Beiträge von Hundundmehr

    Ich glaube auch, dass man tatsächlich mehr dadurch bewegt, wenn man im Gespräch bleibt.

    Ja, das finde ich prinzipiell auch.

    Ist nur leider unmöglich, überhaupt ein Gespräch zu führen, wenn du auf eine Panzerwand aus Ignoranz triffst.

    Tierärzte haben noch mal eine andere Position dem Patientenbesitzer gegenüber, als ich als normale Hundehalterin einem anderen Hundehalter gegenüber habe.

    Ich finde schon, dass ich "meinen" Teil zur Änderung eben nur dadurch beitragen kann, indem ich im Gespräch mit Hundehaltern dieser Rassen auch deutlich auf die Problematik der Rasse, und im Besonderen auf die Problematik des jeweiligen Hundes eingehe.

    Tatsächlich finden sich dort mittlerweile einige Halter/innen, die um die Probleme ihres Hundes wissen, sie nicht ignorieren, und es für fatal halten, was da "gezüchtet" wird.

    Das sind auch oft diejenigen, die sagen: "Noch mal holen wir uns diese Rasse nicht.", oder: "Wenn überhaupt noch mal diese Rasse ins Haus kommt, dann nur aus dem Tierschutz.".

    Es gibt aber tatsächlich immer noch viele, viel zu viele, Menschen, die völlig blind gegenüber diesen Problematiken sind - und auch nicht sehen wollen.

    Sieht man ja an den vielen "Ooooh :cuinlove: " und " :herzen1: wie süß :herzen1: ", die viele dieser Hunde, oft trotz deutlich hör- und sichtbarer gesundheitlicher Einschränkungen, im Social Network bekommen.

    Ich glaube, mit Diplomatie ist hier das Zurückstecken der eigenen Emotionen zum Wohle des Tieres gemeint.

    Zum Einen gibt es ja den Berufsethos, der das Helfen/Behandeln des Tieres in den Vordergrund stellt.

    Daneben steht das Wissen, viele Halter solcher Hunde eben auch durch Fakten nicht wachrütteln zu können.

    Es hilft dem Tier auch absolut nicht, einen Disput mit dessen Halter anzufangen - das raubt Zeit, und hat im Endeffekt nur das Ergebnis, dass der Halter schimpfend die Praxis verlässt, sich dort nie wieder blicken lässt (weil es genügend andere Tierärzte gibt), und schlechte Kritiken verbreitet.

    Deshalb ja auch meine ernstgemeinte Frage an corrier , die sich ja wirklich intensiv mit den Problematiken der brachycephalen Rassen auskennt, wie sie es schafft sich solche ignoranten Antworten anzuhören.

    Und diese armen Kreaturen kämpfen um ihr Leben, ohne das sie eins haben.

    Doch, sie haben ja ein Leben - so wie auch Menschen, die mit einem Handycap geboren werden.

    Sie kennen es nicht anders und leben damit.

    Der Unterschied liegt eben darin, dass ein Handycap von Menschen als solches erkannt wird, während viele Halter von Hunden mit brachycephalen Beeinträchtigungen diese gar nicht als Handycap wahrnehmen, sondern sogar leugnen.

    Standardantwort auf den Hinweis von Atemgeräuschen: "Ach - das ist bei dieser Rasse normal, das gehört dazu und hat gar nichts zu bedeuten!"

    Da wird ignoriert, dass eine normale, gesunde Atmung geräuschlos ist, und jegliches Atemgeräusch ein Kennzeichen für eine beeinträchtigte Atmung - und damit verbundenen Einschränkungen für den Organismus gesamt - ist.

    "Nein! Mein Hund bekommt genug Luft!!!!"

    Ja - für ein Leben mit Handycap ... welches gewollt ist, weil Menschen genau diese Handycapmerkmale "so süß" finden ...

    :kotz:

    Besitzer: "Doch! Der bekommt Luft! Der ist faul."

