Beiträge von Morelka

    Die kleinen sind noch im Hochsommer fit, wo es dem Whippet zu schaffen macht.

    Bei den Kleinen muss man aber beachten, dass sie sehr nahe am Boden sind. Der Asphalt auf einer Strasse oder Trottoir (oops, Gehweg in DE) kann sich bis zu 60 Grad erhitzen, ist also mit einer heissen Herdplatte zu vergleichen.
    Kurzläufige Rassen leiden stärker darunter, weil diese Hitze sie von unten noch zusätzlich wärmt (zur Sonneneinstrahlung).

    Ansonsten kann ich auch bestätigen, langnasig, kurzhaarig und hellfarbig verträgt Wärme am besten.

    Ach, das kommt schon noch.
    Vicky ist ja noch gar nicht so lange bei dir.
    Wir haben bis zum aktuellen Trainingstand 2 Jahre gebraucht und von entspannt aneinander vorbeilaufen können wir auch nicht reden

    Ja, Vicky ist erst knapp 9 Monate bei mir... dann gibt es ja noch Hoffnung, dass sie sich noch weiter bessert. :bindafür:

    Wenn Alma schon von weitem weg irgendwas sieht, was ihr komisch vor kommt (merkt man sofort bei ihr im wechsel der Körpersprache), hab ich da rein gemarkert a la "Oh, gut dass du das gesehen hast! Jetzt hab ich es auch erblickt". Das mach ich so bei Menschen, Autos, Pferden, Hunden.
    Sie nimmt das sehr gut an.
    Wenn ich da schon merke, dass sie angespannt bleibt, dann sammel ich sie ein an die Leine und laufe an den Rand / auf Feld, Biege ab wenn möglich.

    Das ist eigentlich der Idealfall, so mache ich das auch. In vielen Fällen klappt das auch wunderbar (das sind dann die Tage, an denen ich die 10er-Kelle hervorholen darf...).
    Häufig aber läuft es nicht nach Schulbuch, sondern ich bin entweder abgelenkt durch andere Leute oder weitere Hunde, es taucht jemand mit Hund überraschend hinter einer Hausecke auf oder ein E-Bike kommt im Wahnsinns-Tempo um eine Kurve gerast. :fear: Ich merke deutlich, dass Vicky Angst hat vor solchen lauten Gefährten, aber leider weicht sie dann nicht nach hinten aus, sondern geht vehement nach vorne... mir ist schon oft das Herz fast stehengeblieben, wenn sie wie eine Furie auf die Strasse rennen will gegen einen Traktor. Natürlich habe ich sie an der Strasse an der Leine, die Flexi blockiert, aber trotzdem ist das jedesmal ein Riesenschreck. Bei grossen LKWs nehme ich sie auf den Arm, wenn ich nirgends ausweichen kann und merke dabei, wie sie zittert und zusammen zuckt.

    Kürzlich griff sie ein Motorrad an auf einer einsamen Strasse, die zu einem Hof führt. Vicky lief frei voraus und machte sich soeben daran zu kacken (ist jedesmal ein Drama, bis sie endlich den "richtigen" Platz gefunden hat).
    Normalerweise fährt dort nie ein Auto, da es Fahrverbot ist, aber trotzdem kam ein Motorrad diese einsame Strasse hoch. Vicky raste wutschnaubend auf das Motorrad los und blockierte es von vorne... :shocked:
    Zum Glück fuhr der Fahrer sehr langsam und konnte problemlos abbremsen, aber ich darf mir nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn das ein "Raser" gewesen wäre.

    das war ne Talentshow, kein Polizeihund und es war ein Mix weder ein Rotti noch ein Minirotti 8selbst wenn es sie gäbe wären es wohl Mischlinge) sondern einfach ein Mischling.

    Ich bezog mich bei den "Mini-Rottweilers" nicht auf dieses Video, das aber immerhin als Quelle die HP der Madrider Polizei angab. Ob das innerhalb einer Talentshow war oder was auch immer kann man in einer 3 Sek. Einblendung nicht sehen.

    Ich beziehe mich auf die vielen amerikanischen Seiten über "Miniature Rottweilers", denn diese gibt es eindeutig, meist aus Kreuzung von Rottweiler x Zwergpinscher, aber auch anderen Rassen.

