Beiträge von DerFrechdax

    Dann haben wir eine Schnupperstunde bei einem Westerntrainer ausgemacht, und das war der Turnaround.

    Er hat mir nämlich erklärt, warum sie immer beim Longieren die Ohren anlegt, warum sie droht, und was ich in dem Moment körpersprachlich mache.

    Ich bin jetzt echt kein Neuling, aber mir ist es da echt wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich war inzwischen auch in meiner Kommunikation schon so grob und hektisch, weil ich eigentlich nur noch dieses Riesenvieh von mir weghaben wollte, weil ich ihr genau Null mehr getraut habe (und sie mir auch nicht mehr).

    das finde ich mega-spannend mit dem Drohen und Ohren anlegen! Kannst du das genauer erklären? Meine geht zwar nicht auf mich los, aber ist SEHR ungehalten, gerade beim Laufen lassen (longieren tasten wir uns gerade erst ran)

    Also, dass dieses Pferd komplett unerzogen zu uns kam, hatte ich glaub ich am Anfang schon erzählt, glaube ich.

    Sie hat gerempelt, ist nie aus dem Weg zu bekommen gewesen, hat nicht reagiert, wenn sie rutschen sollte. Standest du irgendwo und sie wollte da ihren Hintern hinschwingen und du warst im Weg - Pech gehabt.

    Das war natürlich blöd, weil man auch aus Sicherheitsgründen in der Box oder am Putzplatz immer aufpassen musste, nicht zwischen Pferd und Wand oder Stange zu kommen. Das erstmal vorausgeschickt.

    Dann ist sie sehr dominant, und zwar hat sie beim Führen sich immer nach hinten fallen lassen, die Ohren angelegt und dann versucht, den Menschen vor sich her zu treiben.

    Am Kappzaum, eng gehalten, ging das nicht, so dass sie einfach immer spanniger und saurer wurde, bis sie irgendwann mal mich angestiegen hat. Da weiche ich leider sofort aus, da denk ich gar nicht, da macht mein Körper einfach, was er will, und das hat sie natürlich sofort gecheckt gehabt.

    Sie verträgt auch keinen Druck, und sie hasst unfaires Verhalten und geht dann sofort in eine Abwehrstellung, meistens, indem sie sich dreht und droht oder kickt. Sie hat bisher niemanden verletzt, aber es waren immer Warnschüsse, und ich nehm sowas schon sehr ernst, weil ich es so gar nicht kenne, dass ein Pferd so grantig auf Angebote des Menschen reagiert.

    Und dann rüstest du natürlich auf, und das hat sie noch mehr verspannen lassen. Es war echt nicht schön.

    Mein größter Ahamoment war also die Erkenntnis, dass sie mich treiben will und deshalb immer ihr Kinn so fest macht und die Ohren anlegt, sich auch nicht gern von mir bedrängen lässt, wenn ich die Richtung vorgebe beim Laufen und sie dann abdränge beim Abbiegen zb (sie mich aber sehr gern bedrängt, btw) und die Lösung sieht so aus, dass man sie neben sich laufen lässt und nicht hinter einem. So einfach :see_no_evil_monkey:

    Das Führen haben wir gestern viel geübt, mit Richtungs und Tempowechseln, Handwechseln, und dabei muss man immer ins Ohr vom Pferd reinschauen können.

    Dann, wie longiere ich los. Ich sollte sie immer über die Schulter wegschicken, was dazu geführt hat, dass sie droht und teils sich mit dem Hintern eingedreht hat. Ich hab mich dann oft seitlich gestellt, um mitzulaufen, das ist aber eine körpersprachliche Einladung, zu mir zu kommen, das wusse ich aber nicht. Das hat sie dann gemacht, aber dann hab ich sie natürlich geschimpft und wieder rausgeschickt. Es war immer ein ziemlicher Krampf, bis sie endlich auf der Zirkellinie gelaufen ist. Handwechsel waren ähnlich krampfig.

    Jetzt hol ich sie zu mir, steh vor ihr, gehe zwei Schritte rückwärts, sie muss stehen bleiben, und dann zeige ich mit der Hand, die das Rope über den Daumen laufend führt, in die Richtung, wo sie hin soll. Die andere Hand hält das Ende des 4m Strickes und treibt bei Bedarf mit dem Ende in kreisenden Bewegungen von oben nach unten. Dann läuft sie los. Anhalten geht über ausatmen, sich zusammenfallen lassen, auf den Boden schauen. Am Anfang ist sie ewig weiter gelaufen, bis sie gemerkt hat, dass sie aufhören darf, wenn ich so dastehe.