    Kannst du dann noch ruhig bleiben?

    :streichel:

    Ich persönlich habe mich entschieden, bei Zufallsgesprächen mit Haltern solcher armen Hunde dann bewusst zu "explodieren".

    Ich schaffe es, ohne die Stimme zu erheben diesen Menschen einfach vor den Kopf zu knallen: "Sich dermaßen ignorant den hörbaren Atemproblemen Ihres Hundes zu verhalten, macht Sie zum Tierquäler."

    Dann lasse ich sie einfach stehen: "Schönen Tag noch!" - und weg.

    Ich habe das Gefühl, das jeweilige Kopfkino einiger Menschen hier spult sich gerade so enorm auf, dass es zu immer härteren Fronten kommt.

    Ist das nötig? :denker:

    Im vorliegenden Fall hätte ich außerordentliche Bedenken, wenn der Welpe den ganzen Tag über mehrfach solche völlig irren Attacken hätte.

    Hat er aber nicht.

    Es ist "die eine Phase am Abend" - und ja, die scheint in diesem Fall sehr extrem zu sein, da hat der TS auch Fehler gemacht, die er aber auch eingesehen hat.

    Ansonsten hatte er ja schon mehrfach täglich moderatere Situationen, die er dank einiger Tipps hier schon mit dem gewünschten Erfolg deutlich besser lösen konnte.

    Dass dieser völlig extreme, irre Zoomie dann aber direkt weg ist, kann doch nicht erwartet werden?

    Feste Schuhe - oh ja!

    Möglicherweise hast du wirklich einen Welpen erwischt, der in dieser Phase extremst ungehemmt agiert.

    Gerade da finde ich wichtig, selber völlig ruhig zu bleiben.

    Evtl. würde ich mir neben festen Schuhen auch feste Handschuhe anziehen/besorgen, für diesen extremsten aller Momente - denn wenn du ihn dann nimmst, und er hackt dir die spitzen Vampirzähne in die zarte Haut der Hände, ist es auch um deine Ruhe geschehen.

    ................

    Oft wird gesagt: Ein Hund würde den Welpen in dieser Phase maßregeln, und das auch sehr vehement.

    Das wird dann oftmals als Legitimation für den Einsatz von Gewalt genommen.

    Wir sind aber kein Hund, und können nicht hündisch-klar agieren.

    Wir haben aber etwas viel stärkeres: Unseren Verstand.

    Der bietet Lösungen an, unsere Macht auszuspielen, ohne rabiat-hündisch reagieren zu müssen.

    Du hast die Macht, dich zu entziehen - das können andere Hunde in dieser Situation eben nicht.

    Das gilt für diese extreme Situation.

    Du hast ja schon selber festgestellt, dass du in anderen Situationen, wo er zwar aufgedreht, aber nicht überdreht ist, durchaus lernfähig ist, z. B. für die Beißhemmung mittels der Umlenkung eines weichen Spielzeugs.

    In diesen Situationen lehrst und erziehst du, und bringst deinem Hund deine Regeln des Miteinanders nahe.

    Sei bitte etwas gleichmütiger deinem Welpen UND dir gegenüber.

    Es gibt keinen Knopf, auf den du drücken musst, damit der Welpe so und so reagiert.

    Ich bin mir sicher, das weißt du auch; Ich bringe es nur noch mal in Erinnerung, weil ich dich auf etwas hinweisen möchte, was dir gestern in den irren 45 Minuten einfach entfallen ist:

    Du hast einige Tipps umgesetzt, Kleinigkeiten, die aber schon erstaunliche Ergebnisse gezeigt haben.

    Damit weißt du, du bist auf dem richtigen Weg.

    Der Kleine ist heute den 4. Tag bei dir.

    Die radikale Trennung von seiner bis dahin bekannten Welt (beim Züchter, mit Mutter und Geschwistern) ist erst kurz her, das ist Trennungsstress.

