Beiträge von bollena

    Wir haben seit Juni einen zweiten Hund, Bodo. Der Ersthund Gio ist seit 2018 bei uns.


    Die beiden verstehen sich prima. Bodo braucht noch viel Erziehung, hat schon einiges gelernt aber das braucht natürlich noch seine Zeit. Beide sind aus dem Auslandstierschutz, haben Probleme mit Impulskontrolle und regen sich schnell auf bei zu vielen Außenreizen. Bei Gio ist es natürlich schon um einiges besser.


    Ich gehe derzeit im Ort, wo es zu Begegnungen kommen kann, getrennt mit den beiden, so kann ich mich besser auf den einzelnen konzentrieren und Begegnungen üben.


    Jetzt zu meinem Problem: Zu zweit ist es eine Katastrophe, wenn es trotzdem zu irgendwelchen Begegnungen kommt. Ich fahre mit ihnen nur in irgendwelche abgelegenen Gegenden, wenn ich mit beiden unterwegs bin. Trotzdem trifft man ab und zu auf einen Traktor, Mähdrescher, Spaziergänger ... Bodo rastet aus, springt in die Leine, bellt wie verrückt. Gio reagiert darauf, will ihn maßregeln, kläfft ihn an. Das regt Bodo noch mehr auf und er geht dann auch noch auf Gio los, der sich dann auch noch mehr aufregt ... also das ganze schaukelt sich total hoch, und ich bin eigentlich nur Statist und kann die Hunde nur irgendwie festhalten und schauen, dass ich mich nicht verletze oder die Hunde sich nicht losreißen. Allerdings hat Gio 30 kg, Bodo 12 kg, und wenn sie zu zweit loslegen, wird es echt gefährlich. Habe schon diverse Blessuren davongetragen.


    Alleine klappt es übrigens wesentlich besser, da ist Gio bei Begegnungen recht gelassen, und Bodo hat da auch schon viel gelernt. Aber ich kann das Szenario mit beiden zusammen ja eigentlich nur zu zweit üben.


    Hat jemand einen Tip, wie ich da die Kontrolle erlangen kann? Ich dringe in der Situation nicht zu den beiden durch, sie sind dann nicht mehr ansprechbar, und bei dem ganzen Gekläffe geht meine Stimme einfach unter ...

    Eure Geschichte erinnert mich sehr an unsere, wir haben uns vor 3 Jahren einen Tierschutzhund aus Ungarn geholt. Er hat zwar nicht geschnappt, aber ansonsten haben ihn anfänglich sämtliche Begegnungen sehr aufgeregt, er ging nach vorne, verbellte entgegenkommende Leute, sprang in die Leine, alles hat ihn komplett überfordert. Und vor kurzem haben wir uns den zweiten geholt, jetzt geht alles wieder von vorne los grinning-dog-face


    Ihr braucht jetzt vor allem Geduld und einen langen Atem. Es ist bei uns viel besser geworden, und wird es bei euch sicher auch. Im nachhinein weiß ich, dass ein solcher Hund gerade als Anfänger eine große Herausforderung ist. Ich habe vor kurzem diesen Text gelesen, den ich dir wirklich empfehlen und ans Herz legen kann, um deine Hündin besser zu verstehen:
    https://www.nicht-nur-hund.de/…l-auf-den-kopf-f%C3%A4llt


    Was ich ein wenig seltsam finde, ist dass eure Trainerin den "Angriff" eurer Hündin nicht bemerkt hat. Unsere hat die Hunde eigentlich ständig im Auge und liest ihre Körpersprache, und das ist gerade bei solchen Hunden besonders wichtig, weil sie wenig Menschenkontakt hatten und wenig Gelegenheit, sich auf die menschliche Körpersprache einzustellen. Ihr müsst also euren Hund gut "lesen" lernen und auch eure eigene Körpersprache bewusst einsetzen. Und daher wäre vielleicht eine Trainerin besser, die mit Hunden aus dem Auslandstierschutz Erfahrung hat. Therapiehunde ausbilden ist ein völlig anderes Thema, da arbeitet ja man mit Hunden, die von vornherein extrem viel Gelassenheit mitbringen müssen, also das genaue Gegenteil.


    Alles Gute!

    Mir ist mal eine Babykatze zugelaufen, als ich mit meinem Hund und Gasthund spazieren war. Der Kleine kam laut schreiend auf uns zu und war ganz deutlich auf der Suche nach Hilfe. Unglücklicherweise hatte der Gasthund Katzen zum Fressen gern, ich musste ihn also erst mal zurücklassen.


    Ich bin dann ganz schnell mit den Hunden nach Hause und dann allein nochmal zurück. Hab die Babykatze, die sich glücklicherweise dort noch versteckt hielt, eingefangen und zu uns nach Hause mitgenommen. Es stellte sich heraus, dass sie dort ausgesetzt worden war. Der kleine Kater war dann einige Wochen bei uns und ist dann in ein tolles neues Zuhause mit einer zweiten Katze umgesiedelt, er hat es ganz super getroffen, wird geliebt und verwöhnt.


