Beiträge von Munchkin1

    Aus Erfahrung aus dem IGP Sport:

    Training hat angefangen, da war der Zwerg 8 Wochen alt. Also genau ab dem Tag des Einzugs bei uns. Und damit meine ich tatsächlich das Schutzdiensttraining.

    Denn damit der Hund später, ausgewachsen, genau das kann, bei dem alle Ohhh und Ahhh brüllen und mit dem man sich so schön profilieren kann, muss er gewisse Grundlagen haben, die gelegt werden, wenn der Welpe sehr jung ist.

    Beispiel: damit der Hund den Helfer verbellt, muss er gelernt haben, den Impuls nach dem Ärmel zu beißen zu kontrollieren. Er muss ablassen können auf Kommando. Er muss neben dem Helfer gehen können, ohne nach diesem zu schnappen. Er muss sich abrufen lassen Weg vom Helfer.

    Die Grundlagen dafür legt ihr JETZT. Klappt das jetzt nicht, wird das auch nichts mit Sport. Und das Engagement, stundenlang bei Wind, Wetter, Regen, Hitze, Morgens, Nachts zu trainieren, das hat dein Freund nicht, wenn er nicht mal mit so einem Zwerg die rudimentären Elemente des Zusammenlebens erarbeiten will.

    Wobei meine Glaskugel sagt, es dürfte eher weniger um Schutzdienst als Sport gehen, also als Abteilung C im IGP, sondern eher ums beißen lassen.

    Dazu habe ich dir eine PN geschrieben,wenn du dich austauschen möchtest

    Ich habe kein Problem damit, wenn du mir meine sozialen Kompetenzen absprichst, nur weil ich etwas Unbequemes anspreche.

    Spoiler: dafür werde ich in meinem Job bezahlt. Systemrelevant muss eben nicht bequem sein.

    Ändert aber nichts dran, dass deine ganzen, supertollen Ausführungen deinem Hund aber gar nicht helfen.

    Und das was helfen würde, sprich Umzug, Abgabe oder Erlösen kommt für dich (natürlich wieder aus ganz vielen supertollen Gründen) nicht in Frage.

    Es ist egal, wann für dich der richtige Zeitpunkt für Rudelhaltung ist, was deine Zukunftspläne so hergeben und wie deine Arbeitszeiten sind. Man orientiert sich am schwächsten Glied der Kette, das sagt der gesunde Menschenverstand. Das ist aktuell nunmal der Hüftpatient.

    Und der muss jetzt ausbaden, dass ihr für ihn keine Einschränkungen toleriert.

    PS: Bevor man sich so gaaaaanz dolle echauffiert sollte man meinen Post übrigens mal lesen. Also so richtig lesen. Jeden Satz.

    Dann könnte man nämlich entdecken, dass man sich bei einem Vorwurf ertappt fühlt, der nie gemacht wurde. Ich sagte nämlich nicht: Du bist ein Animal Hoarder. Ich sagte: die Assoziation kommt auf. Konkret in Richtung Retter Typus.

    Und denken darf ich, was ich will, würde ich sagen

    Sorry, aber wenn ich das so lese - wie oft geht dieser Hund denn bitte die Treppe rauf und runter?!

    2-3 Mal spazieren am Tag plus Löserunden? Ernsthaft?

    Zudem mag man mich hier ruhig steinigen, aber als Student mit Teilzeitstelle drei Tierschutzhunde mit zT körperlichen Baustellen holen (und ja - bei Welpen, welche halbverhungert aus irgendwelchen Zwingern gezogen werden, habt ihr quasi eine Garantie für körperliche und/oder psychische Baustellen, gleichzeitig fände ich spannend, wie man da mit Gewissheit die Elterntiere ausgemacht haben will, aber das ist eine andere Baustelle), Polster hin oder her, das ist etwas, da geht bei mir der Gedankengang recht schnell in Richtung Animal Hording, ohne jemanden angreifen zu wollen oder etwas unterstellen zu wollen.