    Er lernt bei dir eine völlig neue Welt kennen, muss sich erst mal vertraut machen, und wird von ALLEM überrollt, weil er einfach noch keine Erfahrung hat, haben kann - denn dazu ist er einfach noch zu klein. Das ist Umstellungsstress.

    Dazu kommt noch der Stress aller Dinge, die er neu kennenlernt.

    Das ist eine ganze Menge Stress, mit der dieser kleine, noch völlig ungeübte Organismus des Welpen umzugehen hat.

    Dabei unterscheidet der Organismus nicht zwischen positivem und negativem Stress - Stress ist Stress, und muss verarbeitet werden.

    Gerade die ersten Tage ist es schwierig bis unmöglich, eine ausgewogene Balance zwischen Über- und Unterforderung zu finden, weil es eben auch davon abhängig ist, wie der Organismus des jeweiligen Welpen alle Eindrücke verarbeitet.

    Du machst dir ja sehr viele Gedanken, gestaltest umsichtig den Tag, und ich nehme dich als sehr reflektierend wahr.

    Mache dir also keinen zu großen Kopp um diese irre Phase - die kannst du nicht "abstellen", sie muss sich von selber "regulieren".

    Was du dafür tun kannst: Der Fels in der Brandung sein für den Welpen. Sei ruhig, sei nachsichtig, betrachte diese Phase mit einem Lächeln, und handel mit einem Lächeln - denn der Welpe kann nichts dafür, dass er erst mal lernen muss, mit Stress umzugehen, und auch du musst dich ja erst einmal mit ihm vertraut machen.

    Genau dieses liebevolle Vertrauen ist ein ganz wichtiger Faktor für den Welpen, der ihm hilft hormonell nicht mehr so unkontrolliert durchgeschüttelt zu werden.

    Der Welpe gewinnt mit jedem weiteren Tag, den er bei dir ist, mehr Vertrauen in dich.

    Mit jedem Tag weicht der Trennungs- und Umstellungsstress mehr der Erkenntnis, in welch eine tolle, neue, spannende, freundliche Welt er jetzt gekommen ist, welchen tollen Freund und Partner er da jetzt mit diesem Zweibeiner bekommen hat - denn dafür sorgst du!

    Bekommt er also dieses irre Zoomie wieder in den Abendstunden - lächle, schau dir das ein paar Sekunden an, und geleite ihn dann in den Garten.

    Deponiere mal sicherheitshalber vorher einen Karton im Garten, für den Fall dass dein Welpe seine Zähne einsetzen MUSS, weil seine Hormone ihm keine andere Wahl lassen... :pfeif:

    Ja, habe ich.

    Diese gerade in den Abendstunden ablaufenden völlig irren "5 Minuten" hatte ich auch - aber ich habe vergessen, wie oft das war, und wann es aufhörte ... und auch, ob ich dabei Blessuren davongetragen habe oder nicht.

    In diesen völlig irren Momenten will der Welpe dir gar nichts sagen - er ist einfach seinem Hormonchaos ausgeliefert, und wenn er nichts findet, wo er sich "abreagieren" kann, reagiert er sich bei sich selbst ab.

    Letzteres würde mich genauso erschrecken wie es dich erschreckt.

    Was kann man da tun?

    Ist das möglicherweise vergleichbar mit den Trotzanfällen, die Kleinkinder in der Trotzphase durchmachen?

    Ich habe bei diesen "irren Minuten" einfach geschaut, dass der Welpe nicht sich und/der andere verletzt, in Sicherheit gebracht was gesichert werden musste.

    ................

    Ich habe etliche Jahre lang Kindertanz an Grundschulen gemacht.

    Es gab Tage, wo die Kinder einfach so durch den Wind waren, dass sie durch nichts ansprechbar und völlig chaotisch waren.

    Ich habe dann ein Bewegungsspiel gemacht, wo die Kinder sich so richtig austoben konnten, bis uns allen (auch mir) die Zunge bis auf den Boden hing.

