Hab mir jetzt alle 40 Seiten durchgelesen, und es ist im Grunde schon alles gesagt worden...
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Liebe TE, bitte kümmere dich erst um die Vermittlung von Boomer, ich denke, er hat es verdient, einen schönen Endplatz zu bekommen bei Menschen, die wissen, wie sie mit seinen Eigenheiten umgehen müssen.
Denn, auch wenn die Entwicklung, die er durchlaufen hat, dich traurig macht und es weh tut, dass er nicht mehr bei dir ist, ist es zu großen Teilen dein "Verdienst", dass er mehrfach die Gelegenheit hatte, negative "Erfolgserlebnisse" im Sinne von Fremdhunde beißen/schädigen/verletzen zu sammeln. Du hast ihm mit jedem Mal, bei dem er einen anderen Hund erreichen und verletzen konnte, einmal mehr die Chance genommen, ein normaler Hund zu bleiben, der eben ein wenig mehr Distanz braucht und sich lieber um seine eigenen Angelegenheiten kümmert.
Du hast Boomer zu dem "gemacht", was er jetzt ist - ein Hund, der gebissen und geschädigt hat.
Weil du ihn nicht verantwortungsvoll geführt hast, nicht verstanden hast, was er braucht, vielleicht auch zu unerfahren und unbedarft warst.
Ich habe gelesen, dass er sich zB bei Wildsichtung, bei Hundesichtung oder anderen Reizen nicht an dir orientiert hat. Das ist nicht sein Fehler gewesen, das hast du ihm nicht geschafft beizubringen, und du hast es nicht geschafft, dieses Defizit durch Management auszugleichen.
Ich möchte dich nicht persönlich irgendwie angreifen, noch dich an irgendeinen Pranger stellen, im Gegenteil, das ist etwas, was ich verabscheue.
Ich schreibe dir meine Worte, weil ich dir begreiflich machen möchte, dass du als Hundehalter Fehler gemacht hast, die dazu geführt haben, dass ein Hund jetzt bei deinen Eltern im Garten sitzt und dort sein Leben verleben muss, ein Hund, den sehr wahrscheinlich niemand anderes mehr haben wollen wird. Ein ungelebtes Hundeleben.
Und nun fragst du, wie du einen neuen Hund sozialisieren kannst.
Indem du dich vorher informierst, Kritik annimmst, dich einliest in Hundeverhalten, Menschen fragst, die sich auskennen.
Hundehaltung hat auch immer mit Verantwortung zu tun. Ich persönlich haben auch einen Hund abgegeben, mit dem ich überfordert war, ja. Ich habe ihn zu einer Familie gegeben, die danach Mist gebaut haben, ihn entgegen meiner eindringlichen Anweisungen allein jagen gehen ließen, die ihn danach gerichtlich verordnet ins Tierheim geben mussten. Das tut mir heute noch leid .
Bitte wiederhole deine Fehler nicht noch ein weiteres mal.
Bitte keinen Husky... ich kenne ebenfalls nur unverträgliche. Bitte auch keinen DSH auf 30 qm.
Kümmere dich um eine angemessene Unterbringung für Boomer, auch wenn es länger dauert. Reflektiere, wie es bei Boomer soweit kommen konnte, dass er verletzen und beißen konnte (weil er ungesichert war, weil du ihn nicht gesichert hast). Überlege, was du anders machen könntest, sammle Hundewissen, vielleicht gehst du erstmal ohne eigenen Hund mit deinen Freunden auf die Hundewiese, sittest evtl. ihre Hunde, wenn sie weg sind, oder nimmst einen Hund in Pflege? Gehst ins Tierheim und bietest deine Zeit als Gassigänger an?
Bitte wachse an dieser Sache, nutze sie, um dich weiter zu entwickeln.
Nicht Boomer hat Fehler gemacht, sondern es gab Defizite in deinem Umgang mit seinen Eigenheiten und fehlendes Wissen um seine charakterlichen Besonderheiten.
Kein HH ist ohne Fehler... ich ganz sicher auch nicht. Trotzdem möchte ich dieses Posting nutzen, dich nochmals zu bitten, in dich zu gehen und zu überlegen, was schief gelaufen ist, zu überlegen, was du anders machen kannst, und dann erstmal das Thema Boomer abzuschließen, bevor du unbelastet in eine neue Beziehung zu einem Hund startest.
Und was die Sozialisierung angeht, wurde hier schon viel Nützliches gesagt. Beziehe deinen Hund auf dich, wähle vorher eine leicht zu führende Hunderasse, lasse dir helfen durch eine gute Hundeschule, greife bei Fehlverhalten frühzeitig ein, hole dir rechtzeitig Hilfe, wenn es in die falsche Richtung geht.
Informiere dich ausführlich zu Hundeverhalten. Verlange nicht zu viel von deinem Hund, bringe in nur in Situationen, die er auch sicher bewältigen kann. Sei ihm ein Fels in der Brandung, hole ihn aus Situationen sofort raus, die ihm unangenehm werden. Erspare ihm negative Erlebnisse, sei es als Opfer oder als Täter. Übernimm Verantwortung und denke für deinen Hund mit, nicht nur für dich selbst. Sei realistisch in deinen Wünschen und Träumen.
Alles Gute für dich
Es wird ein Husky werden. Das sind quasi gemachte Rudeltiere, haben keinen Schutz- oder Wachtrieb und sind super verträglich. Da kann man nicht viel falsch machen.