und dessen Lebensgefährtin. Weil beide berufstätig sind, betreut sie die Hündin tagsüber - deshalb "Teilzeithund".

    Die Hündin kam als absolutes Nervenbündel zu ihnen, kannte wohl nichts (sie war von ihrer ersten Familie ins Tierheim gebracht worden, wurde dann nach einigen Wochen dort wieder abgeholt, angeblich von Verwandten, damit der Hund "in der Familie" bleibt - und wurde wenige Wochen später wieder im Tierheim abgegeben), und war selbst mit einem kurzen Waldspaziergang völlig überfordert.

    Sie kommt sehr gut mit anderen Hunden klar, hat aber die Tendenz zur Zicke.

    Sie jetzt so selbstsicher und entspannt zu sehen, macht wirklich große Freude.

    Diese Tendenz hat sie bei einem an der Schlepp befindlichen kleinen Wuschel gezeigt, scheint Terrier mit dringesteckt zu haben, denn der keifte die Hündin gehörig an.

    Kennt ihr das Video von den beiden Hunden, die sich durch ein Metalltor durch angiften - wobei das Tor halb auf ist, aber keiner der Hunde macht Anstalten, durch die offene Seite zu gehen?

    So wirkte das Ganze bei den beiden Giftzähnen... xD

    Ich habe die Hündin mit freundlicher Ansprache unterbrochen und zu mir gebracht ... weil der Kleine aber nachsetzte, machte die Hündin auch weiter :ugly:

    Erst als ich sie nach einer erneuten freundlichen Ansprache für das zügige zu mir kommen mit einem Leckerchen belohnte ... hörte der kleine Wuschel auf zu brüllen ... und sah mit mit großen Augen erwartungsvoll an: "Hey - es gibt Leckerchen, krieg ich auch was?".

    Da war Ruhe im Karton - Leckerchen waren wohl wichtiger als Keifen xD

    Ich habe den Mann gefragt, er fand es grundsätzlich ok ... und hat sich erfreut-erstaunt ein paar Leckerchen von mir in die Hand drücken lassen, die er dann seinem Hund geben konnte.

    So vorzugehen fand ich in dem Moment klüger, weil ich so "Futterneid" (oder etwas anderes Richtung Konkurrenz) vermeiden konnte.

    Es war dann auch tatsächlich Ruhe, dem Mann habe ich zum Abschied dann noch eine fette Portion Leckerchen in die Hand gegeben (was der schlaue kleine Kerl - also der Hund -selbstverständlich sofort bemerkte), und es ging ein glückliches Hu-Ha-Gespann von dannen :cuinlove:

    Der Mann erwähnte übrigens noch, der Hund wäre an der Schlepp, weil er ihn noch nicht so lange hätte, und er es noch nicht wagt, ihn im Freilauf zu lassen.

    Zum Abschluss durfte die Hündin dann gemeinsam mit Leif auf die Ladefläche; Auf der Hinfahrt ist mir das derzeit noch "zu heiß", der große freudige Stress und der doch sehr beengte Raum birgt mir zu viel Potential für ein "Kippen".

    Hinterher haben meine Freundin und ich noch bei einem Kaffee bei ihr zu Hause geplauscht, während die Hund ganz entspannt irgendwo lagen und nach dem langen Spaziergang ruhten.

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    Ich blicke hier immer neidvoll auf die Bilder und auch Videos ... ich schaffe es einfach nie, mal so Aufnahmen zu machen, weil ich immer so sehr fokussiert bin, und oft auch zu spät daran denke.

    Vermutlich muss ich mir mal sowas wie eine Go-Pro anschaffen, oder so :denker:

    Ich find den fiddelten Rotti daneben fast genauso witzig wie das überforderte Herrchen

    Wie kommst du darauf, der Mann wäre überfordert?

    Ich habe eher den Eindruck, er animiert den Welpen dazu, und agiert genau so dass der Welpe lernt, festzuhalten ohne zu schütteln.

    Der Rotti ist echt cool - der ist echt verwirrt, weil er genau weiß: Sowas darf man nicht, also zumindest er nicht, aber den Welpen jetzt daran hindern darf er auch nicht.

    Er ist schon jagdlich motiviert, hat es aber immer vorher angezeigt und und hat es sich verbieten lassen. Auf den Wegen habe ich ihn auch immer Schnüffeln lassen. Er durfte nur nie die Wege verlassen.

    Du schreibst ja selber, du wärest mit dem Kopf völlig woanders gewesen - möglicherweise hat er wie üblich angezeigt, evtl. sogar mehrfach, und deine Nicht-Reaktion als "ok" fürs Jagen aufgenommen.

