Beiträge von Morelka

    Kannst du nicht darauf umstellen, mit der Pfeife Aufmerksamkeit zu bekommen und dann mit Handzeichen arbeiten? So richtig mit vollem Körpereinsatz, falls die Augen auch nachlassen?

    Ja, genau so habe ich das gemacht. Ich setze sehr viele Handzeichen ein im Alltag mit allen Hunden, darauf reagieren sie gut. Wenn ich wie wild mit den Armen wedle, wenn er weit entfernt, bzw. orientierungslos ist, sieht er mich dann auch.

    Im Fall mit diesem "Idioten", der Bongo vor sich her trieb, hätte aber alles nichts genutzt, denn es lag ja daran, dass Bongo sich überhaupt nicht getraute, an diesem unheimlichen Wanderer vorbei zu laufen.

    Ich habe eine Schleppleine, allerdings ist die zu schwer für den 3.5 kg-Hund. Ich setze eher eine superleichte Flexi-Leine ein zur Sicherung. Sobald er spürt, dass er an der Leine ist, mutiert er zum "geschlagenen Hund" und trottet völlig geknickt, mit hängender Rute und Ohren resigniert neben mir her... das ist eben leider auch nicht so prickelnd, weder für ihn noch für mich.

    Bisher funktionierte der Freilauf ja so gut, weil er einfach perfekt hörte und auf die leisesten Kommandos oder Handzeichen reagierte.

    Jetzt muss ich mich umstellen, bzw. wir beide müssen uns umstellen und eine angepasste Kommunikationsart finden, bei dem ich ihn möglichst gut beschützen kann ohne ihn ständig an der Leine zu behalten.


    Eine Tierärztin wollte ihn mal sogar in der Klinik behalten, weil sie dachte, der Hund sei schwer krank, weil er völlig eingefroren und apathisch auf dem Schragen stand, als er sich mal verletzt hatte beim Sprung aufs Sofa.

    Ich protestierte natürlich gegen eine "Internierung" und erklärte ihr, dass das Bongo typisch sei, dass er den apathischen, halbtoten Hund spiele. Ich hob ihn vom Tisch runter, wo er sofort zu kreiseln begann (seine gewohnte Übersprunghandlung) und sich auf ein Guteli stürzte. Die TÄ war platt...

    Vielen Dank für Eure Erfahrungen.


    Ich habe vor 2 Jahren einen Alters-Check machen lassen bei Bongo inkl. Blut-Untersuchung. Damals war alles bestens, aber eben, wie gesagt, das Alter schreitet voran.

    Nächsten Donnerstag habe ich einen Termin mit Smilla für ihre Librela-Spritze. Dabei lasse ich dann Bongo gleich auch noch durch checken.


    Mir ist klar, dass ich mich immer mehr darauf einstellen muss, dass ich ein Altersheim habe... dass Smilla als Uralt-Omilein (keine Ahnung, wie alt sie eigentlich ist, mind. 15 nehme ich an) spezielle Betreuung und sehr viel Fürsorge benötigt, weiss ich. Aber die Buben waren halt bisher, verglichen mit Smilla, so munter und unkompliziert, dass ich mich habe einlullen lassen in der Meinung, die Buben seien noch "jung." Ich nahm ja beide erst im Alter auf, Bongo war 9, als er zu mir kam, Taqui vor 4 Monaten sogar schon 11,5.


    Ich ziehe Bongo seit diesem Vorfall jetzt immer sein "Namens-Halsband" mit seinem Namen und meiner Tel.Nummer drauf, falls er mir tatsächlich mal verloren ginge... davor habe ich natürlich grosse Angst. :shocked:

    Zum Glück ist Taqui so unkompliziert und ein richtiger Fels in der Brandung für Bongo... nur hört auch er nicht mehr gut. Es ist mir peinlich, dass ich meine alten Hunde unterdessen richtiggehend "anbrüllen" muss, damit sie mich überhaupt hören. Ich habe es auch mit einer Pfeife versucht, macht aber keinen grossen Unterschied.

    Mein Bongo ist mit seinen bald 13 Jahren (geb. 18.4.2011) eigentlich noch nicht wirklich "alt" für einen Chihuahua, aber ich merke, dass seine sowieso schon immer vorhandene Unsicherheit sich seit einiger Zeit verstärkt.


