Beiträge von Hundundmehr

    Hier z.B. wird beschrieben wie in BW solche Vorfaelle zu beurteilen sind https://im.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/reda…H_Anlage_6a.pdf

    Von 'der große Hund der sich w

    Daraus dieser Satz, zu "Beurteilung von Beißvorfällen"

    Zitat

    Erfolgte die Verletzung des geschädigten Hundes aufgrund solch eines kurzen Kampfes nach einem Sozialkontakt mit Austausch von Drohsignalen, dann kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine „gleichartige Reaktion bei anderen Hunden“ handelt, also um ein Verhalten, dass im Regelfall nicht als gesteigert aggressiv einzustufen ist und somit nicht der Definition der Bissigkeit entspricht, sofern nicht im Einzelfall besondere Verhältnisse vorliegen



    Das finde ich extrem bemerkenswert kompetent, weil hier sowohl artspezifische Verhaltensaspekte berücksichtigt werden, als auch eine Definition von "Bissigkeit" vorzuliegen scheint, die sich deutlich von den - in meiner "Blase" - vorherrschenden Vorstellungen von "Der Hund ist bissig" unterscheidet.

    Fazit: Nicht jeder Hund der gebissen hat, ist auch als bissig einzustufen.

    Dass in diesem Text betont wird, es müsse bei jedem Vorfall zunächst überhaupt erst mal festgestellt werden, ob tatsächlich ein Biss vorliegt (womit der bewusste Einsatz der Zähne zum Beschädigen gemeint ist) und dann in jedem Einzelfall unter Berücksichtigung der gesamten Umstände untersucht werden muss, ob hier tatsächlich eine Bissigkeit vorliegt, die eine Einstufung als "gefährlich" erlaubt, gefällt mir auch ausgesprochen gut.

    In der Realität sind solche Einzelfallbetrachtungen natürlich sehr schwierig, gerade ohne Zeugen oder mit voreingenommenen Zeugen.

    Unterm Strich gefällt mir diese Vorgabe in BW zur Einstufung eines Hundes als "gefährlich" ausgesprochen gut.

    Das handhabe ich deswegen so streng, weil ich noch den Ersthund an der Schlepp dabei habe.

    Aufgrund dieser Vorgabe eine Idee - schau mal was du damit anfangen kannst:

    Den Ersthund hälst du ja dauerhaft über die Schlepp gesichert, und fasst sie dann sicher auch kürzer bei diesen unübersichtlichen Gelände.

    Damit gibst du dann den Radius vor, den dein Jungsspund auch einhalten soll - er soll nicht weiter gehen als der Ersthund es kann mit der kürzer gefassten Leine.

    Damit werden auch beide Hunde angesprochen: "Bleibt bei mir!" z. B., und der Jungspund muss dann maximal auf Höhe des Ersthundes bleiben.

    Üben kannst du das z. B. indem du eine 2 oder 3m Schnur (Wäscheleine z. B., irgend etwas leichtes, dünnes) am Halsband/Geschirr befestigst, und dann zunächst kurze Übungseinheiten auf bekanntem Gelände einbaust.

    Dazu fasst du die Schlepp des Ersthundes so kurz wie du dir wünscht, und nimmst auch die Schnur vom Jungspund auf.

    Die übrige Zeit, außerhalb dieses Trainings, kann diese Schnur dann "geschleppt" werden, weil sie den Jungspund ja nicht behindert.

    Einige Tierarten haben Fell zum Schutz gegen Umwelteinflüsse, andere nicht.

    Manche Spezies passen sich den jeweiligen Umweltbedingungen an, sodass z. B. in Bezug auf das Fell durchaus unterschiedliche, an die jeweilige Umwelt angepasste Fellstrukturen auftreten können, obwohl die Spezies eigentlich die gleiche ist.

    Soweit ich weiß, hat die Haut bei Nackthunden sehr wohl eine Sonnenschutzfunktion, was bei Hunden mit Fell nicht so ist.

    Aber auch bei Nackthunden ist es natürlich ein Problem, wenn durch entsprechende Selektion diese Sonnenschutzfunktion durch die Haut gestört ist.

    Das jetzt aber in einen Topf zu werfen mit: "Hunde ohne Fell sind Qualzuchten", halte ich für fraglich.

    Zu den ganzen genetischen Defekten, mit denen ja die Rassehundezucht verteufelt wird:

    Die Natur macht nichts perfekt, und sie "probiert" aus, was besser oder eben auch angepasster sein könnte.

    Was nicht funktioniert, wird ausgemerzt.

    Die Natur ist da sehr "grausam".

    Hunde sind kein Produkt der Natur, sondern des Menschen.

    Auch die Populationsverbreitung wird alleine durch den Einfluss des Menschen bestimmt.

    Hunde, die allein auf sich gestellt in der freien Natur nicht überlebensfähig wären (und das sind die allermeisten unserer Hunde...) gedeihen nur deshalb, weil sie unter Obhut des Menschen überleben können.

