Na - da bin ich aber mal gespannt, ob sich da jemand findet, der neben einer kostenlosen Ausbildung des Pferdes zum Turnierpferd auch noch die laufenden Kosten dazu übernehmen will.
Beiträge von Hundundmehr
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Weil es nichts gibt, einfach gar nichts, was rechtfertigen kann, das hinterher ein toter Hund am Boden liegt.
Wurde ja jetzt schon richtig gestellt, dass der Kleinhund "nur" schwer im Nacken verletzt, und nicht getötet wurde.
Es ging um einen Artikel, wo
- ein Mann mit einem großen Hund ein Lokal betrat, und dort ein Kleinhund von seinem Hund schwer verletzt wurde (ob der Kleinhund provoziert hat, ist aus meiner Sicht tatsächlich irrelevant, dazu aber gleich mehr).
- Der Halter verließ den Ort des Geschehens, hatte also weder den Axxx in der Hose, für den Schaden den sein Hund angerichtet hat, geradezustehen, noch das Rechtsbewusstsein, hier als Haftungsverpflichteter einzustehen, noch das Bewusstsein, irgendwie Hilfe zu leisten.
- zwei weitere Frauen, die ihn verfolgten, wurden von dem Halter dann bedroht, indem er seinen Hund als Waffe einsetzte.
Kalle hatte z.B. mal einen Kleinhund im Vorderbein haengen. Gab dann spaeter sogar ne kleine OP. Kalle hat sich gewehrt und den Zwerg am Ruecken gepackt. GsD macht der Koenig bei sowas keine Loecher und reagiert auf ein 'aus'.
Das ist der Punkt.
Ich habe jetzt ziemlich lange überlegt, ob ich etwas dazu schreiben soll, und wenn ja, wie ich das schreiben soll ohne dass daraus dann "menschliche Moralvorstellungen" gemacht werden.
Es geht nicht um Moral.
Es geht um angemessenes Verhalten.
Die Fähigkeit, angemessenes Verhalten lernen zu können, ist genetisch verankert.
Genauso wie die Fähigkeit lernen zu können, mit welcher Kraft ein Hund seine Zähne einsetzt, was allgemein als "Beißhemmung" bezeichnet wird.
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Aber leider nicht immer mit klar ersichtlicher Intention.
Manchmal wird Beißhemmung fälschlicherweise mit "Skrupel, die Zähne so einzusetzen dass sie jemanden verletzen" gleichgesetzt.
Beißhemmung heißt einfach nur zu lernen, wann welche Kraft notwendig ist, um ein Ziel zu erreichen.
Angemessenes Verhalten heißt, seine eigenen Fähigkeiten - und eben dann auch die eigene Überlegenheit - zu kennen und zu erkennen, und diese beim Gegenüber angemessen einzusetzen.
Ein kleiner, deutlich schwächerer Hund wird nicht geschreddert!
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Ich weiß nimmer wer es war der irgendwann zu Anfang des ersten Thread auf meine, wie ich heute leider gestehen muss, leichtsinnige Aussage: ich zeichne rein nur für mich und meine Hunde Verantwortung! sagte: warte ab, es läuft daraus hinaus, dass jeder einzelne Hundehalter mehr zu verantworten hat, als ihm recht ist und das ohne je persönlich etwas getan zu haben mit seinem Hund!
Und ja das stimmt leiderJa, diesen Druck, mehr zu verantworten einfach durch die Tatsache, mich mit Hund in der Öffentlichkeit zu bewegen, spüre ich durchaus auch - und habe es zu meiner Passion entwickelt.
Ich muss umsichtiger sein als andere Menschen in meinem jeweiligen Umfeld, ich muss mitdenken für die Fehler, die andere machen könnten, und ich muss das bei der Erziehung und dem Führen meiner Hunde berücksichtigen.
Das mache ich gerne, und habe dabei festgestellt, die dafür passenden Hunde zu haben - und bekomme dafür auch sehr viel zurück von meiner Umwelt.
Lächelnde Passanten, lächelnde, rücksichtsvolle Fahrradfahrer, lächelnde Eltern die sich freuen, ihr Kind umsichtig geführte erste positive Erfahrungen mit Hunden machen zu können.