    Er lebt erst seit Mai 2020 bei mir, also rund 3.5 Jahre. Vorher lebte er offenbar in einer Familie, die ihn mit 8 Jahren abgab an eine Pflegestelle mit damals 19 andern Hunden, u.a. mehrere Chihuahuas, 1 Mops und mehreren franz. und englischen Bulldoggen. Das heisst, er musste sich damals in einem grossen Rudel zurecht finden, was ihm offenbar nicht gelang, weil er viel zu weich und unsicher ist.

    Ich übernahm ihn im Mai 2020 von dieser Pflegestelle zu meiner damals ca. 11-jährigen Smilla. Er war anfangs völlig verängstigt, getraute sich kaum zu lösen, getraute sich nicht an der Leine zu laufen und war zudem viel zu dick. Bei den ersten Hundebegegnungen rannte er laut schreiend davon. Wie mir die Pflegestelle berichtete, war er, kurz bevor ich ihn übernahm, von einem Appenzeller im Genick gepackt und fast zu Tode gebissen worden. Ich nehme an, seine enorme Angst vor andern (grossen) Hunden kam von daher und wohl auch von diesem wilden Riesenrudel, in dem er vorher ca. 1 Jahr lang lebte.

    Von seiner vorherigen Besitzerfamilie weiss ich leider nichts, keine Ahnung, ob er auch schon damals so enorm ängstlich war.


    In letzter Zeit fällt mir vermehrt auf, dass er immer unsicherer wird... er "hört" nicht mehr richtig, obwohl er vorher immer ein Musterschüler war beim Rückruf. Bisher genügte es, wenn ich im normalen Gesprächston zu ihm sagte "Bongo, komm her" oder "Bongo, raus aus dem Garten." Ich nehme an, dass er immer schwerhöriger wird, denn auf meinen Gesprächston reagiert er überhaupt nicht mehr. Erst wenn ich laut rufe "Ppppppongoooo, komm her!!!" schaut er sich völlig überrascht um und kommt sofort angaloppiert.

    Es ist schon öfters passiert, dass er versehentlich einer Gruppe Wanderer hinterher trippelte und nicht merkte, dass ich von hinten nach ihm rief. Irgendwann schaut er sich dann um, merkt, dass er den falschen Leuten hinter her läuft und gerät in Panik. Meist rennt er dann blindlings voraus, weil er meint, ich sei schon weit vorne, dabei bin ich hinter ihm. Das gab schon einige Male brenzlige Situationen mit einem kopflos dahin rennenden Bongo, der völlig desorientiert war.


    Kürzlich wurde er in solch einer Situation von einem rücksichtslosen Wanderer sozusagen "vor sich her gescheucht"... der Wanderer tauchte überraschend vor uns auf an einer unübersichtlichen Kuppe, befand sich plötzlich zwischen mir und den Buben. Bongo getraute sich nicht, an diesem Wanderer vorbei zu rennen, um zu mir zu gelangen und hopste rückwärts und seitwärts vor diesem Mann her, guckte immer zu mir und wuffte leise. Der Mann schritt völlig unbeirrt strammen Schrittes weiter vorwärts auf dem engen Weg, immer genau in der Mitte, so dass der arme Bongo keine Möglichkeit hatte, rechts oder links an ihm vorbei zu schlüpfen, um wieder zu mir zu gelangen. Der Weg war eng, rechts ging es eine Böschung hoch, links steil in den Wald runter, keine Ausweichmöglichkeit.


    Ich lief hinter her (musste noch auf Taqui schauen, der zum Glück völlig problemlos ist) und rief verzweifelt nach Bongo. Er zeigte deutlich, dass er gerne zu mir kommen möchte, getraute sich aber nicht an diesem Wanderer vorbei, der völlig rücksichtslos drauflos marschierte.

    Mind. 200 m weit bewegten wir uns so zügig durch den Wald, zurück Richtung Auto, ich verzweifelt, Bongo verzweifelt, der nicht zu mir gelangen konnte, der Mann trieb völlig unbeeindruckt (oder hirnlos, gedankenlos, was weiss ich...) Bongo vor sich her.

    Beim Auto angelangt gab es endlich eine Ausweichmöglichkeit für Bongo, so dass er in einem grossen Bogen um den Wanderer herum laufen und zu mir gelangen konnte.


    Natürlich weiss ich, dass ich jetzt meinen Senior noch viel besser schützen muss als bisher, muss ihn wohl an jeder unübersichtlichen Wegstrecke an die Leine nehmen, damit nicht wieder solch eine Situation entstehen kann. Bisher konnte ich ihn immer fast überall frei laufen lassen, weil er so stark auf mich fixiert ist und wirklich immer sehr gut rückrufbar war. Das ändert sich jetzt jedoch schleichend. Ich befürchte fast, dass er langsam immer weniger hört und weniger sieht.

    Er wirkt aber überhaupt nicht wie ein alter Hund, ist fit und munter, wie gesagt, 13 Jahre sind für einen Chi eigentlich noch "kein Alter."


    Hat jemand Erfahrung mit ängstlichen Senior-Hunden? Wird das immer schlimmer mit zunehmendem Alter?

    Darf ich fragen, wie schnell ging denn das? Ich habe mich schon oft gefragt wie schnell es im schlimmsten Fall gehen kann.

    Vicky lebte leider nur 21 Monate bei mir, aber es tut noch immer weh, wenn ich an ihren Tod denke... :loudly_crying_face:


    Sie kam zu mir im Alter von ca. 8 - 9 Jahren aus einem spanischen Tierheim (via Pflegestelle in der Schweiz). Das heisst, dass ihre Herz-Krankheit schon rel. weit fortgeschritten war, als sie zu mir kam. Das wusste ich vorher nicht. In Spanien wurde sie noch kastriert im Tierheim (wohl nach dem Motto "Top oder Flop"), der Tierarzt in Spanien hat das Herzgeräusch vermutlich einfach ignoriert.


    Meine eigene TÄ stellte jedenfalls das Herzgeräusch gleich bei der ersten Untersuchung fest und schickte mich zur Kardiologin. Von dort an bis zu Vickys Tod vergingen nur gut 1.5 Jahre.

    In Kurzform:


    - erste US Mitralklappe-Insuffizienz festgestellt, vorläufig noch keine Medikamente notwendig. Vicky war fröhlich und munter, musste jedoch schon von Anfang an ihre Sprints schon nach 50 m abbrechen, weil ihr Herz nicht mehr mitspielte. Ich nannte sie mein katalanisches Windspiel, klein, zart, dünn und superschnell

    - nach 5 Monaten zweite US-Untersuchung, Verschlechterung, Start mit Vetmedin

    - mit Vetmedin wurde sie deutlich munterer, aber auch jetzt keine Ausdauer vorhanden

    - 6 Monate später wiederum deutlich schlechteres Bild, immer mehr Chordae ("Klappenbefestigung" sozusagen) waren gerissen, Klappe stark undicht

    - einige Monate später nochmals Verschlechterung

    - nach ca. 1.5 Jahren zeigte sie ab und zu ein komisches "Einbrechen" in der Hinterhand. Anfangs war mir nicht klar, ob sie einfach ausgerutscht war auf dem Parkett oder ein Hüftproblem hatte. Es fiel mir auch auf, dass sie im Wald immer lustloser der übrigen Truppe hinterher latschte

    - dann brach sie blitzartig zusammen, knallte auf den Boden und schrie zetermordio. Sie rappelte sich aber wieder auf und erholte sich von ihrem Sturz. Da dachte ich zuerst noch nicht mal ans Herz. Ich ging am nächsten Tag zur TÄ, die ihr Schmerzmittel verschrieb und mich abermals zur Kardiologin schickte

    - ich musste auf den Termin warten (war Corona-Zeit), da erbrach sie auf dem Sofa plötzlich Schaum aus Nase und Maul

    - ich raste in den Notfall (solche Sachen passieren natürlich immer mitten in der Nacht). Sie wurde in eine Sauerstoff-Box gesteckt und stark entwässert. Nach 3 Tagen konnte ich sie heim nehmen, wartete immer noch auf den Termin bei der Kardiologin

    - endlich nach 6 Tagen der Termin bei der Kardiologin. Ergebnis: Die Mitralklappe sei zu ca. 2/3 abgerissen und flattere nur noch hin und her. Der Zustand sei hoffnungslos. Natürlich erhielt sie nochmals starke Herzmittel, aber eine Besserung war aussichtslos

    - ich fragte die TÄ, wie schnell ein weiterer Abriss der Mitralklappe passieren könne, hatte die Illusion, ich könne warten, bis er ihr noch schlechter ginge. Mit den Medikamenten und mit entwässerter Lunge ging es ihr erstaunlich gut. Niemand sah ihr die schwere Herzerkrankung an. Auskunft der TÄ: Solch ein weiterer Abriss könne innert Sekunden passieren, von einem Herzschlag zum nächsten. Deshalb wusste ich, dass ich nicht abwarten kann, bis er ihr schlechter ginge, sondern ich entschied mich, sie gehen zu lassen, bevor sie mir beim nächsten Lungen-Ödem elend erstickt/ertrinkt.


    Die Zeit zwischen diesem Zusammenbruch mit anschliessendem Lungen-Ödem mit Schaum aus Nase und Mund und dem Erlösen betrug nur 10 Tage. :dead:


    Es muss nicht bei jedem Hund so dramatisch und schnell verlaufen, denn wie gesagt, ihre Herzkrankheit war vorher 9 Jahre lang nie behandelt worden. Aber ich würde nicht zu lange warten, denn ein plötzlicher Abriss dieser Chordae mit anschliessendem Lungen-Ödem würde einen sehr qualvollen Tod bedeuten.

    Mit einem Herz-Ultraschall kann man sehen, wie stark und wie viel von diesen Chordae bereits gerissen sind und wie stark die Klappe "flattert" und somit undicht ist.

    Aber: Seit einigen Tagen hustet er vermehrt, insbesondere morgens und spuckt dann auch Galle und Schleim. Wenn er richtig zur Ruhe gekommen ist, höre ich Atemgeräusche, kein Schnarchen, eher ein Quitschen/Rasseln aus dem Brustkorb. Ich befürchte, dass sich wieder ein Lungenödem bildet. Herzfrequenz in Ruhe liegt bei ca 50-60 Atemzüge.

    Du beschreibst hier eine extreme Verschlechterung. Das tönt eindeutig nach Lungenödem, kann sich blitzschnell verschlechtern.Wenn Dein Speedy hustet und Schleim/Schaum(?) erbricht, so deutet das auf Wasser in der Lunge hin. Ich würde spätestens morgen zum Kardiologen gehen mit ihm.


    Ein Lungen-Ödem ist kein eigenständiges Symptom an sich, sondern ist die Folge davon, dass das Herz die undichte Mitral-Klappe nicht mehr ausgleichen (kompensieren) kann. Dadurch füllt sich die Lunge langsam oder auch schnell, je nach Situation, mit Wasser.


    Ich kenne das leider von meiner Vicky. Da verlief die Verschlechterung viel schneller, als ich jemals erwartet hätte.


    Alles Gute für Speedy!

    Ich finde Frodos Nase absolut nicht zu kurz.

    aber seine Zähne haben im Unterkiefer zu wenig Platz.

    Das liegt dann wohl eher am Unterbiss, nicht an brachycephal, was ich bei ihm wirklich nicht sehe.


    Einen Unterbiss (zu kurzer Unterkiefer) sieht man rel. häufig bei Kleinhunden. Ich weiss nicht, ob das auch bei grösseren Hunden vorkommt. Ich meine zwar, ich hätte einen starken Unterbiss mal bei einem Mali gesehen, kann mich aber nicht mehr erinnern, wo das war.

    Ich schliesse mich den andern an, 9 Jahre ist auch für einen mittelgrossen Hund bestimmt noch nicht "alt"... lass die OP machen und hoffentlich kannst Du sie noch viele Jahre geniessen.


    Sie wurde mit 1,5 Jahren im Tierschutz kastriert.

    Ich wollte zuerst schreiben, dass bei einem Hund aus dem TS das Alter ja nur geschätzt ist, aber Du schreibst, dass sie mit 1.5 Jahren kastriert wurde. Deshalb kam sie offenbar als junger Hund oder sogar Welpe ins Tierheim, somit sollte ihr Alter korrekt sein.


    Alles Gute für die OP, ich drücke die Daumen!