Na ja - ich lese diesen Bericht mit gehöriger Skepsis - ist halt schon Wahlkampf auf amerikanischem Niveau...
Beiträge von Hundundmehr
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Ja, es ist überaus schwierig die Botschaft zu vermitteln:
"Dieser Wolf ist und bleibt ein Wildtier, was hier durch sorgfältige Aufzucht, Gewöhnung und Sicherung ermöglicht wird, vermindert nicht den Fakt, dass ein Wolf nicht zu zähmen ist."
Aber welches Gegengewicht könnte denn sinnvoll sein zu den medial verbreiteten reißerischen "Berichten" und Meinungen zum Thema Wolf?
Wenn ich diesen Vorfall "übertrage" auf die Thematik "gefährlicher Hund", dann sehe ich hier durchaus den Aspekt "Aufsichtspflicht der Eltern" in Bezug auf Kontakte von Kindern zu Hunden, nicht nur fremden, sondern auch bekannten oder gar eigenen Hunden.
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Natürlich ist dieser Gedanke sehr zweischneidig, wie so ziemlich alles im Leben.
Ich stehe auch zoologischen Anlagen sehr kritisch gegenüber.
Eine Seite der Medaille ist eben aber (Achtung: Genauso klischeehaft gemeint wie mein Bild des Rotkäppchen-Märchens), dass viele Kinder mit dem Bild aufwachsen: "Milch und Gemüse und Fleisch kommt aus dem Supermarkt."
Auch hier sehe ich die Verantwortung bei den Eltern, ihren Kindern bei einem Besuch solcher Örtlichkeiten zu vermitteln, dass viele der dortigen Tiere Wildtiere sind, die in Gefangenschaft leben.
Es ist und bleibt Aufgabe der Eltern, Kinder zu Kritikfähigkeit zu erziehen, ihnen den Weg zu leiten, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
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Mehr Sorgen als Nr 1, 2 und 4 macht mir die ballsüchtige Nr 3... ich fürchte, die braucht eine andere Selbsthilfegruppe.
Das war auch mein spontaner Gedanke ...
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So ein direkter Kontakt unter kundiger und sicherer Kontrolle würde mich auch faszinieren.
Möglicherweise hat ein solches Erlebnis ja auch Einfluss auf den Respekt, den ich (und eben andere Menschen auch) gegenüber dem Wolf haben. Den Wolf einerseits als nicht zähmbares Raubtier wahrzunehmen, andererseits aber als Lebewesen, welches eben nicht eine "mordende Bestie" ist, die ausgemerzt werden muss, wäre für mich sicher eine besondere Erfahrung.
Natürlich hat das auch "Werbecharakter"; Dass solche Wolfstationen "pro Wolf" sind und sich bemühen, den Wolf in einem besseren Licht als im Rotkäppchen-Märchen darzustellen, ist doch völlig normal und auch legitim.
Dass ich dafür Geld zahle, welches dem Projekt zugute kommt, finde ich dabei ok, zwingt mich ja niemand dazu.
Nein, ich muss nicht alles antatschen, wenn ich das tun wollen würde, hole ich mich zuvor die notwendige Erlaubnis.
Was mich wirklich wundert ist die scheinbare Selbstverständlichkeit, mit der hier Mitverantwortung des Veranstalters für die Aufsichtspflicht gegenüber dem Kind angenommen wird.
Evtl. liegt das an den Erfahrungen in meiner beruflichen Bubble, aber mittlerweile scheint es gängiger Usus zu sein, dass das jeweilige Umfeld Verantwortlichkeiten zu übernehmen hat, die eigentlich alleine in die Verantwortlichkeit der Eltern fallen.
Ganz ehrlich - wo ist denn das Problem, sein eigenes Kind so zu sichern, dass es den erforderlichen Sicherheitsabstand einhält?
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Die Daten der angefahrenen Übergabeplätze sind auch vorhanden
Ja - wenn es seriös läuft.
Seriöse Vereine machen z. B. Traces.
Es ging um die Aussage, die Verbringung aller Hunde könnte über Traces nachvollzogen werden, und das trifft eben nicht zu.
Nur für die Hunde, die auch über Traces verbracht werden.
Es gibt zuhauf Meldungen über beschlagnahmte Hunde (und Katzen-) Transporte, weil die entsprechenden Papiere nicht vorhanden waren, bei einigen steht in den Meldungen, ein Teil der Tiere hätte keine Papiere.
Wie hier schon angemerkt wurde, verfügen die entsprechenden Ämter überhaupt nicht über die Kapazitäten, um jegliche Transporte zu kontrollieren; Was über Stichproben dann rausgefunden wird, ist doch nur ein sehr geringer Teil der tatsächlich stattfindenden Transporte.
Genau darauf wird doch von unseriösen Gruppierungen gebaut - das Kontrollnetz ist einfach zu großmaschig.
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Dass es schwarze Schafe gibt die sich nicht an bestehende Gesetze halten ist Fakt. Aber hast du Zahlen für die Behauptung - ein großer Teil - ?
Hm - stöber doch mal ein wenig auf den HP einiger Tierschutzvereine, da sind dann oft Dokumentationen zu finden zu Organisation und Ablauf von geplanten Transporten.