Kurz: Viele Menschen, die sich völlig entspannt in Gegenwart meiner Hunde bewegen, sich sogar oft an ihnen erfreuen - und eine Welt mit Hunden als völlig normal empfinden.
Ja, ich finde, die heutige mediale Welt führt dazu, dass "Fehlverhalten" bei Hunden überproportional verbreitet und damit verstärkt wird, was eben auch bei vielen Menschen die Ansprüche an hündisches Verhalten weit über das Maß einer artgerechten Anspruchshaltung treibt.
Mein Standardspruch auf die Frage: "Beißen die/tun die was?" mit Fingerzeig auf meine Hunde:
"Nein - die Hunde nicht ... aber ich!"
Manchmal im Scherz, manchmal aber durchaus auch als Warnung... kommt auf die Situation und mein Gegenüber an
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Ok. Aber wenn es nicht verboten war, warum schreibst Du dann von illegal? Nur, weil nicht im VDH gezüchtet wird, ist eine Zucht noch lange nicht illegal...
Oder habe ich Dich da falsch verstanden?
ich habe den fehler selbst bemerkt, es war aber zu spät zum editieren. du hast recht, das "illegal" muss natürlich weg zu dem zeitpunkt
Finde ich jetzt nicht, habe es ehrlich gesagt auch nicht als Fehler gesehen.
Begründung: Es war zu dem Zeitpunkt auch schon illegal, Hunde speziell zur Aggression, gerade im Hinblick auf Verwertbarkeit für Hundekämpfe, zu vermehren.
Das Umfeld, von dem du berichtest legt aber sehr nahe, dass gerade diese dort geballt auftretenden Vermehrer eben genau mit diesem Ziel "Boah eh - voll krasse Hunde, eh!" gezogen haben, in Hinterhöfen, fernab der Öffentlichkeit, mit reißendem Absatz bei einem bestimmten Klientel mit Mund-zu-Mund-Propaganda.
Das war zu diesem Zeitpunkt schon illegal.
Das Käuferklientel hat sich nicht für "zahme Schoßhündchen" interessiert - sie wollten "voll krasse Hunde".
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Soweit ich weiß, gibt es keine „angeborene Beißhemmung“ in dem Sinn, dass ein „normaler“ Hund tatsächlich nicht fähig ist zu beißen, wenn ein Gegner deutlich unterlegen ist bzw. sich ergibt. In den 80ern und 90ern noch hat man das tatsächlich noch geglaubt, deshalb greife ich das nochmal auf. Das wäre bei einem Beutegreifer auch ziemlich unpraktisch.
Hunde verfügen über die natürliche Anlage, die Kraft des Einsatzes ihrer Zähne kontrollieren zu können.
Das müssen sie aber auch lernen dürfen.
Natürlich gibt es auch eine Hemmschwelle, die einen übermäßigen Einsatz der Zähne blockt.
Diese ist von den Anlagen des jeweiligen Hundes und dessen Erfahrungslernen abhängig ... und kann eben leider auch dahingehend trainiert werden, dass sie extrem niedrig ist.
Und da geht es auch um Aggression, nicht um Beutefangverhalten. Für die Grube sind die Hunde seinerzeit übers Beutefangverhalten trainiert worden. Was die Besitzer mit Gypsi und Zeus (wohl eher umwissend) auch gemacht haben.
Die Hunde sind eben nicht nur über Beutefangverhalten trainiert worden, sondern auch über Aggression. Sie wurden "hart" gemacht - weil Aggression den Adrenalin- und Noradrenalinspiegel drastisch erhöht, und so die Schmerzempfindlichkeit senkt.
Der Hund soll auch bei hohen Schmerzreizen nicht von seiner Beute ablassen.
Beutefangverhalten ist emotionslos.
So eine Evaluation ist natürlich schwierig.
Hier geht es ja um die Erhebung und Auswertung von Daten/Informationen, welche Hunderassen ein besonders großes, rassetypisches Gefahrenpotential mit sich bringen.
Dabei wird von einem Gefahrenpotential aufgrund der psychischen Veranlagungen einer Rasse ausgegangen, und hier wurden die historischen Hintergründe der Rassen (Kampfhunde) in die Überlegungen mit einbezogen.
Etwas, wogegen sich auch namhafte Kynologen, allen voran Feddersen-Petersen, von Beginn an wehrten, zu Recht.