    Das war echt ein ganz besonderer "Fund", wenn ich an der Stelle dort vorbeikomme muss ich noch oft dran denken, wie der Kleine freudestrahlend auf mich zugerannt kam. Es war irgendwie Schicksal heart-eyes-dog-face

    Die Beziehung zu mir hat sich nicht geändert.

    Wirklich den Charakter geändert hat hier keiner. Es wurden halt Sachen ausgepackt, die ein Einzelhund evtl. nicht so zeigt. Auch Erziehungslücken treten evtl. so richtig zu Tage, wenn jemand da ist, der vielleicht mitmacht (z. B. Bellen bei Türklingeln, Pöbeln etc.).

    Hier ist auch die Rudeldynamik nicht zu unterschätzen.


    Ist bei uns ähnlich.


    Bei uns ist vor 2 Monaten der Zweithund eingezogen.


    Eine Wesensänderung beim Ersthund konnte ich bisher auch nicht feststellen. Allerdings lässt er sich vom zweiten teilweise anstecken, wenn sich dieser aufregt, und fällt dann manchmal in alte, schon abgelegt geglaubte Muster, z.B. irgendwelche Übersprungshandlungen, zurück. Als der erste noch alleine war, lief halt alles ruhiger ab, und das kam ihm schon entgegen, weil er sehr impulsiv ist. Jetzt müssen wir wieder an seiner Impulskontrolle arbeiten. Aber nachdem das alles eh schon vorher da und bekannt war, kann ich von keiner Wesensänderung sprechen.


    Abgesehen davon ist sein Leben mit seinem neuen Gefährten nun aufregender geworden :-) mein Lebensgefährte meinte kürzlich, dass er nun viel mehr wedelt und fröhlicher wirkt. Das freut uns natürlich ungemein, das war auch der Plan warum wir uns einen zweiten dazugenommen haben. Die Spieleinheiten mit einem Artgenossen sind halt als Mensch nicht leicht zu ersetzen.


    Die Rudeldynamik beobachte ich genauso, das entsteht halt erst wenn sie zu zweit sind und dann gemeinsam Blödsinn machen, weil das ja dann viel mehr Spaß macht grinning-dog-face-w-smiling-eyesgrinning-dog-face-w-smiling-eyes

    Das dürfte das MarkusMühle naturnah sein

    Ja genau das ist es :-)

    Also bei TroFu ist es immer schwierig Zusätze zu empfehlen. Wenn da soweit alles drin ist, braucht es ja auch eine Zeit lang, bis die Nährstoffe aufgefüllt sind. Allerdings, wenn er immer noch so dünn ist und gestresst, würde ich mal die Schilddrüsenwerte ins Auge fassen.


    Ok danke dir, er erhält es erst seit einigen Wochen, vielleicht ist es noch zu früh was zu sagen. Ich werde es noch ein bisschen beobachten, und falls sich in den nächsten Wochen nichts bessert werde ich ihn mal genauer anschauen lassen mit Blutbild usw.


    Danke für die Tips. Ich gebe derzeit fast ausschließlich dieses eine Trockenfutter (weiß nicht ob man hier Marken nennen darf), auch als Leckerchen dazwischen bzw. als Belohnung. Er hatte anfangs immer wieder Durchfall, schleimig und breiig und hat auch ins Haus gemacht. Hab alles mögliche probiert, gekochtes Huhn mit Reis, Haferflocken, geriebener Apfel, anfangs erhielt er Dosenfleisch mit Barf-Flocken, auch mal rohes Fleisch, das war das einzige das er nicht gefressen hat. Schlussendlich bin ich bei diesem Futter gelandet, und weil er es supergut verträgt, würde ich schon gern mal dabei bleiben.


    Blutbild haben wir alledings noch nicht machen lassen, Parasitencheck wurde noch im Tierheim gemacht, da kam nichts dabei raus.


    Das ist die Zusammenstellung des Trockenfutters, es ist kaltgepresst:


    Zusammensetzung

    Hühnertrockenfleisch gemahlen (28%), Vollkornmaismehl aufgeschlossen, Vollkornreismehl aufgeschlossen, Wildpansenmehl (8%), Reiskeime, Wildknochenmehl (5%), Maiskeime, Topinamburmehl, Meerfischmehl (5%), Rübenmark getrocknet, Leinöl kaltgepresst, Rapsöl kaltgepresst, Eigelbmehl (2%), Trockenmoor, Fruchtpulver (2)% (bestehend aus: Johannisbrot, Ananas, Papaya, Banane, Acerolakirsche, Apfel, Birne, Heidelbeere, Mango, Himbeere), Gewürzkräutermischung getrocknet, Lachsöl, Algenmehl, Yucca-Schidigera getrocknet und gemahlen.


    Alle festen Zutaten werden extra zu Mehl vermahlen.


