Das habe ich hier nicht gelesen.
Dabei ging es um meine Aussage, es würde als moralisch verwerflich angesehen werden einen Hund vom Züchter zu holen, weil diese einem Tierschutzhund einen Platz wegnehmen würden.
@Garm
Das hier steht im Eröffnungspost, darum geht ja die ganze Diskussion:
Nach seiner Einstellung ist es verwerflich von einem Züchter zu kaufen so lange es noch Hunde in Tierheimen gibt. Er setzt Vermehrer mit Züchtern gleich und meint es gebe halt genug Hunde in Tierheimen, da dürfe man nicht zu Züchtern gehen.
Sowas zum Beispiel stimmt einfach nicht.
Bezieht sich auf meine Aussage, es hat sich trotz der großen Importe von "Straßenhunden" aus Ländern mit eben dieser Problematik nichts an dieser Problematik geändert.
Du sagst, das stimmt eben nicht - kannst du hier mal ein Beispiel geben, in welchem der Länder die Straßenhundpopulation kleiner geworden ist durch die Tierschutzimporte in Länder ohne diese Problematik?
Ich kenne keines.
Man muss doch aber trotzdem die Frage stellen, wie man zumindest auf dem Weg zu diesem Ziel ein Stückchen weiter kommen kann. Die Zustände in anderen Ländern einfach zu ignorieren und ausschließlich Hunde vom Züchter zu kaufen, ist das denn die richtige Lösung?
Nein, das habe ich auch nirgends so geschrieben.
Die Realität erfordert einen sozial motivierten Mittelweg.
Potato hat so wunderbar differenziert und gesagt, man sollte seriösen Tierschutz mit seriöser Zucht vergleichen, und unseriösen Tierschutz mit unseriöser Zucht - und eben nicht alles über einen Kamm scheren.
Seriöser Tierschutz und seriöse Zucht müssen gleichermaßen unterstützt werden, damit das Unseriöse kleiner wird und gänzlich verschwindet.
Nur dann wird sich langfristig für alle Hunde etwas ändern.
Unseriöser Tierschutz macht den seriösen Tierschutz genauso kaputt, wie unseriöse Zucht die seriöse.
Die sehen durch die Traces genau wann wo wohin wieviele Hunde gehen.
Damit sind die Veterinärämter/Behörden gemeint.
Wäre sehr schön, wenn dem so wäre... ein großer Teil der importierten Hunde wird gar nicht über Traces angemeldet.
Mal als Beispiel: Für Traces wird dem zuständigen Veterinäramt im Ausreiseland der Transport gemeldet. Die Reisefähigkeit wird von einem Tierarzt vor Ort offiziell geprüft und dokumentiert, und an das zuständige Veterinäramt übergeben. Dazu muss diesem Veterinäramt der Ankunftsort und die voraussichtliche Ausreisezeit und voraussichtliche Ankunft am Bestimmungsort angegeben werden, diese meldet es dem zuständigen Veterinäramt im Ankunftsland, sodass es die Möglichkeit hat, die Richtigkeit sofort bei Ankunft an dem angegebenen Ort zu prüfen, einschließlich der dazugehörigen Dokumente.
Das ist Traces.
Wie, glaubt ihr, wird das z. B. eingehalten, wenn der Transporter an etlichen verschiedenen Rastplätzen anhält und dort Hunde zum Empfang an Endabnehmer/zum Weitertransport abgibt?
Gar nicht ....
Meine Hunde vom Züchter haben selbstverständlich Papiere (also einen Abstammungsnachweis bzw. Stammbaum).
Bei einem Hund aus dem Tierschutz kann man ja davon ausgehen, dass dieser keine Papiere hat.
Da ich aber auch mit den Hunden vom Züchter weder züchten wollte noch Ausstellen oder speziellen Hundesport machen, hatten sie über den Nachweis einer Verbandszucht hinaus für mich keinen weiteren Nutzen.
Bei Reitern heißt es: "Auf Papieren kannst du nicht reiten!".
Ähnliches gilt für die Papiere (Ahnentafeln) eines Hundes.