    Offenbar wollen die Amerikaner alles miniaturisieren, nicht nur die Rottweiler... ich staune, was man da so alles findet.

    Hier nur eine kleine Auswahl:

    Miniature Rottweiler

    Smallbreed dogs

    Gibt es Mini-Rottweiler


    Und so weiter und so fort... das Netz ist voll davon. Natürlich sind diese Mini-Rottweiler (Mini-Dalmatiner, Mini-Schäferhunde, usw.) nicht reinrassig, sondern Mixe, aber offenbar besteht eine Nachfrage danach.

    Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis dieser Trend auch nach Europa überschwabbt... ist er ja bereits mit Mini-Chihuahua, Mini-Aussie, Mini-Bullterrier, etc. Alles muss "Mini" oder noch besser "Micro-" oder Teacup sein. :verzweifelt:

    Ich vermute nach wie vor, dass es halt spontane Kleinwüchsigkeit gibt (Kümmerlinge, nicht Achondroplasie, das ist dann ein anderer Fall), die immer mal wieder vorkommen, so dass gewiefte Züchter auf die Idee kamen, solche kleingeratenen Hunde bewusst durch Kreuzung zu züchten.

    Schade, dass sich die TE nicht mehr meldet... :lepra:


    ich denke irgendwie an Nasenarbeit...Schatzsuche, Mantrailing...so in etwa.

    spricht etwas dagegen mit einem 7jährigen Frenchie, der in seinem Leben noch nicht viel gemacht hat?

    Da spricht absolut nichts dagegen! Vicky hat in ihrem "hohen Alter" (geschätzt ca. 8 - 10 Jahre alt) noch die Schnüffelarbeit gelernt, d.h. sie muss einen bestimmten Geruch suchen.
    In ihrem Fall ist es ein Radiergummi, auf den ich sie konditioniert habe. Der Gummi steckt irgendwo in einem der vielen Spalten, sie sucht gezielt das ganze Gebiet ab.

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    Das 'bei mir sein' soll ja keine 'Bestrafung' sein, sondern ihr Sicherheit geben, also - Ein "Wenn Du bei mir bist und der Käse in Deinen Schlund fliegt, passiert Dir nichts, was bist doch für ein toller Hund."

    Ich habe beobachtet, dass eine blockierte Flexi oder auch nur schon eine normale, gestraffte Leine eben Warnsignale beim Hund mit kurzer Zündschnur auslöst. Damit wird sozusagen über die Leine vermittelt: ACHTUNG, gefährlich!
    Wenn ich sie früh genug stoppen und zu mir rufen kann, dann ist die Leine locker oder sie ist gar nicht an der Leine. Dann kann ich sie ganz entspannt loben und ablenken.

    Aber eben, wenn ich eine Situation kommen sehe, bei der es sicherer ist, sie an kurzer Leine zu behalten, dann bin ich immer im Zwiespalt, ob ich sie locker halten solle (= entspannt, alles easy, kein Problem) oder sie vorbeugend strikte kurz halten soll.
    Ich übe ein Entspannungs-Signal (leises Sch-sch-sch-sch), aber da bin ich noch nicht so weit, dass es zuverlässig funktioniert.

    Wie Du auch schreibst, kann die Situation im Sekundenbruchteil kippen... entweder bleibt sie entspannt und sagt einem Menschen vorsichtig-zurückhaltend Hallo oder sie geht ab wie eine Furie und will den "komischen Kerl" auffressen, weil der so unverschämt ist und mich begrüsst oder sogar etwas plaudert.
    Eigentlich möchte sie mir offenbar alle sozialen Kontakte und Plaudereien vermiesen... :fear:

    Nach über einem Monat muss man hier mal wieder abstauben.

    Du hast recht...

    Mit Vicky erlebe ich Höhenflüge und Tiefflüge... ich befürchte, das wird wohl so bleiben(?)