    Zusatzstoffe

    Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:

    Vitamin A (10.500 IE/kg), Vitamin D3 (1.050 IE/kg), Vitamin E (200 mg/kg), Vitamin B1 (3,5 mg/kg), Vitamin B2 (7 mg/kg), Vitamin B6 (4,2 mg/kg), Vitamin B12 (42 mcg/kg), Biotin (210 mcg/kg), Folsäure (0,35 mg/kg), Niacin (21 mg/kg), Vitamin C (140 mg/kg), Panthothensäure (7 mg/kg), Cholinchlorid (1.050 mg/kg), Eisen (200 mg/kg)

    Spurenelemente:

    Kobalt (1 mg/kg), Mangan (48 mg/kg), Selen (0,25 mg/kg), Kupfer (10 mg/kg), Zink (65 mg/kg), Jod (1,6 mg/kg).


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    Das mit dem Protein wusste ich auch nicht, dass er dann zu viel Protein erhält. Er frisst derzeit fast die dreifache empfohlene Menge ... bin mir sicher dass er auch noch Stress hat, sind ja noch immer in der Eingewöhnung, und die Tierheimzeit liegt noch nicht lang zurück.


    Wenn ich ihn ernährungsmäßig besser unterstützen könnte, wäre es schon super.

    Das finde ich eine super idee :) Danke für den Rat :)

    Gerne, es ist bei uns wirklich sehr hilfreich :-) du kannst ja für zuhause ein weiches bequemes Geschirr nehmen. Und die Leine sollte ohne Schlaufe sein, damit er nirgends hängen bleibt, 1 bis 1,5 m lang. Ich hab dafür eine alte Schleppleine abgeschnitten.


    Beim Spielen pass ich halt immer ein wenig auf, bzw. wenn meine wild spielen kommt die Leine dann auch mal ab, damit sich keiner verwickelt.

    Zu den Ursachen und wie du die Situation lösen kannst kann ich dir zwar nicht viel sagen.


    Allerdings habe ich hier auch einen Neuankömmling, der zu Beginn auch alle möglichen Plätze versucht hat einzunehmen, auch aufs Sofa und Bett gesprungen ist etc. Und wenn ich dann versucht habe, ihn am Halsband runterzuziehen, wurde er auch ungehalten und hat versucht, in die Hand zu zwicken etc.


    Nachdem ich mich nun schlau gemacht habe, weiß ich, dass es nicht gut ist, da einfach hinzufassen und den Hund wegzuzerren, vor allem wenn er signalisiert, dass er das partout nicht mag.


    Unserer trägt nun als Lösung ein Geschirr mit Hausleine dran. Bis er gelernt hat, was er darf und was nicht, muss ich ihn dann nicht mehr anfassen, sondern schnapp mir die Leine und kann ihn von dort wegziehen, ohne ihm zu nahe zu kommen, und so verbindet er meine Nähe nicht mit was Negativem und ich kann mich trotzdem durchsetzen.


    Also falls das bei euch öfters vorkommen sollte, könntest du das ja mal so probieren :-)

    Das dachte ich sofort bei der Aussage "mehrere Minuten". Sowas kann man bspw. auch bei Zootieren beobachten. Bitte achte auch ganz genau darauf, dass er sehr gut mit allen Nährstöffen versorgt ist. Vielleicht mal ein paar Wochen substituieren. Nährstoffmängel haben bei Menschen großen Einfluss auf Zwänge. Trauma und Stress sind Nährstofffresser.


    Danke für den Hinweis. Er ist in der Tierheimzeit sicher nicht optimal versorgt worden, sein Fell war ganz stumpf, es ist jetzt schon besser geworden. Zur Zeit erhält er ein hochwertiges Trockenfutter, weil er das am besten verträgt. Hab auch verschiedenes anderes probiert, da reagierte er mit Durchfall.


    Außerdem ist er noch zu dünn, obwohl er eh viel frisst und weit mehr als die empfohlene Menge erhält, aber er nimmt noch nicht recht gut zu.


    Was könnte ich ihm denn deiner Meinung noch dazugeben als Nahrungsergänzung?

    Ich hol den Beitrag nochmal hervor, da wir inzwischen draufgekommen sind was das Verhalten zu bedeuten hat und es möglicherweise für jemand interessant sein kann.


    Ich habe beobachtet, dass das Kreislaufen immer auftritt, wenn er aufgeregt ist oder gestresst. Und er kippt dann manchmal richtig rein und ist oft nicht mehr ansprechbar.


    Gestern war unsere Trainerin bei uns und hat mir erklärt, was es damit auf sich hat. Bodo war ja vorher einige Monate im Tierheim, seine weitere Vorgeschichte kennen wir nicht. Jedenfalls hat er sich das offenbar im Zwinger angewöhnt, um Stress und Aufregung abzubauen. Das ganze nennt man Zwingerkoller und ist keine schöne Sache, ein stereotypes selbstbelohnendes Verhalten.


    Es ist bei ihm aber offenbar nicht ganz so stark ausgeprägt. Manche Hunde beißen sich dann sogar in den Schwanz und drehen sich wie verrückt im Kreis.


    Er trägt derzeit immer eine Hausleine, und sobald es soweit ist, hole ich ihn zu mir ran und halte ihn kommentarlos bei mir, bis er sich wieder beruhigt hat. Ich hoffe jedenfalls, dass wir ihm das im Lauf der Zeit ein wenig abgewöhnen können.