Beiträge von Hundundmehr

    Ja, auch bei mir hat diese Aktion von Wonder2009 weniger Bewunderung, und mehr Erstaunen über das Hinwegsetzen von geltendem Recht hervorgerufen -ABER:

    Dass Menschen sich ängstigen können oder nicht vorbeitrauen an unangeleint abgelegten Hunden, wurde überdacht. Was soll jetzt noch kommen? Der Gang nach Canossa? Sacktuch und Asche?

    Finde ich auch.

    So ganz kann ich aber nicht aus meiner Haut, deshalb ganz :klugscheisser: -Modus: Gerade beim Veröffentlichen im Social-Media-Bereich sollte der Nachahmungs-Effekt nicht völlig verdrängt werden.

    Ich denke, die meisten Menschen wissen um diese Vollpfosten, die gerade solche Veröffentlichungen als Legitimation nehmen, um "das selber mal auszuprobieren" ... und sich dabei dann auch noch im Recht fühlen, wenn sie dabei gegen geltendes Recht verstoßen.

    Sowas hat dann zur Folge, dass in bestimmte Einkaufszentren Hunde gar nicht mehr mitgenommen werden dürfen - weil einige gemeint haben: "Das probiere ich jetzt auch mal mit meinem Hund aus!" ... und es völlig in die Hose gegangen ist.

    :klugscheisser:-Modus Ende.

    Die Prüfer haben sich kaputtgelacht und gesagt, dass sie noch nie so ein entspanntes Paar in einer Prüfungssituation hatten...

    Da ich Moro kenne, kann ich mir diese köstliche Situation mit den drei Kleinkindern gut vorstellen :herzen1:

    Ich frage mich nur, ob die Prüfer auch noch gelacht hätten, wenn da ein anderer Hund in diese Prüfungssituation gekommen wäre, der nicht so galant und freundlich mit den Kindern umgegangen wäre...

    Oder wurden nur "spezielle" Hunde, bei denen im Vorhinein festgestellt wurde ob sie zuverlässig unaggressiv reagieren, für diese erhebliche Ausnahmesituation zugelassen?


    Da kommt immer sehr viel positives Feedback. Ich halte es auch für wichtig, daß es in der Wahrnehmung der Gesellschaft nicht nur HH mit unerzogenen, kläffenden, pöbelnd in den Leinen hängenden Tölen gibt, damit uns nicht noch mehr verboten wird. *find*

    Genau dazu nutze ich speziell meine Rasse aus, eben um diese Wahrnehmung von Hunden in der Gesellschaft zu forcieren.

    Niemals würde ich freiwillig einen meiner Hunde unbeaufsichtigt irgendwo anbinden - denn obwohl sie groß sind, wäre mir die Gefahr zu groß, dass jemand diese freundlichen Hunde einfach entwendet.

    Trotzdem reicht meine Phantasie durchaus aus, um mir Notsituationen vorzustellen, in denen ich meine Hunde einfach anbinden und aus den Augen lassen muss - z. B., wenn ich bei jemandem erste Hilfe leiste.

    Worin liegt eigentlich der Sinn dieser Übung? Ich würde meine Hunde weder mit noch ohne Leine allein irgendwo warten lassen, ich hätte Angst, daß sie jemand tritt, ärgert, stiehlt

    Freiwillig ich auch nicht, aber ein Hund sollte sich schon ohne die Einwirkung oder ein Management seitens seines Menschen freundlich und friedlich anderen Menschen gegenüber verhalten, weil es eben durch dumme Zufälle immer mal zu der Situation kommen könnte, dass der Hund einen Moment unbeaufsichtigt bleiben muss.

    Die Frage ist für mich in erster Linie, warum Hunde überhaupt jederzeit und überall ohne Leine laufen sollten. Den Drang haben ja sehr viele Menschen. Ist mir unverständlich.

