Beiträge von Hundundmehr

    Ja, Rennpferde werden halt so gezüchtet, dass sie dermaßen voller Adrenalin sind vor dem Start sind, damit sie um ihr Leben rennen.

    Ist ein Rennpferd nicht so, wird es aussortiert.

    Auf unterschiedliche Weise.

    Mit Glück landet es in den engagierten Händen eines Pferdeliebhabers, der sich dann mit viel Kosten, Mühe und Schweiß darum bemüht, ein Freizeit-Verlasspferd daraus zu machen.

    Ich finde ihn äußerst parteiisch, von jemandem geschrieben der diese Rennen liebt.

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    Es scheint auch für ihn normal zu sein, dass dort Pferde zu Tode kommen - Stress, unglücklicher Sturz.

    Dann noch der Kommentar: "Für diesen Sprung - ein M**, Höhe 1,37 m - ist keine Fitness erforderlich" ... ne, sorry, da kommt mir echt die Galle hoch.

    Für mich liest sich dieser Artikel absolut nicht "ausgewogen".

    Null.

    Das ist jemand aus der Rennszene, für den solche "unglücklichen Todesfälle" (zur Erinnerung: seit 2000 sind dort 61 Pferde zu Tode gekommen) normal sind.

    So 2-3 Pferden pro Rennveranstaltung "wird da das Licht ausgeknipst" (Boah ... schon alleine diese Wortwahl).

    Nur diesmal ist natürlich der erhöhte Stress durch die Aktivisten zu berücksichtigen ...

    Also bei mir gilt - in Anlehnung an den Spruch: "Nur schmutzige Kinder sind glückliche Kinder!" ja die Grundregel: "Nur schmutzige Hunde sind glückliche Hunde!"

    Allerdings habe ich wohl eine nicht mehr der üblichen Norm entsprechende Vorstellung davon, ab wann ein Hund wirklich schmutzig ist ... und wo er doch für mich doch noch ziemlich sauber ist. Bekomme ich zumindest von anderen Hundehaltern gespiegelt, wenn die ein: "Oh Gott! :shocked: " von sich geben, weil Vasco und Leif sich mal ein bisschen auf dem Boden/im Laub gewälzt haben, und ich dann sage: "Aber das ist doch nicht schmutzig!".

    Wenn meine Jungs den größten Teil des Dreck runterschütteln können, oder sich der größte Teil bis zum Ende des Spaziergangs von selber auflöst - dann sind die doch nicht schmutzig!

    Also der im Video ist schmutzig - eindeutig xD

    Da hilft nur noch der Gartenschlauch - und zur Vorreinigung vor dem Verladen ins Auto kenne ich ein paar gute große Pfützen, die ich dann ansteuere bevor es zum Auto geht.

    Ist zwar ein völlig anderes Thema. Aber alle meine Hunde bisher sind zur Tierkörperverwertung gebracht worden und ich sehe keinen Grund das zu ändern.

    Jeder, wie er mag!

    Dann solltest Du Dir mal die Methoden der Tierkörperverwertung anschauen.

    Warum sollte sie das?

    Entweder "jeder wie er mag", dann sollte aber nicht so ein Hinweis erfolgen, warum der/diejenige das besser doch nicht mögen sollte, oder man bleibt bei seiner eigenen Einstellung.

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    Für mich persönlich ist das, was mit dem Körper meiner Tiere nach deren Tod passiert, ein Stück meiner persönlichen Trauerverarbeitung.

    Im Grunde genommen weiß ich, dass der leblose Körper nicht mehr "mein Tier" ist, und dieser unbelebte Körper merkt einfach nicht mehr, was nach dem Tod mit ihm passiert.

    Für mein eigenes, persönliches Seelenheil ist es wichtig, so mit diesem Körper umzugehen dass sich bei MIR nicht der Gedanke des "Entsorgens" breit macht.

    Das ist aber meine ganz persönliche Trauerverarbeitung, es gibt durchaus Menschen die ihre Trauer anders verarbeiten, und für die der Gedanke der Tierkörperbeseitigung nicht so belastend ist, wie er es für mich persönlich wäre.

    Manche - so wie ich - brauchen einfach diesen Gedanken des respektvollen Umgangs auch mit dem Körper des eigenen Tieres nach dessen Tod, um die Trauer besser verarbeiten zu können.

    Den tatsächlichen Respekt sollte das Tier aber zu Lebzeiten genossen haben - denn nach seinem Tod hat es nichts mehr davon.