    Handwechsel, ich nehme das Rope einfach andersherum, sie soll sich mit der Vorderhand drehen, ganz entspannt und ohne Hektik, ich treibe ggf mit dem Ende wieder und "versperre" ihr den Weg.

    Ich hatte jetzt echt viele Trainerstunden mit unserer Trainerin, die ich sehr schätze, aber so richtig gefunzt hatte es nicht beim Pferd.

    Sie hasst den Kappzaum, sie hasst das Miklem, mit dem wir geritten sind, sie hasst den Dressursattel. Und mit mir hat es auch nicht so recht geklappt.

    Das jetzt ist eine völlig andere Welt und ich bin so froh, dass wir jetzt auf einem guten Weg zu sein scheinen.

    Vor 2 Tagen habe ich sie nochmal mit Kappzaum, Longe und Longierpeitsche über Stangen longiert, damit sie mal ein bisschen schneller laufen kann (am 4m Strick tut sie sich schwer, schneller als Jog zu laufen weil es doch recht eng ist), und auch da hat sie abgeschnaubt, gekaut, ist locker über den Rücken gelaufen ohne Buckelei oder anderen Käse. Wenn ich daran denke, dass sie Stangen gar nicht kannte und anfangs davor zurückgewichen ist, weil, Hilfe, da liegt was, sind wir schon sehr weit gekommen :smiling_face_with_hearts:

    Ich hoffe, du kannst mit meinem Geschreibsel was anfangen, Valez , ansonsten schreib mich gern über PN nochmal an :hugging_face:

    Wir arbeiten weiter fleißig mit dem Hafistütchen.

    Ich war im Winter jetzt lange ziemlich krank und konnte mich im Stall nicht kümmern, da hat Tochter alles allein gestemmt, es kam dann auch ein Stallwechsel dazu, und das Reiten ist leider ziemlich südwärts in die komplett falsche Richtung gegangen, so dass es zu gefährlich wurde.

    Unsere Trainerin hat dann eine Notbremse verordnet und erstmal wurde nur am Boden gearbeitet, und zwar mit Kappzaum und Longe statt Knotenhalfter und Westernrope.

    Aber so richtig genutzt hat es nicht, das Pferd war unzufrieden, immer kurz vor der Explosion, und ich hab mich bedroht gefühlt (und wurde auch von ihr bedroht) und hatte wirklich am Ende jedes Mal einen Knoten im Bauch, wenn ich zum Stall gefahren bin, um mit ihr was zu machen. Irgendwie ist mir alles Bauchgefühl und Selbstvertrauen flöten gegangen mit dem gefühlt unkooperativen Verhalten des Pferdes.


    Also hab ich uns Zeit gegeben bis Ende März. 4 Wochen waren das damals. Und erstmal die Zähne zusammengebissen und mich von angelegten Ohren anzicken lassen, mit der Option, Dresche von hinten zu kriegen, wenn es eskaliert. Was willst du 500 grantigen Kilo entgegensetzen? Ich bin dann nicht der tolle Zambano, ich geh dann in Deckung. Ganz toll. Nicht.

    Dann haben wir eine Schnupperstunde bei einem Westerntrainer ausgemacht, und das war der Turnaround.

    Er hat mir nämlich erklärt, warum sie immer beim Longieren die Ohren anlegt, warum sie droht, und was ich in dem Moment körpersprachlich mache.

    Ich bin jetzt echt kein Neuling, aber mir ist es da echt wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich war inzwischen auch in meiner Kommunikation schon so grob und hektisch, weil ich eigentlich nur noch dieses Riesenvieh von mir weghaben wollte, weil ich ihr genau Null mehr getraut habe (und sie mir auch nicht mehr).

    Und mit einem Mal hab ich letzte Woche ein Pferd neben mir laufen, das abkaut, abschnaubt, genau das tut was es soll, ganz freundlich gebeten von mir und geflissentlich darauf bedacht, mir zu gefallen. Mit Respekt und Abstand und auf Fingerzeig guckend. Als hätte man sie ausgetauscht xD


    Heute dann die zweite Stunde, Um zwei Pylonen in einer großen Acht mit Handwechseln, ohne Gerte, nur indem ich das Seil in die andere Hand nehme. Ein entspanntes, gehorsames Pferd, das kaut und entspannt döst, als wir uns hinterher noch unterhalten. So krass, das kann sich niemand vorstellen.