    Das musste einfach irgendwie raus, und ich habe dann auf jegliche Möglichkeit geachtet, die mir Gelegenheit gab, so langsam "die Fäden aufzunehmen" und etwas Ordnung ins Chaos zu bringen.

    Als spontane Idee: Gar nicht aktiv versuchen, Ruhe reinzubringen, sondern selber mit einer Aktion anfangen, in die der Welpe dann einsteigen kann - also z. B. eine Zeitung oder auch auch einen Karton nehmen, und selber mit viel Aktion (und Geräuschen?) zerfetzen.

    Also versuchen, ihn so umzulenken, dass er nicht in deine oder seine Gliedmaßen reinhackt, sondern in eine Ersatzsache, wo er sich austoben kann, bis die Hormone wieder so langsam zur Ruhe kommen.

    Nur mal als Idee :denker:

    Du entwickelst Fingerspitzengefühl für deinen Welpen - super (und sehr sympathisch).

    Meine Wohnung war welpensicher, ich würde mich schrecklich dabei fühlen, jederzeit mit Argusaugen darüber wachen zu müssen, dass der Welpe keinen Blödsinn baut.

    Dadurch brauchte ich auch keinen Welpenauslauf.

    Frei zugängliche Steckdosen wurden mit einer Kindersicherung versehen, offene Kabel abgedeckt, zerbrechliche Deko, oder Deko, die schwer genug ist um den Welpen beim Umfallen zu verletzen, wurde weggepackt.

    Dein Welpe verbucht jetzt schon erste Erfolge in der Ordnungserziehung (Schuhe hoch bzw. wegstellen) - toller Hund!

    xD

    Die Alltagsgeräusche in der Wohnung habe ich den Welpen im wachen Zustand kennen lernen lassen.

    Mir war das Risiko einfach zu groß, dass der Welpe permanent im Schlaf aufgeschreckt wird, und dadurch verlernt zur Ruhe zu kommen.

    Er macht Kontaktliegen mit dir :herzen1: toll, diese Nähe braucht und sucht er schon bei dir - also dann in Ruhe lassen ... und genießen.

    :herzen1:

    Es wurde schon so viel geschrieben, deshalb von mir noch zwei Anmerkungen:

    Ich hab ihm vorhin mal einen alten Amazon-Karton (minus das Packband natürlich) angeboten und etwas angerissen - war ulkig anzusehen, wie er mit einem viel zu großen Stück Pappe nirgends durchpasste! Danach noch Straußenstrosse auf seiner Decke und er wurde ruhig. Nur das Endstück lies er sich nur widerwillig wegnehmen, aber er soll sich ja nicht dran verschlucken.


    Nach zwei Winslern und gutem Zureden meinerseits war der Akku leer und er ist eingeschlafen.

    Dass er dann - wie von dir geplant/erwünscht - eingeschlafen ist, ist doch ein toller Erfolg.

    Wenn ich meinen Welpen etwas Leckeres wegnehmen wollte, habe ich ihnen eine andere, kleine Leckerei angeboten.

    So musste ich nichts "aus dem Maul" nehmen, und der Welpe war zufrieden.

    in allen möglichen Situationen Nein + direkt Alternativen anbieten

    Ersetze "möglichen" durch "wirklich notwendigen", und es passt.

    Bleibe bei den wirklich notwendigen Situationen aber wirklich konsequent, z. B. beim Couch ankratzen.

    Manchmal schleicht sich da Bequemlichkeit rein (vielleicht weil man gerade telefoniert, z. B.), und ist damit inkonsequent dem Welpen gegenüber.

    Dann versteht er nicht, dass er es tatsächlich nicht machen soll.

    Auch nehme ich mit, dass ich versuchen sollte, wirklich alles unerwünschte Verhalten in gewünschtes Verhalten umzulenken, anstatt ihm ein alternativloses "Nein" zu bieten.

    Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis :bindafür:

    Das "nein" braucht im direkten Anschluss eine (erwünschte) Alternative; Bei manchen Hunden ist das lebenslang so (und geht einem in Fleisch und Blut über), bei vielen bewirkt aber im Laufe der Zeit ein "nein" den Abbruch des unerwünschten Verhaltens, und der Hund macht selber ein Alternativverhalten, das erwünscht ist.

    Ihr lernt euch gerade erst kennen, und Vertrauen und Bindung brauchen ihre Zeit.

    wie ich das gemacht habe, am Beispiel meines Leifur:

    Die ersten beiden Tage haben Haus und Garten und seine neue Familie (bestehend aus Mann, zwei weiteren Hunden, und mir) völlig für den kleinen Kerl ausgereicht.

    Am 3. Tag habe ich ihm dann eine Ahnung von der großen, weiten, spannenden, tollen Welt gegeben, indem ich ihn auf die Grünfläche 1-1,5 Minuten von der Haustür entfernt getragen habe. Dafür habe ich mir einen Zeitpunkt bei Tageslicht ausgesucht, wo wirklich nichts dort los war, gar nichts.

    Leif hat sich erst mal hingesetzt, und diese "Weite" um sich rum mit großen Augen bestaunt, bis ich ihn motivierte, mal ein paar Schritte mit mir zu gehen - unangleint, weil das dort völlig ungefährlich für ihn war, habe ich genau diese Stelle dafür ausgesucht.

    Nach 15 Minuten habe ich ihn dann wieder zurück getragen.

    Am nächsten Tag war ich 2 mal dort, auch eine recht kurze Zeit, wobei ich ihn auf dem Rückweg angeleint habe, und die kurze Strecke zur Haustüre gelaufen bin.

    Da konnte er aber auch noch weiter "erkunden", weil dieses Wegstück mit "Wildwuchs" begrünt ist.

    Am nächsten Tag wurde er dann zusammen mit den "großen Jungs" ins Auto gepackt (für die ersten Wochen in einer Transportbox), und wir sind ins Grüne gefahren, an Stellen, wo er auch gefahrlos unangeleint laufen und die dortige Umwelt erkunden konnte, und zwar in Ruhe, ohne weitere Menschen und Hunde.

    Diese "Ausflüge" haben dann recht schnell bis zu einer Stunde gedauert, wo ich da an Strecke vielleicht maximal einen Kilometer gelaufen bin.

    Da ein kleiner Tipp von mir: Es gab bei diesen Ausflügen IMMER zwischendurch eine kleine Pause von mindestens 10 Minuten, in der alle Hunde einen Kausnack bekamen.

    So habe ich von Beginn an bei diesen spannenden Ausflügen eine Ruhephase etabliert, wo auch der Welpe - angeregt durch das Kauen - herunterfahren konnte.

    Ich habe während meiner gesamten Hundehaltung so oft Junghunde erlebt, die dieses Herunterfahren beim Spaziergang nie gelernt haben, wo die Halter dann völlig verzweifelt waren, weil sie mit einem Jahr einen Jungspund hatten, der während des Spaziergangs immer weiter aufdrehte, bis er zum Schluß völlig hohldrehte, und Zuhause dann gar nicht mehr zur Ruhe kam.

    Bei mir hat sich diese von Beginn an etablierte Pause bei allen Hunden bezahlt gemacht, denn diese so eingeführte Lernerfahrung der Pause hat sich im weiteren Verlauf in alle Lebenslagen übertragen; Meine Hunde chillen überall, egal wo wir sind, wenn sie merken: Jetzt ist erst mal Pause angesagt.

    Fremde Hunde haben meine Welpen alle immer sehr dosiert (die ersten Tage reichte EIN anderer Hund aus, um dem Welpen zu zeigen, dass es auch noch andere Hunde auf dieser Welt gibt, die auch noch anders aussehen als er...), und sehr sorgfältig von mir ausgesucht kennengelernt.