Klar gibt es Tierbesitzer, die voller Stolz auf den "adeligen" Stammbaum ihres Tieres hinweisen - nun ja, wer es braucht ...
Was die Ahnentafeln tatsächlich aussagen:
Sie dokumentieren lückenlos über mehrere Generationen, dass hier nur Hunde zur Zucht genommen wurden, die die jeweils zu dem Zeitpunkt geltenden Zuchtzulassungsbedingungen erfüllt haben.
Dazu gehören u. A. eben auch entsprechende gesundheitliche Bedingungen.
Der Hund ist damit nicht wertvoller, er ist ein Hund wie jeder andere auch.
Für mich gehört aber diese Sorgfalt hinsichtlich Gesundheit zu einer seriösen Zucht zwingend dazu.
Weshalb ich jegliche Vermehrung extrem brachyzephaler Rassen als unseriös ansehe, und nicht als Zucht bezeichne.
Das ist aber ein Problem, welches im Qualzuchtthread diskutiert werden sollte, hier geht es ja um die moralische Verdammung jeglicher Zucht als verwerflich.
ich kann, wenn ich mich anstrenge, der Logik dieses Gedankenganges folgen. Ich glaube trotzdem nicht dass er stimmt. Deine Argumentation ist quasi, dass Zucht so eine Art Glücksproduktion ist, die wir laufen lassen müssen, um immer mehr Glück zu produzieren.
Also das ist jetzt aber dein Kopfkino, welches du da reininterpretierst, dementsprechend stimme ich auch deiner im weiteren Verlauf aufgeführten Schlussfolgerung nicht zu.
Wir wünschen uns für jeden Hund ein langes, gesundes und vor Allem glückliches Leben.
Zucht ist aber doch keine Glücksproduktionsstätte, ich weiß nicht wie du darauf kommst
Es geht darum, dem Welpen alles zukommen zu lassen, was zum Entwickeln seiner körperlichen und geistigen Gesundheit notwendig ist, um den bestmöglichen Start ins Leben zu haben.
Das fängt schon bei der Wahl der Elterntiere an, denn diese dürfen kein Manko hinsichtlich Wesen und Gesundheit haben.
Bei erblichen Krankheiten gehört eben auch die gesundheitliche Dokumentation der Ahnen mit dazu.
Da gehört die fachgerechte, und auch liebevolle Betreuung der Mutterhündin während der Trächtigkeit dazu, genauso wie eine entsprechende Ernährung, die ja nicht nur für die Mutterhündin wichtig ist, sondern auch für die Entwicklung der Welpen im Mutterleib.
Dazu gehört die Unterstützung der Mutterhündin bei der Aufzucht.
Auch die Entwicklung der Welpen ist - neben der fachgerechten Ernährung - gerade im Hinblick auf die körperliche und geistige Entwicklungsförderung nicht einfach, sondern sehr umfassend.
Wann welche Anreize zur Verfügung gestellt werden, um eine umfassende körperliche und neuronale Entwicklung zu gewährleisten, muss ein Züchter wissen.
Bei der rasanten Entwicklung von Welpen ist es zwingend notwendig zu wissen, dass es für eine normale neuronale Entwicklung Zeitfenster gibt, die sehr kurz sind und genutzt werden müssen, damit sich ein gesund funktionierendes Gehirn entwickelt.
Es ist nicht das Ziel, "Glück" zu produzieren - obwohl das oberste Ziel natürlich ein glückliches Leben des Hundes gemeinsam mit seinen Menschen sein sollte.
Es geht darum, dem Welpen alles zukommen zu lassen, was es braucht, damit er sich körperlich und geistig gesund entwickeln kann - und nicht etwa Vorbelastungen hat durch z. B. Mangelerscheinungen durch fehlerhafte Ernährung, oder bestimmte Umweltreize nicht verarbeiten kann, weil er keine diesbezüglichen Reize während seiner Aufzucht kennen gelernt hat.
Das hat nichts mit Glück zu tun, sondern ganz im Gegenteil mit Wissen.
Wissenschaftlich fundiertem Wissen.