    Ich vermute, hier ist gemeint: Warum haben so viele Menschen den Drang, zu meinen das überall tun zu müssen - auch da wo sie es nicht dürfen, oder es zu einer zu großen Beeinträchtigung anderer wird -trotz des Wissens, ihren Hund gar nicht ausreichend kontrollieren zu können?

    Ein Rennfahrer, dessen Fahrqualitäten deutlich über den Fahrqualitäten des durchschnittlichen Autofahrers sind darf ja auch nicht überall sein "Können" ausleben, nur weil er es kann.

    Aber es ist doch ein Unterschied, ob der Hund auch im Straßenverkehr dauerhaft abgeleint ist. Auf Fußwegen etc. sehe ich keinen Unterschied zur Flexeine. Da kann ich ja die Hunde auch nicht herumgallopieren lassen. Ich sehe den Punkt nicht, wo ich mir da war vormache.

    Ich verstehe jetzt nicht, warum du dich da angesprochen fühlst - es ging doch in diesem Zusammenhang um Menschen die der Ansicht sind, ein Hund bräuchte keinen - gar keinen! - Freilauf, völlig unabhängig vom Umfeld.

    Natürlich gehört - meiner ganz persönlichen Meinung nach - jeder Hund im Straßenverkehr an die kurze Leine.

    Auch eine Flexileine kann kurz gehalten werden ...

    Ich bekomme immer die Krise, wenn ich Hunde an ausgefahrener Flexileine auf dem Fußweg neben einer vielbefahrenen Landstraße sehe. Ich selber fahre dann immer so weit wie möglich links, und drossele meine Geschwindigkeit, und bin auch in Bremsbereitschaft.

    Der Radius, der durch die ausgefahrene Flexileine ermöglicht wird, erlaubt dem Hund in Bruchteilen von Sekunden ein Erreichen der Fahrbahn, und es kribbelt wirklich jedes Mal bei mir, wenn ich das sehe.

    Geht mir im Übrigen unter solchen Umfeldbedingungen auch bei Kleinkindern so, die deutlich vor den Erwachsenen unterwegs sind, gerne auch mit Tretroller, Tretfahrrad, Bobbycar etc.

    Um vor einem Geschäft angeleinten Hund mache ich einen Bogen - um einen unangeleint vor einem Geschäft liegenden Hund noch einen größeren ...

    Bei einem angeleinten Hund bin ich so außerhalb seiner Reichweite, wenn er doch mal aufspringt - aber was mache ich bei einem unangeleinten Hund, wenn dieser doch seinen Platz verlässt?

    Nein, ich finde es nicht okay, das einfach zu machen nur weil man es kann, ohne die jeweiligen Umstände zu berücksichtigen.

    Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, diese Regelung der Leinenpflicht gilt zumindest in Deutschland bundesweit an belebten Plätzen mit Publikumsverkehr, mindestens für Hunde 20/40.

    Bei Begegnungen mit unangeleinten Hunden packe ich auch nicht mehr den Knigge aus, sobald ich auch nur die geringste Angst habe, mein Gegenüber hat die Hunde nicht im Griff.

    Deshalb gebe ich meinen Hunden gerne ein "Sitz auf Distanz" - obwohl sie selber bremsen oder auch stehen bleiben, und erst mal ihr Hirn nutzen bei dem was da kommt.

    Es geht also wirklich darum, dass sie sofort reagiert und umsetzt, wenn ich was sage.

    Diese "Sofortreaktion" habe ich mir abgeschminkt.

    Umsetzen was ich meine, können meine Hunde dafür tatsächlich super.

    Zum Teil ist es sicher eigene Bequemlichkeit. Entspannter ist es ja, wenn man nicht auf Leinenführigkeit etc achten muss, sondern einfach seines Weges geht und der Hund so (irgendwie) mitläuft.

    Ja, bequem ist das.

    Allerdings ist es ein ganzes Stück Arbeit, wenn ich als Hundehalter meinen Hund so erziehen will, dass dies auch komplikationslos möglich ist.

