Beiträge von Munchkin1

    Würde ich meinen Hund färben? Nö

    Würde ich nicht tun, weil ich a) zu faul bin, b) Angst um meine Finger hätte, c) zu pragmatisch dafür bin und den Sinn nicht sehe, d) das nicht meinem Gusto entspricht, e) mein Hund dafür Rasse- und farbtechnisch ungeeignet ist... und jede Menge Gründe mehr

    Wenn die Farbe dem Hund nicht schadet und der Hund es mit sich machen lässt finde ich das auf einer Skala ähnlich „individuell“ wie Hundekostüme. Kann man machen, muss man aber nicht.

    Nur wie gesagt: gesetzt dem Fall, es schadet und stört nicht

    Das kann man aber nicht 1:1 vergleichen.

    Das eine ist ein Job, wo ihr nach 8 Stunden wieder weg seid (oder nach 24 mit freien Tagen dazwischen oder welchen Dienstplan du auch immer hast) und das andere ist - gerade jetzt zu Corona - 24/7.

    Doch kann man, nennt sich Modell des innewohnenden Erziehers und bedeutet ich lebe 24/7 mit diesen Kindern zusammen in einem Haus. Also quasi als wären es meine eigenen Kinder. Und in Coronazeiten geht es mir ganz genauso wie jeder Mutter auch - 24/7 Kinder um mich herum.

    Nur mein Aufgabenbereich unterscheidet sich mehr oder weniger stark durch die Besonderheiten dieser Kinder.

    Aber das war auch nicht die Frage, die Frage ist, ob man so eine Trennung sauber schaffen kann. Ja, kann man.

    Erfordert aber ständiges Mitdenken und Planen und DAS wiederum muss man wollen.

    Und das langsam und leise bezog sich auf meinen Hund, nicht auf die Kinder. Mit mir kann er zergeln und nach Herzenslust knurren und bellen, aber eben nur mit mir. Habe ich vlt blöde formuliert, sorry.

    Es ist nicht möglich Kinder und Hund niemals unbeaufsichtigt zu lassen, vor allem mit 3 Kindern und einem Mann der den ganzen Tag außer Haus ist. Das ist menschlich nicht möglich.

    Doch, ist es.

    Ich arbeite 24/7 in einem Kinderheim, aktuell mit schwer traumatisierten Kindern inklusive deren Verhaltensauffälligkeiten. Übrigens 3 Windelträger zwischen 3 und 6, also Wickeln habe ich hier alle paar Minuten quasi.

    Hier wohnt ebenfalls ein Schäferhundrüde.

    Und ja, gehe ich aus dem Raum, ein Kind wickeln, kommt mein Hund mit und zwei sind dann alleine. Gibt es einen Tag, wo sie emotional zu instabil sind, um alleine zu bleiben, wickel ich im Raum auf dem Fußboden.

    Kaffee habe ich mir gemacht, bevor wir irgendwo hin gehen, dafür gibt es hier Thermoskannen, die mich tagsüber begleiten.

    Gehe ich aufs Klo, verlässt der Hund den Raum. Muss ihm nicht gefallen, ist aber so.

    Hier sind Türgitter installiert, die strategisches Trennen ermöglichen.

    Und Kind und Hund haben feste Regeln, deren Bruch ein Donnerwetter vor dem Herrn bewirken würde, was alle sehr genau wissen:

    Mailo weiß, dass er nicht in die Kinderzimmer darf. Niemals.

    Kinder werden nicht angesprungen oder angeknabbert. Niemals.

    Gespielt wird leise und langsam. Immer.

    Kontakte nur, wenn ich dabei bin, nicht mal bei Kolleginnen. Gilt für beide übrigens.

    Die Kinder wissen, dass sie sich niemals Mailos Näpfen oder seiner Box/Liegefläche nähern.

    Der Hund wird nicht festgehalten, niemals nicht

    Wenn die Augen zu sind, ist Mailo unsichtbar.

    Und wer meinen Hund ärgert, der lernt mich von meiner nicht pädagogischen Seite kennen.

    Deshalb und NUR deshalb kann mein Hund so herrlich unkompliziert, friedfertig wie ein Schaf und absolut ungefährlich sein - eben weil es niemals nicht Situationen gibt, in denen er sich wehren müsste

    Zugegeben haben wir hier extrembedingungen, aber MÖGLICH ist es definitiv

    Mit Verlaub gesagt muss ein Hund nur Hund sein und das beinhaltet trinken, fressen, schlafen, lösen und artgerechte Auslastung, Sozialkontakte zum Rudel. Kein Hund muss sich wie ein Kadaver alles gefallen lassen, nur um zu einer Familie gehören zu dürfen.

    Wäre genauso abstrus, wie zu denken, Kinder müssen sich von ihren Eltern alles gefallen lassen. Nein, nein, nein und nochmals nein

    Ich habe einen großen Hund und nichtsdestotrotz hat er schon einige Bisse kassiert.

    Der erste Biss war bei der BH - idiotischer Besitzer wirft einen Stock vom Platz in Richtung Mailo, zwei Hunde wollen den Stock haben, Konsequenz war eine Beißerei. Mailos Ohr war zerbissen, der Knorpel schaute raus.

    Getrennt hat mein Trainer die beiden Hunde, der Besitzer war überfordert.

    Dieser Hund ist übrigens öfter auffällig geworden.

    Der zweite Biss war ein Rottweiler, der erstaunlicherweise durchs offene Gartentor gelaufen ist und sich Mailo gekrallt hat. Zum Glück nur gerupftes Fell.

    Besitzer wurde frech, warum wir vor seinem Gartenzaun angeleint auf dem Fußweg gelaufen seien.

    Der dritte Biss waren zwei unangeleinte Hütehunde, einer davon (angeblich) taub, optisch garantiert doppelmerle. Zu zweit drauf auf den Hund, erst meine Schuhe mit Stahlkappe und meine dicke Lederleine haben den Angriff beendet. Besitzer macht genau gar nichts.

    Mailo hatte ein Loch in der Lefze, durch das man ins Maul schauen konnte.

    Es hat mich ewig gekostet, Mailo soweit zu trainieren, dass wir wieder ruhig an anderen Hunden vorbei kommen. Kontakt darf er nicht mehr haben, ICH werde da aggressiv. Ich kann aber sagen, dass mein doofes Butterblümchen nicht zurück schnappt. Der steht, kreischt und versucht zu flüchten.

    Und ja - man lernt managen, mal sieht Hunde kilometerweit im Vorraus, man wird vorsichtiger

    Das ist aber eine Denkweise, die kennen Hunde so nicht. Dein Hund hat gelernt, sich einen unliebsamen Artgenossen mit Vehemenz vom Hals zu halten.

    Das würde ich so nicht unterschreiben.

    Eine körperliche Abwehrreaktion nach einem körperlichen Angriff ist absolut natürlich und verhaltenstypisch, gelernt ist da gar nichts.

    Wenn der Schäferhund sich auf den Bulli geworfen hätte, ohne vorher angegriffen worden zu sein, dann hättest du hier recht.

    Er konnte hier aber wegen der Leine nicht aus der Situation gehen (fliehen), er konnte aufgrund des Bisses in sein Bein nicht passiv stehen bleiben (einfrieren) und er konnte nicht herumspielen, sprich fiddeln. Der einzige für diesen Hund gangbare Weg war der Abwehrangriff, so heftig er aufgrund des Größenunterschieds und der besonderen Anatomie der Gegenseite dann nunmal ausgefallen ist. Darüber könnte man allenfalls diskutieren, ob das vlt zu heftig war, aber keiner von uns war dabei, wir wissen nicht, wie genau der Abwehrbiss ausgesehen hat, wieviel Physik war und wieviel Verhalten.

    Ich kann aus eigener Erfahrung nur raten, möglichst zügig in ein „Normalitätstraining“ zurück zu gehen, also „normale“ Hundekontakte zu üben bzw. wenn möglich zulassen, damit sich nicht einprägt Hund=Unangenehm.

    VetConcept ist bei uns durchgefallen, weil die Sorte viel zu energiearm war und mir versucht wurde einzureden, dass der Hund nur schlecht erzogen ist, wenn er vor lauter Hunger auf dem Tisch steht, Türen öffnet und Müll frisst.

    Hat er übrigens nie gemacht - weder vor VetConcept noch danach jemals wieder.

    Das Futter mag qualitativ ok sein, aber für UNS halt ungeeignet

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    Heute frisch angekommen. Ich versuche die Tage mal eins auf dem dunkelsten Acker der Welt zu machen