Beiträge von DerFrechdax

    Hunde sind sehr begabt darin, Sprache von artfremden Tieren zu verstehen

    :direct_hit:


    Das seh ich im persönlichen Erleben 1. daran, dass mein Hund sehr wohl versteht, wenn das Pferd von seinem aufgeregten Gehampel genervt ist und ihm mit angelegten Ohren und vorgerecktem Kopf droht (soll sie nicht, aber manchmal kann ich mit meinen Augen nicht überall sein).


    Und 2. bin ich selber ja auch "artfremd", und mein Hund versteht sogar ganze Sätze mit bestimmten Schlagwörtern drin.



    Sogar wenn ich mit Pferd und Hund unterwegs bin, also beide an der Hand, und die machen Blödsinn, dann verstehen die ganz genau, wer gemeint war, wenn ich schimpfe.


    Das Pferd fühlt sich nicht angesprochen, wenn ich mit einem Brüller :hust: den Wheaten daran erinnere, dass Pferdeäpfel liegen bleiben (warum auch immer sind die aktuell wieder höchst interessant, 3 Jahre lang waren sie das nicht).

    Und wenn ich zeternd das Pferd zum Weitergehen auffordere, weil es mir grad den Arm rausgerissen hat, um sich dem einen besonders grünen Grashalm ganz da hinten zu widmen und stur wie ein Felsbrocken da steht, reagiert der Hund genau gar nicht, sondern wartet, bis ich das Hoppedei soweit eingenordet hab, dass wir weiter gehen können.



    Hunde sind so intelligent. Nicht alle, aber die allermeisten, die checken mehr, als wir wahrscheinlich denken.

    Haut mal eure Sicht der Dinge raus.

    Ich versuch es mal.


    Die Körpersprache des Hundes ist in viele Nuancen unterteilt, die für den Menschen schwer zu deuten sind.

    Und selbst für die Hunde untereinander wird es immer schwieriger sich gegenseitig zu "lesen".

    Sehe ich nicht so. Das ist halt wie Autofahren. Autofahren ist nur für den schwer, der keine Fahrschule gemacht hat und sich in Theorie und Praxis nicht gebildet hat, nicht bereit war, Geld in die Hand zu nehmen, zu üben, sich Feedback geben zu lassen und sich an die geltenden Regeln zu halten.


    Die Körpersprache von Hunden (und für mich auch von Pferden) ist nuanciert, das stimmt, aber sie ist in der Regel überall auf der Welt immer ähnlich. Deshalb gibt es darüber Bücher, und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, kann man recht fix im Groben erkennen, was ein Hund ausdrücken will. Durch gutes Beobachten und weitere Bildung erkennt man im Laufe der Zeit auch die Feinheiten in der Kommunikation und wird so relativ einfach seinen Hund lesen können.


    Hunde können in der Regel ebenfalls lesen, was ihnen das hündische Gegenüber sagen will. Sie richten sich je nach Naturell nur nicht immer danach. Missverständnisse kann es geben, aber in der Regel versuchen Hunde, deeskalierend durchs Leben zu gehen und gleichzeitig ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen in Themenbereichen, die ihnen wichtig sind.

    Ich bin der Meinung, das liegt zum großen Teil an der Vielzahl der Rassen. Vieles ist für Artgenossen gar nicht mehr klar zu erkennen.

    Auch da sehe ich keine allzugroßen Probleme. Einzig behinderte Hunde, also blinde, taube, Hunde ohne Geruchssinn oder ohne Ohren oder ohne Schwanz oder anderweitig eingeschränkt, zb mit Rolli, können sich nciht ausdrücken wie sie es wollen würden bzw können ni ht lesen, was das Ggü sagen will. Zu den behinderten Hunden zähle ich auch brachyzephale Rassen mit extrem kurzer Schnauze oder herausquellenden Augäpfeln.

    Beispiel: Plattnasen haben nicht die erforderliche Mimik durch die kurze Nase, die Schnauze hat viele Falten.

    Bei Rassen mit viel Fell ist der gesamte Körper nicht eindeutig zu erkennen, am Kopf werden wichtige Partien verdeckt. Da ist sogar mein Schnauzer ein "Negativbeispiel". Augen manchmal zugewachsen, der Bart bedeckt die Lefzen.

    Der Bart mag die Lefzen bedecken, aber Kommunikation und Körpersprache beginnt ja nicht im Gesicht.