    Nach dem Misten dann abends noch ein kurzer Spaziergang am Knotenhalfter, und wir hatten kein nervöses piaffierendes Pferd neben uns, das jeden Moment explodieren wollte, sondern ein zufrieden kauendes, das kurz grasen durfte und sogar direkt nachgegeben hat, als wir weiter wollten.

    Es wird bestimmt auch mal nicht so gute Tage geben, aber gerade habe ich wirklich das Gefühl, dass ein Knoten geplatzt ist. Nächste Unterrichtseinheit wollen wir die Doppellonge einsetzen, und dann geht es wieder aufs Pfefd hoffentlich :herzen1: ich bin seit ganz langer Zeit wirklich wieder der Meinung, dass wir das hinkriegen können und die Kleine ein ganz tolle Pferd werden wird :herzen1: Drückt uns die Daumen :sweet:


    Bild von heute:

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    Der kleine Clown :herzen1:


    PS: die Osteo war inzwischen auch 2x da, sie bekommt was für ihre Rosse, die sich normalisiert hat, und sie hat grad Duplos vorn zum entlasten. Ultraschall war ohne Befund. Lieb dieses Pferd einfach.

    Es wird langsam. Die linke Seite ging viel leichter zu bearbeiten, als das Stück unten… aber die rechte Seite war auch gleich wieder doppelt schwer. Hab schon richtig Muskelkater in den Händen vom zupfen, reißen, zerren und hacken.

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    Ich glaub ich hätte das in Vierecken abgestochen, ausgehoben, die Grassoden aufgestapelt und als Kompost dann im Herbst schön verarbeitet und mit Pflanzerde das fehlende Volumen aufgefüllt xD

    Ich hab inzwischen ziemlich empfindliche Finger- und Handgelenke und geb mir das auch nicht mehr so gern, stundenlang zu greifen, schütteln, schneiden, hacken :lepra: man wird langsam alt :ugly:

    Ein naturnaher Garten :hust: kommt mir da sehr zupass :lol:

    Grad könnte ich jeden Tag das gleiche essen. Und zwar Kartoffeln mit Knoblauch und dazu gehackten Giersch, Knoblauchsrauke, überwinterten Mangold und Pak Choi, heute noch ein paar Stängel Schnittlauch, und bald gibt's auch Brennnessel zu ernten :herzen1:

    Ich hatte hier auch einen "verwitweten" Senior, der nach dem Tod unserer Hündin ruhiger und mir in sich zurückgezogener erschienen ist.

    3 Monate später zog auch deshalb wieder ein Welpe ein, was ihm neue Lebensfreude, Futterneid und mehr Energie beschert hat, aber auch Konflikte bedeutet hat, die ich managen musste. Das hat bedeutet, dass ich ca nach einem Jahr mit jedem Hund allein/getrennt laufen musste oder jemand zweites mitkommen musste, weil ich sie nicht mehr nebeneinander führen konnte.

    Als der ältere Hund dann krank und teils inkontinent wurde, war es schon anstrengend, mit einem Junghund, der noch Training und Ausbildung brauchte, und zwei Kindern, die entsprechend auch Termine haben und wo man sich kümmern muss.

    Und ist der alte Hund dann überm Jordan, steht der junge Hund wieder allein da.

    Ich muss ehrlich sagen, mit dem, was ich zu den gesundheitlichen Baustellen der beteiligten Rassen weiß, würde ich mir keine junge FB zu einer alten OEB dazuholen, außer ich bin finanziell extrem auf Rosen gebettet.

    Es kann durchaus sein, dass sowohl die Frenchie als auch die Seniorin euch noch einiges an TA Kosten bescheren. Man steckt zwar nie drin, aber durch die Deformationen im Gesicht, Nasenlöcher, Gaumensegel etc plus Bandscheiben usw kann da schnell was 4stelliges zusammenkommen. Das Leid durch OPs und Rekonvaleszenz natürlich inklusive.


    Meine Meinung, ich persönlich würde der alten Dame einen ruhigen Lebensabend gönnen und mich nach deren Ableben nach einer gesündere Rasse umsehen, die als Familienhund den Kindern eine Freude machen kann.