    Man mag mich für meine direkte Wortwahl erneut steinigen, aber ich denke, dass es mal einmal deutlich ausgesprochen gehört und ich bin halt einfach ehrlich. Denn nu ist das Kind im Brunnen und die Situation sieht folgendermaßen aus:

    Du tust deinem Hund weh. Jedes Mal, wenn er diese Treppen rauf und runter muss. Völlig egal, wie lieb du ihn hast, wie gut deine Vorsätze sind, was deine Planung und/oder deine Meinung zu Behandlungsmethoden ist. Aktueller Zustand ist ein Hund mit Schmerzen. Täglich immense Schmerzen.

    Grundsätzlich gibt es nicht viel, was ihr tun könnt, aber einiges davon MÜSST ihr einfach tun. Die Treppen sind tabu, absolut tabu. Wenn ihr ihn nicht tragen und nicht umziehen könnt, könnt ihr diesen Hund ihm zuliebe nunmal leider nicht behalten. Du würdest von einem Menschen mit schwerstem Rheuma doch auch nicht erwarten, täglich mehrfach in den dritten Stock zu latschen. Geht halt einfach nicht.

    Ein Arbeitshund will arbeiten, der wird arbeiten bis er umkippt. Der Vater meines Hundes ist genau daran gestorben - völlige

    Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems. Mein Hund ist mit freiliegendem Leben in der Kralle durch die Welt gerannt und hat normal gespielt ohne zu humpeln. Dass der auf dem blanken Nerv läuft und lächerliche Schmerzen haben muss, hätte ich nie bemerkt, wenn ich nicht das Blut gesehen hätte.

    Dein Hund wird dir nicht zeigen, wie sehr es weh tut, das muss DEIN Verstand für ihn machen.

    Also bleiben dir nicht viele Optionen: Umzug ebenerdig und passende Therapie, Abgabe oder Erlösen.

    Ja, ist scheiße. Ja, darf man massiv drüber wütend und traurig sein. Und es unfair finden. Aber das muss nicht der Hund ausbaden, und der lebt letztlich mit den Konsequenzen.

    Tut mir leid, wenn das nicht ist, was du lesen willst, aber das ist, was dein Hund nunmal braucht.

    Hallöchen und herzlich Willkommen

    Also erstmal Kopf hoch - sobald ihr euch in die Auslastung und Erziehung wirklich einfachst, sollte das ziehen schnell viel besser werden. Bis dahin helfen viele kleine Tricks, die werdet ihr auch lernen.

    Vor allem: abgewandte Seite (du stehst zwischen den Hunden), soviel Abstand wie möglich und solange er noch irgendwie ansprechbar ist, versuch ihn abzulenken und für ihn spannender als alles links und rechts zu sein. Und dabei ist quasi alles erlaubt - Ball, Würstchen, alles geht.

    Als Zubehör hatten wir für die Pubertät mit defekten Ohren und keinem Zugang zum Gehirn ein Halti-Harness, damit mach das Ziehen schlichtweg keinen Spaß mehr, aber es tut nicht weh.

    Bezüglich der Diskussion zum Thema IGP: ein ORDENTLICH ausgebildeter Sporthund ist absolut ungefährlich.

    Bei uns auf dem Platz laufen Kinder am Rand hin und her, meiner arbeitet mit mir im Kinderheim, latscht durch jede Großstadt und gähnt dabei. Glaubt mir keiner, aber der ist mega entspannt.

    Und es macht Spaß, der „Frauchen, bitte bitte gib mir was zu tun“-Blick mit seitlich hängender Zunge sagt einfach alles

    Nö, ihr müsst nicht zwingend Schutzdienst machen. Es gibt drölfzigtausend Arten, seinen Hund anders zu beschäftigen, auch einen Schäferhund.

    Wir haben bei uns in der Gruppe viele Halter, die nur zur Unterordnung kommen. Eine Halterin macht Unterordnung, Fährte, minimal Agility und liebend gerne Obedience, weil ihr Hund gesundheitlich die enormen Belastungen im Schutzdienst nicht mehr machen darf.

    Ich mache im Hausgebrauch Unterordnung und Fährte, Schutzdienst lieben wir beide, aber leider aktuell weitgehend pausiert.

    Es geht alles, was Hund und Mensch GEMEINSAM machen.

    Aber: Zumindest ein minimaler Grundgehorsam muss einfach da sein.

    Da helfen bei vielen Vereinen Einzelstunden mit den Trainern bei den Grundlagen.

    wir wollen die Rolle der Alphatiere übernehmen, aber wie macht man das am Besten? Wie machst du das?

    Frage wäre erstmal - was ist ein Alphatier?

    Für mich ist das eine Führungspersönlichkeit, die ruhig, souverän und mit Wissen um die aktuellen Bedürfnisse der ihr folgenden Lebewesen dafür sorgen kann, dass diese befriedigt werden. Also jemand, der Schutz, Nahrung, soziale Ordnung garantieren kann. Und dem genug vertraut wird, um sich drauf verlassen zu können, dass keine Alleingänge nötig sind, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Um es mal auf den Punkt zu bringen: das ist ein aktiver Part, den man nicht abgeben kann. Diese Rolle muss man sich erarbeiten. Das ist der Grund, warum Internate nicht funktionieren können.

    Zitat

    Wir hatten auch Pech einen sehr schwierigen Hund zu bekommen.

    Ihr habt keinen schwierigen Hund. Euer Hund hat schwierige Lebensumstände, die ihn schwierig erscheinen lassen.

    Und was die Dauer angeht: DAS hängt wesentlich davon ab, wieviel ihr trainiert. Mit und ohne Trainer. Völlig unmöglich, da eine Prognose abzugeben

    Das hat ja auch niemand behauptet.

    Obwohl ich immer wieder merke, dass die Menschen einfach nicht mehr können. Die Isolation macht alle wahnsinnig.

    Also bitte durchatmen, liebhaben oder ignorieren und sachlich weiter schreiben

    Ihr betont das Wort Leichtführig falsch. Die Betonung liegt auf der Silbe -führig, nicht auf dem leichten.

    Schäferhunde sind tolle Hund, ich liebe dieses Engagement, den Willen, dieses egal was ist, ich will was tun. Und wenn ich dabei drauf gehe. Also alle Eigenschaften, die einen Gebrauchshund ausmachen.

    Aber das bedeutet im Gegenzug auch, dass ich diese Eigenschaften lenken muss.

    Ich erzähle dir mal ganz genau, wieso:

    Mein Hund, intakter Rüde, 3,5 Jahre kommt aus einem Leistungszuchtwurf. Tolle Hunde, allesamt. Bin hellauf begeistert.

    Als ich ihn ausgesucht habe, hielt mir der Züchter zwei kleine Jungs hin und sagte, dass ich mir mit meinen Ansprüchen von den beiden einen anhand Sympathie und Optik aussuchen könnte, beide sind charakterlich wie ein Ei und das andere.

    Einige Jahre später ist einer der beiden (A) im Sport geführt mit Prüfungserfolgen, wohnt einer der beiden Hunde im Kinderheim mit traumatisierten Kindern in einer Großstadt und hat bislang jeden Paketboten von Hundeangst therapiert, der andere Hund (B) hat diverse Beißvorfälle hinter sich, verlässt sein Grundstück nicht und treibt die Besitzer in den Wahnsinn.

    Beides derselbe Wurf.

    Und um das Spielchen auf die Spitze zu treiben - beide Hunde kenne ich bei der Arbeit mit anderen Menschen. Hund B wird bei der Arbeit mit einer kompetenten Person lenkbar. Nicht ungefährlich, aber er kann sich konzentrieren und „funktioniert“, wenn auch unter Aufsicht und Sicherung. Zuhause geht das Spiel dann aber von Neuem los.

    Hund A zeigt bei kompetenten Personen dasselbe Verhalten wie beim Halter, lässt man aber jemanden an den Hund, der diesen nicht führen kann, macht der Hund schlichtweg Blödsinn.

    Quintessenz dieses Romans:

    Einen Gebrauchshund, der in einer Familie lebt und problemlos führbar ist, kann man haben. Wenn man bereit ist, sich auf das Wesen dieser Hunde einzulassen und MIT ihnen zu arbeiten. Tut man das nicht, hat der Hund keine Orientierung, keine Stabilität, keine Struktur, dann geht das Ganze massiv schief und wo das bei einem Kleinhund vlt nur nervig ist und belächelt wird, kriegt man bei einem Gebrauchshund ein monstermäßiges Problem.