    Solange Letzteres der Fall ist, ist der Umgang mit dem Körper "danach" irrelevant - weil es mit der Trauerbewältigung des jeweiligen Menschen zusammenpassen muss.

    Meiner hat, immer wenn er ein Leckerlie bekam, erst dann angefangen zu kauen wenn er das zweite Leckerlie bekam.

    Da konnte auch durchaus eine längere Pause zwischen sein. Für einen Keks hatte es sich anscheinend nicht gelohnt mit Kauen anzufangen. Der hat die immer in der Backentasche gebunkert. :ka:

    Oder er hat irgendwann mal verknüpft: Wenn ich nicht sofort das Leckerchen kaue, wird ein weiteres hinterher geschoben...

    Schlaues Pferd, finde ich, hat dich gut beobachtet ... und erzogen xD

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    Ich liebe ja diese Erziehungserfolge meiner Tiere mit mir.

    Mein Max hat immer, wenn er sich beim Putzen richtig gestreckt hat, ein Leckerchen bekommen.

    Das hatte er so schnell verknüpft, dass ich wenig später vor lauter Strecken nicht mehr zum Putzen kam.

    Zum Glück hat er auch andere Sachen schnell gelernt - z. B. die Bedeutung des Wortes "Schluss" - das bekam er nach dem wirklich allerletzten Leckerchen fürs Strecken, und danach gab es nix mehr.

    Auch das hat er ordentlich schnell verknüpft, und hat sich dann nach dem "Schluß" nicht mehr gestreckt ... so 15-20 Minuten lang, dann konnte pferd es ja wieder mal probieren xD

    Zwischendurch bekam ich dann aber auch mal ein "Küsschen"... :D

    Ich bin aug TikTok unterwegs und da wird gesagt, dass die Protestierenden am Tod der Pferde schuld seien. Die Tiere bräuchten unbedingt eine gleichbleibende Routine, sonst würden sie wegen Stress sterben (lt. Einem Trainer und eben Usern auf TT).

    Klar kann jetzt nach möglichen Scheinargumenten gesucht werden, die die obige Aussage möglicherweise unterstützen (ihr merkt sicher schon, was ich von dieser Aussage halte ...).

    Ich sehe mir obige Aussage lieber noch mal an - und komme da zu dem Schluss: Wenn dort Pferde starten, die so wenig stressresistent sind dass ein geringes Abweichen von einer "Routine" (welche Routine überhaupt?) zu ihrem stressbedingten Tod führt - wie sollen diese Pferde denn dann ein dermaßen stressiges Hindernisrennen überleben können?

    Gehen deren Besitzer denn nicht sowieso mit dem Start eines dermaßen stressanfälligen Pferdes ein deutlich erhöhtes Risiko ein, dass dieses Pferd das Rennen gar nicht überlebt?

    Lt. Informationen von Tierschutzorganisationen sind seit dem Jahr 2000 bei diesem Rennen 61 Pferde zu Tode gekommen.

    Der Grund liegt sicher nicht in den Protesten, die gegen dieses Rennen seit etlichen Jahren stattfinden, und sicher nicht daran dass diese Proteste diesmal zu einer (geringfügigen) Startverzögerung geführt haben.

    Was ich über Leckerlies beim Pferd gelernt habe: Kauen beruhigt.

    Pferde, die wirklich kurz vorm Explodieren stehen, nehmen kein Leckerlie an.

    Leckerlie habe ich oft ganz gezielt zum "runterfahren" genutzt, gepaart mit eigener Ruhe und geführter Bewegung des Pferdes hat es immer zum Ziel geführt, dass das Pferd mir gegenüber wieder aufmerksamer wurde und sich - Stück für Stück - wieder mehr von mir führen ließ.

    Wir haben bei uns ein Pferd am Stall, den wir nur als "nervöses Hemd" bezeichnen, und einen Traber.

    Das "nervöse Hemd" ist für den Weidegang immer so aus der Box geprescht, dass du als Mensch höllisch aufpassen musstest bloß nicht im Weg zu stehen, du wurdest sonst überrannt.

    Da ich wegen meines zu dem Zeitpunkt kranken Pferdes mehrere Monate täglich am Stall war und die Pferde raus auf die Weide und auch wieder rein in den Stall gebracht habe, habe ich diesem "nervösen Hemd" ein Ritual beigebracht - er wartet bei geöffneter Box auf meine ausgestreckte Hand, auf der ein Leckerchen für ihn liegt, nimmt es und schreitet dann zügig, aber ruhig aus der Box, die Stallgasse lang, über die Betonplatte vor der Halle, und trabt dann gelassen das Stück zur Wiese rauf.