    Ich habe festgestellt, dass ihre Reaktion sehr stark auch von den Hundehaltern des "gegnerischen" Hundes abhängen. Sind diese ganz entspannt... "ooooch, lassen Sie nur, meiner tut nix", dann "darf" Vicky zwar auf den andern Hund zuschiessen, ihn anschreien oder zumindest anknurren, aber dann ist es gegessen.
    Sie beruhigt sich innert Sekunden und kümmert sich nicht mehr um den andern Hund. Wenn sie frei ist, geht alles viel entspannter, das Problem ist sehr offensichtlich die Leine. Aber ich kann sie ja nicht einfach kritiklos auf jeden Hund zuschiessen lassen, nur damit sie dann feststellen kann, dass alles nicht so schlimm ist.
    Ablenkung mit "Schau, ein Hund" und Mega-Gutelis funktioniert nur auf Distanz. Wenn wir uns kreuzen müssen, dann lässt sie sich kaum noch zurückholen aus ihrer masslosen Aufregung ausser wenn der andere Hund ein tiefenentspanntes Exemplar ist.

    Ihr Auslösen richtet sich aber nicht nur gegen Hunde, sondern auch gegen Traktoren, LKWs, ratternde Anhänger, E-Bikes, Motorräder, den Pöstler auf seinem Elektro-Karren (den hasst sie abgrundtief! :hot: ) und fremden Menschen. Deshalb muss ich immer sehr aufmerksam durch die Gegend laufen und aufpassen, wer oder was da grad unterwegs ist.

    Wie findet man die Balance zwischen "entspannt bleiben", um ihr keine falschen Signale zu geben, sie aber trotzdem an der Leine zu begrenzen?
    Ich versuche immer, so entspannt wie möglich weiter zu gehen, wenn sie einen Menschen fixiert, denn ich will ihr nicht dauernd Warnsignale geben mit der Leine "Achtung, aufpassen, da kommt ein bööööööser Mensch!"

    Gestern bellte sie einen Nachbarn richtig böse an, als er stehenblieb und kurz mit mir plauderte (ein Kapitalverbrechen in Vickys Augen!).
    Er ist hirnverletzt, leicht halbseitig gelähmt und redet etwas "komisch." Ich befürchte, diese Auffälligkeiten genügten ihr schon, um auf Alarmsignal ROT zu schalten.
    Ich bin nicht sicher, ob sie evtl. zugepackt hätte, wenn ich sie ganz zu ihm hin gelassen hätte. Also musste ich sie an kurzer Leine halten, was sie in ihrer Alarmstimmung ja bestätigte.

    Dieses Abschätzen, wieviel darf ich wagen und wann und wo muss ich rigoros begrenzen, finde ich am schwierigsten. :verzweifelt:

    Früher wurde auch viel rigoroser "aussortiert"... wer nicht das gewünschte Verhalten zeigte oder krank war, wurde halt erschossen oder erschlagen.
    In den Anfangszeiten der Rassehundezucht war kein Platz für "Sentimalitäten"... somit überlebten vermutlich weniger genetisch kranke Hunde, d.h. die einzelnen Rassen waren gesünder, Extremzuchten hatten keine Daseins-Berechtigung.
    Ich will damit natürlich nicht sagen, dass man kranke Hunde einfach "ausmerzen" soll, aber zumindest nicht für die Weiterzucht einsetzen.

    Heute ist genau das Gegenteil der Antreiber der Rasse-Zucht: Je extremer, auffälliger, exotischer (und kränker), desto gefragter...

    Ob die Crosszucht das Ruder wieder in eine andere Richtung schwenken kann, weiss ich nicht.

    Irgendwann wurden Zuchtbücher geschlossen und Reinrassigkeit zum obersten Gebot erklärt.

    Das ist der Kernsatz zur heutigen Rasse-Definition! :bindafür:

    Mit einem geschlossenen Zuchtbuch = keine "fremden" Rassen einkreuzen, wird gleichzeitig auch der Genpool verkleinert. Das heisst, die Chance wird kleiner, genetische Krankheiten und gesundheitliche Probleme in den Griff zu kriegen.
    Somit finde ich eine kontrollierte und überwachte Crosszucht durchaus sinnvoll, wenn die Gesundheit als vorderste Priorität gilt.

    Designer-Zucht hingegen, bei der einfach zwei Rassen gekreuzt werden, um irgendwie ein ansprechenderes Erscheinungsbild zu erhalten, finde ich idiotisch.
    Mit der heutigen Vielzahl an Rassen sollte es wahrhaftig möglich sein, für jeden den "Traumhund" zu finden, der ins eigene Leben passt. Da braucht es keine neuen Designer-Hunde.