    Shit happens, aufstehen, Krone richten, Schlepp dran - und weiter gehts :bussi:

    Lass deine Knochen erst mal wieder zur Ruhe kommen, es dauert halt auch bei dir etwas, bis du diesen Schock verarbeitet hast.

    Es ist nichts passiert - und manchmal sind Fehler gut, um noch mal den eigenen Fokus zu intensivieren, und diesen Fehler nie wieder zu machen.

    @Cindychill Danke für deine ausführliche Beschreibung, sie hat mir noch mal einen völlig anderen Fokus gegeben, den ich vorher nicht so, bzw. nicht so stark auf dem Schirm hatte.

    Dann ist hier wohl mein Platz - denn Entspanntheit bringe ich doch reichlich mit.

    Leider beschränkt sich diese Entspanntheit derzeit nur auf den Freilauf, und das wird wohl auch erst mal so bleiben.

    Leif benötigt an der Leine meine 100%ige Aufmerksamkeit, aber das ist schwierig geworden, wenn Vasco dabei ist, weil sich bei Vasco eine "Alterssturheit" zeigt, die eben auch meiner Aufmerksamkeit bedarf...

    Deshalb gehe ich im Wald angeleinten Hunden weiträumig aus dem Weg, was gut geht.

    Aber auch hier hat sich die Zeit sehr rasant gewandelt - während noch bis vor 2-3 Jahren mindestens jede 2. Hundebegegnung leinenlos war, ist es jetzt (gefühlt) nur noch jede 5. Begegnung.

    Begegnungen im Freilauf dagegen sind äußerst entspannt; Je nach Hund(en) bin ich da "die Oberaufseherin", die am Rande das Geschehen verfolgt und bei Bedarf ein wenig mitmischt, was aber sehr leicht und mit wenig Aufwand machbar ist.

    Mobber halte ich von meinen Hunden fern, entweder schon vor einem Aufeinandertreffen, oder ich beende ein Treffen sehr zügig.

    Da brauchen meine Hunde nicht selber aktiv werden, weil ich weiß: Weder meine Hunde noch ich haben irgendeinen "erzieherischen" Einfluss auf Hunde, die das Mobben für sich entdeckt haben, und da gebe ich keinen meiner Hunde her, damit andere Hunde an diesem ihr "Hobby" ausleben können.

    Sunti Meine Hunde bekommen - bzw. würden - einen auf den Sack, wenn sie Tendenzen zeigen einen anderen Hund zu mobben. Mobben ist eine Eigenschaft, die mir zutiefst zuwider ist. Ich will überhaupt nicht, dass meine Hunde lernen, sich gegen solche Mobber zur Wehr zu setzen, sie sollen lernen, Mobbern aus dem Weg zu gehen.

    Zunächst einmal würde ich einen Tracker an den Hund dran machen.

    Das nimmt dir deine Ängste (die dir sicher auch noch in den Knochen stecken), dass du deinen Hund nicht wiederfindest.

    Der Tracker ist jetzt nicht dazu da, den Hund weiter sorglos laufen zu lassen, weil er ja wieder auffindbar ist - nicht, dass das jetzt missverstanden wird!

    Aber gerade bei solchen Erlebnissen, wo man die weichen Knie noch Tage oder gar Wochen später spürt, helfen solche "Absicherungen" einem selbst, sich nicht noch mehr unnötige Sorgen zu machen (wie z. B.: "Hoffentlich rutscht mir die Schleppleine nicht aus der Hand - denn dann ist der Hund wieder weg :shocked:" ).

    Solche Gedanken machen einen selbst unsicher - und gerade diese Unsicherheit braucht mensch mal so gar nicht, wenn ein Training erfolgreich sein soll.

    Das eigentliche Training beginnt damit, dass du deinen Hund erst mal nicht mehr von der Leine lässt - Kurzleine, wo es angebracht ist, Schleppleine, wo es sinnvoll und möglich ist.

    Mit dem so gesicherten Hund trainierst du dann die Signalworte, die du im Freilauf zwingend benötigst, neu und sehr konsequent.

    Bei uns wäre das z. B. das Aufmerksamkeitssignal, das Sitz auf Distanz, und der Rückruf.

    Zu der Ursache, warum dein Hund das jahrelang noch nie gemacht hatte, und jetzt auf einmal dieses Verhalten gezeigt hat, kann auch ich nur spekulieren... :ka:

    Möglicherweise bist du aufgrund der jahrelangen Verlässlichkeit vielleicht doch unaufmerksamer und inkonsequenter geworden?

    Ich weiß es nicht, habe aber selber die Erfahrung machen "dürfen", dass eine intensive Trainingszeit, in der ich meine Konsequenz meinen Hunden gegenüber noch mal nachhaltig beweise, hier "Wunder" gewirkt hat.