    Der Mensch tötet einen Hund nicht, weil er einen Gendefekt hat - er versorgt ihn (zumeist), und ermöglicht trotz Defekt ein gutes und möglichst langes Leben.

    Darin liegt aber auch die Verantwortung des Menschen: Die Populationsverbreitung so zu regulieren, dass entsprechende Defekte sich nicht völlig ungebremst verbreiten können.

    Nicht wenige Züchter tun das - und dass es nicht alle machen liegt einfach auch daran, dass Menschen eben "menscheln" und nicht halb so verstandesgelenkt agieren, wie Menschen sich das als "Krone der Schöpfung" doch so gerne auf die Fahne schreiben.

    Deshalb müssen die, die Zucht mit der gebotenen Verantwortung betreiben, mit Liebe und Verstand und wissenschaftlichen Fakten, unterstützt werden.

    Oder wir geben das Projekt "Haushund" komplett auf, und überlassen der Natur, was sie davon als überlebensfähig ohne den Menschen übrig lässt ...

    Also dass er über längere Strecken in einem kleineren Radius läuft, z.B. weil der Weg sehr kurvig und nicht einsehbar ist.

    Wie wäre für solche Bereiche/Gelegenheiten eine etwas längere Leine?

    Meine Hunde haben/hatten alle keinen Radius, ein Sitz auf Distanz war obligatorisch, und irgendwann haben sie alle von sich aus mindestens gestoppt, oft sogar hingesetzt, wenn sie wussten dass ich nicht sehen kann dass da was kommt.

    Mehr in meiner Nähe bleiben ist bei uns eine Mischung aus mehreren Signalen: "Bleib bei mir" zum in der Nähe halten, "Langsam" um Tempo rauszunehmen und den Abstand nicht wieder zu groß werden zu lassen, "Warte" um den Abstand wieder zu verringern, und ein "Hinter", um selber erkunden zu können, was bei uneinsichtigen Stellen kommt.

    Diese Signale, auch Kombinationen daraus, wende ich situativ an.

    Wenn es mir zu anstrengend wird, leine ich an.

    Das passiert dann, wenn ich das Gefühl habe der Hund wird jetzt durch solche Signale von mir "zugelabert", und das ist kein entspannter Freilauf - weder für den Hund, noch für mich.

    Mein Plan war bis zu diesem Zeitpunkt: Gucken lassen, warten und bei einer Umorientierung zu mir das Markerwort geben und belohnen.

    Keinen meiner Hunde habe ich aktiv gucken lassen - mir ist die Gefahr einfach zu groß, dass sich während des Schauens der Gedanke im Kopf manifestiert, dass das was er da anschaut, Beute sein könnte.

    Wahrnehmen - ja, kein Thema, aber beobachten lassen?

    Nö - weitergehen, links liegen lassen, ist uninteressant, ich habe höchstens mal kommentiert: "Joah, ist ein Vogel, interessiert mich nicht, komm wir gehen weiter!".

    Das Weitergehen wurde belohnt - wobei ich, je nach Beute, gerne auch mal kehrt gemacht habe, um mich von der potentiellen Beute weg zu bewegen.

    Parallel dazu an Impulskontrolle, Gehorsamsübungen (bei Fuß, Sitz auch auf Distanz) und vor allem Jagd(ersatz)training arbeiten - und in entsprechendem Gelände durch Sichern des Hundes zuverlässig Jagderfolge (wozu auch Hetzen gehört) verhindern.


    Einfach, um auch gar nicht erst den Gedanken aufkommen zu lassen: "Wir verfolgen das jetzt!".

    Aber das ist halt der einzige Punkt der wichtig ist. Von Gesundheit redet da keiner, ist nicht wichtig, wichtig ist das die Hunde von Champions stammen und die Eltern Champion Qualität vererben / hervorbringen.

    Ne also sorry, aber für meine Rasse ist aus meiner Sicht kein Züchter seriös, der auf seiner HP nicht gläsern Einblick gewährt in die zuchtrelevanten Ergebnisse der Elterntiere.

    Dazu zählen neben den Ausstellungsergebnissen die Gesundheitsprüfungen, bestandener Wesenstest, Formwert und gegebenenfalls Auflagen bei der Verpaarung.

    Es mag Dissidenzvereine geben, die nur auf preisgekrönte Äußerlichkeiten Wert legen bei der Auswahl der Elterntiere.

    Im GRC brauchst du mehr dazu, als nur Showergebnisse.

    Gib doch mal ein reales Beispiel, bei welchem Züchter mit den Championaten geworben wird, und wo auf Gesundheit nicht geachtet wird?

    Soweit ich weiß, können andere Vereine aber auch nicht einfach von der VDH Ausstellungsordnung abweichen, selbst, wenn sie denn wollten.

    Wenn sie strenger ist, schon.

    Der VDH überwacht den gesetzlichen Mindeststandard.

    Wobei es ohnehin innerhalb der Vereine schon schwierig genug ist, strengere Regelungen durchzusetzen.