    Mich ärgert es maßlos, wenn ich von jemandem "angepampt" werde wegen meiner freilaufenden Hunde (da wo es erlaubt ist), und zwar ohne jegliche Veranlassung, einfach weil ich in einen Topf geworfen werde mit Hundehaltern, die ihre Hunde nicht regelkonform alles machen lassen, was die Hunde wollen.

    Ich habe den "Drang", meine Hunde so zu erziehen dass sie überall da wo es erlaubt ist auch frei laufen können - "freilaufen können" heißt für mich aber, dass sie von mir jederzeit kontrolliert werden können, und wo es doch zu Komplikationen kommen könnte, leine ich dann mal eben an.

    Hunde brauchen Freilauf, also die Möglichkeit, ihre naturgegebenen 3 Gänge nach eigenem Wunsch und Tempovorgaben einsetzen zu können.

    Mir fällt hier gerade der Begriff "Fehlertoleranz" ein.

    Eigentlich ein technischer Begriff, der beschreibt, wie viele und welche Fehler in einem System passieren können, ohne dass das gesamte System einstürzt.

    Ich finde, mit etwas Vorstellungskraft kann das auch wunderbar übertragen werden auf Hundeverhalten in der alltäglichen Umwelt.

    Hunde sind auch Lebewesen, die nicht perfekt funktionieren.

    Menschen sind auch Lebewesen, und mitnichten perfekt.

    Was bleibt da "im Rahmen", ohne das gesamte System zum Absturz zu bringen, und was kann als "Fehler" toleriert werden, ohne direkt das gesamte System zu schreddern?

    Eine kleine, nette Geschichte aus meinem Alltag, erst vorige Woche passiert:

    Vorgeschichte: Eine gute Freundin von mir hat selber eine "äußerst lebendigen" Labbi, Jungspund von fast 2 Jahren. Der ist nicht besonders leinenführig...

    Wir treffen uns mittlerweile regelmäßig ein mal die Woche, das ist immer sehr schön.

    Zum Ende eines der letzten Spaziergänge, wir mussten anleinen weil wir der Straße nahekamen, haben wir die Hunde getauscht, weil ihr die Schulter weh tat. Sie nahm meinen Leif, ich nahm ihren Labbi.

    Sie meinte zu mir: "Boah - das ist ja eine richtige Erholung, wie hast du das hinbekommen, den merkst du ja kaum an der Leine ...".

    Das war die Vorgeschichte ...

    Letzte Woche kam fast zeitgleich mit uns ein weiteres Paar mit einem sichtlich alten Hund am Parkplatz an.

    Meine ließ ich erst mal im schon offenen Auto, meine Freundin holte ihren Hund schon raus, ließ ihn aber an der Leine.

    Da ich dem Paar mit dem alten Hund die "energiegeladene" Begrüßung unserer Jungsspunde nicht zumuten wollte, wartete ich einen Moment, und gab meiner Freundin den Tipp, ihren Hund an einem Pfahl anzubinden, während sie auf uns warteten.

    Als das Paar mit dem alten Hund ausreichend entfernt war, habe ich meine Jungs rausgeholt, Leif an der Leine, Rampe eingepackt, Auto zu - und dann hin zu dem angleinten Kumpel.

    Leif hatte seine Löffelchen alle aufgebraucht ... als wir in Richtung seines Kumpels gingen, zog der so an der Leine, dass ich wie ein flatterndes Fähnchen hinterher flog ...

    Meine Freundin nur so: " :shocked: - ja der ist aber mal perfekt Leinenführig - Moni!!!!"

    Wir haben Beide so lachen müssen :lachtot:

    oregano Was für ein schreckliches Unglück, das muss ja furchtbar für euch sein :( Mein aufrichtiges Mitgefühl für euch :streichel:

    JanMik Kennst du Librela? Schau mal hier rein:

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    Du musst nicht alle 158 Seiten lesen, einfach mal den Anfang, auch mal nach Librela googeln, und dann mit Fragen am Ende einsteigen.