Das als Collateralschaden abzuhaken finde ich zynisch.
Damit war die überaus große Anzahl an vernünftigen Hundehaltern von Listenhunden gemeint, die von den Maßnahmen betroffen waren, bis hin zum Haltungsverbot und Entzug des Hundes.
Collateralschaden IST zynisch - weil er einen zwar ungewollten/unbeabsichtigten Schaden bezeichnet, der aber zugunsten der Abwendung/Eliminierung eines größeren Schadens in Kauf genommen wird.
Aber wuerde es nicht deutlich mehr Sinn machen, wenn das fuer alle Hunde gelten wuerde? Also nicht weil der hat geknurrt oder so Bloedsinn. Aber wenn der Hund auffaellig ist, dann wird dieser Hund ueberprueft.
Ja, das wäre richtig.
Ich finde diese 20/40-Regelung auch unsinnig, weil zum Einen - auf persönlichen Erfahrungen beruhend - die Erziehungsmotivation des jeweiligen Hundehalters proportional zur Größe/Schwere des Hundes steigt, zum Anderen aber auch eine Ungleichbehandlung für Hundehalter vorliegt, weil für Hunde unterhalb dieser Grenze weniger gesetzliche Möglichkeiten bei Auffälligkeiten, und auch weniger Einschränkung vorhanden sind.
Das Prinzip „Jeder Hund ist potenziell gefährlich und sollte gut erzogen bzw. geführt sein“ in allen Ehren, aber die Auswirkungen sind abhängig von Größe und Kraft doch recht unterschiedlich.
Oh ja, dem stimme ich voll und ganz zu.
Das große Problem ist doch, dass bestimmte Hunde-Phänotypen magisch angezogen werden von Menschen, die ihre Gewaltbereitschaft über einen Hund verwirklichen wollen.
Was soll man da machen?
Jeder potentielle Hundehalter muss vor der Anschaffung eines solchen Hundephänotypen ein psychiatrisches Gutachten vorlegen, welches ihm einen Hang zum Pazifismus bescheinigt?
Welche Möglichkeiten seht ihr denn, zu verhindern dass gewaltbereite Menschen sich einen Hund zulegen können, mit dem sie diese Gewaltbereitschaft ausleben können?
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Ich würde gerne mal eine Umfrage sehen, wie viele Menschen das Bild "Hund spielt auf der Party zusammen mit den Kindern und alle haben Spaß" im Kopf haben und das für einen völlig selbstverständlichen Normalzustand halten würden.
Ich halte das für einen Normalzustand - für meine Hunde.
Stadtbesichtigungen wären für Amigo Stress gewesen.
Hat er mitgemacht, ohne Stress - wenn er zuvor einen kurzen Lösespaziergang gehabt hätte, und im Anschluss eine schöne Wald-Freilaufrunde, zum "Seele baumeln lassen".
Das hat er gebraucht, das war seine Welt, die er liebte.
Hunde sind aber immer Individuen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen.
Wenn ich mein Leben mit einem Hund teilen will, muss ich auch die Bereitschaft mitbringen, mich auf die Bedürfnisse des Hundes einzustellen.
Aber ja, ich erlebe auch immer wieder, dass normale Hundekommunikation immer direkt mit Gefährlichkeit gleich gesetzt wird.
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Zumindest haben diese Listen dazu geführt, dass für das Führen bestimmter Rassen ein Führungszeugnis notwendig wurde - was zumindest den legalen Zugang und das legale Halten von Hunden für ein bestimmtes Klientel verhinderte.
Das eigentliche Ziel dieser ganzen politischen Maßnahmen war doch, wahrscheinlich gewaltbereiteren Menschen den Zugang zu Hunden zu verwehren, die ein größeres Potential zum Verwirklichen von Gefahr mitbrachten (= Hunde, die zum Kampf zu gebrauchen waren).
Um auch die illegale Beschaffung zumindest wirksam einzudämmen, wurden dann eben bestimmte Rassen (und deren Phänotypen) gänzlich verboten.
Dass damit auch vernünftige Hundehalter betroffen waren, war ein Collateralschaden, der in Kauf genommen wurde (bzw. in Kauf genommen werden musste), um überhaupt ein Instrumentarium zur Hand zu haben, um die unmittelbare Gefahr einzudämmen.
Ein großer Dank an SavoirVivre für ihre Schilderung der Umfeldbedingungen - die für viele, die diese niemals kennen gelernt haben, oft gar nicht oder nur schwer vorstellbar sind.
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Hunde sind als Gattung erfolgreich, weil sie sich dem Leben mit dem Menschen als Sozialpartner und dem Sein in menschlichen Umgebungen angepasst haben. Nein, es ist absolut nicht normal im Sinn von üblich, dass Menschen ins Beuteschema fallen.
Das ist für mich der eigentliche Kern, was den Canis Lupus Familiaris (Haushund) ausmacht.
Menschen gehören genauso wenig zum natürlichen Beuteschema wie Artgenossen.
Weil der Hund aber sehr "formbar" ist, zum Einen durch menschliche Selektion, zum Anderen aber auch durch Erfahrungslernen (wozu auch Erziehung gehört), lässt er sich für Zwecke einsetzen, die diese beim Hund natürliche Vertrautheit und Freundlichkeit (familiaris = vertraut und/oder freundlich) so weit "verbiegen" lässt, dass sie sich zum Beispiel in fehlgeleiteter Beute(-fang)motivation, aber auch in übersteigerter Aggressivität zeigt.
Meinethalben dürfte es gerne eine Kennzeichnungspflicht für JEDEN Hund geben, und eine Datenbank, gerne auch genetisch, die allen Ämtern zur Verfügung steht.
Dazu einen Hundeführerschein, den jeder Hundehalter vor der Anschaffung eines Hundes machen muss.
Außerdem eine Vorstellung/Wesensprüfung im Alter von 2 Jahren.
Damit würden aber die Persönlichkeitsrechte, die "Freiheit" der Menschen arg eingeschränkt - was zu einem Aufschrei führen würde.
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Amica z.B. wurde nie(*) in Richtung beissen ausgebildet. Aggression wurde nie(*) angesprochen. Sie ist ein unfassbar weicher Hund.
Als meine Mutter und Amica angegriffen wurden, hat sie auf ihre Genetik 'zurueck gegriffen' und da richtig Alarm gemacht. Kein Getue, sie hat das ernst gemeint!
Soweit ich weiß, ist genau diese Eigenschaft des tatsächlich-Gefahren-erkennen-können eine grundsätzliche, "natürliche" Vorraussetzung für einen "wesensfesten" Hund.
"Wesensfest" in Anführungszeichen, weil dies kein feststehender Begriff ist.
Dass diese Veranlagung (tatsächliche Gefahr von Nicht-Gefahr zu unterscheiden) - die ich persönlich gerade beim DSH früher sehr geschätzt habe - eben auch sehr schnell verhunzt werden kann in den Händen "unfähiger" Halter, ist mMn eines der größten Probleme gerade bei der Haltung von Schäferhunden, und passiert mMn zumeist dann, wenn der Fokus der Ausbildung zu einseitig auf einem Merkmal (Wehrhaftigkeit in diesem Fall) liegt, während andere Merkmale (Umweltsicherheit im Umgang mit Menschen/Artgenossen z. B.) vernachlässigt werden.
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Unsere Schäferhunde hatten auch Schutztrieb. Im Ernstfall hätten sie uns ernsthaft beschützt, da bin ich mir sicher.
Dazu eine "Fun Story", aus erster Hand von einer Hundehalterin, die ich sehr gut kannte, und den betreffenden Hund auch:
Ihr weißer kanadisch-amerikanischer Schäferhund war hoch gefährlich für Menschen, sobald seine Halterin nicht anwesend war.
Nachtübung, die Halter sollten eine dunkle Stelle mit ihren unangeleinten Hunden passieren, aus dem Gebüsch sprang dann plötzlich mit Getöse der Figurant.
Der weiße Schäferhund durfte daran nur mit Maulkorb teilnehmen.
Als der Figurant aus dem Gebüsch sprang ... rannte der Hund weg.
Seitdem fühlte sich die Halterin bei ihrem letzten Abendspaziergang im Dunklen, in einer weniger bewohnten Umgebung, nicht mehr so sicher wie vorher ... weshalb sie ihren Hund da lieber an der Leine hielt.