    Das gleiche Spielchen beim Traber - der ist immer über die Betonplatte galoppiert, was seiner Arthrose nicht gut tat.

    Bei uns am Hof habe ich den Ruf weg, wie ein Röhrchen Valium auf die Pferde zu wirken ...

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    Nette Story am Rande:

    Mein Max hat bei mir einen Trick gelernt - er gibt mir ein "Küsschen" (er drückt mir seine dicke Nase recht sanft auf die Lippen), und bekommt dafür ein Leckerchen. Das macht er auch auf die verbale Aufforderung "Kuss" - er "küsst" mich aber gerne auch freiwillig, aus eigener Motivation xD

    Der Schmid war da, ich kam etwas später dazu, und mein Schmid meinte:

    "Dein Max ist heute durch den Wind, den haben wir nicht von der Wiese gekriegt, die haben wohl heute früh ein neues Stück Wiese bekommen. Musst du mal gucken, ob du den runter bekommst :ka: , sonst müssen wir halt gleich alle reinholen."

    Ich meinte nur: "Jaja ..." holte mir einen Strick, ein paar Leckerchen, ging zur Wiese ... und stand zwei Minuten später bin meinem Pferd in der Stallgasse...

    Schmid: " :shocked: - wie hast du DAS DENN geschafft????"

    Ich: "Keine Ahnung - ich bin auf die Wiese, und wurde von Max - wie von allen meinen Männern ;) - mit einem Küsschen begrüßt, habe dem ein Leckerchen gegeben, Strick dann - und jetzt sind wir hier :ka: "

    Fressen entspannt und macht glücklich.

    Mit einem verbalen Lob gebe ich meinem Pferd ein Feedback, dass es etwas gut gemacht hat - aber eine Belohnung ist das nicht.

    Ich denke einfach, wenn Druck-Wegnehmen eine Belohnung sein soll, dann habe ich vorher Druck angewandt.

    Was ist das für eine Einstellung, wo Belohnen heißt: Du bekommt keinen Druck mehr?

    Pferde sind Bewegungstiere, sie fühlen sich wohl, wenn sie sich bewegen können und dürfen.

    Das zu tun, belohnt sie.

    Wenn sie dann noch einen Reiter auf dem Rücken haben, der gelernt hat das Pferd möglichst nicht in der Bewegung zu stören, dann sind - immer dem jeweiligen Trainingsstand angebracht! - auch anstrengende Bewegungen zum Wohlgefühl des Pferdes.

    Eine Erholungsphase nach einer anstrengenden Passage wird dann vom Pferd auch als Wohlfühlphase wahrgenommen.

    Ich weiß noch, dass ich bei einigen Trainern belächelt wurde, weil ich nach anstrengenderen Trainingsphasen immer eine Entspannungsphase = Vorwärts-Abwärts am langen Zügel mit leichter Anlehnung geritten bin.

    Mehrfach innerhalb einer Trainingsstunde... |)

    So Kommentare wie: "Der steht noch lange genug in der Box, und kann da entspannen." oder: "Der kann nachher auf der Wiese entspannen, der kann jetzt mal die ganze Stunde durch trainieren!" habe ich oft genug zu hören bekommen.

    Und ignoriert.

    Mein Pferd sollte spüren, dass ich mit ihm zufrieden bin.

    Ich konnte meinerseits spüren, wie sehr er diese Entspannungsphasen genoss - und das hat auch mich zufrieden gemacht.

    Aber auch biologisch ist dieses "die Stunde zusammengestellt - also permanent angespannt - durchreiten" Unsinn, weil Muskulatur sich durch Spannung und Entspannung aufbaut.

    Einige schrieben hier: "Das Training immer positiv beenden."

    Joah ... war ich Spezialist für xD

    Es ist mehr als ein Mal passiert, dass ich eine Reitstunde schon nach 40 Minuten beendet habe, weil ich sagte: "Das war jetzt so top - da kann ich nichts mehr draufsetzen, für uns ist Feierabend!" - sprachs, stieg ab, löste den Sattelgurt, schlug die Bügel über, löste den Nasenriemen, gab Max sein Leckerchen ... und dann wurde er den Rest der Stunde trocken geführt :smile:

    Ich wurde allgemein von vielen Pferdeleuten als "etwas schrullig" eingeordnet ...

    Max wird jetzt 27, und genießt seine Rente, mit ganzjährig täglichem Weidegang.

    Wir hatten eine großartige Zeit :cuinlove: