Beiträge von Hundundmehr

    Und selbst wenn die Diagnose korrekt ist, wäre in etwa jetzt die Zeit um nachzuröntgen, wie es sich in dem halben Jahr während des abschließenden Höhenwachstums entwickelt hat und um den Befund auch offiziell festzuhalten und eintragen zu lassen.

    Dem stimme ich absolut zu!

    Meine persönliche Erfahrung war mal eine "Abtastdiagnose", die sich später als falsch heraus gestellt hat.

    Trotzdem kann ein Tierarzt aufgrund seiner Ausbildung grundsätzlich erkennen, ob etwas mit einer Hüfte nicht stimmt - sofern entsprechende Röntgenaufnahmen gemacht wurden, die die notwendige Qualität haben, um eine Aussage zur Hüfte machen zu können.

    Dazu gehört die entsprechende Lagerung des Hundes bei einer Röntgendiagnose der Hüfte, also Rückenlage und überstreckte Hinterhand.

    Die Klassifizierung sollte dann tatsächlich von einem Spezialisten vorgenommen werden, egal ob für ein Gutachten oder nicht.

    Es gibt ja unterschiedliche Grade einer Fehlentwicklung des Hüftgelenks, und natürlich ist eine Feindiagnose mit den spezielleren Kenntnissen nötig, gerade um geringgradigere Abweichungen feststellen zu können, um eine erstklassige Hüfte (bei uns A1 oder A2) von einer guten Hüfte (bei uns B1 oder B2) abzugrenzen.

    Die Frage ist nicht, ob die HD von einem TA diagnostiziert wurde, sondern wie.

    Dafür braucht es nämlich ein bestimmtes Röntgenverfahren von jemandem der entsprechende Fachkunde über HD-Röntgenbilder hat.

    Wenn ein Tierarzt nur durch Abtasten eine solche Diagnose gemacht hätte, hätte ich ja auch Zweifel und würde zu einem Spezialisten raten.

    Aber wie kommst du darauf, dass es eines Spezialisten bedarf, um eine HD festzustellen?

    Jeder Tierarzt hat eine veterinärmedizinische Ausbildung und kann auf Röntgenaufnahmen sehr wohl erkennen, ob die Hüfte gut entwickelt aussieht, oder ob da Mängel zu erkennen sind.

    Natürlich sollte vor einer OP dann noch mal ein Tierarzt, der Erfahrung gerade in dem Bereich hat, eine genauere Diagnose machen, um eben auch festzustellen, welche Therapie auch dem Alter des Hundes am Besten entspricht.

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    Zum eigentlichen Problem: Da kann ich mich auch nur den Vorrednern anschließen, einen guten Trainer zu Rate zu ziehen.

    Der Schäferhund hat von Beginn an den Raum zu Dominanz bekommen und für sich erkannt, dass er es KANN.

    Daraus ist jetzt Mobbing geworden.

    Ob das jetzt noch hinzubekommen ist, ist die große Frage, weil auch der Ersthund lernen müsste, dem Schäferhund "mal die Stirn zu bieten".

    Da ist allerdings die Gefahr recht groß, dass es dann doch blutig werden könnte, weil der Schäferhund ja bisher die Erfahrung gemacht hat, sich nichts bieten lassen zu müssen, und jetzt eben auch die körperlichen Fähigkeiten hat, das auch körperlich umzusetzen.

    Mein probates Mittel, gegenseitige Konkurrenz erst gar nicht entstehen zu lassen: Macht Einer etwas gut, bekommen alle eine Belohnung.

    Das allerdings von Welpe an.

    So wurde "Warten-Können" zu einer erwünschten Eigenschaft, z. B. wenn ich einen Hund gebürstet habe, bekamen im Anschluss alle einen kleinen Kausnack.

    Guido Maria Kretschmer kennen mit Sicherheit mehr Menschen, als einen zwar in der Hundeszene, aber eben der breiten Mehrheit nicht bekannten Wissenschaftler.

    Zumindest hat er Langnasen (Barsois), und davon direkt 5 - die er im Übrigen als seine gleichberechtigten Wohngenossen bezeichnet. Macht ihn für mich sympathisch.

    Nicht Zucht, sondern Welpenproduktion allgemein.

    Es würde dann zur Zucht, wenn es tatsächlich gleich hohe Standards für JEDEN gäbe, der - egal ob "nur mal eben, weil die Hündin ja so süß/der Rüde so toll ist", oder weil sich mit Welpen leicht Geld verdienen lässt - Welpen produziert.

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    Liebe Anja,

    du hast dich mal traurig darüber geäußert, dass anscheinend niemand oder nur wenige sich mit dir darüber freuen können, dass dein Rocky ein gesunder Hund ist.

    Für mein Empfinden liegt es daran, dass du bei jedem die Rasse betreffenden Qualzuchtargument einwendest, dies würde ja auf deinen Rocky gar nicht zutreffen.

    Damit erweckst du den Eindruck: "Aber es gibt sie doch - die gesunde französische Bulldogge!" - und übergehst damit den Fakt, dass dein Rocky eben nicht der Standard, sondern die Ausnahme in dieser Rasse darstellt.

    Das macht es sehr schwer, sich mit dir zu freuen über den glücklichen gesundheitlichen Zustand deines Hundes - denn es ist mittlerweile pures Glück bei dieser Rasse, wenn mal ein Welpe ohne jegliche gesundheitliche Einschränkungen zur Welt kommt, und nicht etwa sachlich-fachliche Kompetenz und Fürsorge des Züchters/Vermehrers.

    Mit Wettbewerben kommt der menschliche Ehrgeiz, und der geht immer zu Lasten der Tiere.

    Ja, dieser menschliche Ehrgeiz, der sehr schnell die Wahrnehmung für das Tierwohl trübt bis völlig abhanden kommen lässt, ist mir bei jeglichen Wettbewerben auch ein Dorn im Auge.

    Nicht nur bei Wettbewerben, schon bei der Ausbildung wird jemand sehr schnell als "Wattebauschwerfer" belächelt und abgekanzelt, wenn der/diejenige eine Handlung/Vorgabe verweigert/ablehnt.

    Komplett gelesen, sehr fundiert und interessant.

    Das gesamte Dilemma, welches detailliert unterschiedliche Qualzuchtmerkmale behandelt, lässt sich schon mit einem Satz aus der Einführung zusammenfassen:

    Zitat


    Die Vielfalt an Formen und Farben geht teilweise weit über die Grenzen der physiologischen Variation der Tierart Hund hinaus.

    Es muss Ziel sein, diese Grenzen wieder einzuhalten.

    Qualzucht betrifft den Hund selbst, der 1. vor dem Gesetz immer noch nur eine Sache ist, und

    Das mit dem Tier als Sache ist einfach nicht auszurotten, oder? Das ist schon seit 30 Jahren falsch. Man mag das Tierschutzgesetz für defizitär halten, aber „Tier ist Sache“ ist sachlich nicht korrekt.

    Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt.

    Du hast Recht, es ist gesetzlich geregelt, dass Tiere keine Sache mehr sind.

    Tatsächlich werden sie durch "besondere Gesetze", nämlich das Tierschutzgesetz, geschützt.

    Allerdings werden alle Belange, die nicht tierschutzrechtliche Aspekte betreffen, durch andere Gesetze geregelt - und hier kommen die Gesetze für "Sachen" zur Anwendung.

    Aus § 90a BGB:

    "Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften anzuwenden, sollte nicht etwas anderes bestimmt sein."

    Ich verstehe auch nicht, warum es bei Sokas so einfach war, Rasselisten/Verbote einzuführen und bei Frenchys und Co. geht das nicht?

    Weil es bei Beißunfällen um strafrechtlich relevante Körperverletzungen gegenüber Menschen ging, und bestimmte Rassen eine erhöhte Gefährdung für die Öffentlichkeit bedeuteten.

    Qualzucht betrifft den Hund selbst, der 1. vor dem Gesetz immer noch nur eine Sache ist, und 2. die Bestimmungen des derzeitigen Tierschutzgesetzes über keine Rechtsgrundlage verfügt, die eine Rasse (und deren Mixe) gesamt als Qualzucht definieren könnte.

    Das Problem würde auch nicht gelöst, wenn nur bestimmte Rassen verboten werden würden, auch nicht, wenn erweitert auch deren Mixe verboten würden.

    Denn dann wäre immer noch die Tür offen für "neue Moderassen" mit "ohne Schnauze", die wieder diesem Puppygesicht entsprechen.

    Den Qualzuchtfaktor über die Fanglänge zu definieren, macht schon Sinn, zumal die zur Zucht (oder auch Vermehrung) bestimmten Tiere ein gutes Stück mehr als dieses Mindestmaß haben müssen, damit keine Welpen geboren werden die dann doch wieder unter das Mindestmaß fallen würden.

    Ja, für bestimmte Rassehunde würde das das Aus bedeuten, bestimmte Gruppen, die schon seit etlichen Jahren eine Rückzüchtung vornehmen, ohne einem Verband anzugehören, hätten dann vermutlich deutlich bessere Chancen, weil es da möglicherweise schon Hunde im Bestand gibt, die deutlich über das Mindestmaß hinausgeht.

    So manche "Retromopszucht" - deren Seriosität mal mehr mal weniger gut ist - hätte hier zumindest die Chance, weiterhin ihre Produktionen verkaufen zu können.

    Was sicher wieder anderen Problematiken Tür und Tor öffnet, der Vermehrungsindustrie z. B.

    Irgendwo muss aber mal angefangen werden.

    Ein Haltungsverbot birgt aber auch noch andere Probleme - wie lang der Fang tatsächlich ist, lässt sich ja erst mit abgeschlossenem Wachstum feststellen.

    Was passiert mit einem Hund, der als erwachsener Hund unter diesem Mindestmaß liegt?

    Fazit: Ein reines Rasseverbot (und deren Mixe) durchzusetzen, fällt deutlich leichter, als ein Haltungsverbot von extremen Kurznasen, würde aber das Problem der menschlichen Vorliebe für Kurznasen nicht lösen.