Schau mal in einschlägigen Foren/FB-Seiten, wie da organisiert wird, welcher Weitertransport wo und wie und mit welchem Hund gemacht wird, wie viele unterschiedliche Rastplätze angefahren werden.
Oder frag doch mal die jeweiligen Endabnehmer, ob sie denn die Traces-Papiere ihres Hundes mit bekommen haben - denn die brauchen sie, um die legale Einfuhr ihres Hundes nachweisen zu können.
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Jein, das ist wieder so ein Poesiealbum Spruch, der eine gewisse Wahrheit enthält, aber eben nicht in vollem Umfang.
Waeren Papiere bzw. Abstammungsnachweise voellig egal, gaeb es sowas nicht.
Ihr habt beide Recht, natürlich haben Abstammungsnachweise auch durchaus noch einen anderen Sinn, wie ihr ihn ausführt.
Der Sinn, den ihr beide beschreibt, lässt sich natürlich über Papiere/Abstammung nachvollziehen, wenn diese detaillierter betrachtet werden.
Entsprechende Abstammung erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit darauf, auch die Merkmale beim Hund zu erhalten, die man sich für die eigenen Vorstellungen wünscht.
Aber auch das Erhöhen der Wahrscheinlichkeit für diese Merkmale ist immer noch keine Garantie dafür, dass diese Merkmale auch tatsächlich in dem erwünschten Maße beim individuellen Hund vorhanden sind.
Ist es besser verständlich, was ich meine?
Aber auch für jemanden, der mit dem Hund weder bestimmte sportliche Ambitionen noch züchterisch etwas verwirklichen will, hat mit dieser Ahnentafel zumindest ein Dokument in der Hand welches belegt, dass hier zumindest ein gewisser Grundstandard hinsichtlich Sorgfalt bei der Zucht zugrunde liegt.
Genau das machen sich ja auch etliche unseriösen "Zuchtvereine" zueigen, indem sie pompöse Aufmachungen für "Ahnentafeln" haben, die sie selber fantasievoll auf ihrem eigenen Computer gestalten und ausdrucken lassen können...
Gibt genug, die darauf reinfallen und dann auch noch entsprechende Preise zahlen...
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Du sagst, das stimmt eben nicht - kannst du hier mal ein Beispiel geben, in welchem der Länder die Straßenhundpopulation kleiner geworden ist durch die Tierschutzimporte in Länder ohne diese Problematik?
Ich kenne keines.
Spanien.
Da ist der Export von Hunden nicht der einzige, aber ein wichtiger Baustein, ohne den der TS vor Ort nicht das erreichen konnte, was er erreicht hat.
Womit du immer noch nicht sagst, was er erreicht hat
Gibt es weniger Straßenhunde in Spanien?
Also ich weiß ja, dass dortige Jäger mittlerweile nicht mehr grundsätzlich ihre nach der Jagd auszurangierenden Jagdhunde aussetzen oder (nicht unüblich auch auf äußerst grausame Art) "entsorgen", sondern erst mal bei Tierschützern nachfragen, ob sie Interesse an diesem für ihn wertlosen Hund haben ...
Aber gibt es deshalb weniger Jagdhunde, die Jahr für Jahr "entsorgt" werden?
Hat sich rechtlich irgend etwas bewegt für die dortigen Jäger, die ihnen Einhalt bei der üblichen Behandlung ihrer Jagdhunde gebietet?
Das nur mal als Beispiel, es gibt durchaus auch noch andere Tücken, die durch den Auslandstierschutz mit "befeuert" werden, gerade weil seriöses Wirken einfach anders aussieht.
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Im letzten Bericht, in welchem der Leiter den Hergang schilderte, wurde gesagt, der Großvater hätte die Audienz gebucht (bei der es auch zum Körperkontakt kommen kann), und hätte gefragt, ob sein Enkel ihn begleiten könnte.
Begleiten ist aber nicht zwingend gleichzusetzen mit einer Audienz, bei der es eben auch zu Körperkontakt mit dem Wolf kommen kann.
Beim Spaziergang - wo eine Begleitung von dem Enkel unter Berücksichtigung der Tagesverfassung des Wolfes als Möglichkeit vom Trainer dargestellt wurde - ist der Wolf mit zwei Leinen gesichert, eine davon wird vom Trainer gehalten.
Dazu kam es aber gar nicht - die Audienz mit möglichem Körperkontakt war gerade erst im Gang, und es gab die ganz klare Anweisung bei der vorherigen Einführung, dass alle anderen Personen einen Mindestabstand von 10m einzuhalten haben, während dieser erste Kontakt zum Großvater stattfindet.
Die Eltern des Jungen gehören in den Hintern getreten, und - meiner persönlichen Meinung nach - angezeigt wegen Verletzung der Aufsichtspflicht.
Denn diese hatten sie ganz klar durch die vorherige Einweisung.
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Ich bin davon überzeugt, dass ein Anspringen mit Ablecken eines 8-jährigen Jungen, der bei einem auf den Hinterbeinen stehenden Wolf kleiner als dieser ist, niemals zu keinem Zeitpunkt vom Trainer vorgesehen war bzw. überhaupt in Betracht gezogen wurde.
Aber ganz klar hatten die Eltern zum Zeitpunkt des Vorfalls die völlige und alleinige Aufsichtspflicht.