den Bringen wir es doch auf den Punkt: 
Wenn man/frau sich in Situation XY unwohl fühlt, dann ist das zu akzeptieren. Fertig. 
Furzpupsegal ob das im dunklen Wald, auf dem Stadtplatz oder in der Familie stattfindet. Auch egal ob gerechtfertigt oder nicht. 
Ich kann es als harmloses Beispiel gar nicht haben, wenn "werauchimmer"  von hinten mein Wohlfühlbereich unterschreitet. Das dürfen meine (erwachsenen) Kinder, das darf mein Mann... bei meinem Vater wird mir schon komisch (und der hat mir wirklich niemals Schaden zugefügt). 
Logisch? Vermutlich nicht. Ist aber so und fordere ich auch so ein. 
Um den Bogen zum allgemeinen Thema "gruselige Begegnungen" zu spannen: 
Vor ca 2,5 Jahren (es war der 3. Oktober 2019 um genau zu sein) wurden meine Tochter (damals 18) und ich Opfer eines durchaus unangenehmen Zeitgenossen. 
Wir waren im Wald in den Pilzen, abseits des Weges (beide Hunde dabei), als aus dem Dickicht ca 30 m vor uns ein Mann kam. Wir haben die Hunde sofort angeleint und dem Gegenüber ein wirklich freundliches "Guten Tag" entgegen gerufen. Was (nach scannen der Umgebung!!!) mit einem "Nix guter Tag...!!" beantwortet wurde. 
Beide Hunde sofort und ohne jegliche Freundlichkeit in die Leine ratternd, bereit, den Feind auf Abstand zu halten. 
Dazu muss ich sagen, dass sowohl Casha als auch Hermann (den hatten wir da gerade mal 6 Monate) echte, wirkliche Menschenfreunde sind! Aber in dieser Situation war Alarm angesagt. Richtiger Alarm!!! Die wussten schon warum. 
Die Hunde nach hinten geschickt... den entgegenschallenden Angriffen noch Antwort gegeben ("Hunde haben im Wald nix verloren.. dreckige Viecher... verpisst euch ... ect pp!") kam der Mann direkt an uns ran. Das Pilzmesser noch in der Hand. 
Blick von ihm zum Messer.. zu uns.. zum Messer.. langsames Absenken in den Korb.. Blick zu uns.. weitere Beschimpfungen.. 
Die Hunde weiter hinter uns, der Typ nähert sich meiner Tochter, bedroht sie körpersprachlich (Faust erhoben.. abgesenkt... Pilzkorb gehoben und einen Schlag angedeutet) und aus meiner Sicht auch verbal ("wenn ich dich schlage, bist du tot!") .. aber rein rechtlich (habe ich lernen müssen) nicht wirklich. Tochter tut, was sie gelernt hat... sie blockt, sie verbittet sich mit deutlichem Ton ein Näherkommen, sie steht mit ausgestrecktem Arm (hatte ein ausführliches Selbstbehauptungstraining, welches wohl gefruchtet hat). Der Typ lächelt kommt näher, steht 5 cm vor dem ausgestrecktem Arm meiner Tochter... 
Ich stehe einen Meter daneben und habe die Wahl einzugreifen und Casha hinter mir eventuell das "go" zu geben.. wenn Frauchen deutlicher wird, ist ein Angriff wohl gerechtfertigt... 
Der Typ bedroht weiter, bedroht, deutet an... 
wir stehen.. vorrangig steht mein Töchterlein. Mit ausgestrecktem Arm, deutlicher Stimme und weicht nicht. 1,65m mit knappen 60 kg bietet geschätzten 100 speckigen, unappetitlichen Kilo im abgeranzten Unterhemd mit "ihr seid so dreckig.. weil Hunde sind dreckig.. pfui" Paroli. Die Hunde hinter uns.... 
Irgendwann erkennt er, dass er keinen Raum gewinnt, und geht.. nicht ohne nochmal auf Casha mit einem "phuuu" zuzuspringen. Und ich denke noch "heilige scheiße.. weißt du, womit du dich gerade anlegst...?" Casha mit Blick zu mir blieb wo sie sein sollte.. hinter mir. 
Der Mann verschwindet.. und erst da traue ich mich das Handy zu zücken und die Polizei zu rufen. Blöd, dass wir uns quasi auf der Grenze zweier Bezirke befanden.. von Pontius zu Pilatus verbunden.. Treffpunkt im Wald für die Streife vereinbart, ich mittlerweile schon vollkommen am Ende (Tochter noch stark, irgendwer muss ja...), Rückruf der Streife ob der Mann noch in der Nähe sei (nein.. dann würde ich wohl kaum telefonieren ect pp).. naja.. dann würde es ja auch keinen Sinn machen, vorbei zu schauen. 
Kind stark und ich noch immer mitten in der Pampa, 45 min vom Auto entfernt. Danke auch. 
Ach ja.. Anzeige wäre möglich.. würde aber nix bringen... "wenn ich Dich schlage, bist du tot" ist KEINE Bedrohung. Das ist eine Tatsachenfeststellung! 
Hätte er gesagt "ich schlage dich tot" wäre es eine Bedrohung gewesen! 
Übrigens hatte ich mich am Auto dann gefangen.. da brach das Töchterlein zusammen. 
Ich weiß: man sollte in solchen Situationen ausweichen, nachgeben, deeskalieren. Aber aus irgendeinem Grund konnten wir nicht. 
Ich will so ein Erlebnis nie nie wieder haben. Nie wieder! 
Mein Mann hat mich übrigens ein paar Tage später auf dieser Runde begleitet.. udn noch ein paar Mal mehr. Weil ich mich alleine nicht mehr in diesen Wald getraut habe... ich musste erst mit Unterstützung meines Mannes wieder lernen, dass das nix mit der Gegend zu tun hat. Gewusst habe ich das.. gefühlt damals nicht.