Beiträge von Munchkin1

    Zur Erklärung der Coronazeit hier in diesem Thema:

    Während weite Teile der Bevölkerung sich Sorgen machen, wie sie ihren Lebensunterhalt sicherstellen sollen so zwischen Entlassung, Kurzarbeit und sozialer Isolation wütet immer noch ein Virus zwischen uns, dass den Alltag maximal möglich verkompliziert und einfach Angst macht, nach wie vor.

    Und auf dieser Grundlage liest man von einer versauten Hundefrisur und den heftigen emotionalen Reaktionen der Halterin.

    Jupp, ich gebe zu, auch meine erste Reaktion war ein Augenrollen.

    Und ich schäme mich nicht dafür, weil ich im Thema nicht drin sitze und es für Laien wie ein Modepüppchenproblem wirkt, wenn der Fifi eine unpassende Frisur bekommt. Erst, wenn man sich reingelesen hat, wenn man von den gesundheitlichen Aspekten mitliest, dann macht die Sorge deutlich mehr Sinn.

    Ich kann nur ansatzweise aushelfen. Mein Hund hat auch ein Doppelfell, also Unterwolle und Deckhaar, aber als Schäferhund etwas anderes Doppelfell, nur ein halblanges. Da er regelmäßig Böut spendet wird immer wieder eine Stelle am Hals ausgeschoren. Die wächst nach, das dauert jedoch. Ich würde tippen, sicherlich 3-6 Monate, bis es nicht mehr sichtbar ist. Sobald die ersten Haare sprießen, creme ich etwas, damit es nicht juckt. Stelle ich mir so vor, wie bei uns nach dem rasieren, wenn die Stoppeln kommen. Wenn die Fläche bedeckt ist, mache ich gar nichts mehr.

    Auf dem Bild ist dein Hund ja von Fell bedeckt (bis auf die Ohren), also keine richtigen nackten Kahlstellen. Bauch und Beininnenseiten sind der Sonne nicht sonderlich ausgesetzt. Jetzt im Frühjahr, sofern es grade nicht kalt ist, würde ich nichts anziehen, die Sonne hat noch nicht so viel Wärme, dass es ernsthaft schaden könnte. Aber zur Fellpflege lasse ich gerne Profis den Vortritt

    Mich würde ja interessieren, was der Hund denn ganz konkret macht, wenn du die „Videoanleitung“ befolgst?

    Ich habe nämlich so ein bisschen ein Bild vor Augen, wo der Hund schlichtweg etwas mehr Zeit braucht.

    Als ich mit meinem Schäfi das Verweisen von Gegenständen für die Fährte geübt habe, kam ziemlich am Anfang irgendwann der Punkt, da wurde der Herr kreativ und hat einfach mal alle möglichen Verhaltensweisen gezeigt, von Bellen über Kratzen bis hin zum anknabbern bis dann irgendwann der Punkt kam, an dem der Herr sich meckernd hingeworfen hat und DANN gab es den Keks. Da war die Devise warten, bis er gewünschtes Verhalten anbietet und dann belohnen. Konnte auch mal etwas dauern - mein Hund ist teilweise sehr kreativ und stur wie ein Esel.

    Sonst hätte ich gesagt, zerleg dir die Übung in winzige Stückchen - folgen der Futterhand mit dem Blick, folgen mit dem Kopf, aus dem stehen Hand rauf zum sitzen, Hand runter zum folgen nach vorne, dann nach hinten

    Ich hab da mal kurz reingeluschert in das Video:

    Imho ist das kein IGP Problem, sondern ein Trainingsproblem, was sich auf jeden beliebigen Zweig des Hundesports 1:1 übertragen ließe. Und ich gehe noch weiter - nicht nur auf den Hundesport, ebenfalls auf den Reitsport.

    Immer dann, wenn Menschen ihr Ego damit booster, was sie alles können, geschieht genau sowas. Wenn um jeden Preis Leistung erfolgen muss. Wenn man keine Zeit/Lust/Nerven/Können/Geld hat, um ordentlich auszubilden.

    Die Idee, hier massiv einzugreifen ist richtig, aber der Weg ist falsch.

    Es ist falsch, einen Sport zu verbieten, der artgerecht und verhaltensspezifisch auslastet, weil manche Menschen ihren Verstand und ihre Empathie zuhause vergessen und den Hund mit einer Maschine verwechseln, die zu funktionieren hat, sonst...

    Tja, aber was wäre nun der bessere Weg?

    Oder der goldene Weg?

    Ich wäre jedenfalls ab vom Kollektivverbot und definitiv in Richtung Individualstrafe.

    Die Kontrollmöglichkeit ist ja bei beiden Varianten bestenfalls fragwürdig - wer sich drüber wegsetzen will, kann es tun und wird es tun

    Mailo war am Umzugstag selbst mit mir trainieren, meine Eltern haben das Umzugsteam kommandiert, alles war im Vorfeld abgesprochen und organisiert.

    Die ersten Tage Garten nur an der Schleppleine, er ist beim ersten Gartenbesuch wie eine gehängte Sau gerannt und gerannt und gerannt, das musste ich unterbinden.

    So war das Ideal für alle Beteiligten

    Wir haben nur minimal renoviert, also gestrichen, Treppenstufenteppiche neu verklebt, etc.

    Dafür haben wir Mailo abgetrennt, wäre es mehr gewesen, hätte ich ihn lieber nicht im Haus gehabt

    Wichtig für uns war: so wenig neues wie möglich. Heißt ich habe ihn in die fertige neue Umgebung gesetzt und dort ankommen lassen. Hätte ich ihn den Ort erst noch in drölfzig Zuständen und Variationen sehen lassen, hätte ihn das verwirrt

    Ich denke auch, dass das so eine Anstandssache ist.

    Wenn mein Hund, den ich führe und zu sichern habe, jemandem zu nahe kommt, dann ist das mein Fehler, für den ich mich zu entschuldigen habe, besonders, wenn ich gepennt habe.

    Minimales Minimum ist einmal nachfragen, ob alles ok ist und falls nicht, Kosten übernehmen. Plus im Nachgang daraus lernen und Situation künftig so nicht mehr passieren lassen. Minimum.

    Ich persönlich wäre auch eher der Typ, da vor lauter schlechtem Gewissen den halben Hausstand anzuschleppen.

    Obwohl ich den größten Hund im Viertel habe, weichen wir grundsätzlich aus. Ich habe keine Lust auf Beißereien, auf Artgenossenaggression, auf viel zu viel Testosteron und Adrenalin. Ich habe keine Lust darauf, meinen Hund ständig auf Verletzungen zu untersuchen, weil jemand seinen TutNix mal wieder falsch gelesen hat. Und vor allem - ein verdammter Biss in einen kleinen Hund, ein Abwehrsprung, eine Pfotenwatsche und wir haben lebenslang Auflagen.

    Danke, aber nein danke.