    Das beginnt im "wer steht wo und warum", "wer geht wohin und warum", über welche Körperspannung haben die jeweiligen Hunde, wo ist die Rute, steht der Hund seitlich, frontal, wo guckt er hin, schnüffeln er, was machen die Ohren, wo geht der Blick hin, ist er weich oder hart, starrend oder sanft, wird er gar abgewandt... da gehört so viel dazu, das ist ähnlich wie bei uns Menschen. Nicht jedem ist es gegeben, erschöpfend adäquat auf jede Regung zu reagieren.


    Dann hast du Rassen, die sind darauf selektiert, starken Trieb zu zeigen, das führt dann evtl dazu, dass Konflikte eher über Aggression gelöst werden. Andere fiddeln sich zu Tode, weil ihnen "Fight" als Lösungsstrategie weggezüchtet worden ist. Das sind dann die Hunde, die "so toll spielen" und zum Hasen werden für andere Hunde und gern gemobbt werden, weil ihr Herumgerenne entweder sanktioniert und zurechtgwiesen werden muss von anderen Hunden oder der Beutetrieb angesprochen wird und sie schlicht gejagt werden. Es gibt territoriale Rassen, oft die Haus- und Hof-Hunde, die ihr Gebiet gern kontrollieren und damit den Blockwart spielen für sämtliche Hunde, die da auch zufällig wohnen. Es gibt Herdenschützer, die ihre Menschen abschirmen. Gebrauchshunderassen sind eher misstrauische Genossen, die sind dann auch eher unverträglich, da gehört dein Deutscher Schäferhund dazu.



    Ein normal gesund gezogener Hund kommuniziert in der Regel sauber und klar. Was er kommuniziert, ist natürlich je nachdem unterschiedlich. Der Hund, der dem anderen Zeter und Mordio nachschreit, kommuniziert genauso klar wie ein Hund, der still und leise starr stehen bleibt und sein Blick sagt, komm her und ich töte dich. Oder wie der Hund, der angelegentlich deeskalierend schnüffelt oder einfach weggeht oder wie der, der die Herausforderung annimmt. Alles Kommunikation, die durch Körpersprache gezeigt wird, wobei natürlich letztere Beispiele nicht erwünscht sind in der Regel und durch Erziehung und Training in Bahnen gelenkt werden.


    Auch brachyzephale Rassen können mit dem Körper kommunizieren, wenn eine Rute vorhanden ist, ohne aber auch. Ihr Geröchel kann natürlich wie ein Knurren wirken. Allerdings kenne ich keine erwachsenen Frenchies, die Wert auf Kontakt mit Fremdhunden legen. Die zeigen das durch Starren, Körperspannung, frontal Zulaufen. Die müssen gar nicht laut werden oder Knurren oder fletschen. Umgekehrt kann auch eine "Plattnase" freundlich gucken und als freundlich wahrgenommen werden, wenn der Körper weich ist, ein Bogen gelaufen wird, geschnüffelt wird und der Blick abgewandt.


    Es kommt also immer auch auf den Rest an, Körpersprache bezieht sich ja nicht nur aufs Gesicht.

    Das Kreischen bezieht sich ja in meinem Beispiel eher auf den Frust, wenn man wo nicht hin darf. Es war ja ein Käfig dazwischen. Tatsächlich in Bewegung jagen tun die natürlich eher leise, evtl mit Spurlaut.

    Ich hätte also erwartet, dass da ein Hund außer Rand und Band im Video erscheint, der durch nichts von den Schweinchen weggehalten werden konnte.


    War halt einfach die Differenz zwischen dem, was ich als unlösbar empfunden hätte und zwischen dem, was ich dann in dem Video gesehen und interpretiert habe.


    Aber ist eh müßig, ist ja schon rum. War nur mein Senf zu dem Video.

    Sucht mal in der Suchfunktion das Stichwort "Leinenaggression". Da findet ihr Threads zu eurem Thema.


    Ansonsten werdet ihr um Einzeltraining mit diesem Hund nicht herumkommen.


    Die erste Hilfe ist Abstand, genau so viel, dass der Hund nicht auslöst. Wenn das konsequent genug gemacht wird, kriegt man einen Fuß in die Tür und kann an dem Grundproblem arbeiten. Jede Eskalation fördert das unerwünschte Verhalten stets aufs Neue.