    War ein Tag mal sehr aufregend, gab es danach mindestens einen Tag mit "Schmalspurprogramm", also ohne irgendwelche besonders aufregenden Umweltreize, damit der Welpe ausreichend Zeit hatte, den Stress dieses aufregenden Tages zu verarbeiten.

    Stressresilienz kann nicht nur erlernt werden, sie muss erlernt werden, damit ein Organismus Stress angemessen mit Stress umgehen und verarbeiten kann.

    Was ich nicht machen würde: Mit dem Welpen zu diesen typischen "Hundewiesen" gehen, wo sich viele Hundehalter treffen und die Hunde zumeist völlig unreglemtiert durch den Menschen "ihr Ding" machen lassen ...

    Das überfordert den Welpen nicht nur, er kann da nichts lernen - außer: Wie Hunde Dinge regeln, wenn Menschen sie keine Regeln lehren...

    Aber egal wo ich war - wenn ich meinte, es wird jetzt zu viel für den Welpen ... dann habe ich ihn auf den Arm genommen, und bin gegangen.

    Die Welpenzeit ist unglaublich schnell vorbei, und viele Dinge die ein Welpe in der Zeit (kennen-)lernt sind prägend für sein gesamtes Leben.

    Dass du zweifelst, und diese Zeit auch als sehr anstrengend empfindest ... ist übrigens genauso völlig normal, wie das Verhalten deines Welpen.

    Genau dafür hat uns die Natur das Oxytocin mitgegeben - dieser "Zuckerschock" den wir beim Welpen haben, weil er "so süß" ist - das ist unsere "Nervennahrung", die uns dabei hilft, diese doch anstrengende Phase zu überleben xD :bussi:

    Einen Karton hinstellen - wenn er selber nicht auf die Idee kommt, sich damit zu befassen, ruhig ein wenig "nachhelfen".

    In so einen Karton kann man auch wunderbar in Papier eingewickelte Leckerlie stecken - locker damit "umwickelt", damit das Fleddern gut klappt.

    Evtl. selber schon den Karton an einer Seite "anreißen", damit der Welpe einen Anfang findet :smile:

    wow - ne halbe Stunde; Du hast eine Engelsgeduld, das gefällt mir.

    Passt, so finde ich, ganz wunderbar zu der Rasse, die du dir ausgesucht hast :bindafür:

    Er ist leider wirklich schwer herunterzufahren. Sobald er sich in einer Drüber-Phase hinlegt, ich ihn dafür ruhig und leise lobe und langsam streichle, gehen seine Augen und Zähne auf meine Hände los :see_no_evil_monkey:

    Jeder Welpe ist unterschiedlich, und es braucht eine Zeit, bis ihr euch aneinander gewöhnt habt; Der eine schlummert selig unter den sanft massierenden Händen ein - der andere wird durch die Berührung wieder hellwach, und denkt: "Spielen!!!!! :hurra: :barbar: "

    Nur du kannst herausfinden, was dein Welpe in dieser Phase tatsächlich braucht.

    Vielleicht solltest du ihm, wenn er mal selber zur Ruhe gekommen ist, dann wirklich nur ein leises, freundliches: "Schlaf süß :herzen1: " zuflüstern, und ihn gar nicht berühren, sondern einen Moment ruhig dabeibleiben, und wenn du dir sicher bist dass er schläft, leise entfernen - oder lesen, oder selber die Augen zumachen.

    Wenn er mit dem Haxen-Beißen nicht aufhört, kommt ein ruhiges "Nein!", und dann das weiche Spielzeug ins Maul, ganz kurz anzergeln, und ihm dann überlassen. Ich habe es mir dann später wieder geholt.

    Denke immer daran: Welpen haben keine Hände, sie können alles nur mit ihrem Mäulchen machen - und das hat nun mal Zähne, und zwar sehr spitze in dem Alter.

    Es ist Beißhemmung, die dein Welpe jetzt zunächst einmal dir gegenüber lernt, und das dauert einfach einige Zeit.

    in einigen wenigen Wochen ist das ganz anders :streichel: