Beiträge von Hundundmehr

    Ich kann ja nur für mich sprechen.

    Für mich heißt es das ein Hund 100% hört, wenn er in jeder Situation und überall frei laufen kann ( wenn man das wegen Risiko an z.B. Landstraßen und viel befahren Straßen nicht möchte ist das etwas anderes), auf jedes Komando hört, bei z.B. Wildsichtung stehen bleibt ( muss nicht sich umdrehen und zurück laufen) also nicht jagt usw.

    LG
    Sacco

    ... und aus dem 11. Stock aus dem Hochhaus springt, wenn du es ihm sagst ...

    Sorry für den Sarkasmus - aber laufen darauf etwas diese "100%" hinaus? Ein Hund, der wie eine Maschine Kommandos unverzüglich ausführt?

    Das ist Kadavergehorsam und den finde ich alles, nur nicht erstrebenswert.

    Wenn einem z.B. Situation A und B reicht und C einem nicht wichtig ist, ist es meiner Meinung nach trotzdem nicht 100% aber das macht doch nichts, wenn es einem reicht.

    Es macht schon was, wenn es dir zwar reicht, aber andere der Meinung sind, du hast keine 100%, und darfst den Hund dann eben noch nicht ableinen ... weil du ja nicht bei 100% bist.

    Amigo war überall abrufbar, selbst bei nahem Wild.

    Trotzdem hätte ich ihn niemals in ein Hühner-Freigehege setzen können - das hätte ein Blutbad gegeben.

    Also war er nicht bei 100%, weil er ja nicht in jeder Lebenslage von mir hätte kontrolliert werden können ... und möglicherweise vergisst ja ein Landwirt beim Umstellen des mobilen Hühnerstalls tatsächlich, eine Seite einzuzäunen, lässt die Hühner raus, die stürmen in die große Freiheit, und wir kommen dann gerade zufälligerweise da vorbei, und mein Amigo ist mitten zwischen den Hühnern.

    Und diese Grenze liegt eben nicht bei 100%, sondern knapp davor, denn Du hast es ja im Folgenden selbst sehr schön beschrieben, wo es aufhört - nämlich eben irgendwo davor.


    Wer mir weis machen will, daß ein sehr gut/exakt sitzender RR in JEDER Situation bei JEDEM Tier zu 100% funktioniert, ist schlichtweg auf dem Holzweg.

    Nein, sie liegt nicht knapp davor - aber wir haben eine unterschiedliche Sichtweise auf diese 100%

    M. E. gibt es diese 100%ige Sicherheit beim RR einfach nicht, schon die allerbestens gehorchenden, ohne Jagdtrieb ausgestatteten Kandidaten haben da - auch wenn jahrelang alles immer gut ging - schon versagt.

    Doch, bis zu einer bestimmten Grenze geht das.

    Diese Grenze ist vom Hund abhängig, und ich als Halter sollte diese individuelle Grenze beim Hund kennen.

    Am Beispiel: Mein Hund kann schon einen oder wenige Vögel auf dem Feld ignorieren, die 50m oder mehr entfernt sind. Diese lösen keinen Reiz mehr aus.

    Bei einer Schar Vögel, mit entsprechendem Lärmpegel, ist der Reiz aber noch zu groß.

    Dann, oder wenn wir auf Vögel zugehen denen wir uns dabei auf weniger als 50m nähern würden, leine ich an, bevor ich diese reizauslösende Schwelle erreicht habe.

    Hatte mein Hund unmittelbar vorher ein aufregendes Erlebnis mit einem anderen Hund - Toben mit einem Hundekumpel z. B. - und ist von diesem Erlebnis noch gut hochgepusht, leine ich auch an wenn die Vögel noch weiter weg sind als die 50m.

    Das bisher erreichte muss ich festigen, und erst dann kann ich schauen dass ich auf einen geringeren Abstand gehe.

    Eine Schleppleine ist für mich dann kontraproduktiv, wenn sie so gehalten wird, dass der Hund trotzdem einige Meter durchstarten kann - denn dann ist der Anreiz fürs Hetzen immer noch vorhanden... und wird auch jedes mal wieder neu getriggert.

    Den eigenen Hund genau beobachten und seine Körpersprache lesen lernen ist das A und O in der Kontrollierbarkeit meiner Hunde, neben dem Lernen der intrinsischen Impulskontrolle.

    Meine Meinung/Erfahrung, natürlich ohne Allgemeingültigkeit. Ein Hund weiß genau ob eine Leine dran ist oder nicht. Ich bin immer pro sichern, aber es ist nunmal so das ein Hund Freilauf im Freilauf lernt. Der kann an der langen Leine noch so zuverlässig sein, erst wenn sie ab ist, zeigt sich wie weit der Hund ist.

    Gustaf kann an der langen Leine (10-15m) fahrig und unaufmerksam wirken, auch öfter mal drinhängen (je nach Film im Kopf) aber ist die Leine ab, ist er idR viel mehr bei mir vom Kopf. Es ist so als ob die lange Leine ihm auch das Vertrauen gibt sein Ding zu machen, weil ich bin ja mit 100% Sicherheit am anderen Ende. Ist sie ab, rückt er lieber näher an mich ran.

    Natürlich leine ich nur in einem Umfeld ab das geeignet ist, und wieder an (lieber früh als spät) sobald mir seine Zugewandheit/Umorientierung zu stark nachlässt bzw. Aussenfokus zu groß wird.

    Ich für meinen Teil kenne keinen Hundehalter, egal wie erfahren, dessen Junghund auf dem Weg der Erziehung/Ausbildung nicht mal kurzweilig stiften geht, weil doch irgendwas zu interessant. Da freut sich keiner drüber, aber wie soll ein Hund ausschließlich an der Leine Freilauf üben?

    Diesem Beitrag stimme ich voll zu, und hebe mal die von mir fett markierte Aussage besonders hervor.

    Diese "Wahl des Umfeldes" ist für mich genau die Kunst, die zu einer hohen Sicherheit schon beim Welpen, aber auch beim noch unfertigen Jungspund oder auch beim Pubertierling führt.

    Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ich ständig immer wieder in das gleiche Gebiet gehe, obwohl ich weiß, der Hund hört dort noch nicht absolut zuverlässig, und deshalb wird dort mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fehler gemacht, den ich nicht verhindern kann, oder ob ich mit ihm in ein Gebiet gehe, wo er diesen Fehler gar nicht machen kann, wo dieser Fehler durch die Umfeldbedingungen mit verhindert wird, wo ich mehr an der Sicherheit des erforderlichen Verhaltens trainieren kann.

    Am Beispiel: Meine Hunde sind Jagdhunde, und ich trainiere mit ihnen schon sehr früh an Wild- und Geflügelgehegen.

    Zu Beginn sieht das Training für die Umwelt noch gar nicht nach Training aus - ich gehe da einfach völlig unspektakulär mit dem angeleinten Hund daran vorbei, lass den Hund die Tiere zwar sehen - aber nicht fixieren, und auch nicht länger beobachten, sondern hole mir durch freundliche Ansprache seine Aufmerksamkeit, und setze auch eine "Ersatzbeute" dabei ein.

    Ziel dabei ist, dem Hund zu vermitteln: Die sind da - aber für uns uninteressant.

    Im weiteren Verlauf, wenn ich schon die erforderlichen Basics habe, geht es da im Freilauf vorbei - und sobald ich merke, die Aufmerksamkeit diesen Tieren gegenüber wird höher als ich für gut halte, hole ich mir die Aufmerksamkeit des Hundes zurück, sichere entsprechend, beschäftige ihn (z. B. mit einem Spielzeug, oder ich trainiere "Unterordnung"), mache also alles was ich kann, um ihn von diesen Reizen umzuorientieren und für mich lenkbar zu machen.

    Sollte der Hund in dieser Situation tatsächlich mal lospreschen - prescht er in den Zaun ... und ich kann ihn dann gegebenenfalls direkt korrigieren, ohne das Schaden angestellt wurde.

    Wenn schon Einiges "sitzt", mache ich in genau diesen Bereichen dann Jagdtraining, also Apportiertraining: Du darfst MEINE Beute jagen - und alles Andere ist uninteressant.

    Meine Sicherheit ist der Zaun - und ja, Hunde sind nicht blöd, die sehen auch den Zaun; Aber darum geht es nicht, sondern darum, zu trainieren dass diese Reize kein Jagdinteresse mehr hervorrufen, und ihr Jagdinteresse sich auf die von mir bestimmte Beute fokussiert.

    Warum wird jetzt eine Rassediskussion daraus gemacht?

    Die Frage ist doch: Was sind diese 100% überhaupt?

    Ist damit Gehorsam gemeint, also dass der Hund bei einem entsprechenden Signal seines Menschen alles stehen und liegen lässt und unverzüglich das ausführt, was sein Mensch da verlangt?

    Ist damit gemeint, dass der Hund niemals nicht irgendeinem jagdlichen Anreiz folgt, der nicht von seinem Menschen ausgeht?

    Oder ist damit gemeint, dass der Hund zu 100% gelernt hat, seine rassetypischen Veranlagungen nur da einzusetzen, wo der Mensch meint dass es nötig ist?

    Dann ist da noch die Frage: Wer gibt denn diese Messlatte vor?

    Am Beispiel: Mein geliebtes "Sitz auf Distanz" ... Bei Menschen- und Hundebegegnungen kann ich das absolut verlässlich einfordern ... wird nur nicht immer sofort gemacht, sondern manchmal erst bei der zweiten Aufforderung, einige wenige Male braucht es auch eine Dritte...

    Für mich absolut verlässlich, und da bin ich bei 100% ...

    Ein Schäferhundhalter hat mir dazu vor Jahren mal gesagt: "Ihr Hund hört aber sehr schlecht!" - weil der Hintern eben nicht knackig-zackig auf dem Boden klebte bevor ich das "Sitz" beendet hatte.

    Für diesen Hundehalter war ich bei 0% im Gehorsam, zumindest was er sich unter Gehorsam vorstellt.

    Für mich bin ich da bei 100% - und diese führe ich nicht auf Gehorsam, sondern der Kooperationsbereitschaft meiner Hunde auf der Basis von entsprechendem Training/entsprechender Konditionierung zurück.

    Das basiert auf Vertrauem, dem Wissen meiner Hunde dass meine Entscheidungen gut für sie sind - auch mal, wenn sie deren Sinn nicht nachvollziehen können.

    Ja, manchmal meldet sich auch bei mir das kleine Teufelchen, welches bei mir auf der linken Schulter sitzt und mir ins Ohr flüstert: "Der Hund MUSS aber jetzt gehorchen!!!" ... und das Engelchen auf der rechten Schulter sitzend flüstert mir ins Ohr: "Das ist ein denkendes und fühlendes Lebewesen - der muss dir nicht gehorchen, der ist doch nicht dein Untertan!!!"

    Und dazwischen sitzt meine Kopf, der eine graue Masse beinhaltet, die ich einsetzen kann um zu überlegen: "Kann mein Hund das jetzt, habe ich ihm das sicher genug beigebracht - und was ist denn jetzt mein Ziel, und wie kann ich das erreichen?"

    Mein Ziel ist, mich da wo ich mit meinen Hunden bin sie so lenken zu können, dass die jeweilige Umwelt mit der Anwesenheit meiner Hunde klarkommt.

    Mehr brauche ich nicht - und das habe ich erreicht.

    Ich fand nur die Frage interessant, warum es tatsächlich „zweierlei Maß“ gibt. Das ist ja auch bei der Eingangsfrage durchaus interessant.

    Darum geht es mir auch - das eine ist rechtlich erlaubt, das andere eben nicht.

    Dabei geht es genau um die Menschen, denen es ermöglicht werden soll sich zumindest in bestimmten öffentlichen Bereichen angstfrei bewegen zu können.

    Und für diese muss man nicht trainieren? Okay!

    Doch - aber eben die entsprechende Gesetzeslage berücksichtigend.

    Vollkommen egal ob es IN einer Prüfung war, oder als Vorbereitung dazu.

    Ob dir das egal ist, und du da keine Unterscheidung siehst, ist mir völlig wumpe.

    Wichtig ist, was der Gesetzgeber dazu sagt - und für diesen ist sicher maßgeblich, ob der entsprechende Prüfer die Befugnis hat, Prüfungsaufgaben abzunehmen bei denen das geltende Recht überschritten werden darf (Ausnahmegenehmigung nennt sich sowas in der Regel).

    Hach herje und ich habe lediglich gelesen (im Statement mit der Momentaufnahme), dass die Hunde warten mussten und das eh schon kennen & können, ergo keine explizite Trainingszeit ;)

    Was völlig unerheblich ist - wenn keine Ausnahmegenehmigung vorliegt, ist es nicht Rechtens.

    Muss ich nicht verstehen warum hier mit zweierlei Maß gemessen wird. :ka:

    Weil es zweierlei Maß sind - auch wenn das deine Vorstellungskraft zu übersteigen scheint:

    Moro war IN der Prüfung.

    Wonder2009 war IM Training.

    Und, nur fürs Protokoll, ich bin mir ziemlich sicher, dass das Verbot des Mitführens von Hunden egal wo sicher nicht deshalb zustande kam, weil dort lammfromme, gut trainierte Hunde eine kurze Übungseinheit absolviert haben. Das dürfte jedem hier klar sein.

    Dafür sind eher die Hundehalter verantwortlich, die so etwas nachmachen...

    Deshalb frage ich mich, warum hier einigen dermaßen die Galle überläuft bei einem! Bild, das durchs Fenster vom Subways gemacht wurde...

    "Die Galle übergelaufen" finde ich zwar etwas übertrieben - aber heftiger wurde die Situation tatsächlich erst, als die Stimmen, die auf ein Verbot solchen Trainings hinwiesen bzw. auf die angstauslösende Wirkung auf das Umfeld entsprechend Gegenwind bekamen, und deren Bedenken als "übertrieben" dargestellt wurden.

    Wonder2009 hatte diese Gedanken bisher nicht, ist darauf aufmerksam gemacht worden, hat das reflektiert und berücksichtigt das zukünftig.

    Das ist doch richtig so!

    Warum kann das nicht einfach auch akzeptiert werden?