    Ich bleibe dabei, dass man mit klaren Regeln und Management ganz zu Anfang wahrscheinlich hätte eingreifen und lenken können.

    Ich bezweifle jedoch immer noch, dass das zuverlässig in Abwesenheit funktioniert hätte.

    Ja das stimmt. Aber der Vorfall war ja nicht in der Abwesenheit. Vielleicht wurde NadineundLeo von dem Hund nicht wirklich ernst genommen. Das die Meeris tabu sind, oder der Himmel fällt sonst auf den Hund, scheint bei dem Hund nicht angekommen zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der so locker flockig und vergnügt da hochklettert ohne Meideverhalten, obwohl er beobachtet wird. Da ist ja nicht ein Quäntchen Unsicherheit zu sehen.

    Ich weiß, dass es die Crux ist, wenn man filmt zu Beweiszwecken, dass man dann laufen lassen muss.


    Und dennoch, der Hund klettert da seelenruhig hoch und belagert die Schweinchen und hat überhaupt nicht das Gefühl, was Verkehrtes zu tun. Im Video ist der Hund auch keineswegs im Tunnel, der war einfach interessiert, da kenn ich ganz andere Hunde, Terrier, die nur noch kreischen in der Leine hängen.


    Ich bleibe dabei, dass man mit klaren Regeln und Management ganz zu Anfang wahrscheinlich hätte eingreifen und lenken können. Natürlich ändert das jetzt nichts mehr, der Hund ist weg, und ich würde da genau wie du sagst auch keinen mehr dazu holen. Es ist vielleicht auch Typsache, dass man manchmal nicht so der impulsiv Typ ist, der gleich klare Fronten schafft. Vielleicht klappt es ja in einer neuen, größeren Wohnung so, wie du es dir wünscht 🍀

    Niemand sagt, dass es falsch war, dass du ihn weggeholt hast. Besser als es laufen zu lassen, natürlich. Aber geholfen hat es nichts, weil es, wie dir richtig erklärt wurde, zu spät war.


    Beim Jagen werden Hormone ausgeschüttet, das ist bei manchen Hunden dann wie ein Rausch. Und jede Bewegung, jedes Quieken füttert diese Neigung und knipst den Jagdtrieb an.


    Ich hätte also schon das anschauen unterbunden, das vor dem Gehege herumlungern, vielleicht auch in der Nähe herumliegen mit Blick auf die Meeris.


    Noch wahrscheinlicher hätte ich mir da aber keinen fremden Hund reingesetzt.


    Und den Schuh, du hättest es nicht ausreichend probiert, brauchst du dir wirklich nicht anziehen. Dein Meerschweinchen kam zu Schaden, du hast jedes Recht der Welt, den Hund wieder zurück zu geben. Dich jetzt deshalb dumm anzumachen ist einfach nur Verantwortung auf jemand anderen abwälzen vom Verein.

    Ich hab dem wundervollsten aller Leohunde anfangs das Leben schwer gemacht weil ich sehr auf Dominanz fokussiert war, dabei hat die das gar nicht gebraucht, weil sie einfach ruhig, bemüht und einfach gestrickt war und das einzige Manko ihre Größe und Kraft war, für die sie ja nun nichts konnte. Zum Glück habe ich das zeitig eingesehen und wir hatten dann noch sehr schöne Jahre als Team.



    Beim Terrier der jetzt hier wohnt, war das Gegenteil mein Fehler, den ich ausbügeln musste. Er hat sich Sachen herausgenommen, aber er war ja so süß und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Hund so mit Kalkül Dinge anstellt, um seinen Willen durchzusetzen oder Frust abzureagieren. Dabei ist bei diesem Halunken nichts Zufall und alles bewusste, strategische Entscheidung. Am Ende hätte die ganze Familie strammstehen müssen, wäre es nach ihm gegangen.


    Zum Glück haben wir die Notbremse gezogen, auch wenn das den Verlust einiger Vorrechte für ihn bedeutet hat. Heute noch muss man ihm dosiert strategische Vorteile erlauben, er wird sonst gleich wieder größenwahnsinnig. Am einfachsten ist es, wenn man ihm immer genau sagt, was geht und was nicht geht. Nix easy peasy lemon squeezy :lol:


    Aber es ist wie mit allem, man lernt von jedem Hund immer was Neues dazu. Wär doch auch langweilig ohne.